In diesem Artikel bei SPON steht etwas über mysterlöse Rückfälle Monate nach Erkrankungen mit mildem Verlauf bei Covid-19 Patienten, welche sich die Ärzte nicht erklären können. Es werden Einzelfälle beschrieben. Ich habe den Artikel nicht gelesen, weil er kostenpflichtig ist, kann also nicht sagen, ob er passt. https://www.spiegel.de/gesundheit/co...c-c6c74daa064f
Die von Doctom als "extrem weltfremd und verbesserlich" eingestuften Veränderungen in der Fleischindustrie sind von der Bundesregierung gestern bereits angekündigt worden und auch von Tönnies selbst, der mit dem Rücken zur Wand steht, in einem Mehr-Punkte-Plan zur überfälligen Reform der Produktionsbedingungen aufgenommen worden:
Das ist keine weltfremde, sondern eine überfällige Maßnahme und angesichts dessen, dass die Fleischpreise ohnehin viel zu niedrig sind, was die extrem klimaschädliche und gesundheitlich bedenkliche Folge hatte, dass in der Gesellschaft der Fleischkonsum in den letzten Jahrzehnten grotesk angestiegen ist, auch nichts, vor dem man als Verbraucher Angst haben müsste.
Höhere Löhne durch festangestellte Mitarbeiter bedeuten höhere Fleischpreise, Mitbestimmung der Arbeitsbedingungen durch den Betriebsrat, Tarifbindung, höhere Sozialabgaben für die Sozialversicherungen, höhere Steuern für den Staat, mehr Geld für Konsum und Wohnbedingungen für die Beschäftigten, unproblematische Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, so dass kein Beschäftigter unter dem Druck steht, krank (und infektös) weiter zu arbeiten und Kollegen anzustecken.
Unter dem Strich ist das eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten, wie wir auch aus Branchen und Ländern mit generell höherem Lohnniveau (z.B. Schweiz, Skandinavien) und höheren Lebensmittelpreisen wissen.
Jede Krise ist immer auch eine Chance zur Veränderung!
Da wird es dann bestimmt verschiedene Audits mit neuen Gütesiegeln von achso unabhängigen Zertifikationsunternehmen geben, welche natürlich ganz unabhängig und kostenfrei die Abnahmen und Kontrollen regulieren. Ironie aus
Was mich an der ganzen Sachen verwirrt, ist die Häufung an Fällen in den Schlachtbetrieben und sonst in kaum einer anderen Branche. Ich würde nämlich vermuten, dass die (Wohn)Umstände nicht nur in dieser Branche so sind; es ist zu befürchten, dass auch andere Branchen so funktionieren. Falls das nicht der Fall sein sollte, wäre das natürlich schonmal gut. Aber allein die Geschichten, die man aus Flüchtlingsheimen hört, klingen in der Regel ähnlich prekär.
Aber warum sind nun Schlachtbetriebe offenbar so empfindlich auf die Corona-Pandemie? Die Wohnumstände alleine können es ja wohl nicht sein, da hätten wir viel, viel mehr Hotsports in Deutschland haben müssen (so man sie denn erkennt)...
Was mich an der ganzen Sachen verwirrt, ist die Häufung an Fällen in den Schlachtbetrieben und sonst in kaum einer anderen Branche. Ich würde nämlich vermuten, dass die (Wohn)Umstände nicht nur in dieser Branche so sind; es ist zu befürchten, dass auch andere Branchen so funktionieren. Falls das nicht der Fall sein sollte, wäre das natürlich schonmal gut. Aber allein die Geschichten, die man aus Flüchtlingsheimen hört, klingen in der Regel ähnlich prekär.
Aber warum sind nun Schlachtbetriebe offenbar so empfindlich auf die Corona-Pandemie? Die Wohnumstände alleine können es ja wohl nicht sein, da hätten wir viel, viel mehr Hotsports in Deutschland haben müssen (so man sie denn erkennt)...
