Talentsichtung, Kindergewinnung, Heranführung an den Spitzensport......mit der Abschaffung der Bundesnachwuchsstützpunkte hat sich der DOSB einen Bärendienst erwiesen. Der Wert eines Stützpunktes wird nur noch nach aktueller Anzahl OK, PK, und NK1 bewertet...praktisch nach fertigen Athleten. Der Weg dorthin ist dem Zufall bzw dem Engagement einzelner Vereine überlassen.
Talentsichtung, Kindergewinnung, Heranführung an den Spitzensport......mit der Abschaffung der Bundesnachwuchsstützpunkte hat sich der DOSB einen Bärendienst erwiesen. Der Wert eines Stützpunktes wird nur noch nach aktueller Anzahl OK, PK, und NK1 bewertet...praktisch nach fertigen Athleten. Der Weg dorthin ist dem Zufall bzw dem Engagement einzelner Vereine überlassen.
Dann wettet man halt den Betrag der Sportförderung auf Zufallsfunde. Beziehungsweise weiß man, wo man anzufangen hat.
Also ich für meinen Teil messe (Breiten-)Sport eine erhebliche Bedeutung in Hinblick auf Gesundheitsprävention sowie pädagogische Aufgaben zu. Man kann jetzt viel über den Zusammenhang zwischen Leistungssport und Breitensport philosophieren, ich persönlich glaube, dass internationale Erfolge oder Persönlichkeiten oder Geschichten sehr zum Erfolg des Breitensports beitragen (hinsichtlich finanzieller Mittel, Aufmerksamkeit, Bereitschaft zum Engagement etc.) und es darüber hinaus auch einen kulturellen Wert des Leistungssports gibt. Ich sehe das letztlich als eine Form von Kulturförderung.
Ich denke Breitensport und Spitzensport lassen sich nicht getrennt betrachten. Ohne Zweifel sind sportliche Erfolge eine wichtige Motivation für viele, vor allem für viele Kinder, mit dem Sport anzufangen. Andererseits braucht jeder Spitzensport eine breite Basis, aus der sich entwickeln kann und aus der heraus Talente entdeckt und gefördert werden können.
Wenn kaum einer den Sport ausüb oder mangels Möglichkeiten ausüben kann, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Talente übersehen und/oder nicht gefördert werden. Oder anders ausgedrückt: Je mehr den Sport ausüben, desto wahrscheinlicher wird es, dass man einen Frodeno, Wellbrock etc. entdeckt.
Dann muss natürlich ein entsprechendes Förderprogramm greifen, in dem sich die Sportler weiter entwickeln können, ohne dass sie gleich verheizt werden oder ihnen auf andere Weise die Lust am Spitzensport genommen wird.
Und daneben gibt es noch die Spitzensportförderung aus Verbandsmitteln und die Förderung durch die Länder (über die jeweiligen Landessportverbände). Der Triathlon-Stützpunkt in Nürnberg, wo die Olympiastarterin Anabel Knoll sowie auch mein Sohn trainieren, ist erst seit zwei oder drei Jahren "Bundesnachwuchsstützpunkt" mit Anspruch auf Fördermittel des Bundes. Davor (rund 6 Jahre lang) wurden die Trainer dort ausschließlich vom BTV (über Startpasseinnahmen und Wettkampflizenzzeinnahmen) und BLSV bezahlt und ich würde vermuten, dass es solche regionalen Fördermaßnahmen auch in anderen Sportarten und anderen Bundesländern gibt.
Beispiel Triathlon Verband Niedersachsen, der ja bekanntermaßen mit den Olympiastartern Schomburg und Nieschlag zwei der vier DTU-Starter stellte.
Seit über 20 Jahren versucht man hier, finanzielle Unterstützung (LSB bzw. auch DTU) für eine hauptamtliche Landestrainerstelle zu bekommen.
Weitestgehend vergeblich.
Um eine Landestrainerstelle durch den Landessportbund finanziert zu bekommen, muss man über längere Zeit Athleten im A-Kader des Dachverbandes haben. Athleten in den A-Kader bekommt man jedoch nur über gute Trainings- und Trainerstrukturen, die eben Geld kosten. Wenn Nachwuchsathleten erfolgreich sind, gehen sie in die Bundesstützpunkte, die bekanntermaßen nicht in Niedersachsen liegen…..also werden die Erfolge im A-Kader dann auch nicht der Aufbauarbeit des Heimatvereins/Heimatverbandes angerechnet.
