Jetzt, da Drosten weniger podcastet, hat er wohl mehr Zeit für sonstige Interviews, die teilweise noch mehr Reichweite haben und leichter verdaulich praktische Aspekte ansprechen - finde ich gut! So eben im heute journal.
Hier die ungekürzte Version inkl. Abschrift:
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AfD-Verbot jetzt - und die "Werteunion" am besten gleich mit!
Russland ist ein Terrorstaat.
Unite behind the science!
Fahrrad for future!
Das sind substantielle Vorwürfe, wenn es da um mehr als einen Verdacht geht.
Gibt es da etwas konkretes? (Als Text stark bevorzugt. Ich kann mir jetzt beim besten Willen nicht ein 30 min Video ansehen, von jemanden, der meist im Wald steht.)
In erster Linie, dass man nicht einfach so glauben soll, was vor allem über Personen in Wikipedia-Artikeln über sie zu lesen ist.
Auch hier wurde schon recht oft auf solche verwiesen und die Bereitschaft einfach mal das zu glauben, was da steht, schien in meinen Augen recht hoch und wenn die Vorwürfe u.ä. noch so schlimm waren.
Wenn man sucht, findet man auch kritische Worte zu Wikipedia zu Vorfällen nach 2011.
Beispielsweise berichtete die Süddeutsche Zeitung u.a. über einen Vorfall aus dem Jahre 2015.
Zitat:
Zitat von sueddeutsche.de (25. Juni 2019)
Es ist nicht das erste Mal, dass das Online-Lexikon Ziel von PR-Kampagnen wird. Vor einigen Wochen hatte ein Nutzer unter dem Namen "Verlagsleitung BILD Gruppe" im Wikipedia-Eintrag zur Bild am Sonntag kritische Absätze gelöscht und werbliche Aussagen hinzugefügt. Zum Beispiel: "Ziel der Bild am Sonntag ist es, bereits am Sonntag die Themen zu setzen, über die Deutschland in der Woche spricht." Außerdem wurden die Auflagenverluste aufgehübscht. Der Fall, den das Watchblog bildblog.de publik gemacht hat, zeigt, wie anfällig Wikipedia für Manipulationen ist. Zwar konnte die ursprüngliche Version wiederhergestellt werden, was auf ein robustes Moderations- und Deliberationsverfahren hindeutet, ein Hinweis unter der Rubrik "Kritik" sorgt für Transparenz. Dennoch sind bezahlte Autoren, Paid Editors, ein ernsthaftes Problem für die Glaubwürdigkeit der Enzyklopädie.
[...]
Wikipedia ist eines der basisdemokratischsten und partizipativsten Wissensprojekte, die es in der Geschichte der Menschheit je gegeben hat: Jeder kann an dem Lexikon mitschreiben. Das ist aber zugleich das Problem: Denn nicht jeder tut dies aus idealistischem Motiv wie die tausenden ehrenamtlichen Editoren. Unternehmen heuern reihenweise PR-Schreiber an, die in ihrem Auftrag Wikipedia-Einträge schönen oder kritische Textstellen entfernen. Und Agenturen wie Wiki-PR oder WikiExperts haben sich auf das Erstellen und Ändern von Wikipedia-Artikeln spezialisiert.
@ThomasG: Zu guten Wikipediaartikel gehören Quellen. Die Wikipedia dient mir häufig dazu, einen Überblick zu einem Thema zu bekommen. Danach hangele ich mich an den Quellen weiter. In meiner Argumentation ist am Ende dann nicht der Text entscheidend, der in der Wikipedia steht, sondern die Primärquelle.
Und man darf nicht denken nur weil jeder mitmachen kann, landet auch jeder edit ungeprüft in den Artikeln. Eher das Gegenteil ist der Fall. Und anonym ist das ganze auch nicht, es kann ja immer sehr schön nachverfolgt werden, wer (IP Adresse) was geändert hat.