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Ich fand insgesamt wirkte er deutlich entspannter am Pool + aufs Schwimmen fokussiert. Sonst ist das ja mehr, ok lass ballern und die Arbeit wegschaffen.
Ich würde mal virtuell in die Suppe spucken und behaupten, dass wenn er wirklich die Absicht hätte sich substanziell im Schwimmen zu verbessern, er bereit sein müsste, dafür auch mal auf einen Wettkampf wie in Miami zu verzichten.
Es ist klar, dass für einen Profitriathleten Wettkämpfe das Salz in der Suppe sind, über die man Selbstbewusstsein tankt, wo man im Mittelpunkt steht und sich Anerkennung holt.
Deshalb will jeder Profisportler auch möglichst oft sich eine derartige Adrenalinspritze holen.
Nur schneller machen Wettkämpfe eher nicht. Schneller wird man im Training.
Ein guter Trainer bremst seinen Schützling in solchen Situationen aus, denn kein Weltklassesportler ist ganzjährig in Topform. In manchen Sportarten ist es immerhin möglich auch mal Wettkämpfe ins Training zu integrieren und z.B. wie im Radsport manchmal im Feld mitzurollen ohne allzu viel zu investieren, wie Froome es gerade bei der UAE-Tour zeigt. Im Triathlon ist dieses Mitrollen nicht möglich. Wenn man da an der Startlinie steht, muss man auch performen und die Vorbereitung dementsprechend gestaltet haben.
Und gerade bei einem Multiausdauersport wie Triathlon, wo man darauf angewiesen ist, viel Zeit ins Radtraining zu stecken, weil es die zeitlich dominierende Wettkampfdisziplin ist und viel Zeit ins Lauftraining zu stecken (weil es hintenraus die rennentscheidende Disziplin ist), ist es kontraproduktiv in einer Phase, in der man eigentlich am Schwimmen arbeiten müsste, einen Wettkampf mit starker Konkurrenz zu planen, der einen im Trainingsprozess zwingt, auch auf dem Rad und im Laufen genügend intensives Training einzubauen.
Nach dem Wettkampf in Daytona weiß Sanders, wo er steht. Weiß, was er gut kann und woran er unbedingt arbeiten muss, wenn Hawaii als Fernziel nochmal besser laufen soll. Was hilft ihm da ein weiteres Rennergebnis auf ähnlicher Distanz nur drei Monate später unter vergleichbaren Rahmenbedingungen?
Vielleicht hofft er auf ein Wunder, dass er plötzlich mit einer Minute weniger Rückstand auf die Spitze aus dem Wasser kommt. Realistisch zu erwarten ist das nicht.
Ich würde mal virtuell in die Suppe spucken und behaupten, dass wenn er wirklich die Absicht hätte sich substanziell im Schwimmen zu verbessern, er bereit sein müsste, dafür auch mal auf einen Wettkampf wie in Miami zu verzichten.
Ich glaube, das kann er sich einfach nicht erlauben. Er lebt nicht nur von seinen sportlichen Leistungen, sondern auch von der medialen Sichtbarkeit seiner Person und seiner Sponsoren. Gerade jetzt, wo es kaum Wettkämpfe gibt, kann er sich keine Auszeit nur fürs Schwimmen nehmen, so sinnvoll das vielleicht auch wäre.
Ich würde mal virtuell in die Suppe spucken und behaupten, dass wenn er wirklich die Absicht hätte sich substanziell im Schwimmen zu verbessern, er bereit sein müsste, dafür auch mal auf einen Wettkampf wie in Miami zu verzichten.
Es ist klar, dass für einen Profitriathleten Wettkämpfe das Salz in der Suppe sind, über die man Selbstbewusstsein tankt, wo man im Mittelpunkt steht und sich Anerkennung holt.
Deshalb will jeder Profisportler auch möglichst oft sich eine derartige Adrenalinspritze holen.
Nur schneller machen Wettkämpfe eher nicht. Schneller wird man im Training.
