Pippi hat sich also mutmaßlich mittels Telegram radikalisiert.
Ich nutze zwar selbst gelegentlich Telegram, allerdings nur wie Whatsapp zur direkten Kommunikation mit einigen wenigen. Daher war mir die konkrete Art der dortigen Radikalisierungsmechanismen bisher kaum bekannt.
Zum Glück kommt mir Sascha Lobo als Erklärbär zu Hilfe:
Radikalisierung auf Telegram
Im Widerstandsrausch
Dabei nimmt auch er Bezug auf die tödliche Eskalation in Königs Wusterhausen.
Ich zitiere den letzten Abschnitt:
"Bereits ein halbes Dutzend Abonnements und Gruppenmitgliedschaften in einschlägigen Zirkeln reichen bei Telegram völlig aus, um sich in einen dauerhaften Alarm- und Angstzustand hineinzusteigern. Es ist gut erforscht, was dann geschieht – Notsituationen lassen ein evolutionäres Programm im Körper ablaufen, in dem Rationalität und Empathie keine große Rolle mehr spielen und stattdessen uralte Überlebensmechanismen aktiviert werden: Flucht- und Kampfreflexe, die Reduktion von Hemmungen und moralischen Erwägungen, die Neigung zum Freund-Feind-Schema und Schwarz-Weiß-Denken. Das Ergebnis ist erschütternd: So lässt sich leicht eine selbstverstärkende Radikalisierung gegen die eingebildete Generalbedrohung durch ungefähr alle anderen erzeugen – ich nenne dieses Phänomen Widerstandsrausch, der Telegram-Amokwahn des Social-Media-Zeitalters. Er wird wohl noch viele weitere Opfer kosten."
Hoffe, irgendjemand findet ein Mittel, um diesen Wahnsinn einzudämmen.
Vielleicht hat unsere neue Innenministerin Nancy Faeser Zeit für sowas!?
Sie wird auch schon auf Abgeordnetenwatch danach gefragt:
https://www.abgeordnetenwatch.de/pro...-verbieten-und