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Alt 12.11.2020, 13:15   #1
TriForce
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Idee Inscyd Ppd

Für die heutige Live-Sendung ist ja Sebastian Mühlenhoff von iQ athletik angekündigt (Ich hoffe, dass es nicht zu sehr zur Dauerwerbesendung wird, sondern realistisch Sinn/Unsinn und Preis/Leistung erörtert wird).

Er wird sicher auch über das INSCYD Verfahren zur Leistungsdiagnostik berichten. Hat jemand hier schon Erfahrungen damit gemacht? Für mich klingt das super, da die Laktatbildungsrate eine entscheidende Rolle im Ausdauersport hat. Das Manko: ein absolut irrer Preis von 350 € laut iqathletik Homepage!

https://www.iqathletik.de/labordiagn...ngsdiagnostik/

Sie bieten zudem den INSCYD PPD (Power Performance Decoder) an für die Leistungsdiagnostik at Home. Das ist ein von den INSCYD Machern entwickelter Test und Algorithmus wo anhand von reinen Wattdaten auf die Werte zurückgeschlossen wird, die sonst nur mit Spiro/Laktatmessung verfügbar sind. Coole Idee und super für die Corona Zeit, aber auch hier wieder 179 € für einen Test, den ich auf meinem eigenen Trainer machen muss und dann nur ein paar Daten rübersende.

Für mich klingt das nach absoluten Wucher, kann jemand da etwas Positives berichten?

Geändert von TriForce (12.11.2020 um 13:27 Uhr).
TriForce ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.11.2020, 13:19   #2
TriForce
Szenekenner
 
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Registriert seit: 31.08.2009
Beiträge: 360
Bonusfrage: INSCYD ist in meinem Verständnis ein System, dass die jeweiligen Labore auch nur als Dienstleistung einkaufen. Kollege Mario Schmidt-Wendling bietet das zum Beispiel auch an: https://sisu-training.de/ Vielleicht daher der hohe Preis?

Gibt es da wohl Unterschiede zwischen den Labors?
TriForce ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.11.2020, 03:09   #3
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
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Beiträge: 22.798
Zitat:
Zitat von TriForce Beitrag anzeigen
Für mich klingt das super, da die Laktatbildungsrate eine entscheidende Rolle im Ausdauersport hat.
Die Laktatbildungsrate gibt über den anaeroben Stoffwechsel Auskunft. Er ist im Ausdauersport nur in wenigen Fällen relevant.

Beispielsweise für Peter Sagan, der nach 200 Radkilometern einen Sprint gewinnen oder eine Attacke lancieren will. Dafür braucht er neben den aeroben auch anaerobe Fähigkeiten.

Für Amateur-Triathleten sind allein die aeroben Fähigkeiten maßgeblich. Das bedeutet, dass man unabhängig von der Laktatbildungsrate, die man in dem Test findet, zur gleichen Trainingsempfehlung kommt: Verbessere Deine Ausdauer und Deine aerobe Kapazität. Daher kann man sich den anaeroben Teil des Testergebnisses sparen, auch bezüglich des Energieverbrauchs.

Dazu kommt: Wer eine hohe Laktatbildungsrate hat und damit der Typ "Sprinter" ist, weiß das in aller Regel von sich. Er ist stark bei Sprints und kurzen Attacken, hat aber Schwächen bei längeren Belastungen. Folglich wird ihm bewusst sein, dass er an seiner Ausdauer arbeiten muss. Nichts anderes sagt ihm der Test der maximalen Laktatbildungsrate. Der Sportler erfährt, was er bereits vorher wusste.
Beispiel: Ein Sprinter-Typ will in Roth finishen. Deshalb absolviert er jetzt regelmäßig lange Radausfahrten. Nach 3 Stunden wird das verdammt zäh (weil durch seine hohe Laktatproduktion der KH-Verbrauch ebenfalls hoch ist). Um dieses Ausdauer-Defizit zu beheben, setzt er vermehrt auf das Training der Ausdauer und spart sich schnelle Einheiten.

