Es gibt einen Unterschied zwischen "Eingriffe in die Menschenrechte" und "menschenrechtswidrig". Zumal man zwischen Grundrechten wie Versammlungsfreiheit unterscheiden müsste, was du vermutlich meinst, und Menschenrechte wie das Recht auf körperliche Unversehrtheit.
Nein, ich meine alle Eingriffe insgesamt; menschenrechtswidrig ist es, die Menschenrechte zu beschränken oder zu entziehen. Im Infektionsschutzgesetz steht:
Zitat:
(11) Die Grundrechte der körperlichen Unversehrtheit (Artikel 2 Absatz 2 Satz 1 des Grundgesetzes), der Freiheit der Person (Artikel 2 Absatz 2 Satz 2 des Grundgesetzes), der Versammlungsfreiheit (Artikel 8 des Grundgesetzes), der Freizügigkeit (Artikel 11 Absatz 1 des Grundgesetzes) und der Unverletzlichkeit der Wohnung (Artikel 13 Absatz 1 des Grundgesetzes) werden eingeschränkt und können auch durch Rechtsverordnungen nach Absatz 6 eingeschränkt werden.
Lustig, daß gerade die körperliche Unversehrtheit als erstes under den eingeschränkten Rechten steht (hat wohl rein sequentiellen Grund).
Zitat:
Zitat von Bockwuchst
Der Ton macht die Musik. Auch andere Künstler haben die Regierung kritisiert und auf die schwierige Lage der Künstler aufmerksam gemacht und tun das noch. Z.B. die Ärzte in den Tagesthemen. Die sahen sich hinterher keinem Shitstorm ausgesetzt, weil sie nicht von Rechten und Querdenken dafür beklatscht wurden, dass sie verschwörungsideologische Narrative bedient haben.
Vielleicht weil keiner so klar gerade die mediale Propaganda der "Dauerangst" und "Alternativlosigkeit" angeprangert haben ist jetzt die mediale Reaktion auf die Kritik krasser. Das Konzept der Ablehnung wegen "Applaus von falscher Seite" ist eine absurde Ablenkung. Damit kann man jegliche Opposition zur Regierung diffamieren.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Outsourcing?! Werden diese Prozesse von großen Digitalunternehmen übernommen? Beispiel: Trump&Twitter. Mag sein, dass das in diesem Fall seine Berechtigung hat und Zustimmung bekommt. Zeigt aber, welche Macht diese Unternehmen längst haben. Bundeskanzlerin Merkel hat sich ja auch kritisch geäussert.
Ob man gleich von Übernahme sprechen muß, weiß ich nicht, aber mitbeeinflusst werden die Prozesse auf jeden Fall: sie geben die Plattform und die Möglichkeit der extrem starken sozialen Beeinflussung. Aber es braucht auch immer die Menschen, die diese Werkzeuge entsprechend nutzen (oder als Politiker nicht ihre Macht begrenzen) - deren Verantwortung bleibt weiterhin wesentlich.
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Auf das diffamierende "Corona-Leugner"-Label kann man hier gerne verzichten, finde ich. An dieser Stelle verwendet suggeriert es mal wieder, daß Kritik mit Leugnung gleichzusetzen ist.
. An dieser Stelle verwendet suggeriert es mal wieder, daß Kritik mit Leugnung gleichzusetzen ist.
Das wird gerne angebracht. Dass eine Kritik nicht möglich ist oder nicht stattfindet. Dabei wird im Gegenteil die Regierung und ihre Beschlüsse andauernd von allen Seiten kritisiert. Den einen sind die Maßnahmen zu hart, den anderen zu lasch. Die anderen kritisieren dass es keine Strategie gibt. Auch ich finde, die Regierung bekleckert sich nicht gerade mit Ruhm.
Der Punkt ist, dass Kritik, wenn man sie so vorbringt wie diese Künstler es tun (nämlich ohne Argumente und nur in eine Richtung, die versucht zu spalten und zu diffamieren und auf Effekt zielt), keinen Nutzen hat und extremistische Standpunkte gesellschaftsfähig macht.
Hier geht es um ein Problem, das wir nur gemeinsam lösen können. Eine Pandemie lässt sich nicht auf der Ebene des einzelnen Individuums sinnvoll bekämpfen. Sie erfordert gemeinsames Handeln und allgemein verbindliche Regeln.
Das ist eine ganz normale Sache. Beispielsweise haben wir ein gesellschaftliches Interesse an der Reinhaltung unseres Trinkwassers. Dieses Ziel wird nicht dem einzelnen Individuum überlassen, das vermöge seiner Menschenrechte ins Abwasser kippt, was es will. Sondern der demokratisch verfasste Staat erlässt Regeln, die für alle gelten.
Es würde doch niemand ernsthaft den Standpunkt vertreten, den Menschenrechten sei besser entsprochen, wenn wir unsere Scheiße wieder im Garten verklappen oder auf die Straße kippen, wie das bis vor zehn Generationen noch ganz normal war.
Sorry, dieses Berufen darauf, daß wir schon immer Regeln hatten, geht am Kern vorbei: alle bisherigen Regeln beziehen sich auf einzelne, konkrete Handlungen, und greifen nicht grundsätzlich in die alltägliche Selbstbestimmung der Menschen ein. Auch gibt es in fast allen Fällen Möglichkeiten der individuellen Gestaltung (ich kann auch im Garten eine Sickergrube erstellen, auch wenn die Stadtwerke das ungern sehen und es mir unnötig teuer machen).
Ich habe außerdem ein Problem mit der kommunitaristischer Forderung nach "gemeinsamen Handeln" aller Mitbürger - das widerspricht fundamental dem Prinzip der individuellen Freiheitsrechte, Selbstbestimmung, Meinungspluralismus und Eigenverantwortung, die die Basis eines Liberalen Systems sein sollten. Es klingt mir zu sehr nach Volksgemeinschaft, wie sie m.W. eher der chinesischen Kultur entspricht, aber nicht dem, was ich in Deutschland als Gesellschaftsmodell in den 80-ern kennen und achten gelernt habe.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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Liefers hat aktuell bei 1,4 mio Views 58k likes und 7k dislikes.
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Überlege mal, woran das liegt.
Drosten hat in einem seiner jüngsten Podcasts auch schon mal erörtert, warum die sog. Pseudoexerten (wie z.B. Homburg, Wodarg, Bakhdi) soviel mehr twittern, Interviews geben, sich in Talkshows und auf seltsamen Youtube-Kanälen rumtreiben als die Experten (nämlich namhafte Virologen, Epidemiologen), die wirklich in der Materie drin stecken.
Die Pseudoexperten haben einfach unendlich mehr Zeit, weil ihre berufliche Karriere längst vorbei ist und sie in Rente oder auf dem beruflichen Abstellgleis sich befinden, so dass der übereifrige Umgang mit der Pandemie für diese Gruppe zum neuen Lebensinhalt geworden ist.
Demgegenüber haben echte Experten in der Regel noch neben Öffentlichkeitsarbeit einen Beruf und Privatleben zu bewältigen, stecken in aktuellen Forschungsprojekten drin und unterliegem noch einem Zeitmanagement.
Was auf Expertenebene gilt, gilt natürlich auch auf untergeordneten Ebenen. Viele Leerdenker haben einfach sehr viel Zeit, die sie z.B. in Telegram-Gruppen oder auf Youtube verbringen.