ich habe hier wochenlang nicht reingeschaut, und es gibt noch immer diese Grippe-Covid-Diskussion So langsam sollten doch alle Punkte ausdiskutiert worden sein...
Gleichzeitig vergleichst du bzw. viele andere ständig die Zahl der Testpositiven, auch wenn diese Zahl dazu nur begrenzt taugt. Gerade die letzten Zahlen sind, wie durch u.a. Malte Kreutzfeldt veranschaulicht noch weniger zuverlässig als sowieso schon:
Das habe ich auf den letzten Seiten bereits unzählige Male erklärt, wieso die Zahl der Testpositiven mit mehr Vorsicht interpretiert werden müssen:
1. Seit Oktober ein Anstieg der Tests um gute 40%, während
2. die Positivquoten weniger stark steigen.
3. Änderung der Teststrategie und dadurch gezieltere Testungen, evtl. aber auch höhere Dunkelziffer.
4. Hinzunahme der AG-Schnelltests, die ggf. Wegfall der PCR-Tests überkompensieren und dadurch mehr Testpositive aufzeigen.
Gleichzeitig stagnieren bzw. sinken andere Parameter und Kennzahlen. Nur isoliert diese eine Zahl zu betrachten ist mittlerweile tatsächlich irreführend.
Wir sind wie Wieler gesagt hat noch nicht über den Berg, aber nun sofort nach Verschärfungen zu schreien geht an den Zahlen vorbei und ist nichts weiter als plumper Aktionismus und Populismus. Wir brauchen schärfere Regeln in dem Sinne, dass empfindliche Bereiche geschützt werden. Dazu zählen vor allen Dingen Alten- und Pflegeheime bzw. generell der Schutz der Risikogruppe. In Schulen ist die Lage etwas entspannter und der Schaden der Schließungen wäre hier erheblich höher, als mehr Tests, Zugangskontrollen etc. in Alten-/Pflegeheimen.
p.s. Damit will ich nicht den unpassenden Vergleich von JamesTRI verteidigen, sondern die Gegenseite, die nur nach härteren Maßnahmen schreit ebenso zu differenzierterem Denken aufrufen, das sie sonst nur als Schild vor sich herschiebt.
Niemand den man ernst nehmen müsste, vergleicht Corona-Zahlen mit Grippe-Zahlen. Wo hast du das gesehen?
Die aktuellen Zahlen wurden doch jetzt wirklich in epischer Breite diskutiert. Ich habe ein oder 2 Seiten zurück sogar die Aussagen des von dir genannten Malte Kreutzfeld zusammengefasst. Momentan sind die Daten schwer zu interpretieren, weil sich meherere Dinge gelichzeitig ändern.
Also erklär evt. mal anhand dieser konkreten Zahlen, für wie bedeutsam du die "Überkompensation" durch AG-Tests bei rückläufigen Testzahlen hältst.
Dazu habe ich hier den Artikel von Malte Kreutzfeld verlinkt. Das RKI kann derzeit dazu keine Aussage treffen. Die Interpretation, ob Unter- oder Überschätzung kann derzeit nicht vorgenommen werden. Dieses Wissen ist dir wohl vorbehalten.
Nochmal anhand der Zahlen: PCR-Tests sinken zwar, da nur noch verdachtabhängig getestet wird. Gleichzeitig finden viele - ggf. sogar mehr - AG-Schnelltests statt. Wir haben es also evtl. sogar mit den selben Testzahlen zu tun, allerdings können diese derzeit nicht ausgewiesen werden, da sie schlicht nicht erhoben werden. Positive AG-Schnelltests werden durch eine PCR nachüberprüft (zu deiner These mit den Falsch-Positiven haben ich bisher keine Infos gefunden) und tauchen dann ggf. als PCR-Testpositive in der Statistik wieder auf. Es gibt also eine Selektion der Tests, da tendenziell nur Personen mit Symptomen getestet werden und positive Testergebniise aus den AG-Schnelltests hinzukomen. Dadurch KANN es eine Überkompensation geben. Die Zahlen sind allerdings nicht mehr vergleichbar, wir können anhand der neuen Testzahlen weniger sagen als noch vor ein paar Wochen bzw. erschwert sich die Interpretation. Zu allem weiteren: lies doch den verlinkten Text.
Niemand den man ernst nehmen müsste, vergleicht Corona-Zahlen mit Grippe-Zahlen. Wo hast du das gesehen?
Die aktuellen Zahlen wurden doch jetzt wirklich in epischer Breite diskutiert. Ich habe ein oder 2 Seiten zurück sogar die Aussagen des von dir genannten Malte Kreutzfeld zusammengefasst. Momentan sind die Daten schwer zu interpretieren, weil sich meherere Dinge gelichzeitig ändern.
