Den kausalen Zusammenhang den du hier herstellst gibt es nicht.
Alle Gewerkschaften beziehen in ihren Tarifkommissionen beim Aufstellen der konkreten Lohnforderungen neben den Preissteigerungen (Inflation) immer auch das allgemeine und branchenspezifische Wachstum als einen wesentlichen Faktor mit ein.
Alle Gewerkschaften beziehen in ihren Tarifkommissionen beim Aufstellen der konkreten Lohnforderungen neben den Preissteigerungen (Inflation) immer auch das allgemeine und branchenspezifische Wachstum als einen wesentlichen Faktor mit ein. Das vielleicht arbeitgebernahe Ideologien einen solchen Zusammenhang leugnen, kann schon sein.
Selbstverständlich wird das richtigerweise so betrachtet. Allerdings behauptest du, dass aufgrund einer Spreizung der Vermögensschere, die AN nichts vom Wachstum abbekommen würden. Dieser kausale Zusammenhang ist falsch.
Zu Gewerkschaften habe ich eigentlich sogar eine relativ positive Einstellung, habe ich doch auch selbst jahrelang für sie gearbeitet. Mir hier arbeitgebernahe Ideologie vorzuwerfen ist Blödsinn. Wissenschaft und Logik sind jedoch unabhängig davon.
Um jetzt mal speziell den Bankenbereich zu nehmen. Der steckt seit 2007/2008 in einer Krise und durch die verfehlte Euro Politik und Niedrigzinsen, fehlen da einfach die Wachstumsmotoren, die früher eben für Lohnsteigerungen gesorgt haben.
Und in anderen Bereichen/ Sektoren ist es eben Lohndumping oder Verlagerung ins Ausland. Was es im übrigen bei Banken auch gibt. Deuba hat inzwischen Verwaltung, Administration, IT in Indien, Slowakei und Bulgarien. Dieser Lohndruck kommt noch dazu.
Nicht zu vergessen das Facharbeitereinwanderungsgesetz, welches auch schnell dann verhindert das Löhne um +5% steigen Und in dessen Folge der Lohndruck eher in Richtung - 10% geht.
Ich kenne Freiberufler/Selbständige, die auf SPD/ Nahles & Co schimpfen. Und auch auf CDU/CSU und Grüne. Da es eben einige Fehlentscheidungen die letzten Jahre gab, die dazu führten das ihre Aufwendungen und Kosten gestiegen sind aber die Tagessätze eben nicht. Es wurden dann zusätzlich noch bürokratische Hürden aufgebaut, die es bspws. einzelnen Selbständigen schwierig machen überhaupt noch in Firmen hinein zu kommen.
Beide Parteien wollen z.B. den kapitalgedeckten Anteil der Rente stärken:
Zitat:
Zitat von Die Grünen
...Wir wollen auch die private und betriebliche Altersvorsorge stärken. Kapitalgedeckte Altersvorsorge kann man deutlich billiger und deutlich gewinnträchtiger organisieren als das heute geschieht....
Dieser Satz könnte auch bei der FDP stehen.
Die Grünen trauen sich in ihrem Programm aber als einzige Partei auch an das Thema Pensionen ran und wollen in einem ersten Schritt alle Abgeordneten in die Rentenversicherung einbeziehen und perspektivisch auch Selbständige und die sonstigen Beamten zurück in die Rentenversicherung, die dann Bürgerversicherung heißen soll, zurückholen.
Das ist ein System nach Schweizer oder österreichischem Vorbild, funktioniert dort (obwohl diese Länder dieselben demographischen Probleme haben wie wir) sehr gut und ich halte das für richtig.
Weißt du warum die FDP an den Abgeordneten-Pensionen festhalten will?
Selbstverständlich wird das richtigerweise so betrachtet. Allerdings behauptest du, dass aufgrund einer Spreizung der Vermögensschere, die AN nichts vom Wachstum abbekommen würden. Dieser kausale Zusammenhang ist falsch.
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Die Reallohnentwicklung deckte gerade die Inflation ab in den vergangenen 30 Jahren, weil keine Wachstumgewinne an die AN verteilt wurden. Wären sie auch an die AN verteilt worden, wäre die Vermögensschere nicht in dem Umfange angewachsen. Logisch, Was an Löhnen mehr ausbezahlt wird, fehlt beim Gewinn bzw. den Dividenden.
