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Ich poste die Nachricht vom EuGH-Urteil in diesem Thread, weil mir die religiöse Motivation des Halal-Schlachtens entscheidend zu sein scheint. Im Unterschied zur monetären Motivation der Massentierhaltung, die ich an anderer Stelle kritisiert habe.
Nach Informationen des Tierschutzbundes soll in DE auch als Halal gekennzeichnetes Fleisch in den Handel gelangen, bei dem die Tiere mit vorhergehender elektrischer Betäubung mit anschliessendem Ausbluten geschlachtet werden. Das scheint der EUGH nicht berücksichtigt zu haben. (ich habe jetzt das Urteil nicht gelesen.)
""Halal“ bedeutet nicht zwangsläufig, dass dafür die Tiere betäubungslos geschlachtet wurden. Die Bezeichnung „halal“ ist kein geschützter Begriff und die Halal-Kennzeichnung ist eine freiwillige Kennzeichnung. Mit „halal“ gekennzeichnete Lebensmittel werden in erster Linie nach spezifischen Produktionsrichtlinien hergestellt.
Die Definition für „halal“ ist auch innerhalb der muslemischen Religionsgemeinschaften nicht einheitlich geklärt. Somit ist auch nicht transparent nachvollziehbar, wie genau „halal“-gekennzeichnete Fleischprodukte produziert wurden und ob das Tier vor der Schlachtung betäubt wurde. Viele Muslime akzeptieren bereits eine elektrische Betäubung vor der Entblutung nach dem jeweiligen aktuellen Stand wissenschaftlicher Forschung, was eine deutliche Verbesserung im Sinne des Tierschutzes darstellt.
Das heißt: Tierische Produkte, die eine „halal“ Kennzeichnung tragen, können von Tieren stammen, die vor der Entblutung sachgerecht betäubt wurden. Die Tiere werden dann in deutschen Schlachthöfen genauso betäubt, wie die Tiere in konventioneller Schlachtung. Nichtsdestotrotz ist es nicht verboten, importiertes Fleisch aus betäubungsloser Schlachtung hierzulande zu verkaufen."
Teaser:
WDR 5 Das Philosophische Radio WDR 5 Das philosophische Radio | 08.03.2019 | 54:18 Min. Einerseits schwindet die Deutungshoheit religiöser Institutionen, zugleich erleben wir aber auch in vielerlei Hinsicht eine Rückkehr des Religiösen. Was bedeutet das für die Gesellschaft? Studiogast: Petra Bahr, Theologin; Moderation: Jürgen Wiebicke
Der ranghöchste Katholik Australiens, ehemals drittmächtigster Mann des Vatikans, George Pell, wurde gestern wegen sexuellem Missbrauchs an Kindern zu 6 Jahren Gefängnis verurteilt.
"Davon muss er mindestens drei Jahre und acht Monate verbüßen", schreibt die FAZ. "Der Richter Peter Kidd wies darauf hin, dass der 77 Jahre alte Kardinal, der an Herzproblemen leidet, das Gefängnis womöglich nicht mehr lebend verlassen wird."
FAZ: "Die Basis für die Richterentscheidung war der zweite Anklagepunkt, demzufolge George Pell dem Hauptbelastungszeugen damals nach der Sonntagsmesse in der Sakristei der Kathedrale von St. Patrick seinen Penis in den Mund gesteckt hatte."
Hintergründe über George Pell, der stets als besonders konservativer Moralist aufgetreten war, bringt die Süddeutsche Zeitung.
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Eine im vergangenen Herbst vorgestellte Studie, welche die deutschen Bischöfe in Auftrag gegeben hatten, beschäftigte sich mit der Zahl an Kindern, welche von katholischen Klerikern sexuell missbraucht worden sind. Die Durchsicht der Akten ergab mindestens 3677 Minderjährige, die von 1670 katholischen Klerikern in Deutschland während eines Zeitraums von 70 Jahren missbraucht waren. Das sind jedoch nur die aktenkundig gewordenen Fälle. Wie groß könnte die Zahl der nicht dokumentierten Fälle sein?
