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Putin und die Ukraine - Seite 622 - triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum
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Alt 03.05.2022, 07:54   #4969
Hafu
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
...
Doch, das denke ich. Ein kleiner und kurzer Krieg ist weniger blutig als ein großer und langer. Was willst Du mit dem zweiten Absatz andeuten? Dass der russische Mensch per se so blutrünstig sei, dass er alles abschlachtet, was ihm begegnet? Ich denke das nicht. Solche Kriegsverbrechen sind leider in jedem Krieg die ganz normalen Auswüchse sich hochschaukelnder Gewalt. Du kannst nicht gleichzeitig einen Krieg befürworten und solche Gewaltexzesse beklagen.
...
Da muss ich dir leider ganz klar widersprechen. Das Abschlachten von Zivilisten, Bomben und Raketen auf Krankenhäuser und selbst auf ein zur Flüchlingsunterkunft umfunktioniertes Theater, in dem auf beiden Seiten des Gebäuder, gut sichtbar für Fugzeuge, die übergroßen Worte "Kinder" in kirylischen Buchstaben auf den Parkplatz geschrieben wurden, gehört keineswegs zu den "ganz normalen Auswüchsen" jeden Krieges.
Wenn es zu solchen Gewaltexzessen kommt und die mittleren und oberen Führungsebenen nicht konsequent dagegen vorgehen, ist es ein klares Zeichen von Führungsversagen.

Auch exzessive Plünderungen zur privaten Bereicherung, dass Waschmaschinen, Kloschüsseln, Handys, Flachbildfernseher und sogar komplette private PKWs in besetzten Gebieten gestohlen werden und in russischen Militärtransportern nach Russland bzw. Weißrussland geschafft werden und von dort teils mit Paketboten in die Heimatfamilien der kämpfenden russischen Soldaten geschafft werden, ist undenkbar ohne die Billigung von Vorgesetzten und gehört keineswegs zur normalen militärischen Kriegsführung, genauso wie Vergewaltigung von Zivilisten.

Teilweise hat man übrigens derartige Berichte schon vor 70 Jahren von der roten Armee gelesen, die damit maßgeblich zur Vertreibung Deutschstämmiger aus ehemals deutschen Gebieten im Sudetenland, Polen und Tschechien beigetragen hat. Damals wurden neben den unzähligen Vergewaltigungen auch private Wasserhähne, Türscharniere, Radios und Grammophone systematisch entwendet, während ich vergleichbare Geschichten aus den Gebieten, die die US-Army oder die British Army in Europa besetzt haben nicht vernommen habe.

Wir haben vor Wochen hier in diesem Thread bereits Quellen zusammengetragen, die derartiges abstoßendes Verhalten mit der traditionellen Disziplinlosigkeit im russischen Militär in Verbindung bringen, wo junge Rekruten gerade zu Beginn ihrer militärischen Laufbahn bewusst ihren unmittelbaren Vorgesetzten bzw. älteren Mannschaftskameraden selbst in Friedenszeiten mehr oder weniger ausgeliefert sind, so dass sich bereits auf dieser Ebene eine weitgehend normenlose Kultur von Gewalt und Gegengewalt entwickelt.
Marco hatte mehrere Aspekte dieser Kultur aus seinem unmittelbaren Erleben Russlands und des russischen Militärs auch bestätigt.

In anderen russischen Kriegen der jüngsten Vergangenheit (Syrien, was das hemmungslose Bebomben ziviler Infrastruktur angeht; Tschetschenien oder auch Grosnien) gibt es sehr ähnliche Berichte zum jetzt in der Ukraine dokumentierten Vorgehen. Nur waren in diesen Kriegen eben damals weitaus weniger Journalisten vor Ort, die die Gräueltaten zeitnah dokumentierten und Zeitzeugenberichte sicherten und die o.g. Konflikte haben uns aufgrund der größeren Distanz im Westen leider auch weitaus weniger interessiert.
Das Ganze scheint also durchaus ein spezifisches Problem russischer Kriegsführung zu sein.

Ich habe die große und leider begründete Sorge, dass ein Waffenstillstand, bei dem Russland auch nur einen Teil der besetzten Gebiete behalten darf, für die dortige Bevölkerung keinen wesentlichen Fortschritt zu einem Fortsetzen der Kriegshandlungen darstellt und allenfalls- da hast du natürlich recht- dem nicht betroffenen Westen eine Zeit lang im ureigensten Sicherheitsinteresse nützt (zumindest bis Russland wieder sich von den Verlusten im Ukrainekrieg erholt hat und mit wieder erstarktem Militär die restliche, dann noch existierende Ukraine und weitere Nachbarländer, in denen es nach russischer Lesart unterdrückte russische Minderheiten gibt, bedrohen kann).
Ohne unmittelbare Kriegshandlungen kann der Westen früher oder später wieder Zugriff auf billige russische Rohstoffe gewinnenb und den russischen Binnenmarkt für die Produkte westlicher Firmen als Absatzmarkt nutzen. Auch das macht den Wunsch nach schneller Beendigung der Kriegshandlungen aus Sicht vieler im Westen, die sich niedrige Kraftstoff- und Gaspreise und weiterhin hohes Wirtschaftswachstum wünschen sehr attraktiv, auch wenn Menschenrechte und Völkerrecht dem im Wege stehen.

