Neben ja, aber für mich in einer anderen Kategorie. Natürlich ist die kulturelle Evolution auch ein wesentlicher Faktor, passt aber für mich eben nicht in die "survival of the fittest"-Theorie, weil es Faktoren sind, die außerhalb der Naturprozesse ablaufen.
Es gibt kein außerhalb oder innerhalb der Naturprozesse. Es gibt lediglich Umweltbedingungen.
Es spielt für die Weitergabe Deiner Gene oder Deines Wissens an die nächste Generation keine Rolle, ob Du von einem Löwen gefressen oder von einem Auto überfahren wirst. Deswegen steht auch der angeborene Fluchtreflex auf derselben Stufe wie die kulturell erworbene Fähigkeit, sich im Straßenverkehr sicher bewegen zu können. Beides sind Anpassungen an die Umwelt.
Ein potentiell tödliches Virus gehört ebenso zu unserer Umwelt. Eine Anpassung kann auf genetischer und auf kultureller Ebene erfolgen.
Neben ja, aber für mich in einer anderen Kategorie.
Ich vermute das ist den meisten hier schon seit längerem klar.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Natürlich ist die kulturelle Evolution auch ein wesentlicher Faktor, passt aber für mich eben nicht in die "survival of the fittest"-Theorie, weil es Faktoren sind, die außerhalb der Naturprozesse ablaufen.
Ahh, also doch ein schöpferischer Gott.
Kulturelle Evolution ist selbstverständlich ein Naturprozeß. Kultur, lernen, Wissen spielt sich in den Köpfen als sehr natürliche Prozesse ab. Sogar das Wissen um KIs zu programmieren.
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PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
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29.10.2017 3:15:05 FfM M
Wartet mal auf 14Uhr und ein paar Minuten. Dann kriecht Körbel aus seiner Höhle und erklärt nochmal für alle warum eine Impfung Blödsinn ist.
Danach haben es bestimmt alle verstanden.
endlich
99% der Menschen , entscheiden sich für eine lebenserhaltene Operation der Herzklappen. Hier sagen nicht 40% der Menschen, Nein, ich mache das nicht - ich gehe das Risiko ein, die Natur weiss schon was sie macht. Es ist nun an der Zeit für mich zu sterben.
Ich weiß keine Statistik dazu. Bei mir war es keine so einfache Entscheidung; bei gleicher Situation über 75 hätte ich es eventuell nicht gemacht. Es ging nicht um leben oder sterben (zumindest nicht in den nächsten 10 Jahren), sondern um Lebensqualität, Belastbarkeit für hoffentlich 10 - 20 Jahre. Dafür nahm ich mit 58 ein Jahr Genesungszeit und OP-Risiken in Kauf; mit 75 hätte ich es vermutlich nicht gemacht.
Zitat:
Zitat von Thomas W.
Hier scheint die Entscheidung also doch massiv leichter zu fallen, als für eine nicht unmittelbar lebensrettende Maßnahme, dem Impfen.
na ja, "unmittelbar lebensrettend" ist für die meisten Impfungen leicht übertrieben. Die Herzklappe rettet in den meisten Fällen doch viel eher direkt Leben (wenn auch nicht bei mir), als eine Impfung, die es potentiell tut. Schau mal nach den Zahlen bei verschiedenen Impfungen: wie viele Menschen müssen geimpft werden, um ein Leben zu retten oder eine schwere Krankheit zu vermeiden. (Ähnliches gilt auch für Vorsorgeuntersuchungen, Cholesterinsenkern, u.v.a.m.)
Zitat:
Zitat von Thomas W.
Was konkret könnte hier den überwältigenden Unterschied in der Entscheidungsfindung ausmachen
Die Entscheidungsfindung hängt immer von der persönlichen Risikobewertung ab: kann/will ich mit dem Risiko leben, ist mir der Aufwand/das Zusatzrisiko den möglichen Gewinn Wert? Impfung ist nichts schlimmes als solches, aber eine staatliche Entscheidung für den Einzelnen ist für mich, außer in wenigen Sonderfällen (z.B. bei gewissen Berufsgruppen bzw. Beschäftigungsverhältnissen), übergriffig - völlig unabhängig von Corona.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Es gibt kein außerhalb oder innerhalb der Naturprozesse. Es gibt lediglich Umweltbedingungen.
Kann man so definieren. Wundert mich nur, wieso es dann des Naturschutzes bedarf - alles, was der Mensch macht, ist dann ja irgendwie auch Natur.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Ein potentiell tödliches Virus gehört ebenso zu unserer Umwelt. Eine Anpassung kann auf genetischer und auf kultureller Ebene erfolgen.
Wir verstehen offenbar etwas anderes unter Anpassung, daher das gegenseitige Unverständnis. Für mich ist Anpassung, wenn man fürs Leben im Wasser Kiemen hat, oder zumindest verschließbare Atemöffnungen. Taucheranzüge und U-Boote hingegen wären für Dich vermutlich auch Anpassung, für mich sind es effiziente Hilfsmittel, um den Mangel an Anpassung auszugleichen. Am Ende geht es um unterschiedliche Definitionen und Kategorien. Den Nutzen dessen, was Du Anpassung nennst, und ich Ausgleich der mangelnden Anpassung habe ich ja (entgegen mehrfachen Unterstellungen hier) nie bestritten.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
(...)
na ja, "unmittelbar lebensrettend" ist für die meisten Impfungen leicht übertrieben. Die Herzklappe rettet in den meisten Fällen doch viel eher direkt Leben (wenn auch nicht bei mir), als eine Impfung, die es potentiell tut. (...)
Im Straßenverkehr spricht man von aktiver Sicherheit (Vermeidung von Unfällen durch ABS, ESP und was weiß ich nicht alles) und passiver Sicherheit (Airbag etc. um die Folgen eines Unfalles wenn er dann doch eintritt eben so gering wie möglich zu halten).
Für mich ist um bei der Metapher zu bleiben die aktive Sicherheit die Impfung. Und es dürfte schlecht greifbar und messbar sein, wie "unmittelbar lebensrettend" diese ist. Genau so wie man eben im Straßenverkehr auch öfter nicht weiß, wie Situation X hätte anders ausgehen können.
Ich wünsche auch einem Raucher mit Lungenkrebs, einem MTB-Downhiller nach einem Sturz und einem Gleitschirmflieger nach einem Absturz gute Genesung....
Das Argument dazu ist meist, dass man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen kann, dass wir eine aussergewöhnliche Situation haben, der Downhiller niemanden anstecken kann usw.
Mit einem befreundeten Arzt, der in einer Stuttgarter Klinik arbeitet, die unweit dem Ausgang einer Downhillstrecke ist, redete ich kürzlich über dieses Thema (wenn Ungeimpfte an Corona erkranken). Er meinte im Kontext scherzhaft, dass es schon mal vorkommt, dass ein Downhiller in der Notaufnahme seiner Klinik anklopft. Als begeisteter Datentechniker sah ich schon die Schnittstellen vor mir, mit der Arbeitgeber und die Krankenversicherer auf die Daten zugreifen können, die Downhiller beim Befahren der waghalsigen Strecke oft freillig ins Internet pusten. Ich könnte mir vorstellen, dass dort Interesse besteht ;-)