Ein guter Trainer bremst seinen Schützling in solchen Situationen aus, denn kein Weltklassesportler ist ganzjährig in Topform. In manchen Sportarten ist es immerhin möglich auch mal Wettkämpfe ins Training zu integrieren und z.B. wie im Radsport manchmal im Feld mitzurollen ohne allzu viel zu investieren, wie Froome es gerade bei der UAE-Tour zeigt. Im Triathlon ist dieses Mitrollen nicht möglich. Wenn man da an der Startlinie steht, muss man auch performen und die Vorbereitung dementsprechend gestaltet haben.
Und gerade bei einem Multiausdauersport wie Triathlon, wo man darauf angewiesen ist, viel Zeit ins Radtraining zu stecken, weil es die zeitlich dominierende Wettkampfdisziplin ist und viel Zeit ins Lauftraining zu stecken (weil es hintenraus die rennentscheidende Disziplin ist), ist es kontraproduktiv in einer Phase, in der man eigentlich am Schwimmen arbeiten müsste, einen Wettkampf mit starker Konkurrenz zu planen, der einen im Trainingsprozess zwingt, auch auf dem Rad und im Laufen genügend intensives Training einzubauen.
Nach dem Wettkampf in Daytona weiß Sanders, wo er steht. Weiß, was er gut kann und woran er unbedingt arbeiten muss, wenn Hawaii als Fernziel nochmal besser laufen soll. Was hilft ihm da ein weiteres Rennergebnis auf ähnlicher Distanz nur drei Monate später unter vergleichbaren Rahmenbedingungen?
Vielleicht hofft er auf ein Wunder, dass er plötzlich mit einer Minute weniger Rückstand auf die Spitze aus dem Wasser kommt. Realistisch zu erwarten ist das nicht.
Ich gebe dir vollkommen recht. Deswegen wie gesagt auch nur ein kleines Wunder. Mit Fokussiert aufs Schwimmen meinte ich auch eher den Fokus beim Schimmen/Training selbst und weniger die allgemeine Prioritätensetzung. Das ist halt sonst doch häufig recht verkrampft und gefühlt wollte er halt permanent mit dem Kopf durch die Wand. Die Einsicht ggf. mal etwas entspannter zu machen um darüber eine höhere Bewegungsqualität zu erreichen finde dürfte speziell ihm nicht so leicht gefallen sein bzw. hat da anscheinend das Buch etwas geholfen, wie er ja auch selber am Ende sagt.
Ich glaube, das kann er sich einfach nicht erlauben. Er lebt nicht nur von seinen sportlichen Leistungen, sondern auch von der medialen Sichtbarkeit seiner Person und seiner Sponsoren. Gerade jetzt, wo es kaum Wettkämpfe gibt, kann er sich keine Auszeit nur fürs Schwimmen nehmen, so sinnvoll das vielleicht auch wäre.
Ich denke hier ähnlich wie Hafu.
Er scheint ja Fortschritte im Schwimmen zu machen, was durchaus positiv ist. Ob das jetzt sinnvoll ist, das gleich im Wettkampf umsetzen zu wollen? Vielleicht braucht er das für seine Motivation. vielleicht wäre es aber auch sinnvoller, seine Schwimmform zu festigen, um diese sicher abrufen zu können, anstatt diese gleich im Wettkampf auf die Probe zu stellen.
Und eins dürfte sicher sein. Wenn Frodeno an den Start geht, ist er fit. Dann wird das vom Start weg kein langsames Rennen, und vor allem kein langsames Schwimmen. Frodeno wird wissen, was Sanders im Radfahren und Laufen drauf hat. Unabhängig davon, ob er ihm beim Radfahren oder Laufen Paroli bieten kann, wird er vom Start weg versuchen, soviel Distanz wie möglich zu Sanders aufzubauen. Die Aussichten auf ein für Sanders zufriedenstellendes Rennen - vor allem beim Schwimmen - sehe ich daher als nicht so hoch an.
Ob er den Wettkampf aus Sponsorensicht benötigt, weiß ich nicht. Seine mediale Präsenz ist ja auch ohne Wettkämpfe schon groß genug.
