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Alt 22.11.2022, 16:59   #1961
Feanor
Szenekenner
 
Registriert seit: 25.07.2007
Ort: Wachtberg
Beiträge: 674
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
Ich sehe hier einen Unterschied, was gemeint sein kann. Die Produktion von Solarstrom aus einer PV-Zelle ist (u.a. dank chinesischer Paneelkosten) tatsächlich günstig. Bei Insellösungen ist das ein riesen Vorteil. Ein komplexes System, das viel von solcher unplanbaren und schwankenden Energie hat, ist nicht so günstig, weil ein wesentlicher Aufwand in die Netzstabilisierung fließen muß.

Die Rentabilität der einzelnen PV-Analge im Netz lebt von der garantierten Einspeisevergütung. ich habe Zweifel, daß die Rentabilität gleich hoch bleibt, wenn die Vergütung in Echtzeit an die Strombörsenpreise gekoppelt wäre (was aber viel besesr den Marktwert der Technologie spiegeln würde): d.h. wenn man immer so viel bekommt, wie der Strom gerade Wert ist. Da wäre der Euro-Ertrag an Hochsommertagen deutlich weniger, als jetzt - und würde die Entwicklung und Installation von Speicherlösungen und Insellösungen stark befeuern.
Größere Anlagen gehen durchaus in die Direktvermarktung, d.h. leben nicht von der Einspeisevergütung. Das ist zwar nicht direkt der Strombörsenpreis, aber ein von politischen Entscheidungen unabhängiger verhandelter Preis aus Angebot und Nachfrage. Gerade in 2022 wäre vermutlich jeder froh, in die Direktvermarktung zu gehen oder den Börsenpreis zu erzielen. Lohnt sich halt nur nicht für die paar kWh, die von EFH-Dach kommen vom bürokratischen Aufwand.
Feanor ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 22.11.2022, 18:30   #1962
MattF
Szenekenner
 
Registriert seit: 28.04.2011
Beiträge: 8.750
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen

Die Rentabilität der einzelnen PV-Analge im Netz lebt von der garantierten Einspeisevergütung. .

Meine Anlage und die bei ALDI (oder eine Industriebetrieb, welches genau tagsüber Strom braucht wo Solarstrom anfällt) auf dem Dach lebt vom Selbstverbrauch und nicht von der Einspeisevergütung.

Letztens einen Bericht von nem Bäcker gesehen, der sein Dach vollgepflastert hat. Man kann auch tagsüber backen, ist eh besser, da man da besser Personal bekommt.
Dazu wollte er das Dach einer Firma in der Nachbarschaft auch noch mit nutzen, ist aber nicht erlaubt, den Strom über die Grundstüclsgrenze zu führen, ohne dafür wieder Abgaben zu zahlen.
MattF ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.11.2022, 20:19   #1963
tridinski
Szenekenner
 
Benutzerbild von tridinski
 
Registriert seit: 03.09.2009
Ort: Vulkaneifel2Wetterau
Beiträge: 3.907
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen

Irgendwie widersprüchlich - "teures Zeug" und "abgeschrieben": wenn die Anlagen abgeschrieben sind, ist die Produktion eben nicht mehr so teuer, und eben darum profitabel.


Dass erneuerbar schon heute deutlich günstiger ist als fossil und Atom bezieht sich auf heute neu errichtete Anlagen auf dem aktuellen Stand der Technik, nicht auf altes Zeug was irgendwo rumsteht.



Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen

Was ist verwerflich daran, mit abgeschriebenen, aber noch gut funktionsfähigen Anlagen Profit zu machen, solange die Kunden das Produkt würdigen (besonders bei Kernkraft, wo auch kaum neues CO2 anfällt). Auch der VW Käfer oder der 2CV wurde Jahrzehntelang nachgebaut, weil die Kunden es honoriert haben.


Verwerflich finde ich daran folgendes:

Fossil: CO2 Ausstoß ist nicht eingepreist in "abgeschrieben" und geht zu Lasten der Allgemeinheit, und dies nicht nur bei uns sondern weltweit. Der Preis der CO2-Zertifikate ist mit aktuell ca 80€/t viel zu niedrig und deckt die echten Kosten um das erzeugte CO2 wieder aus der Atmosphäre zu entfernen und zu lagern in keiner Weise ab.

