Interessante Diskussion. Wobei Ihr alle ein wenig von unbeschränktem Zeitbudget und Idealbedingungen auszugehen scheint.
Zitat:
Zitat von captain hook
Zur Eindordnung: All das sind Einheiten und Kombinationen, die ich anhand der Standardwerke in der Specialphase sehen würde.
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Sehe ich als zeitlimitierter (Ultra-)Langdistanzler(für mich) nicht so.
4x4 oder 2-3x20 sind für Langstreckler nicht wirklich spezifisch. Warum also in der Specialphase (oder Build oder sonstwie bezeichnet)? Spezifisch (beim Rad zumindest) ist hier der Übergangsbereich GA1/GA2 bzw. die Optimierung der Fettverstoffwechselung.
Früher habe ich für Radlangdistanzen (ab 200km, PBP etc.) nach dem klassischen Schema (erst GA/Kraft, dann an der FTP), sehr volumenorientiert trainiert, 15-20h/Woche.
Aufgrund eingeschränkter Zeit (Familie, Job) hab ich über die letzten 2-3 Jahre umgestellt:
erste Phase: "VO2max" (30/30, 4x4) neben lockerem GA (1x wöchentlich lang, 3-4h)
zweite Phase: FTP-Training mit 3x8 überschwellig u. 2-3x20 SST
Specialphase: spezifische Vorbereitung mit viel oberem GA (=70-75%FTP) und Tempointervallen (z.B. 4x30 80-85%FTP)
Vereinfacht dargestellt: anfangs sehr hart & sehr locker und im Jahresverlauf dann immer weitere Annährung an mittlere Intensitätsbereiche(GA2).
Die Resultate bzgl. FTP und Langzeitleistung >4-8h sind ziemlich vergleichbar, wobei ich bei der FTP nicht ganz an alte Werte rankomme (310 vs. 330 W). Ich trainiere jetzt abgesehen von der letzten Phase aber nur noch 8-12h/Woche. Lebenskilometer sind natürlich vorhanden und spielen sicher eine Rolle.
Das von Wasi im Tourforum veröffentliche Wintertraining arbeitet ja auch ähnlich und funktionierte recht gut.
Einen zweigipfliger Aufbau hab ich allerdings damit noch nicht hingekriegt. Die Form hat sicher nicht solange Bestand wie mit ausgeprägter GA-Phase im Winter. Auch die Regenerationsfähigkeit bzw. die Stabilität des Immunsystems wie von Nik weiter oben mal angesprochen, leidet finde ich.