Geändert von Hafu (03.05.2022 um 08:00 Uhr).
 
Alt 03.05.2022, 08:10   #4970
keko#
Szenekenner
 
Benutzerbild von keko#
 
Registriert seit: 06.11.2015
Beiträge: 17.447
Zitat:
Zitat von repoman Beitrag anzeigen
Ich versteh´s nicht. Wie sollte Putin denn scheitern, wenn sich der Überfallene sich nicht wehrt und wenn Putin´s Aggression nicht sanktioniert wird? Es gibt ja einige hier, die beides für falsch halten.

...
Keine mir bekannte Person ist gegen Sanktionen. Keine mir bekannte Person ist dafür, dass sich die Ukraine nicht wehrt. Längst haben wir viele Sanktionen und unterstützen die Ukraine. Wir reden bereits über ein Öl-Embargo.
Es geht doch längst darum, dass sich die Lage nicht verschärft und weiter in Europa ausweitet.
Wir sollten unsere europäischen Interessen vertreten, die nicht zwingend deckungsgleich mit denen der USA sind: Die Nähe zu Russland wird bleiben, ob wir wollen oder nicht.
Ich habe in der Zeitung gelesen, dass man Russland wirtschaftlich so weit schwächen will, dass Russland nicht mehr ein anderes Land attackieren kann. Wie will man so etwas durchhalten? In Russland leben 140 Millionen Menschen und nicht nur Putin, es ist das größte Land der Erde. Gerade so eine Schwächung wäre doch ein Nährboden für den nächsten Gewahltherrscher.
Früher oder später werden wir uns mit Russland einigen müssen. Alles andere führt zu einer völlig instabilen Lage in Europa.
keko# ist offline  
Alt 03.05.2022, 08:13   #4971
Trimichi
Szenekenner
 
Registriert seit: 10.06.2009
Beiträge: 7.257
Zitat:
Zitat von NBer Beitrag anzeigen
Ich weiß nicht, ob es auffällt, aber diese "Einigungen" beinhalten ausschließlich Nachteile für die Ukraine.
Im Unterschied zu dir und deiner Sympathie für die Ukraine bin ich nicht bereit mir wegen dieser Sympathie, und mehr kann es de jure nicht sein, eine Atomwaffenbedrohung mitheraufbeschwoeren zu müssen.

Lösung: Schluss mit Selenski, ehrenhafte Kapitulation, Wahrung der Menschenrechte. Stabilitaet in der UA durch Blauhelme (die bereits vor Ort sind, e.g. Ecke Mariupol).

Zudem gilt festzuhalten: sowohl Trump als auch Putin sind doof, wenn es um die Entnazifizierung der Ukraine geht. Gibt ja nur die lieben Ukrainer_innen und unser Helfer- und Gutmenschsyndrom. Oder?

Ich erinnere an die Abschaltung von Russia TV in DE oder auch an das Dichtmachen des ARD-Studios in MSK. Weil es DE nicht anders begreift, so die Russen. Bilden wir einen Trikolon.

Vllt muss die Atombombe einschlagen, bevor diese kack' Nazis in Brüssel (EU-Parlament) das begreifen, gestürzt durch Washington?

Mir als Angehöriger der us_army airforce (angestellt als Zivilist, Management und Team-Assist) ist das hier im Faden langsam egal. Ihr Deutschen habt keine A-Waffen. Weil ihr nicht damit umgehen könnt. Usw.

Von Enkeln und Söhnen von Kriegsverlierern und einer Generation von Verbrechern auch hier im Forum anwesend lasse ich mir jedenfalls nicht den Mund verbieten.

Geändert von Trimichi (03.05.2022 um 08:20 Uhr).
Trimichi ist offline  
Alt 03.05.2022, 08:14   #4972
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
Benutzerbild von Klugschnacker
 
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 22.919
Zitat:
Zitat von dr_big Beitrag anzeigen
Welchen Weg würdest du also vorschlagen?
Druck auf Putin und (Achtung, anschnallen!) Selenskyj ausüben, an den Verhandlungstisch zu kommen und dort Kompromisse zu suchen, die den Krieg beenden.