Atom: Die Lagerung des Strahlungsmülls über Tausende Jahre ist nicht eingepreist. Zudem ist vollkommen ungeklärt wo gelagert werden soll. In D gibt es kein Lager und es wird auch keins geben können: Niemand wird einer Errichtung in seinem Bundesland oder Landkreis zustimmen und es wird auch keine Regierung durchdrücken können. Export des Mülls in Drittländer mit zweifelhaften Standards verbietet sich auch.
__________________
Grüße

Tri-K
__________________

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tridinski ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.11.2022, 22:08   #1964
Schwarzfahrer
Szenekenner
 
Benutzerbild von Schwarzfahrer
 
Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 6.132
Zitat:
Zitat von Feanor Beitrag anzeigen
Größere Anlagen gehen durchaus in die Direktvermarktung, d.h. leben nicht von der Einspeisevergütung. Das ist zwar nicht direkt der Strombörsenpreis, aber ein von politischen Entscheidungen unabhängiger verhandelter Preis aus Angebot und Nachfrage. Gerade in 2022 wäre vermutlich jeder froh, in die Direktvermarktung zu gehen oder den Börsenpreis zu erzielen.
Na ja. Wenn ich mir anschaue, wann Solarstrom anfällt (tagsüber, z,B. KW 27 2022), brechen die Preise um 25 - 50 % ein, d.h. man bekommt immer für sein Solarstrom den niedrigst möglichen Preis. Klingt nicht ideal, kann natürlich trotzdem noch zur Amortisation der Investition reichen.

Zitat:
Zitat von MattF Beitrag anzeigen
Meine Anlage und die bei ALDI (oder eine Industriebetrieb, welches genau tagsüber Strom braucht wo Solarstrom anfällt) auf dem Dach lebt vom Selbstverbrauch und nicht von der Einspeisevergütung.
ich weiß nicht, was Du verbrauchst. Unsere Anlage produziert a. 10.000 kWh im Jahr, wir können davon gerade mal knapp 1000 verbrauchen (ist schon 40 % unseres Bedarfs). 90 % wird eingespeist (mit einer Batterie wird es auch nicht unter 75 % sinken), ohne die Einspeisevergütung würde es sich erst viel später amortisieren. Bei einem Betrieb mit hohem Stromverbrauch kann es anders aussehen, die normale Dachanlage wird aber immer so aussehen.
Zitat:
Zitat von MattF Beitrag anzeigen
Dazu wollte er das Dach einer Firma in der Nachbarschaft auch noch mit nutzen, ist aber nicht erlaubt, den Strom über die Grundstücksgrenze zu führen, ohne dafür wieder Abgaben zu zahlen.
Letzteres ist wirklich schade, ich fände es erst mal auch sinnvoller, die Nachbarn mit meinem Strom mit versorgen zu können; dann würde ich die Netze mit meinem Zappelstrom weniger belasten.
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Schwarzfahrer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.11.2022, 10:00   #1965
Helmut S
Szenekenner
 
Registriert seit: 30.10.2006
Beiträge: 8.869
Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
Ich habe den Abschluss verlinkt und dazu genau drei "freche, unverschämte, weltfremde" Punkte geschrieben:
Das habe ich schon verstanden, was du argumentierst. Liegt ja auf der Hand. Das ist ja nicht weltfremd. Weltfremd ist, dass du überhaupt nicht siehst, was da passiert: IG Metallmitglieder, denen es ja eh schon dermaßen gut geht, kriegen einen Tarifabschluss, der brutal gut ist. Ja, Reallohnverlust. Na und? Alles auf recht hohem Niveau. Selbst bei niedrigerem Abschluß oder gar keinem Abschluß, wäre das für die ANs in den IG Metallbetrieben sicher kein existentielles Problem gewesen. Du siehst das Thema nur aus der Sicht der AN. Die Wirtschaft besteht aber nicht nur aus ANs und die Gewerkschaften sind doch längst ein gesamtgesellschaftlicher Stakholder.


Der IGM hätte es deshalb gut zu Gesicht gestanden, etwas mehr Zurückhaltung zu üben und zu erkennen, dass der Tarifabschluss den Druck auf den Standort Deutschland, insbesondere die KMU in entsprechenden Regionen, deutlich erhöht. Selbst IG Metall Funktionäre müssten doch mitgekriegt haben, wie Lieferketten, Rohstoffpreise und Arbeitsmarkt sich im Moment darstellen?

In der FAZ war dieser Tage ein guter Kommentar zum Abschluss. Der gesamte Artikel ist ein Volltreffer. Dieser Absatz aber besonders:

Ich empfehle dir, deine Sichtweise mal weg von den Konzernen und hin zu den KMUs zu richten. Hier benötigen die Menschen mehr Aufmerksamkeit, hier benötigen die Unternehmen eine bessere Standortpolitik, hier findet die Ausbildung statt. Ich meine, dass dies deine Sichtweise erweitern würde.