Bei einer Leistungsdiagnostik wird ihm eine hohe maximale Laktatbildungsrate bestätigt. Als Trainingstipp wird ihm mitgegeben, vor allem die Ausdauer zu trainieren und sich schnelle Einheiten zu sparen. Genau das wusste er aber bereits vorher.
Es existieren in der Wissenschaft keine Zielwerte für die maximale Laktatbildungsrate: Welchen Wert sollte die maximale Laktatbildungsrate für einen Mittelstreckler im Bereich von 5 Stunden haben? Darauf gibt es keine zuverlässige Antwort.

Während die maximale Laktatbildungsrate im Radsport eine interessante und seit Jahrzehnten verwendete Größe ist, spielt sie in der Sportwissenschaft im Triathlon auf den längeren Distanzen keine große Rolle. Wenn dennoch von ihr die Rede ist, führt die Spur stets zur Sporthochschule Köln und kommerziellen Anbietern aus diesem Umfeld.

Grüße,
Arne
Klugschnacker ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 13.11.2020, 14:52   #4
TriForce
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Beiträge: 360
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Die Laktatbildungsrate gibt über den anaeroben Stoffwechsel Auskunft. Er ist im Ausdauersport nur in wenigen Fällen relevant.
Ich verstehe das anders. Die Laktatbildungsrate ist ja keine Konstante. Und sie ist für uns sehr wohl wichtig, da wir in der Mittel- und Olympischen Distanz in die Nähe der Schwelle kommen, aber nicht viel Laktat produzieren wollen.

Die Vlamax ist zwar u.a. durch unsere Muskelzusammensetzung bestimmt (Typ I / Typ II Fasern), aber wir können sie durch Training beeinflussen. Diesen Trainingsfortschritt zu messen ist doch ein absolut wertvolles Ziel. Ich war "Sprinter-Typ" und jetzt mache ich Ausdauersport, daher möchte ich wissen wie es um den Fortschritt des Drückens meiner Laktatbildungsrate steht. Ich gebe zu, dass es für Dieseltypen vermutlich eher uninteressant ist ob diese niedrig oder sehr niedrig ist.

Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Beispielsweise für Peter Sagan, der nach 200 Radkilometern einen Sprint gewinnen oder eine Attacke lancieren will. Dafür braucht er neben den aeroben auch anaerobe Fähigkeiten.
Für Sagan macht es aber auch einen Unterschied ob er die Tour de France fährt oder die Klassiker. Bei Letzterem kann er sich keine zu hohe Vlamax erlauben, da sie seine FTP drückt und dann kann er keine Breakaways fahren. Sein Training wird daher deutlich anders aussehen, je nachdem auf was er sich gerade vorbereitet. Er ist ein sehr gutes Beispiel für eine trainierbare Vlamax.

Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Es existieren in der Wissenschaft keine Zielwerte für die maximale Laktatbildungsrate: Welchen Wert sollte die maximale Laktatbildungsrate für einen Mittelstreckler im Bereich von 5 Stunden haben? Darauf gibt es keine zuverlässige Antwort.
Für Langstreckler gilt doch wohl "je niedriger desto besser"?
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Alt 13.11.2020, 15:11   #5
TriForce
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Registriert seit: 31.08.2009
Beiträge: 360
Ich beziehe mich auf Aussagen von Sebastian Weber (INSCYD), hier zum Beispiel in einem Podcast Interview:

https://scientifictriathlon.com/tts169/

Die Grundaussagen sind weiter unten auf der Seite zusammengefasst:

Zitat:
Your VO2max and your VLaMax determine approximately 97% of your FTP.

This is because your aerobic system defines how much lactate you can combust. Your glycolytic system determines how much lactate you produce.

These two combined determine what your FTP is.
If you want to increase your FTP, you are better off understanding what your VO2max and/or VLaMax are to decide which you need to work on.
TriForce ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.11.2020, 17:21   #6
bentus
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Registriert seit: 11.06.2012
Beiträge: 1.137
Arne hat schon Recht. Die Werte zu wissen sind zwar interessant, aber mit CP Test kann man sie auch grob abschätzen und die Trainingskonsequenz ist gering.

Die einzige Konsequenz die ich sehen würde, ist dass wenn man eine hohe Vo2Max und hohe VLAMAX hat versucht diese möglichst zu senken während wenn man eine eh schon sehr niedrige Vlamax hat und dementsprechend auch eher niedrige Vo2Max eher versuchen muss diese zu steigern.