Wo habe ich was gesehen? Ich sagte: Corona- und Grippezahlen zu vergleichen ist Blödsinn, da sich diese Zahlen nicht so einfach vergleichen lassen. Wer dies tut, braucht nicht sonderlich ernstgenommen zu werden. Wo ich Vergleiche angemessen finde: beim betriebenen Aufwand und dem wahrgenommenen Risiko - ohne zu verharmlosen.
Und nochmal bzgl. der Zahlen: ja, das sehe ich genauso. Deshalb sage ich, dass sich auf dieser Grundlage keine verschärften Maßnahmen fordern lassen, da wir die Zahl nicht sinnvoll interpretieren können. Andere Parameter geben nämlich dezente Entwarnungszeichen.
Dabei bin ich überzeugt, daß eine Strategie, die die wirtschaftlichen und sozialen Kollateralschäden minimiert, und eine ehrliche Langfristperspektive für ein Leben mit dem Corona-Virus als eines von vielen anderen bietet, eine höhere "Compliance" in der Bevölkerung findet,....
Zitat:
Zitat von Nepumuk
Damit beschreibst du ja recht gut die aktuelle Corona-Politik. Dann ist ja alles gut.
Merkwürdige Sicht. Wirschaftliche und soziale Kollateralschäden sind zunehmend deutlich, und sicher nicht minimiert. Und wenn es eine Langfristperspektive ist, daß wir auf unbestimmte Zeitspannen Gießkannen-Einschränkungen einführen, und diese ohne klare Zusammenhänge zu erkennen ständig weiter verschärfen oder lockern - dann haben wir ein sehr unterschiedliches Verständnis. Für mich ist Langfristperspektive und Strategie ein Vorgehen, das über Jahre hinweg konstant die Randbendingugen für das funktionieren aller gesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Prozesse definiert um diese zu sichern, und das wegen natürlicher Schwankungen in der Prävelenz der Erkrankung nicht ständig geändert wird - so wie man mit allen anderen Infektionskrankheiten umgeht. Erst dann können sich die Menschen darauf einlassen, finde ich.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Die absoluten Zahlen der an Influenze Hospitalisierten und mit oder an Influenza im Krankenhaus Verstorbenen kann man sicher so glauben, denn wer mit Influenzaverdacht im Krankenhaus landet, wird auf alle Fälle auch auf Influenza getestet und taucht somit zu Recht in der Statisitik auf.
Die absoluten Hospitalisierungszahlen kann man gegebenenfalls somit auch mit Covid-19 vergleichen.
Aber die Prozentzahlen für Mortalität oder Hospitalisierungsquote sind auf keinen Fall vergleichbar, denn die Zahlen aus dem von dir verlikten Influenza-Report des RKI beziehen sich alleine auf labordiagnostisch gesicherte Influenzafälle. Auf Influenza getestet wude 2018 nur, wer typische Influenzasymptome hatte und wer starken Verdacht auf Vorliegen einer Influenza hatte (und selbst da bei weitem nicht alle, wie jeder Hausarzt und Internist bestätigen kann). Sämtliche milden Influenzaverläufe bleiben ungetestet und somit ungemeldet, so dass man keine Daten hat, wieviele Leute an einer milden Influenza 2018 erkrankt sind.
Ok. Aber gilt das nicht auch für Corona? Haben wir da nicht auch u.U. eine hohe Dunkelziffer? Bei milden Verläufen von Corona wird idR. ja auch nicht getestet.
Ohne Frage ist die Testanzahl höher bei Corona. Aus statistischer Sicht hätte das aber keinen grossen Einfluss auf die Ratio "Mortalität", "schwer", "mild" zu den Gesamt-Positiv-Testfällen.
Sorry, dass ich nochmal nachhake, aber vielleicht mal interessant, ob Vergleich überhaupt möglich.
Erklärungsversuch: die PCR-Testzahlen sinken, da sich die Teststrategie und -kriterien seit 02.11/11.11 geändert haben. Gleichzeitig werden mehr AG-Schnelltests durchgeführt. Hier hat man keine genauen Zahlen. Es könnte jedoch sein, dass zwar weniger PCR-Test durchgeführt werden, dafür umso mehr AG-Schnelltests. Wenn letztere positiv ausfallen, dann wird ein PCR-Test nachgeholt. Somit könnte (!) es sein, dass es so scheint, dass wir mehr Testpositive bei weniger Tests haben, obwohl sich einige Tests aufgrund der Nicht-Erhebung nicht in der Statistik abbilden. Sinnvoll interpretieren lässt es sich allerdings nicht, sondern es lassen sich nur Hypothesen bilden. Selbst das RKI sagt für den Situationsbericht vom vergangenen Mittwoch, dass die Zahl nicht mehr mit der Vorwoche verglichen werden kann.