Zitat:
Zitat von MattF Beitrag anzeigen
Und eine Gewerkschaft ist eine Organisation der Kolleginnen und Kollegen, zu behaupten die IGM würde falsch handeln indem sie entsprechend hohe Abschlüsse erreicht ist schon eine etwas merkwürdige Betrachtung der Wirtschaftsordnung und Geschichte.
Niemand verleugnet die Geschichte und die Bedeutung der Gewerkschaften. Weder in der Vergangenheit, noch in der Gegenwart. Leg mir bitte nix in den Mund, dass ich nicht geschrieben habe.

Allerdings sind Gewerkschaften schon mehr als "nur" eine Organisation der Kolleginnen und Kollegen - sie sind wie gesagt ein gesamtgesellschaftlicher Stakeholder. Dadurch haben sie auch eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Diese hat die IG Metall aus meiner Sicht mit diesem Abschluss nicht wahr genommen.

Helmut S ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 23.11.2022, 10:53   #1966
keko#
Szenekenner
 
Benutzerbild von keko#
 
Registriert seit: 06.11.2015
Beiträge: 17.354
Nicht übel die Einigung auf den Tarifvertrag bei VW:

Die rund 125.000 Beschäftigten erhalten in zwei Schritten 8,5 Prozent mehr Lohn und eine Einmalzahlung von 3000€ netto.
keko# ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.11.2022, 10:57   #1967
qbz
Szenekenner
 
Benutzerbild von qbz
 
Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.209
Zitat:
Zitat von Helmut S Beitrag anzeigen
.........
Allerdings sind Gewerkschaften schon mehr als "nur" eine Organisation der Kolleginnen und Kollegen - sie sind wie gesagt ein gesamtgesellschaftlicher Stakeholder. Dadurch haben sie auch eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Diese hat die IG Metall aus meiner Sicht mit diesem Abschluss nicht wahr genommen.
........
"Der Pilotabschluss von Baden-Württemberg besagt im Kern: Die Entgelte werden in zwei Schritten erhöht (am 1. 6. 2023 um 5,2*% und am 1. 5. 2024 um 3,3*%); es wird eine Inflationsausgleichsprämie gezahlt (1500 € im ersten Quartal 2023 und weitere 1500 € ein Jahr später; die Laufzeit beträgt 24 Monate."

Wie man so einen Abschluss als "brutal gut" bezeichnen kann, ist mir inhaltlich und sachlich angesichts der Inflationsrate 10 % im Oktober (gesamtes Jahr über 7 %) und der durchschnittlichen Unternehmensgewinne ein Rätsel, aber verständlich aus Deiner Interessenlage als Unternehmer.

Volkswirtschaftlich für die gesamte Gesellschaft gesehen gilt: Die IG-Metall nimmt, wie ich begründet habe, mit den Einmalzahlungen deutlich Rücksicht auf die aktuelle Situation, damit der Abschluss nicht zu einer Lohn-Preis-Spirale führt. D.h. ganz wichtig: Damit könnte die Inflation infolge der Energiepreise und der Lieferketten temporär bleiben, ohne dass sich eine Lohn-Preis-Spirale anschliesst. Ausserdem sind diese auch für den Arbeitgeber abgabefrei! Desweiteren sorgt der Abschluss dafür, dass nicht eine sinkende Nachfrage eine Rezession herbeiführt bzw. sich die prognostizierte leichte Rezession nicht vertieft. Drittens wirkt sich der Abschluss indirekt auf die Löhne in anderen Beschäftigtengruppen und die Renten aus. Versuche das mal auch gesamtwirtschaftlich zu betrachten und nicht allein von Deinem Unternehmen oder von Arbeitgeberveränden oder der FAZ aus.

IG Metall: abschluss-ergebnis-erklaert-metall-tarifrunde-2022

Geändert von qbz (23.11.2022 um 11:16 Uhr).
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.11.2022, 11:04   #1968
qbz
Szenekenner
 
Benutzerbild von qbz
 
Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.209
in 2 Jahren, lieber Mathematiker

Die Angestellten können mit mehr Geld in zwei Stufen rechnen. Entgelte und Ausbildungsvergütungen werden ab Juni 2023 um 5,2 Prozent und ab Mai 2024 um weitere 3,3 Prozent erhöht. Wie in der Fläche betrage die Laufzeit 24 Monate, teilte die IG Metall mit. Wie in BW.

Damit bleibt der bleibende prozentuale Abschluss, nimmt man die ergänzende inflationsausgleichende Einmalzahlung aus, deutlich unter der Inflationsrate, und verhindert eine Lohn-Preis-Spirale. Die Laufzeit finde ich eindeutig zu lang, weil wenig prognostizierbar.

Der Abschluss aus BW hat traditionell Pilotwirkung und wird in den anderen Bundesländern im IG Metallbereich übernommen. Damit werden Tarifauseinandersetzungen und Streiks in der Breite des Landes unnötig.

Geändert von qbz (23.11.2022 um 11:12 Uhr).
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
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