Wenn doch der Hafu noch da wäre der könnte hier eine Abhandlung verfassen, was ausser "Nahrungsaufnahme" noch alles zur Physiologie gehört! Lassen wir das einfach mal so stehen...
Je länger ich darüber nachdenke desto mehr finde ich Gründe, warum die Norweger so stark gegenüber den vormals unbesiegbaren Deutschen werden.
Wir Deutsche hängen immer noch an den einfachen Gesetzmäßigkeiten der Physik fest, während die Norweger wenigstens versuchen, tiefer in die komplexe Pyhsiologie des menschlichen Organismus einzusteigen.
Das ist aus meiner Froschperspektive sehr pauschal. Könntest Du das mit einem konkreten Beispiel erhellen?
Wo hält denn ein Deutscher an den "einfachen Gesetzmäßigkeiten der Physik fest", während ein Norweger versuchen würde, beim gleichen Problem "tiefer in die komplexe Pyhsiologie des menschlichen Organismus einzusteigen"?
Speziell wäre ein Beispiel mit Bezug auf die Aerodynamik interessant, weil wir diese zuletzt diskutiert hatten.
Zitat:
Wikipedia: Die Physiologie ist die Lehre von den normalen, insbesondere biophysikalischen, Lebensvorgängen in den Zellen, Geweben und Organen aller Lebewesen; sie bezieht das Zusammenwirken aller physikalischen, chemischen und biochemischen Vorgänge im gesamten Organismus in ihre Betrachtung ein.
Ich fand die Reaktion von Blu auf die Interviewfrage bzgl. seiner Statur ideal.
so wie er trainiert ist es notwendig so zu essen wie er das tut. Weiterhin meinte er,dass genau darauf geachtet wird, was er ist und vor allem wieviel er und was er verbraucht.
Seiner Meinung nach wird sich das wohl demnächst rumsprechen.
bin sehr gespannt auf heute abend :-)
Viel Spass allen.
Das ist aus meiner Froschperspektive sehr pauschal. Könntest Du das mit einem konkreten Beispiel erhellen?
Wo hält denn ein Deutscher an den "einfachen Gesetzmäßigkeiten der Physik fest", während ein Norweger versuchen würde, beim gleichen Problem "tiefer in die komplexe Pyhsiologie des menschlichen Organismus einzusteigen"?
Speziell wäre ein Beispiel mit Bezug auf die Aerodynamik interessant, weil wir diese zuletzt diskutiert hatten.
Alleine Deine Frage speziell nach der Aerodynamik zeigt den Fokus auf physikalische Gesetzmäßigkeiten. Daher versuche ich etwas weiter auszuholen:
Bummenfelts Körperfettanteil kann man deuten dass man wegen zu viel Gewicht langsamer läuft. Man könnte aber auch geringere Anfälligkeiten für Infekte, bessere Energieverfügbarkeit oder auch schnellere Regeneration mit in die Berechnung einfließen lassen.
Fakt ist, Blummenfelt hat bei allen seiner LD Auftritte die hier oft aufgestellte Behauptung „schwerer läuft langsamer“ widerlegt.
Fakt ist, Blummenfelt hat bei allen seiner LD Auftritte die hier oft aufgestellte Behauptung „schwerer läuft langsamer“ widerlegt.
Er belegt lediglich, dass ER schneller läuft als andere. Wie schnell er laufen könnte, wenn er schlanker wäre, wissen wir nicht, auch wenn er selbst was anderes behauptet.
......Je länger ich darüber nachdenke desto mehr finde ich Gründe, warum die Norweger so stark gegenüber den vormals unbesiegbaren Deutschen werden......
Da redest du aber nur von der Langstrecke, auf der Kurzstrecke sind schon lange andere Nationen besser oder mindestens ebenbürtig. Und das ist aus meiner Sicht, neben allen sportpsycho- und -physiologischen Gründen, die eigentliche Hauptsache.......die Langstrecke spielt in D schon immer eine viel größere Rolle, als in anderen Ländern, wo immer nur vereinzelt Interesse an der Langstrecke besteht. Während in anderen Ländern alle Weltmeister und Olympiasieger werden wollen, wollen in D alle Ironman werden.
Jetzt bekommen halt auch mal andere Bock auf Langstrecke und schwups, ist auf einmal massive Konkurrenz da, wo früher die Deutschen unter sich waren, mit nur vereinzelten Konkurrenten aus anderen Nationen.
Ich persönlich hatte die Briten, vor allem mit Alistar B., schon auf dem Zettel, da stellte sich aber heraus, dass er wohl körperlich nicht stabil genug für die Langstrecke war.
Jetzt kommen die körperlich stabileren Norweger und räumen ab.
Jahrelang als unbesiegbar kann man eigentlich nur gelten, wenn die Konkurrenz nicht auf Augenhöhe agiert, gewollt oder ungewollt. Und was die Langstrecke betrifft, wollten führende Triathlonnationen aus meiner Sicht nur nicht. Was glaubt ihr was los wäre, wenn zb die Amis mit ihrem College- und Unisystem anfangen würden nicht Kurz- sondern Langstreckler zu fördern....
Denn für uns Hinz und Kunz ist es doch unstrittig, dass leichter schneller ist.
Leider nein. Ich habe ja bisher gezögert mich als "dicken" Läufer zu outen, weil ich es vermessen finde, mich als Amateursportler mit den besten Triathlonprofis, also etwa Blummenfelt zu vergleichen. Aber weil Du Hinz und Kunz ins Spiel bringst: mit den beiden kann ich mich schon vergleichen.
Also, ich bin 1,79 m groß und mein Wettkampfgewicht als Läufer waren 76 kg. Damit bin ich vier Marathons unter 2:35 h gelaufen, einen unter 2:30. Selbstverständlich hab ich versucht, leichter zu werden, weil die Gegner meiner damaligen Leitungsklasse etwa zehn Kilo weniger hatten. Als ich es dann auf 72 kg geschafft hatte, war ich muskulär am Ende. Beispielsweise haben bei schnellen Läufen die Oberschenkel "gebrannt" und ich war weit weg von meiner gewohnten Laufleistungsfähigkeit. Also hab ich mich wieder auf 76 kg raufgefressen und alles war wieder gut.
Fazit: Ich Hinz und Kunz habe die Erfahrung gemacht, dass leichter=schneller für mich nicht gilt. Natürlich gilt auch hier, dass ich physikalisch weniger Leistung fürs selbe Tempo brauche, wenn ich leichter bin. Wenn aber mein leichter Körper dann mit der geringeren Leistung trotzdem viel schneller überfordert ist, als mein schwerer Körper mit mehr Leistung, dann muss ich halt akzeptieren, dass mein persönliches Leistungsmaximum nicht nur nach physikalischen Regeln bestimmt werden kann.