Folge: Keine Mittel für Landestrainer
Ein ewiger Kreislauf.
Niedersachsen finanziert seit seiner Gründung die Landestrainerstellen (überwiegend Honorarbasis, wenige Stunden) über die Ausrichterabgaben, Mitgliedsbeiträge und Startpass-/Tagespassabgaben.
Ich denke Breitensport und Spitzensport lassen sich nicht getrennt betrachten.
Ohne Zweifel richtig. Darüberhinaus wäre es wichtig, nicht müde zu werden, Leistung und Höchstleistung im Sport als erstrebenswert in den Köpfen der Menschen zu verankern. Das Thema muss positiv belegt sein, denn man darf die Rechnung nicht ohne den Wirt machen, d.h.: Die Talentierten und Hochtalentierten müssen auch wollen. Das ist eine zentrale Voraussetzung. Das beginnt in der Gesellschaft, bei den Eltern im Kindergarten und in der Schule -das beginnt in den Köpfen. Das ist eine Mehrgenerationenaufgabe, eine Gesamtgesellschaftliche, eine Politische.
Soweit die Theorie. Solange in den deutschen Köpfen aber neben der protestantischen Arbeitsethik, Mittelmaß als Anspruch, der Sichtweise, dass Höchstleistung nur mit Doping zu erreichen sei oder das jeder der viel Sport macht nur zu faul zum Arbeiten ist, kein Platz geschaffen wird für dererlei Werte und Streben, solange sehe ich schwarz.
Beispiel Triathlon Verband Niedersachsen, der ja bekanntermaßen mit den Olympiastartern Schomburg und Nieschlag zwei der vier DTU-Starter stellte.
Seit über 20 Jahren versucht man hier, finanzielle Unterstützung (LSB bzw. auch DTU) für eine hauptamtliche Landestrainerstelle zu bekommen.
Weitestgehend vergeblich.
Um eine Landestrainerstelle durch den Landessportbund finanziert zu bekommen, muss man über längere Zeit Athleten im A-Kader des Dachverbandes haben.....
Ich weiß nicht, ob eine hauptamtliche Landestrainerstelle zielführend ist. Gibt es bei uns in MV auch nicht. Es gibt landesgeförderte Trainerstellen bei Vereinen, wo dann ein Trainer den Job des Landestrainers mit übernimmt und dafür seine Stelle mit einem geringen Landestrainerhonorar bezuschusst wird (was in der Tat besser vergütet sein könnte). Ein Landestrainer ist ja für den Nachwuchs bis zu den Landeskadern verantwortlich , was wiederum sowieso im Aufgabenbereich eines Vereins liegt.
Ein hauptamtlicher beim Landesverband angestellter Landestrainer...ich wüsste ehrlich gesagt gar nicht, was der 40 Stunden die Woche machen sollte, ohne sich in die Kompetenzen der Vereinstrainer einzumischen.
Ohne Zweifel richtig. Darüberhinaus wäre es wichtig, nicht müde zu werden, Leistung und Höchstleistung im Sport als erstrebenswert in den Köpfen der Menschen zu verankern. Das Thema muss positiv belegt sein, denn man darf die Rechnung nicht ohne den Wirt machen, d.h.: Die Talentierten und Hochtalentierten müssen auch wollen. Das ist eine zentrale Voraussetzung. Das beginnt in der Gesellschaft, bei den Eltern im Kindergarten und in der Schule -das beginnt in den Köpfen. Das ist eine Mehrgenerationenaufgabe, eine Gesamtgesellschaftliche, eine Politische.
Soweit die Theorie. Solange in den deutschen Köpfen aber neben der protestantischen Arbeitsethik, Mittelmaß als Anspruch, der Sichtweise, dass Höchstleistung nur mit Doping zu erreichen sei oder das jeder der viel Sport macht nur zu faul zum Arbeiten ist, kein Platz geschaffen wird für dererlei Werte und Streben, solange sehe ich schwarz.
Sehr schön formuliert.
Ich kann mich bei Bewerbungen in den 90e Jahren erinnern, dass ich damals meine leistungssportliche Vorgeschichte im Lebenslauf teilweise komplett unerwähnt gelassen habe, aus Sorge dass mögliche zukünftige Chefs daraus fehlende Bereitschaft zu Überstunden ableiten könnten.
Bei Bewerbungen in den USA hätte ich sportlichen Background dagegen extra fett gedruckt, da einem dort sowas stets positiv angerechnet wird, schon während des Studiums und erst recht im Laufe der späteren beruflichen Karriere.