Hier bei der MwSt Senkung habe ich mal kurz überschlagen was passieren wird: 50% der Firmen gibt sie an die Kunden weiter, also kann ich dann wohl Ende des Jahres damit rechnen das ich in etwa max. 50 Euro spare, eher weniger.
Die Politik hat sich verrannt und sie haben wenig Ahnung von Wirtschaftspolitik, Steuerpolitik, Finanzpolitik und Politik die Wohlstand und einen selbst tragenden Aufschwung erzeugt.
1. Da konsumierst Du aber ziemlich wenig würde ich sagen. Nach Deiner Rechnung würdest Du ca. 3300 Euro in 6 Monaten verkonsumieren. Jetzt weiss ich nicht, ob Du alleine lebst, oder das für eine ganze Familie gerechnet ist ...
2. Man kann bei wirtschaftspolitischen Ansätzen ja durchaus streiten und im Detail hätte ich manches auch anders gelöst, aber ihnen pauschal wenig Ahnung von Wirtschaftspolitik zu unterstellen - oh man.
Was hier gemacht wird ist halt klassisch Keynes - dem Mann würde ich jetzt nicht gerade wenig Ahnung unterstellen. Da finde ich in Friedmans Ansätzen schon deutlich mehr Stellen, die sagen wir mal "diskussionswürdig" sind.
Es ist das Geld der Steuerzahler und Arbeitnehmer. Also zurück mit dem Geld zu Denjenigen, den es gehört. Und man entlastet normal auch dort wo die höchsten Steuersummen gezahlt werden. Denn genau da lohnt es sich & genau dort hat man dann auch die Positiven Effekte. Keiner investiert mehr weil er bis Ende des Jahres 30,40,50 Euro gespart hat. Aber es wird investiert wenn man 1000-1600 Euro SOLI nicht mehr zahlen muss oder wenn man 3000-4000 Euro weniger ESt zahlt im Jahr.
Ähh nein ... eine grundsätzlich falsche Annahme im Rahmen einer Sozialen Marktwirtschaft und die steht nunmal in unserem GG. Es geht eben nicht nur um das Ankurbeln der Wirtschaft, sondern auch um eine Abfederung sozialer Härten.
Übrigens: Gerade die Großverdiener konsumieren nicht mehr - ist ja mehrfach nachgewiesen worden, dass ab einem gewissen Gehalt (die Zahlen schwanken je nach Studie) eben nicht mehr zusätzlich konsumiert wird. Meine Annahme: Du versuchst in Deiner Argumentation das für Dich beste herauszuholen und denkst nicht an die Volkswirtschaft.
Da dann ein selbst tragender Wirtschaftsaufschwung initiiert wird der dann letztlich auch dazu führt das die Niedriglohnbezieher höhere Löhne bekommen und der Staat eben nichts gegen finanzieren muss, da ein Aufschwung dann eben Wachstum und so wiederum höhere Steuersummen erbringt.
Ich muss nochmal:
Die letzten Jahrzehnte haben doch bewiesen, dass genau das nicht geschieht. Der Staat muss eingreifen damit die Menschen am unteren Rand des Verdienstes überhaupt irgendwie überleben können. Die Annahme, dass Unternehmen in der Masse (natürlich gibt es Ausnahmen) Wohlstand weitergeben würde kann Getrost in der Welt der Märchen verbucht werden.
Ich muss nochmal:
Die letzten Jahrzehnte haben doch bewiesen, dass genau das nicht geschieht. Der Staat muss eingreifen damit die Menschen am unteren Rand des Verdienstes überhaupt irgendwie überleben können. Die Annahme, dass Unternehmen in der Masse (natürlich gibt es Ausnahmen) Wohlstand weitergeben würde kann Getrost in der Welt der Märchen verbucht werden.
Dazu ergänzend ein paar Zahlen:
Der gesetzliche Mindestlohn von jetzt 9,35 soll in 4 Stufen bis 2022 auf 10,45 angehoben werden, was lächerlich wenig ist. Damit ein Arbeitnehmer bei der Rente später nicht auf die gesetzliche Grundsicherung angewiesen ist, bräuchte er/sie mind. 13.- Euro.
