Jmd der bei gleichem Kraftaufwand pro Zug die Frequenz erhöht, würde im Gegensatz zu den beiden oben dann aber auch seine Leistung erhöhen und entsprechend insgesamt schneller werden. Das wäre aus rein energetischer Sicht (Verbrauch pro Strecke) natürlich nicht sinnvoll. Aber jetzt wollen wir ja nicht mit möglichst geringem Kalorienverbrauch Strecke xy schwimmen, sondern wir haben eine bestimmte Fitness/ Fähigkeit Leistung zu abzugeben und wollen diese dann möglichst gewinnbringend umsetzen, also bei gleicher physiologischer Leistung schneller schwimmen.
Danke für Deine Ausführungen!
Aber hier sind wir wieder am Knackpunkt: Jemand, der gleitet, möchte nicht bei gleicher physiologischer Leistung schneller, sondern weiter schwimmen. Die Frage ist: Kann er oder sie das?
Ich finde, man muss zur Bewertung der Validität des Gleitens schon die Leistung (oder ist es Arbeit?) pro Zug als gesetzt sehen, sonst wird der Vergleich schwer.
Als Rechenaufgabe formuliert (man möge mir Fehler bei den Einheiten nachsehen und ggfs. korrigieren) wäre meine Frage folgende: Zwei Körper A und B besitzen jeweils die Masse 80 kg und den Strömungswiderstandskoeffizenten 0,3. Beide Körper werden im Medium Wasser aus der Ruhe heraus 100 mal hintereinander mit einer Kraft von 300 N zyklisch in Schwimmrichtung beschleunigt. Die Zyklusdauer beträgt für Körper A 1 s, für Körper B 4 s. Welche Strecke haben die Körper nach dem Ende des letzten Beschleunigungszyklus zurückgelegt?
Ich hab jetzt nicht alles zurück gelesen, aber ich der Koeffizient nicht geschwindigkeitsabhängig?
In der Formel für den Strömungswiderstandskoeffizenten in Wikipedia steckt jedenfalls der Stadruck drin und in dessen Formel dann die Geschwindigkeit des Fluids, was im Falle ja das gleiche sein müsste wie ein bewegender Schwimmer in einem stillen Fluid.
Für mich wäre des genau das die Begründung warum gleichmäßiges Schwimmen ohne Tempospitzen sinnvoll ist. Ich kann aber auch völlig daneben liegen :-)
Ich hab jetzt nicht alles zurück gelesen, aber ich der Koeffizient nicht geschwindigkeitsabhängig?
Da hast Du mich natürlich prompt auf dem falschen Fuß erwischt. Ich bin davon ausgegangen, das sei ein experimentell ermittelter Referenzwert.
PS: Wer es besser weiß, möge die Aufgabe bitte in geeigneter Weise korrigieren.
Zitat:
Zitat von Schlafschaf
Für mich wäre des genau das die Begründung warum gleichmäßiges Schwimmen ohne Tempospitzen sinnvoll ist. Ich kann aber auch völlig daneben liegen :-)
Nochmal zur Klarstellung: Das ist unbestritten. Allerdings erlaubt es die Biomechanik nicht ohne Weiteres, mit konstanter Geschwindigkeit beliebig langsam zu schwimmen, deshalb überhaupt die ganze Diskussion.
mit konstanter Geschwindigkeit beliebig langsam zu schwimmen, deshalb überhaupt die ganze Diskussion.
Ich versteh die ganze Diskussion eh net. Deine Videos schauen und üben gemischt mit Ballern was das Zeug hält, dann kommen auch anständige Zeiten raus am Ende
Heute Morgen war ich wieder im Becken und hab mir da so meine Gedanken zu den folgenden Themen gemacht: Wasserwiderstand und Leistung, Hoher Ellenbogen und absinkender Ellenbogen und zur Zuglänge.
Die Meister des jeweiligen Faches mögen bitte meine Gedankengänge kommentieren oder korrigieren.
Aber jetzt der Reihe nach:
In die Berechnung der Leistung, die ich für eine gewisse Strecke mit einer gewissen Geschwindigkeit benötige, geht doch die Geschwindigkeit im Quadrat ein. Sagen wir, ich brauche für 1000m 15Minuten und benötige dabei eine durchschnittliche Leistung von 100 Watt. Das bedeutet doch, dass meine Geschwindigkeit v=4 km/h ist, oder? Wenn ich nun auf 12 Minuten kommen möchte, dann muss ich aber v=5 km/h schwimmen. Das würde doch bedeuten, dass meine Leistung um 5*5/4*4 steigen müsste. Und 25/16 ist ja 1,5625. Das würde dann bedeuten, dass meine Durchschnittsleistung nun rund 156 Watt betragen müsste.