Also vielleicht im ersten Fall eher Sweetsport/K3 Intervalle und im anderen Fall Fokus eher auf Vo2Max 40/20er etc. Um Umfänge kommt man aber nie drum rum.

Nichtsdestotrotz gibt es wenig Evidenz welches Training dafür am Besten ist und grundsätzlich betreibt man dieses Training sowieso.
bentus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.11.2020, 17:34   #7
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
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Registriert seit: 16.09.2006
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Beiträge: 22.798
Zitat:
Zitat von TriForce Beitrag anzeigen
Die Vlamax ist zwar u.a. durch unsere Muskelzusammensetzung bestimmt (Typ I / Typ II Fasern), aber wir können sie durch Training beeinflussen. Diesen Trainingsfortschritt zu messen ist doch ein absolut wertvolles Ziel. Ich war "Sprinter-Typ" und jetzt mache ich Ausdauersport, daher möchte ich wissen wie es um den Fortschritt des Drückens meiner Laktatbildungsrate steht.
Es kann nie schaden, irgend etwas zu wissen. Für einen Amateur-Triathleten sieht das Training aber unabhängig von Deiner Laktatbildungsrate mehr oder weniger gleich aus. Du wirst Deine aerobe Kapazität steigern wollen, und als Mittel- und Langstreckler außerdem Deine Fettverbrennung. Ganz gleich wie die Laktatbildungsrate ausfällt.

Wenn Du merkst, dass Du zwar schnell, aber wenig ausdauernd bist, wirst Du künftig vorrangig Ausdauer trainieren. Wenn Du umgekehrt sehr ausdauernd bist, aber bei jeder Tempoverschärfung aussortiert wirst, solltest Du etwas für Deine Tempofähigkeiten tun.

Zitat:
Zitat von TriForce Beitrag anzeigen
Für Sagan macht es aber auch einen Unterschied ob er die Tour de France fährt oder die Klassiker. Bei Letzterem kann er sich keine zu hohe Vlamax erlauben, da sie seine FTP drückt und dann kann er keine Breakaways fahren. Sein Training wird daher deutlich anders aussehen, je nachdem auf was er sich gerade vorbereitet. Er ist ein sehr gutes Beispiel für eine trainierbare Vlamax.
Ja, für einen Radprofi macht es Sinn, sowohl an seiner Ausdauer als auch an seinen anaeroben Fähigkeiten zu arbeiten. Das wird ja auch seit 100 Jahren so gemacht.

Zitat:
Zitat von TriForce Beitrag anzeigen
Für Langstreckler gilt doch wohl "je niedriger desto besser"?
Warum so kompliziert? Für Langstreckler gilt, je schneller im Ziel desto besser. Es gibt keine Ranglisten für die Laktatbildungsrate, ebensowenig wie es Pokale für die beste Fettverbrennung gäbe. Die Leistungsfähigkeit ist eine Mischung aus ganz vielen Faktoren.

Es gibt keinen optimalen Soll-Wert für die Laktatbildungsrate. Man kann lediglich über die Laktatbildungsrate eines bestimmten Athleten sagen, sie sei überdurchschnittlich hoch oder unterdurchschnittlich niedrig.

Doch bereits der nächste Schritt ist wackelig: Nämlich die Behauptung, ein bestimmter Athlet würde erfolgreicher, wenn er etwas daran ändert. Solche Aussagen lassen sich nur bei extremen Fällen mit einiger Sicherheit treffen. Beispielsweise wenn ein 400m-Läufer einen Marathon laufen will. Für realistischer gelagerte Fälle kann man das nicht mehr sagen.
Klugschnacker ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 13.11.2020, 17:46   #8
NBer
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Ort: Neubrandenburg
Beiträge: 6.865
Zitat:
Zitat von TriForce Beitrag anzeigen
Ich beziehe mich auf Aussagen von Sebastian Weber (INSCYD), hier zum Beispiel in einem Podcast Interview:

https://scientifictriathlon.com/tts169/

Die Grundaussagen sind weiter unten auf der Seite zusammengefasst:

hmmmm: "Your VO2max and your VLaMax determine approximately 97% of your FTP.".
letztendlich heisst das nichts anderes als "deine aeroben und anaeroben fähigkeiten bestimmen deine ausdauerleistung". das ist jetzt nichts weltbewegend neues.
NBer ist offline   Mit Zitat antworten
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