Oft wird allerdings noch unter dem Mindestlohn bezahlt:
"Seit den Neunzigerjahren ist der Niedriglohnsektor in Deutschland der Auswertung zufolge um mehr als 60 Prozent gewachsen: Im Jahr 2018 verdienten mehr als ein Fünftel aller abhängig Beschäftigten (7,7 Millionen) weniger als 11,40 Euro brutto die Stunde. Mit einem durchschnittlichen Stundenlohn von 8,40 Euro erhielt ein großer Teil von ihnen sogar weniger als den gesetzlichen Mindestlohn. Die Auswertung schätzt die Zahl jener, die unrechtmäßig weniger bekommen, als ihnen zusteht, auf 2,4 Millionen. Hier müssten verstärkte Kontrollen durchgeführt werden, appellieren die Autoren."
Das mit dem Mindestlohn ist m.E. sehr vielschichtig.
1. Wir brauchen überhaupt nicht darüber diskutieren, dass 8,50 oder 9,30 oder auch 13 EUR an sich ein Witz sind. Das reicht nicht.
2. Je nach Arbeitsmarktsituation, Region und Branche gibt es neben dem gesetzlich festgelegten Mindestlohn auch einen in der Praxis realisierten Mindestlohn. Ich habe die letzten paar Jahre auf dem Arbeitsmarkt niemanden rekrutieren können der auch nur annähernd so wenig verdienen würde. Mein Mitarbeiter mit dem niedrigsten Stundenlohn bekommt 16,07 EUR. Dazu zahle ich diesem Mitarbeiter noch 70 EUR Zuschuss zur bAV, sowie eine Zahnzusatzversicherung und eine Krankenzusatzversicherung (Brille). Gleitzeit und 30 Tage Urlaub sind selbstverständlich. Vor Corona gab es noch kostenlose Schulter-Nackenmassage im Unternehmen alle 14 Tage. Das haben wir im Moment eingestellt.
In den letzten Jahren war es ein reiner AN Markt und wir haben mit BMW einen Höchstzahler vor der Haustüre. Du kriegst schlicht keine MA wenn du da nicht mitziehst. Das gilt auch und gerade für Azubi-Vergütungen.
3. Wenn die Personalkosten pro Stunde einen gewissen Betrag übersteigen (und das ist an manchen Stellen bei uns kurz davor) und ich mein soziales Gewissen aus der Gleichung streichen würde, dann gäbe es einige Stellen einfach nicht mehr. Wir haben in der Verwaltung die eine oder andere Halbtagsstelle, die bei Prozessumstellung und starkem Digitalisierungsgrad leicht wegzustreichen wäre. Ebenso in der Logistik - hier gibt es attraktive Outsourcing Angebote im Markt. Bereiche z.B. in der Produktion könnte ich recht schnell nach Tschechien auslagern - Lieferanten von dort haben das bereits angeboten. Diese Arbeitsplätze gäbe es dann halt einfach nicht mehr.
4. Grundsätzlich darf man aber auch nicht so tun, als gäbe es das Problem der niedrigen Löhne nicht. qbz hat ja verlinkt. Ich meine aber das ist enorm branchenabhängig. Möglicherweise ist gerade der Einzelhandel, die Gebäudereiniger oder was weiß ich noch alles am stärksten betroffen. Hier fehlt mir der Überblick. Ich bin genug damit beschäftigt qualifiziertes Personal zu bekommen, das nicht unbedingt zum weiß-blauen Autobauer gehen will.
das irritiert mich. Genau an dieser Stelle interessiert es. Da er die Mehrwertsteuer bezahlen muß. Als Selbstständiger, der Vorsteuerabzugsberechtigt ist mindert ja die an XY gezahlte MwSt. die USt-Last an das Finanzamt.
Der Privatmann zahlt eben die gesamte Mehrwertsteuer.
Das ist auch irritierend
Auf der Unternehmerseite - also im Beispiel bei Canyon - ist es eigentlich völlig klar; was nicht heißt, dass es nicht kompliziert ist. Seit gestern gibt es auch das aktualisierte BMF Schreiben. Ob man es sich schon runter laden kann? Keine Ahnung.
Auf der Endkundenseite ist es einerseits etwas schwieriger, denn da zählt ja grundsätzlich der Kaufvertrag und was da drin steht. Andererseits ist es auch etwas einfacher, denn er is ja nicht vorsteuerabzugsberechtigt. Anyway .. Stehen da also so Floskeln wie "inkl. MwSt.", dann zahlt der Endkunde den vereinbarten Preis - egal wann geliefert wird.
