Die Regierung hat was beschlossen, die Mehrheit der Bevölkerung ist dagegen. Deswegen wird es auch wieder zurück genommen anstatt es durchzuprügeln.
So tragisch sehe ich das nicht.
Die Regierung ist bevollmächtigt auch mal unpopuläre Maßnahmen zu treffen. Einknicken bei Kritik (wer beurteilt ob das die Mehrheit war?) und die Fahne nach dem Wind hängen ist kein Kennzeichen von Demokratie.
Deine "sehr vielen" ist die Minderheit, um mal die Umfragestatistiken zu Rate zu ziehen. 30% für Verschärfungen, 60% für Beibehaltung oder Lockerung, 10% offen.
Diese Variante deiner Auswertung ist aber schon ein bisschen beliebig und tendenziös. Da muss man wohl zumindest die drei Kategorien Verschärfung, Beibehaltung, Lockerung getrennt anführen. Dann könnte man die "Beibehaltungswilligen" als neutral ansehen und ernsthaft vergleichen, wie viele verschärfen und wie viele lockern wollen.
Wenn ich z.b. die Fallzahlen auf den Intensivstationen in einem gewissen Rahmen halten will, brauche ich technisch gesehen einen Regelalgorithmus und diese funktionieren so wie das die Regierungen machen, man gibt ab und zu hin und her, je nach Eingangsparameter. Der Regler weiß auch Heute nicht was er Morgen (in der Zukunft)* macht, es kommt darauf an wie dann die Eingangsparameter sind. Das ist völlig normal.
Wenn ich so vorgehe ist das so.
Die einzigen 2 anderen Wege wäre NoCovid - alles dicht für 14 Tage z.b. oder alles laufen lassen.
Das Verlangen nach Regeln die über Monate gelten und im Vorraus klar sind, den verstehe ich nicht, den kann es in der Pandemie nicht geben, wenn ich mich für den Mittelweg entscheide.
*Ein schönes Bild aus der Regelungstechnik ist: Der Regler kann wie gesagt nicht in die Zukunft schauen, er kann nicht nach vorne schauen, sondern er reagiert immer nur auf das was schon war, auf die Eingangsparameter die gemessen sind. Ein einfacher Regler funktioniert so, wie wenn man in einem Auto aus dem Heckfenster schaut und es fährt. Und wenn ich nur den Regler habe oder ich hätte nur ein Heckfenster und kein Frontfenster dann muss ich das Beste draraus machen um trotzdem voran zu kommen :-)
Um in deinem Bild zu bleiben: Wenn der Algorithmus aber nicht gut ist fängt die Regelung an zu schwingen und der Ausgabeparameter (die Zahl der Toten) macht unangenehme Ausschläge nach oben.
Doch, ich erwarte genau das von der Regierung.
Es ist ja jetzt keine Überraschung, dass Ostern ist.
Und dass da ein Samstag zwischen drei Feiertagen klemmt.
In einer Pandemie-Situation, in der wir uns seit einem Jahr befinden erwarte ich von der Regierung, dass sie sich Szenarien zurecht legt, falls die "dritte Welle" auftaucht.
Dass man an Ostern mit vermehrten Feiern im privaten/kirchlichen Umfeld rechnen muss.
Dass man an Ostern vielleicht die Chance eines längeren Lockdowns nutzen kann, ohne die Wirtschaft komplett den Bach runter zu kriegen.
Und nicht erst Anfang März sagt.... Hoppala, ich dachte, jetzt nach Weihnachten gehts ja doch noch mal hoch.
Das unausgegorene Konzept nach einem Tag zurück zu nehmen bedeutet für mich, dass sich die Regierung eben im Vorfeld nicht damit auseinander gesetzt hat.
Ich würde es ein wenig mit Projekt-Management vergleichen.
Dazu gehört das Risiko-Management und ein vorsichtiger Blick in die Zukunft.
Und einen Plan B.
Und..... das Projekt ist immens, da kann man erwarten, dass "da oben" nicht nur einer am Nachmittag mal kurz eine FMEA zusammen zimmert.
Diese Variante deiner Auswertung ist aber schon ein bisschen beliebig und tendenziös. Da muss man wohl zumindest die drei Kategorien Verschärfung, Beibehaltung, Lockerung getrennt anführen. Dann könnte man die "Beibehaltungswilligen" als neutral ansehen und ernsthaft vergleichen, wie viele verschärfen und wie viele lockern wollen.
