Soweit es ums wollen geht, würde ich von mir aus alles machen. Allerdings sind Patienten mit chronischer Borreliose von Blutspenden ausgeschlossen (insofern interessant, als andererseits die Existenz wie auch die Relevanz dieser chronischen Krankheit in weiten Teilen des Medizinbetriebs angezweifelt oder gar negiert wird ). Und ich schätze, die anderen Spenden dürften dann an der gleichen Hürde scheitern - niemand möchte eine chronische Bakterien-Infektion übertragen bekommen...
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Beim Blutspenden trifft das allerdings nicht auf Gegenliebe, da ich der Risikogruppe angehöre "war vor 1996 für mehr als 6 Monate im United Kingdom und ist deshalb ganz vielleicht Prionenträger für Mad Cow Disease".... Finde ich schade, und kein DRK-Arzt konnte mir sagen, wie das UK mit dem Problem umgeht
In UK ist das natürlich kein Grund zum Ausschluss von der Blutspende. Dort ist ggf die Verbreitung der eventuellen Prionen durch die Ernährung schon geschehen. Es gibt dort mehrere Fälle, wo davon auszugehen ist, dass diese Prionen über die Blutspende übertragen wurden.
Um eine gewisse Schranke gegen die Übertragung der Prionen durch Blutspenden in Deutschland aufzurichten hat die zuständige Bundesoberbehörde, das Paul-Ehrlich-Institut, die zitierte Regelung angeordnet.
Blutspende scheint mir offen gesagt nicht so wichtig zu sein, solange Teile unserer Gesellschaft mit fadenscheinigen Gründen hiervon ausgeschlossen werden.
Diese Aussage finde ich sehr merkwürdig. Um welche angeblich fadenscheinigen Gründe handelt es sich?
Ich hatte diese Antwort schon vermutet. Das scheint oft so zu wirken, als ob dahinter eine Diskriminierung homosexueller Menschen stünde.
In Wahrheit geht es um den Auschluss von Risikogruppen für HIV, Hepatitis etc. Sämtliche verfügbaren Daten zeigen eine erhöhte Rate von Neu-Infektionen mit diesen Viren bei männlichen Homosexuellen, und dies begünstigt durch riskantes Sexualverhalten. Es handelt sich hier um eine rein statistische Betrachtung, die nicht den Einzelfall berücksichtigt und berücksichtigen kann.
Das aktuelle Risiko mit einer Blutspende HIV zu übertragen ist ca 1: 10.000.000, für Hepatitis C ähnlich wenig, für Hepatitis B etwas höher. Das liegt im Bereich der allgemeinen Lebensrisiken, das Risiko bei 100 km Teilnahme am Straßenverkehr zu sterben ist ähnlich hoch. Man muss also sehr aufpassen, dieses geringe Risiko nicht zu verschlechtern.
Alle Infektionstests für Blutspender lassen ein diagnostisches Fenster von einigen Tagen offen, bis nach der Infektion der Nachweis positiv wird, wo aber schon Übertragung eines Virus durch Blut möglich ist. Um dieses diagnostische Fenster zu schließen bleibt nur der Ausschluss von sicher identifizierten Risikogruppen, auch unter Hetero- oder sonstwie -sexuellen, auch wenn man dabei in Kauf nehmen muss, ggf gut geeignete Blutspender mit zu verlieren.
Das hier einschlägige Arzneimittelrecht fordert keine Kosten-Nutzen-Rechnungen, sondern die höchstmögliche herstellbare Sicherheit. Auch aus historischen Gründen (sog HIV-Skandal in den 90igern) agiert das zuständige Paul-Ehrlich-Institut sehr vorsichtig in diesen Dingen.
Habe über die DKMS auch schon erfolgreich gespendet. Freut mich sehr, dass die DKMS hier offenbar gut vertreten ist! Übrigens gibt es auch andere KM-Spendenregister, aber die DKMS darf ruhig stellvertretend für alle stehen.
Bin bei DKMS registriert, habe einen Organspendeausweis. Blutspende scheint mir offen gesagt nicht so wichtig zu sein, solange Teile unserer Gesellschaft mit fadenscheinigen Gründen hiervon ausgeschlossen werden.
So in etwa ist das bei mir auch. DKMS und Organspende ja, aber Blutspenden war ich wohl schon über 10 Jahre nicht mehr. Sollte ich vielleicht mal wieder ändern...
In Studentenzeiten habe ich Plasma gespendet, 110 Mark alle 4 Wochen, das war was!
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Team PHenomenal Hope - für eine Zukunft ohne Lungenhochdruck