Steht da aber sowas wie "zzgl. gesetzlich geschuldeter MwSt", dann kommt es darauf an. Steht auf der Rechnung ein definitives Lieferdatum (und damit Leistungsdatum) und ist das Lieferdatum nach 31.12.2020, dann muss die Rechnung, die Canyon heute ausstellt, bereits wieder den korrekten MwSt Satz von 19% ausweisen.
Steht kein Lieferdatum auf der Rechnung (oder sowas wie "das Leistungsdatum ist das Rechnungsdatum), dann zählt das Rechnungsdatum und dann stehen logischerweise zw. 1.7.2020 und 31.12.2020 16% drauf. Das gilt dann auch, wenn das Rad erst 01/2021 geliefert wird.
Schwierig wird es wahrscheinlich, wenn Canyon sowas wie zzgl. gesetzlich geltender MwSt und ein voraussichtliches Lieferdatum 12/2020 drauf schreibt, jetzt ne 16% Rechnung stellt und das Rad aber erst 01/2021 geliefert wird. Ich meine sowas sind Grenzfälle. Streng genommen sind dann m.E. 19% fällig. Die bisher gezahlten Beträge (inkl der 16% MwSt) wären dann eine Anzahlung/Teilzahlung, die aber keinen MwSt-Satz garantiert. D.h. Canyon müsste/dürfte eigentlich die 3% in einer "Schlussrechnung" nachfordern. Ich würde wetten, die machen das aber nicht. Zuerst ewig brauchen bis sie die Kiste raus bringen und dann auch noch nachfordern. Ich hab mal spaßeshalber ein Rad bei Canyon in den Warenkorb gelegt und bin zur Kasse. Da stand dann inkl. MwSt. x,y EUR. Das passt als für den Endkunden erstmal.
Insofern wird es in der Praxis wohl so sein, dass Rad heute bei Canyon bestellt, der Preis tatsächlich der ist, den man auf der Vorkasserechnung sieht. Im Zweifel kann man bei Canyon ja einfach mal fragen was die in dem Fall der Lieferung/Lieferverzögerung in 2021 machen.
Die Vorsteuerabzugsgeschichte bei Canyon ist dann aber eine andere. Es würde halt dann Ust-VA Berichtigungen geben. Das ist ja eh nicht so selten und eigentlich auch ein Standardprozess. Nochmal anders is es aber bei kleinen Unternehmern, die IST Versteuerung machen, denn da - soweit ich weiß - kommt es auch bei der Ust darauf an, wann der Geldeingang ist. Canyon ist aber sicher kein IST Versteuerer
Ähh nein ... eine grundsätzlich falsche Annahme im Rahmen einer Sozialen Marktwirtschaft und die steht nunmal in unserem GG. Es geht eben nicht nur um das Ankurbeln der Wirtschaft, sondern auch um eine Abfederung sozialer Härten.
Übrigens: Gerade die Großverdiener konsumieren nicht mehr - ist ja mehrfach nachgewiesen worden, dass ab einem gewissen Gehalt (die Zahlen schwanken je nach Studie) eben nicht mehr zusätzlich konsumiert wird. Meine Annahme: Du versuchst in Deiner Argumentation das für Dich beste herauszuholen und denkst nicht an die Volkswirtschaft.
Bei einem selbst tragenden Wirtschaftsaufschwung durch die von mir vorgeschlagenen Maßnahmen hast du keine sozialen Härten mehr, sondern du schaffst Wohlstand. Und Wohlstand auch in der Gesellschaftsschicht die niedrige Löhne bezieht.
Und nochmal: Es ist das Geld der Steuerzahler. Also bitte gebt ihm sein Geld zurück. Aber sicher nicht über Almosen wie diese MWSt Senkung. Nein Soli weg für Alle und eine richtig große ESt Senkungsreform.
Und zum Staat: Der hat genug Einnahmen. Sollte halt hier un da mal nicht zu viel Geld raushauen. Das was Staat momentan macht also national und international sowie auch auf EU Ebene ist einfach und gelinde gesagt "zu viel Geldheraushauerei"