Danke, das beantwortet meine Frage aber nur bedingt. Es wird nämlich viel auf den Wohnumständen herumgeritten, die scheinen aber hier wohl eher als sekundärer Infektionsweg eine Rolle zu spielen. Wie gesagt, sonst müsste es in Flüchtlingsheimen (von denen es ja auch nicht wenige gibt) auch regelmäßig Hotsportmeldungen geben...
Danke, das beantwortet meine Frage aber nur bedingt. Es wird nämlich viel auf den Wohnumständen herumgeritten, die scheinen aber hier wohl eher als sekundärer Infektionsweg eine Rolle zu spielen. Wie gesagt, sonst müsste es in Flüchtlingsheimen (von denen es ja auch nicht wenige gibt) auch regelmäßig Hotsportmeldungen geben...
Ich halte die Wohnbedingungen der Beschäftigten mit Werksverträgen auch für einen untergeordneten Faktor (habe ich weiter oben schon mal geschrieben). Auch bei großen Buaprojekten wird heutzutage in großem Stil mit Subunternehmern und auf engstem Raum untergebrachten Billigarbeiten gearbeitet und von dort sind derartige Infektcluster noch nicht bekannt.
Die Infekte kommmen höchstwahscheinlich von den Arbeitsbedingungen in Schlachbetrieben.
Die niedrigen Temperaturen in der Fleischzerlegung sowie die schlechte Belüftung dort führt dazu, dass Aerosole von Infizierten Mitarbeitern weitaus länger als in anderen Alltagssituationen stabil in der Luft bleiben.
Hinzu kommen geringe Mindestabstände (die Mitarbeiter arbeiten Schulter an Schulter) sowie der Faktor, dass es anstrengende körperliche Arbeit ist, was dazu führt, dass die Ventilationsmenge (und damit die ausgeatmete Luft, die bei Infizierten proportional zur abgegebenen Virusmenge ist) stark ansteigt im Vergleich zu Atmungsbedingunen unter Ruhe.
Ich halte die Wohnbedingungen der Beschäftigten mit Werksverträgen auch für einen untergeordneten Faktor (habe ich weiter oben schon mal geschrieben). Auch bei großen Buaprojekten wird heutzutage in großem Stil mit Subunternehmern und auf engstem Raum untergebrachten Billigarbeiten gearbeitet und von dort sind derartige Infektcluster noch nicht bekannt.
Die Infekte kommmen höchstwahscheinlich von den Arbeitsbedingungen in Schlachbetrieben.
Die niedrigen Temperaturen in der Fleischzerlegung sowie die schlechte Belüftung dort führt dazu, dass Aerosole von Infizierten Mitarbeitern weitaus länger als in anderen Alltagssituationen stabil in der Luft bleiben.
Hinzu kommen geringe Mindestabstände (die Mitarbeiter arbeiten Schulter an Schulter) sowie der Faktor, dass es anstrengende körperliche Arbeit ist, was dazu führt, dass die Ventilationsmenge (und damit die ausgeatmete Luft, die bei Infizierten proportional zur abgegebenen Virusmenge ist) stark ansteigt im Vergleich zu Atmungsbedingunen unter Ruhe.
Okay, das führt mich zu den nächsten Fragen:
1) warum treten die ganzen Hotspots jetzt erst auf? Liegt es an den erhöhten Testzahlen? Hat es einfach nur gedauert, bis ein Infizierter vorhanden war, der das jetzt überall verbreitet? Ich weiß ja nicht, wie hoch die Fluktuation in den Betrieben ist...
2) gibt es noch andere Branchen, die ähnliche Arbeitsbedingungen haben, so dass man hier nun präventiv agieren könnte?
Warum nicht? Wenn nicht jetzt... wann denn dann? Gerade jetzt ist doch endlich auch die Aufmerksamkeit für das Thema da.
Ich halte Änderungen für extrem notwendig.
Meiner Meinung nach ist z.B. Präsident Trump das Paradebeispiel dafür, dass man auf der einen Seite nach einem starken Staat ruft und auf der anderen Seite nichts am Wirtschaftssystem ändern will. Ich habe schon lange die große Befürchtung, dass sich unsere gesamte Welt langsam dahin bewegt.