Hä, das verstehe ich nicht. Auf Basis der Umfrage wäre die Frage "Verschärfter Lock-down an Ostern?" zu folgendem Ergebnis gekommen:
30% Ja (bin nämlich für Verschärfung)
60% Nein (egal ob ich für Beibehaltung oder für Lockerung bin)
Also ist für mich die Mehrheit dagegen. Was soll da tendenziös sein?
*Ein schönes Bild aus der Regelungstechnik ist: Der Regler kann wie gesagt nicht in die Zukunft schauen, er kann nicht nach vorne schauen, sondern er reagiert immer nur auf das was schon war, auf die Eingangsparameter die gemessen sind. Ein einfacher Regler funktioniert so, wie wenn man in einem Auto aus dem Heckfenster schaut und es fährt. Und wenn ich nur den Regler habe oder ich hätte nur ein Heckfenster und kein Frontfenster dann muss ich das Beste draraus machen um trotzdem voran zu kommen :-)
Mein Bild ist das einer heiß gelaufenen Bremse in der Abfahrt. Man hat versäumt, beizeiten beherzt zu bremsen und jetzt rollt man schon seit Monaten mit immer noch viel zu viel Speed auf die Kurve zu. Nein, leider nicht nur, sondern man zieht sogar noch immer mal wieder regelmäßig ein wenig an der Bremse, ob sie nicht vielleicht doch noch geht.
Einzige Möglichkeit aus meiner Sicht: In buchständlich letzter Sekunde Bremse jetzt doch noch voll ziehen inklusive Füße auf dem Boden, d.h. konsequenter Lockdown und im Gegenzug wirklich die Impfgeschwindigkeit radikal steigern und hoffen, dass wir nicht aus der Kurve fliegen. Und die Bremse dann erst lösen, wenn aus epidemiologischer Sicht sinnvoll, weil den gesellschaftlichen Schaden haben wir so oder so.
Doch, ich erwarte genau das von der Regierung.
Es ist ja jetzt keine Überraschung, dass Ostern ist.
Und dass da ein Samstag zwischen drei Feiertagen klemmt.
In einer Pandemie-Situation, in der wir uns seit einem Jahr befinden erwarte ich von der Regierung, dass sie sich Szenarien zurecht legt, falls die "dritte Welle" auftaucht.
Dass man an Ostern mit vermehrten Feiern im privaten/kirchlichen Umfeld rechnen muss.
Dass man an Ostern vielleicht die Chance eines längeren Lockdowns nutzen kann, ohne die Wirtschaft komplett den Bach runter zu kriegen.
Und nicht erst Anfang März sagt.... Hoppala, ich dachte, jetzt nach Weihnachten gehts ja doch noch mal hoch.
Das unausgegorene Konzept nach einem Tag zurück zu nehmen bedeutet für mich, dass sich die Regierung eben im Vorfeld nicht damit auseinander gesetzt hat.
Ich würde es ein wenig mit Projekt-Management vergleichen.
Dazu gehört das Risiko-Management und ein vorsichtiger Blick in die Zukunft.
Und einen Plan B.
Und..... das Projekt ist immens, da kann man erwarten, dass "da oben" nicht nur einer am Nachmittag mal kurz eine FMEA zusammen zimmert.
Das ad-hoc Verhalten der Regierung zeigt, dass die Prognose-Modelle nicht viel taugen. Die sieht sich immer wieder einer neuen Situation ausgesetzt, die so anders ist als vorausgesagt, dass sie kruzfristig handeln möchte.
Die "Schuld" auf die Prognose-Modelle zu schieben ist mir zu simpel gedacht.
Wir eiern seit einem halben Jahr mit mittelmäßigen Zahlen rum , in einer Pandemie, die seit über einem Jahr andauert.
Da erwarte ich einen Plan B.....
Zu sagen, mein Modell hat aber gesagt, die Zahlen gehen runter. (obwohl sie das nach Weihnachten nicht so richtig taten, wie erwünscht).... und jetzt zu jammern, "aber das konnte ich doch nicht wissen, dass die Zahlen wieder hoch gehen".
Klar, die Britische Variante war ein neuer Faktor.
Aber selbst so etwas wird bestimmt mal irgend einer der Virologen in Erwägung gezogen haben.
Edit:
Jetzt sacht gerade die Bundes-Angie "das wäre in der Kürze der Zeit nicht möglich gewesen".
Ja klar.... und das ist der Beweis, dass man sich darüber im Vorfeld halt überhaupt keine Gedanken gemacht hat......
(Sorry, bei all meiner Corona-Entspannung. Ich bin gerade echt angepisst)