Die Universität Ulm hat nun versucht, mit einer repräsentativ angelegten Studie diese Zahl der insgesamt vorliegenden Missbrauchsfälle durch katholische Geistliche abzuschätzen. Die Wissenschaftler ermittelten eine um das Dreißigfache höheren Wert, also 114.000 Fälle. Dazu komme noch einmal die gleiche Zahl bei evangelischen Geistlichen.
Befragt wurden 2.500 repräsentative Personen. Für die Fragestellung sei das eine recht kleine Zahl. Das Ergebnis sei daher im Sinne einer Abschätzung zu verstehen. Statistisch ergäbe sich eine 95-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass die tatsächliche Zahl zwischen 28.000 und 280.000 Betroffenen liegt. Weitere Details gibt es zum Beispiel in Der Welt.
FAZ: "Die Basis für die Richterentscheidung war der zweite Anklagepunkt, demzufolge George Pell dem Hauptbelastungszeugen damals nach der Sonntagsmesse in der Sakristei ...
Puh!
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
... ergäbe sich eine 95-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass die tatsächliche Zahl zwischen 28.000 und 280.000 Betroffenen liegt. Weitere Details gibt es zum Beispiel ...[/url].
Wie ich schon vor Jahrzehnten, allerdings ohne Wissen wie nah ich der Realität war und nur durch Gerüchte über das Verhältnis des Pfarrers mit ner (verheirateten) Dame aus der Pfarrei entstanden, sagte: Wennst sexuell schräg drauf bist, werde Priester!
Widerlich, absolut widerlich, diese Brüder.
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
Der ranghöchste Katholik Australiens, ehemals drittmächtigster Mann des Vatikans, George Pell, wurde gestern wegen sexuellem Missbrauchs an Kindern zu 6 Jahren Gefängnis verurteilt.
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Die Solidarität und das Mitgefühl des emiritierten Präfekten der katholischen Glaubenskongretation (oberste Kommission für die Glaubensrichtlinien) Kardinal Müller gilt übrigens komplett dem verurteilten Täter, Kardinal Pell, und nicht den mutigen Opfern, welche sich trauten, Anzeige zu erstatten.
"Kardinal Müller hatte die Anschuldigungen als "geistesgestörte Lügen" bezeichnet.
Müller erklärte zu dem Urteil, niemand habe das Geschehen beobachtet, "wenn es keinen Beweis gibt, kann man jemanden nicht 50 Jahre wegsperren". Er könne sich auch nicht vorstellen, dass so etwas in einer Kathedrale nach einer Messe passieren könne, da zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich noch Menschen in der Kirche seien. Laut Müller zeige das Urteil, "wie das Rechtssystem in der öffentlichen Mainstreammeinung korrumpiert wird"."
Dieser Kommentar erklärt, weshalb die Opfer bzw. deren Eltern keine Anzeige gegen "Schwarzröcke" erstatten. Traurig, dass auf dem Hintergrund der heutigen Erkenntnisse über Kinderschutz noch solche Kommentare auf katholisch.de publiziert werden! Man kann Eltern nur raten, ihre Kinder aus solchen Institutionen fernzuhalten.
"Das informelle Netzwerk, das als Sozis oder Sozialdemokraten auftritt, hat mehrere hundert Mitglieder. Es setzt sich für die Belange von Atheisten und Agnostikern ein – aber auch von kirchlich Gebundenen, die eine striktere Trennung von Kirche und Staat wollen."
Vielleicht geht dem Vorstand die inhaltliche Nähe zu der Linke zu weit, welche die staatliche Kirchenfinanzierung ändern möchte und ebenfalls eine strikte Trennung Kirche-Staat anstrebt.