Fazit: Neben der Verringerung des Wasserwiderstandes meines Körpers und der Effizienz meiner Gesamtbewegung ist es auch sehr sinnvoll, die durchschnittliche Leistung durch Krafttraining zu steigern. Quasi analog zu der Steigerung des FTP beim Radfahren.
Nun zu der Zuglänge und der Geschwindigkeit. Die Zuglänge ist doch von zwei Faktoren abhängig: Wie weit ich die Armstreckung nach vorne bringe und weit ich die Druckphase Richtung Oberschenkel bringe. Und mMn wird hier in der Druckphase entscheidend Zuglänge und vor allem Geschwindigkeit verschenkt, denn Armstreckung leitet ja das Wasserfassen ein und in der Catchphase entwickle ich doch viel weniger vortriebswirksame Kraft wie in der Druckphase, oder? Also ist eine "lange" Druckphase doch viel entscheidender von Vorteil wie eine lange Armstreckung, oder? Und wenn ich mir das Kraulen meiner Mitstreiter im Becken ansehe, dann kann ich erkennen, dass sehr oft die Druckphase fast am Hüftknochen endet und der Ellenbogen viel zu früh aus dem Wasser kommt.
Fazit: Achtet auf die korrekte Druckphase. Sie ist das Salz in der Suppe.
Und nun nochmal eine kurze Anmerkung zum absinkenden Ellenbogen. Da hatte ich heute mit meinem Kollegen und 2018-Hawaii-Teilnehmer ein gutes Beispiel. Bei ihm sinkt der Ellenbogen relativ stark ab und in der Folge ist auch ein hoher Ellenbogen kaum zu sehen. Und die Frontwinkel (im Vergleich zu Schnodos SUPER-Video) sind auch etwas 15 Grad zur Wasseroberfläche, dafür aber weit über 100 Grad im Ellenbogen.
Wenn ich mit absinkendenm Ellenbogen schwimme, muss ich, um trotzdem den hohen Ellenbogen hinzubekommen, doch erstmal entweder den Unterarm nach unten drücken oder theoretisch den Ellenbogen nach oben drücken. In der Praxis wird aber der Unterarm nach unten gedrückt, was dazu führt, dass die Kraft erstmal Richtung Beckenboden wirkt, keinen Vortrieb erzeugt und im Gegenzug die Beine ebenfalls nach unten drückt. Und der Folgefehler ist dann, dass der Arm im weiteren Verlauf ohne hohen Ellenbogen durch das Wasser gezogen wird. Und somit wirkt immer ein Teil der erzeugten Armkraft nicht in die eigentliche sinnvolle Richtung (90 Grad zur Wasseroberfläche). Außerdem kann ein gestreckter Arm keine gute Druckphase mehr erzeugen, weil er ja schon fast gestreckt in die Druckphase kommt.
Fazit: Eine Raddampferbewegung mit den Armen ist sehr ineffektiv, vergeudet Kraft, die für den Vortrieb fehlt und beeinflusst die Wasserlage negativ.
Morgen in der Frühe werde ich mal meine ganzen Hilfsmittel mit ins Bad schleifen und testen, was wofür gut ist.
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In die Berechnung der Leistung, die ich für eine gewisse Strecke mit einer gewissen Geschwindigkeit benötige, geht doch die Geschwindigkeit im Quadrat ein. Sagen wir, ich brauche für 1000m 15Minuten und benötige dabei eine durchschnittliche Leistung von 100 Watt. Das bedeutet doch, dass meine Geschwindigkeit v=4 km/h ist, oder? Wenn ich nun auf 12 Minuten kommen möchte, dann muss ich aber v=5 km/h schwimmen. Das würde doch bedeuten, dass meine Leistung um 5*5/4*4 steigen müsste. Und 25/16 ist ja 1,5625. Das würde dann bedeuten, dass meine Durchschnittsleistung nun rund 156 Watt betragen müsste.
Fazit: Neben der Verringerung des Wasserwiderstandes meines Körpers und der Effizienz meiner Gesamtbewegung ist es auch sehr sinnvoll, die durchschnittliche Leistung durch Krafttraining zu steigern. Quasi analog zu der Steigerung des FTP beim Radfahren....
Von welchem Krafttraining sprichst du? 12min kann man auch problemlos ohne spezielles Kraftraining schwimmen. Aus meiner Erfahrung heraus würde ich sagen, dass es Triathleten nicht an Kraft fehlt, sondern daran, diese Kraft in Vortrieb umzusetzen. Paddles machen auf Dauer zunächst langsam. Es ist wichtig, rechtzeitig schnelle Bewegungen einzuüben, um das Mehr an Kraft in einen höheren Impuls und Geschwindigkeit umzusetzen.
Der Klassiker ist der muskelbepackte Triathlet, der von der schlanken, jugendlichen Schwimmerin auf der Nachbarbahn schwindlig geschwommen wird.