Jemand wie Hafu kann dir vermutlich mehr zu Arthrose sagen als ich, aber ich würde nochmal nachhaken ob du Arthrose oder Arthritis hast. Arthrose ist nicht unbedingt eine entzündliche Erkrankung, entsprechend können antientzündliche Methoden zwar ein Therapieansatz sein, eventuell aber auch vergeudete mühe.
Arthrose ist, soweit ich weiß, eine chronische Geschichte. Es gibt Therapieoptionen, aber eine Heilung bzw. ein wiederherstellen des Knorpelgewebes wird i.d.R. nicht erreicht. Das heißt aber nicht, dass du deswegen zwangsläufig immobil wirst oder dein Leben lang Schmerzen haben musst
Eine antientzündliche Ernährungstherapie spielt wie gesagt, v.a. bei der Arthritis also einer entzündlich rheumatischen Erkrankung eine Rolle. Bei dieser würde man tatsächlich ähnlich zu den Empfehlungen aus diesen Links vorgehen:
Zitat:
Zitat von DocTom
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Auf die Gefahr hin mich unbeliebt zu machen, muss ich aber sagen, dass ich von Ernährungsdocs relativ wenig halte.
Runterbrechen lässt sich das ganze letztlich auf eine Modifikation der Fettsäurezufuhr. Das Ziel ist hierbei v.a. die Aufnahme von Arachidonsäure zu vermeiden und im Gegensatz dazu, mehr pflanzliche Fettsäuren, allen vorran omega-3-FS, zuzuführen. Es sollte jedoch bewusst sein, dass bei einer Erkrankung wie Rheuma eine Ernährungstherapie nur ergänzend ist und auch keine Heilung darstellen kann.
Eine Modifikation der Kohlenhydratzufuhr kann ich im Rahmen von Rheuma und Arthrose nicht nachvollziehen und findet sich auch nicht in ernährungstherapeutischen Leitlinien (hier sollte man sich bewusst machen, dass Dr. Riedl von den Ernährungsdocs ein genereller Verfechter der Low Carb Ernährung ist und eigentlich jede Krankheit so behandelt
).
Hier mal ungefiltert aus meinen Unterlagen:
Nicht mehr als 2 Fleischmahlzeiten und 2 Eigelb pro Woche
2 Fischmahlzeiten (fettiger Fisch !), alternativ Supplementation von EPA (300 mg/d) und während Schüben auch bis zu 900 mg/d
möglichst vollwertige Kost
Auf die Calciumzufuhr achten, gerade wenn man Osteoporoserisikofaktoren besitzt
Keine kalorienrestriktion (solange man normalgewichtig ist)
Auf den Vitamin D Spiegel achten (erneut wegen Osteoporose)
Während eines Schubes bis zu 200 mg Vitamin E pro Tag supplementieren, ansonsten kommt man bei entsprechender Zufuhr pflanzlicher Öle und Fischöle auf eine ausreichende Vitamin E Versorgung
Während eines Schubes eventuell Selen (100 mikrogramm/d), ist allerdings eher Streitthema
Sahne, Käse und Milch/-produkte werden zwar i. d. R. eher vermieden, haben aber eigentlich kaum Arachidonsäure
Ansonsten würde ich mir über den Entzündungswirkungen von Ernährung eher weniger Gedanken machen, da dieses Thema häufig überschätzt wird und es auch nicht das Ziel ist jegliche Entzündungen zu vermeiden. Wer den
10 Regeln der DGE folgt, erreicht im Normalfall ein gutes Gleichgewicht was den Entzündungsstoffwechsel angeht. Hülsenfrüchte und Nüsse sieht man als Ernährungswissenschaftler natürlich auch gerne im Speiseplan.
Zu guter letzt kann man natürlich auch die Arachidonsäure grob im Blick halten bei der eigenen Ernährung. Das Ziel bei Rheuma wäre es weniger als 80 mg/d aufzunehmen. Zur Kontrolle am besten eine seriöse Datenbank nutzen. Ich muss leider gestehen, dass ich da im deutschsprachigen Raum keine kenne.
Gut ist die hier aus den USA:
https://fdc.nal.usda.gov/fdc-app.htm...2420/nutrients
Arachidonsäure würde man unter der Bezeichnung 20:4 finden.
Diese Seite hier ist auch sehr nett, schlüsselt die FS aber nicht so schön auf:
https://projekte.uni-hohenheim.de/ww...bensmittel.htm
Aber ist ja eigentlich off topic
Zitat:
Zitat von DocTom
Wir haben seit Anfang letzten Jahres min. zweimal pro Woche Linsengerichte, viel weniger rotes Fleisch, weniger Wurst.
(Nach Bas Kast "Der Ernährungskompass")
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