Strittig dürfte in diesem Thread der Vorschlag sein, Druck auf den ukrainischen Präsidenten auszuüben. Wir werden meiner Meinung nach aber früher oder später an diesen Punkt kommen:

Wenn der Krieg sich territorial immer mehr festfährt, wenn Russland sich kompromissbereit zeigt, aber Selenskyj alle Kompromisse ablehnt; wenn gleichzeitig der Krieg für den Rest der Welt immer folgenreicher wird, dann lässt der Unterstützungswille Deutschlands irgendwann vermutlich nach. Statt einen aussichtslosen Krieg zu unterstützen, werden wir uns wünschen, dass Selenskyj sich Friedensverhandlungen öffnet.

Im Moment ist es der falsche Zeitpunkt, unsererseits Druck auf Selenskyj auszuüben. Das ist mir völlig klar. Ich halte es aber für wahrscheinlich, dass sich die Position der europäischen Länder in diese Richtung verschieben wird, wenn der Krieg ergebnislos noch lange dauert. Eine gute Lösung ist das nicht. Es gibt keine guten Lösungen mehr. Es ist aber eine, die möglicherweise ein Ende des Krieges herbeiführen kann.

Wenn jemand eine bessere Idee hat, wäre mir das ebenso recht.
Klugschnacker ist offline  
Alt 03.05.2022, 08:19   #4973
TriVet
Szenekenner
 
Benutzerbild von TriVet
 
Registriert seit: 25.05.2008
Ort: Kraichgau
Beiträge: 4.566
Ukraine: Der offene Brief in der “Emma” und warum “Aufrüstung ja oder nein” die falsche Frage ist
von Wolfgang Müller 30. April 2022


Daraus:
Wenn also, wie schon bei der Ukraine, Kriegsgründe beliebig erfunden werden können, und jüdische Präsidenten als Nazis und demokratische Länder als faschistisch bezeichnet werden, wenn also die Bedrohung völlig unabhängig vom eigenen Verhalten und objektiven Realitäten existiert und weiter existieren wird, erübrigt sich die Frage, was man tun kann, um den Konflikt, der ja keiner ist sondern eine einseitige Aggression, zu entschärfen, bzw. nicht eskalieren zu lassen. Denn die Antwort lautet: Nichts. Wer die Lieferung schwerer Waffen zur reinen Landesverteidigung für Leib und Leben gegen einen übermächtigen Aggressor als Eskalation brandmarkt, hat jeden moralischen Kompass verloren.
TriVet ist offline  
Alt 03.05.2022, 08:24   #4974
qbz
Szenekenner
 
Benutzerbild von qbz
 
Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.283
Zitat:
Zitat von Hafu Beitrag anzeigen
.......
Das Ganze scheint also durchaus ein spezifisches Problem russischer Kriegsführung zu sein.
.......
Manchmal hat das Gedächtnis kurze Beine.
Abu-Guraib Folterskandal. Ähnliches gibt es aus dem Afghanistankrieg zu berichten und aus Guantanamo (Waterboarding). Weitere Kriegsverbrechen hat Assange aufgedeckt (z.B. Video wie im Irak aus einem Armee-Hubschrauber Zivilisten in einem zivilen Auto erschossen werden) und wird jetzt deswegen in die USA ausgeliefert, wo ihn eine lange Haftstrafe wegen des Leakens erwartet. Ich könnte zahlreiche weitere Kriege nennen, z.B. im Heimatland das Erschiessen der Zivilisten und Niederbrennen von Dörfern durch die Wehrmacht in Polen, die Jugoslawienkriege, Kriege in Afrika. Die Linkliste wäre leider sehr, sehr lang.

Geändert von qbz (03.05.2022 um 08:50 Uhr).
qbz ist offline  
Alt 03.05.2022, 08:25   #4975
dr_big
Szenekenner
 
Registriert seit: 17.03.2011
Beiträge: 3.438
Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Früher oder später werden wir uns mit Russland einigen müssen. Alles andere führt zu einer völlig instabilen Lage in Europa.
Das stellt doch kein Mensch in Frage, es geht aber darum, wie man jetzt und in den nächsten Wochen, Monaten oder evtl. weiteren Jahren der Putinherrschaft mit Russland und dem Regime umgeht.
dr_big ist gerade online  
Alt 03.05.2022, 08:27   #4976
dr_big
Szenekenner
 
Registriert seit: 17.03.2011
Beiträge: 3.438
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Druck auf Putin und (Achtung, anschnallen!) Selenskyj ausüben, an den Verhandlungstisch zu kommen und dort Kompromisse zu suchen, die den Krieg beenden.
Wie willst du Druck auf Putin ausüben?
Ich habe verstanden, dass du keinen militärischen Druck ausüben möchtest, dass du aber auch keinen wirtschaftlichen Druck ausüben möchtest, weil darunter die Bevölkerung leidet. Welche Alternativen bleiben dann noch?
dr_big ist gerade online  
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