Die Aussichten auf ein für Sanders zufriedenstellendes Rennen - vor allem beim Schwimmen - sehe ich daher als nicht so hoch an.
Das ist natürlich der Fall, wenn man "zufriedenstellend" mit einem Sieg gleichsetzt. Ich meine, dass auch ein Platz unter den ersten zehn zufriedenstellend sein kann, abhängig von der Erwartungshaltung. Ich traue mir nicht zu, zu definieren, was für Lionel Sanders momentan ein noch zufriedenstellendes Resultat sein könnte.
Zitat:
Zitat von Matthias75
Ob er den Wettkampf aus Sponsorensicht benötigt, weiß ich nicht. Seine mediale Präsenz ist ja auch ohne Wettkämpfe schon groß genug.
Seine mediale Präsenz ist nur so groß, weil es immer was zu erzählen gibt – Geschichten von Kampf, Niederlage, Hoffnung, Mut, Hochmut, Demut, Erlösung und Wiederauferstehung. Die gibt aber es nur, wenn er sich exponiert und gegen harte Gegner antritt. Das ist sein Kapital. Ich weiß es natürlich nicht, aber ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass seine Sponsoren sehr darauf hoffen, dass er möglichst präsent ist. Und das auch außerhalb der Blase derer, die sowieso fast jeden seiner Pupse begutachten, so wie ich und einige andere Mitleser und -schreiber in diesem Thread.
Das ist natürlich der Fall, wenn man "zufriedenstellend" mit einem Sieg gleichsetzt. Ich meine, dass auch ein Platz unter den ersten zehn zufriedenstellend sein kann, abhängig von der Erwartungshaltung. Ich traue mir nicht zu, zu definieren, was für Lionel Sanders momentan ein noch zufriedenstellendes Resultat sein könnte.
Das ist natürlich schwer einzuschätzen und hängt sicher von vielen Faktoren ab. Ich bin gespannt, wie er das Schwimmen gestaltet, das eben sicher nicht langsam werden wird, und wie er damit umgeht, wenn er beim Schwimmen wieder was auf die Mütze bekommt bzw. sich einen Rückstand einfängt, den er beim Radfahren und Laufen nicht wieder aufholen kann.
Im besten Fall kommt er mit deutlich geringerem Rückstand aus dem Wasser und ist nachher glücklich, egal wie das rennen für ihn ausgeht. Es kann aber auch passieren, dass er sich wieder einen großen Rückstand einfängt und die Laune wieder wie nach Daytona ist.
Zitat:
Zitat von schnodo
Seine mediale Präsenz ist nur so groß, weil es immer was zu erzählen gibt – Geschichten von Kampf, Niederlage, Hoffnung, Mut, Hochmut, Demut, Erlösung und Wiederauferstehung. Die gibt aber es nur, wenn er sich exponiert und gegen harte Gegner antritt. Das ist sein Kapital. Ich weiß es natürlich nicht, aber ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass seine Sponsoren sehr darauf hoffen, dass er möglichst präsent ist. Und das auch außerhalb der Blase derer, die sowieso fast jeden seiner Pupse begutachten, so wie ich und einige andere Mitleser und -schreiber in diesem Thread.
Das nutzt sich aber auch irgendwann ab. Langfristig muss er zeigen, dass er auch große Rennen gewinnen kann. ich schätze, das ist auch sein Anspruch an sich selbst.
Das nutzt sich aber auch irgendwann ab. Langfristig muss er zeigen, dass er auch große Rennen gewinnen kann. ich schätze, das ist auch sein Anspruch an sich selbst.
Selbstverständlich. Aber ein Rennen kann nur gewinnen, wer tatsächlich am Start steht.
Selbstverständlich. Aber ein Rennen kann nur gewinnen, wer tatsächlich am Start steht.
Klar, aber was meinst du, wie wichtig wird ein potentieller Sieg bei einer verkürzten Mitteldistanz (oder ist 1,5-60,3-16,9 eher eine verlängerte Olympische Distanz ) bewertet?