OK, Du argumentierst gerade für den Mindestlohn oder verstehe ich Dich falsch?
Wenn das Prinzip, daß Arbeit immer mehr einbringen muß, als Sozialhilfe, dann ja.
Zitat:
Zitat von tandem65
Nach meiner Erfahrung ist jedenfalls mein Nettoeinkommen trotz höherer Steuerlast heute höher als noch vor einem oder zwei Jahren mit deutlich niedrigerem Einkommen.
Dis ist natürlich so. Mir ging es um den Unsinn, daß manches wichtger ist, was sie dem Staat vorenthalten, als was sie selber unterm Strich haben.
Zitat:
Zitat von tandem65
Jedenfalls ist das eine alte ausgelutschte Fake-News Kamelle, daß nur weil die Steuerlast höher ist auch gleich der Eindruck vermittelt wird daß auch das Netto verfügbare Einkommen geringer ist als mit niedrigerem Einkommen.
Wenn ich das vermittelt habe, dann war ich unklar. Natürlich hast du hier Recht.
Zitat:
Zitat von tandem65
Und ich schätze schon daß selbst bei etwas höherem Spitzensteuersatz es einen merkbaren Unterschied zum HartzIV-Regelsatz gibt der ausreichend groß ist selbst Dich zum Arbeiten zu bewegen.
Die Differenz ist natürlich im niedrigen Einkommensbereich entscheidend. Wenn die Sozialhilfe reicht, um sich wohlhabend zu fühlen (aus Sicht vieler Länder ist unsere Sozialhilfe so hoch), dann kann die Motivation, da rauszukommen, schon mal gedämpft sein (je nach Ambition im Leben).
Zitat:
Zitat von tandem65
Ein wenig Mitgefühl meinerseits hast Du daß Du Deine Arbeitsmotivation hauptsächlich aus dem monetären Erfolg ziehst.
Du irrst Dich was mich betrifft; trotzdem ist es ein Fakt, daß viele Menschen die monetäre Motivation deutlich höher bewerten als ich.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Dis ist natürlich so. Mir ging es um den Unsinn, daß manches wichtger ist, was sie dem Staat vorenthalten, als was sie selber unterm Strich haben.
Siehst Du, ich formuliere es eben noch postiver. Ich freue mich darauf irgendwann mal 48% Einkommenssteuer zu bezahlen. Ob das dann 48% oder 51% ist mir dann auch wurscht. Allerdings wünsche ich mir tatsächlich mehr Gleichbehandlung, also deutlich weniger Ausnahmen.
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PB
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Allerdings wünsche ich mir tatsächlich mehr Gleichbehandlung, also deutlich weniger Ausnahmen.
Das ist auch in meinem Sinne. Darum mag ich "flat tax"-Modelle: gleicher Steuersatz für alle, keine Abschreibungsmöglichkeiten, spart auch jede Menge Staatskosten, da weniger Steuerprüfungsaufwand.
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Man sollte Besteuerung eben immer in Anbetracht dessen bewerten, was die Einsparung bzw der Unterschied an Wirkung auf den Lebensstandard erzielt.
Verdiene ich 10 Millionen Brutto im Jahr verändert sich mein Lebensstandard nicht sonderlich, ob ich nun 6 5 oder 4 Millionen an Steuern zahle. Ich kann mir immernoch alles ohne mit der Wimper zu zucken leisten, was ich überhaupt nicht brauche.
Verdiene ich hingegen 20.000 Euro Brutto im Jahr ist es schon ein erheblicher Unterschied, ob ich davon 8 10 oder 12 Tausend Euro behalte.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Für alle Einkunftsarten? Und was ist mit der Idee, dass die Leistungsstärkeren einen relativ größeren Anteil tragen sollen?
Das Leistungsfähigkeitsprinzip ist einer der Grundpfeiler unserer Besteuerung. Das macht es leider auch saukompliziert. Weil jeder Pups der die Leistungsfähigkeit beinträchtigt berücksichtigt werden soll.
Von der Flat Tax halte ich wenig bis nichts. Da müsstest du insgesamt ans gesamte Abgabensystem ran. Bis zur Beitragsbemessungsgrenze zahlst du ja neben der Steuer als Angestellter auch Sozialabgaben.
Die Flat Tax hätte den Effekt, dass der Großverdiener (und je reicher desto mehr) eine niedrigere effektive Abgabenquote hätte als der Gering- oder Normalverdiener.
Und: Selbständigkeit, Gewerbe und Investments kann ich in eine Flat Tax reinstrukturierungen - in die Köperschaftsteuer.
Im Übrigen wollen Grüne und SPD auch an die Erbschaftsteuer ran, weil hier schon davon gesprochen wurde.
Das nehme ich auch, weil es logisch ist, ich hatte nur nichts im Wahlprogramm 2021 der Grünen gefunden, also de facto nichts - vll lassen sie da die SPD mal ran
...
Im Übrigen wollen Grüne und SPD auch an die Erbschaftsteuer ran, weil hier schon davon gesprochen wurde.
Ich bin gespannt, an welche Töpfe man nach der Bundestagswahl geht. Vorstellen kann ich mir aber eher, dass die wichtigsten Notenbanken weiterhin sehr viel Geld bereitstellen werden und fast jede Liquidität sichern. Davon gehe ich eigentlich auch aus, unhabhängig davon wer Frau Merkel beerbt.