"Während die Vermögensverteilung in der Bundesrepublik seit etwa den 1950er Jahren gleicher wurde, ist die Ungleichheit bei den Vermögen im wiedervereinigten Deutschland stark gestiegen und verblieb in den letzten Jahren auf einem hohen Niveau, vor allem aufgrund der Zunahme des Geldvermögens und privater Versicherungen.[2] Auf einer Skala der Gini-Koeffizienten zwischen 0 (absolute Gleichverteilung) und 1 (absolute Ungleichverteilung) lag 2012 die Vermögensverteilung in Deutschland bei einem Gini-Koeffizienten von etwa 0,78.[3] Auch der im März 2013 veröffentlichte Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung stellte eine sehr ungleiche Verteilung fest.[4]
Innerhalb des Euroraums weist Deutschland eine der höchsten Ungleichverteilungen auf.[5][6] Die auf Sozio-oekonomisches Panel-Daten basierende Untersuchung der Vermögensverteilung des DIW von 2014 konstatierte unter den Ländern der Eurozone für Deutschland die höchste Ungleichverteilung von Vermögen.[7] Auch im internationalen Vergleich weist Deutschland eine hohe Ungleichheit der Vermögen auf.[8]" https://de.wikipedia.org/wiki/Verm%C...in_Deutschland
Und man kann sich jetzt fragen und leicht beantworten, welches Steuermodell der konkurrierenden Parteien trägt am ehesten zum Abbau der Vermögenungleichheit in DE bei, welches vergrössert sie?
Stimmt, das Programm der Grünen habe ich in dem Punkt unterschlagen - mea culpa. Liegt vielleicht auch daran, dass die Grünen das nicht attraktiv bewerben, obwohl es eines der wichtigsten Themen ist.
Und man kann sich jetzt fragen und leicht beantworten, welches Steuermodell der konkurrierenden Parteien trägt am ehesten zum Abbau der Vermögenungleichheit in DE bei, welches vergrössert sie?
Die Vermögensungleichheit wird also geringer, wenn wir einem bestimmten Teil Vermögen wegnehmen, um es dann in u. a. sinnlose Subventionen zu stecken? Sicherlich!
Ein erster Schritt wäre eine Reform des Rentensystems, denn dabei handelt es sich um einen wichtigen Teil des deutschen Vermögens. Wie bereits erläutert gehen hier nur die Grünen und die FDP einen Weg in Richtung notwendiger Reform.
Auf der anderen Seite ebenso wichtig ist die Erleichterung zum Aufbau von Vermögen. Eine Finanztransaktionssteuer wie sie die SPD vorschlägt würde genau das wieder erschweren, statt dort den Hebel anzusetzen, wo das Problem an den Finanzmärkten wirklich entsteht.
Letztlich tragen sicherlich auch Lohnerhöhungen zum Vermögen bei, aber selbst bei einem Mindestlohn von 13€ wird man nicht zum Millionär. Zudem ist nicht die Politik für die Aushandlung von Löhnen zuständig.
Um etwas an der Vermögensungleichheit zu ändern muss zudem viel früher angesetzt werden: Bildung und Chancengleichheit.
In all diesen Punkten versagt gerade die PdL und auch die SPD. Von bloßer Umverteilung wird sich an der Vermögensschere nichts ändern.
Stimmt, das Programm der Grünen habe ich in dem Punkt unterschlagen - mea culpa. Liegt vielleicht auch daran, dass die Grünen das nicht attraktiv bewerben, obwohl es eines der wichtigsten Themen ist.
Vielleicht weil es in diesem Wahlkampf selten um Inhalte geht, dafür umso mehr um Personen. Selbst im Triell am Sonntag wurde ungefähr genauso lange über Sinn und Unsinn von Gendern geredet wie über die Zukunft unseres Rentensystems.
Unter den Wählern der Grünen gibt es zweifellos einen nicht unbeträchtlichen Teil an Beamten und auch von der Versicherungspflicht befreiten Selbständigen. Wenn man -wie es die Grünen planen- die extreme Privilegierung der Beamtenpensionen gegenüber den gesetzlich versicherten Rentnern zurückschneiden will und auch die oft gut verdienenden Selbständigen zurück ins gesetzliche Rentensystem holen will, kostet das unter Umständen (ausgeschlachtet in entsprechenden medialen Kampagnen) den Grünen mehr Wählerstimmen (bei den jetzt Privilegierten) als es ihnen gleichzeitig aus dem Lager der gesetztlich Versicherten, die davon ja profitieren würden, bringt.
Die Beamten, die in den nächsten 10 bis 15 Jahren das Pensionsalter erreichen werden, genießen ohnehin Vertrauensgarantien und echte Pensionskürzungen und Reformen kann man allenfalls bei den noch deutlich jüngeren Beamten auf den Weg bringen, so wie auch eine kapitalgedeckte Säule des Rentensystem Jahrzehnte benötigt, bis sie eine gewisse Tragfähigkeit erreicht hat.
Aber trotzdem muss man die Reformen jetzt machen. Wenn man nochmal vier oder acht Jahre langer wartet, wie es der Plan von Scholz und Union ist, die einfach die Demographie mit Steuerzuschüssen aus dem Haushalt an die Rentenkasse bekämpfen wollen wie bisher, dann hat man irgendwann überhaupt keinen Gestaltungsspielraum in der Politik mehr, weil dann absehbar der Großteil aller Steuereinnahmen in die Finanzierung von Rente und Pensionen wandert und für Dinge wie Infrastruktur und Bildung kaum noch Mittel übrig bleiben.