Irrtum. Können tut man das immer. Manche wollen das nicht, weil es ihre klare schwarz-weiß-Weltsicht ins Wanken bringen könnte. Zwischentöne und zu viele Optionen verwirren sie wohl zu sehr, statt ihr Denken zu befruchten.
Ich finde, Du machst es Dir hier zu leicht. Ich selbst halte mich ganz unbescheiden für keinen Schwarz-Weiß-Denker. Ich fühle mich auch nicht von einer Vielfalt an Optionen verwirrt. Eher scheint mir, dass wir relativ wenige Optionen haben. Impfen und Abstand-Halten sind unsere einzigen Optionen gegen das Virus, wenn man es nüchtern betrachtet, aber das ist ein anderes Thema.
Wir leben in Deutschland mit über 80.000.000 anderen Menschen. Unser Weg aus der Pandemie muss für ausreichend viele dieser Menschen konsensfähig sein. Alle Wege, die wir nicht gemeinsam zu gehen bereit sind, scheiden aus. Dabei rechne ich mit ein, dass wir viele politische Entscheidungen nicht selbst fällen, sondern diese an Politiker delegiert haben. Die Frage ist dann: Was ist in unserem politischen System konsensfähig.
Es mag gute und bedenkenswerte Vorschläge geben, welche diese Hürde jedoch nicht nehmen und dadurch ausscheiden. Das ist einerseits schade, andererseits ist es richtig. In einer Demokratie müssen wir uns nicht nur über die richtigen Entscheidungen einigen. Sondern auch das Zustandekommen der Entscheidung müssen wir mehrheitlich akzeptieren können.
Der Vorteil des gemeinsamen, von einer Mehrheit mitgetragenem Handelns liegt auf der Hand. Es ist aber auch klar, dass man so nicht allen Minderheiten gerecht werden kann. Mir scheint, dass Deine Argumentation im Wesentlichen immer wieder diesen Punkt betont. Ich gebe Dir da recht. Die aktuellen Maßnahmen sind grob geschnitzt. Für Minderheiten können sich ungewollte und unnötige Härten ergeben, oder einfach schlecht durchdachte Zumutungen bis hin zum Bullshit. Das stimmt.
Die Konsensfähigkeit eines Vorschlags oder einer Strategie halte ich für eine entscheidende Voraussetzung, um in der Debatte über den richtigen Weg aus der Pandemie eine Rolle spielen zu können. Manchen Wortmeldungen spreche ich den Willen zum Konsens jedoch ab. Es ist mir einerlei, was ein Qanon-Anhänger oder ein anderer Aluhut an Ideen einbringt, da ich hier keinerlei Konsensfähigkeit erkenne. Attila Hildmann kann vorschlagen was er will, wir werden uns nicht auf seine Ansichten als gemeinsamen Weg des Handelns einigen können. In vielen Fällen ist die Einigung auch gar nicht das Ziel der Wortmeldung, sondern es geht – ganz im Gegenteil – um die Provokation. Es ist Zeitverschwendung, sich damit auseinanderzusetzen.
Ich halte diese bewusste Ausblendung nicht für Schwarz-Weiß-Denken oder eine geistige Verengung, sondern für eine bewusste und wohlbegründete Anwendung von politischer und gesellschaftlicher Erfahrung.
Mein Gott, wieviel Ärtze, Professoren, Doktoren und was weiß ich nicht noch alles haben sich in dem Jahr Pandemie schon kritisch geäußert. Und stehen alle noch in Lohn und Brot. Auch die Künstler werden weiterbeschäftigt werden. Mach dir da mal keine Sorgen.
Immerhin: Der SPD-Politiker und WDR-Rundfunkrat Garrelt Duin forderte öffentlich, die ÖR-Sender müssten die Zusammenarbeit mit Schauspielern wie Liefers und Tukur beenden.
Immerhin: Der SPD-Politiker und WDR-Rundfunkrat Garrelt Duin forderte öffentlich, die ÖR-Sender müssten die Zusammenarbeit mit Schauspielern wie Liefers und Tukur beenden.
Und hat das schnell wieder zurückgezogen.
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AfD-Verbot jetzt - und die "Werteunion" am besten gleich mit!
Russland ist ein Terrorstaat.
Unite behind the science!
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Tatort ist bis auf weiteres abgesetzt, eigentlich schade um das vorletzte Lagerfeuer der Nation, bleibt nur Fussball.
m.
???
Das ist Quatsch.
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Mein Gott, wieviel Ärtze, Professoren, Doktoren und was weiß ich nicht noch alles haben sich in dem Jahr Pandemie schon kritisch geäußert. Und stehen alle noch in Lohn und Brot.
Na ja, mir fallen auf Anhieb vor allem kritische Professoren, Ärzte oder Verfassungsrechtler ein, die wenig zu verlieren haben, da sie ihre aktive Zeit im Staatsdienst hinter sich haben (z.B. Bakhdi, Schrappe, Papier), da kritisiert es sich leichte, als wenn man den Job riskiert. Dabei hatten sie früher die gleichen Jobs inne, die die jetzigen Befürworter der Regierungslinie haben - können die alle ihrerzeit völlig inkompetent gewesen sein? Und wenn ich an die Beamten denke, die, wie der eine im Innenministerium, der eine Kosten/Risiko-Abwägung verlangt hatte, gleich versetzt werden, ist es nicht gerade ermutigend, sich kritisch zu äußern.
Zitat:
Zitat von NBer
Auch die Künstler werden weiterbeschäftigt werden. Mach dir da mal keine Sorgen.
Da bist Du sehr optimistisch. Ich schätze, diejenigen, die schön öffentlich zu Kreuze kriechen, werden wohl wieder die alten Jobs bekommen, die die standhaft zu dem stehen, was sie tun, dürften nicht die gleichen Chancen bekommen.
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