Das stimmt. Ich verstehe die Gieskannen-Aktion inhaltlich auch - zumindest was Rentner betrifft - überhaupt nicht. Es gab noch nie eine so wohlhabende und vermögende Rentnergeneration wie die jetzige.
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Ich meinte das so: 200 oder 300€ nehme ich natürlich gerne. Wenn ich aber finanzielle Probleme habe, dann habe ich sie im nächsten Monat wieder, wenn ich die 200€ verbraucht habe. Entsprechend wären grundlegende Maßnahmen wirkungsvoller, z.B. Steuersenkungen.
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Persönliche Anmerkung:
Volkswirtschaftlich scheint mir das eine sehr komplizierte Gemengelage zu werden: starke Inflation bei Rezession (=Stagflation), vermutlich auf die Inflation eher wirkungslos bleibende Leitzinserhöhungen, geringe staatliche und finanzpolitische Spielräume, um antizyklisch gegenzusteuern, schwacher Euro, erhöhte Waffen- und Kriegsausgaben.
Die einzelnen Begriffe sagen mir etwas, aber es gibt interssante Quereffekte, die man gar nicht auf dem Schirm hat:
die Tage hörte ich von einer möglichen Adblue-Knappheit, weil der Produzent sehr viel Gas benötigt und somit in Schwierigkeiten kommt. Moderne Diesel können auch ohne Adblue fahren, starten aber nicht mehr, wenn sie es nicht mehr haben. In Privatfahrzeugen könnte dies noch zu verschmerzen sein, aber Fuhrunternehmer haben das gleiche Problem. Diese LKWs fahren auch nicht zum Spaß umher, sondern liefern Waren und Produkte.
Der Handelsverband hat auf eine Lockerung der Adblue-Vorschrift angefragt, bekam aber aus Umweltschutzgründen eine Absage (verstehe ich zwar nicht, aber sei´s drum...).
Aber Ihr wisst schon, dass die Energiepauschale von 300.- alle Arbeitnehmer erhalten haben, unabhängig von dem Einkommen. Weshalb soll man dann bei den Rentnern eine Bedarfsprüfung nach Einkommen / Vermögen durchführen, aber nicht bei den Arbeitnehmern? Die nachträglich jetzt beschlossene Pauschale für Rentner, Studenten etc. jetzt korrigiert doch nur den Gerechtigkeitsfehler, weil die Regierung im Frühling einige Gruppen von der Energiepauschale asozialerweise ausgeschlossen hat.
Ja, dass weiß ich, denn ich bezahle sie organisatorisch mit meinem Unternehmen mit dem Septembergehalt aus. Die Anrechnung für den Arbeitgeber erfolgte über den Abzug bei der EkSt bereits mit den Augustlöhnen. Ich bin gespannt, wie lange es dauert, bis die MA bei mir im Büro sind, denn die Armen müssen das auch noch versteuern. Welch eine Dämlichkeit. Gebt denen das Geld doch Brutto für Netto.
Allerdings: Niemand verlangt ernsthaft eine Bedarfsprüfung für diesen Minibetrag. Weder für die eine noch für die andere Gruppe. Der Verwaltungsaufwand wäre viel zu groß. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass das Gieskannenprinzip an sich nicht bedarfsgerecht ist. In dem Fall geht halt Pragmatismus vor Gerechtigkeit. Es geht m.E. nicht darum Gruppen zu unterstützen sondern Bedürftige. Man unterstützt halt Gruppen, weil es einfacher und billiger ist.
Am Stand des deutschen Gasimporteurs Uniper herrscht Erleichterung. Wegen der extrem hohen Gaspreise bekam der Konzern 15 Milliarden Euro Staatshilfe. Jetzt aber, auf der Mailänder Messe, hat ein Uniper-Trader einen dicken Vertrag über Flüssiggaslieferungen aus Australien und den USA zum Abschluss gebracht. Stolz tritt er aus einem Besprechungszimmer, er schwitzt um die Nase. Er habe, sagt er, »den klaren Auftrag der deutschen Regierung, alles reinzubringen an Gas, was geht«. Wie er das macht? Mit drei Fragen: »Was hast du, wann kannst du liefern, wie teuer ist es?« Man rede etwa mit Oman, Ägypten, Mozambique, Senegal. Dann wird er beinahe pathetisch: »Ich lege mich so ins Zeug, damit Deutschland und meine Familie nicht frieren müssen.«
Die einzelnen Begriffe sagen mir etwas, aber es gibt interssante Quereffekte, die man gar nicht auf dem Schirm hat:
die Tage hörte ich von einer möglichen Adblue-Knappheit, weil der Produzent sehr viel Gas benötigt und somit in Schwierigkeiten kommt. Moderne Diesel können auch ohne Adblue fahren, starten aber nicht mehr, wenn sie es nicht mehr haben. In Privatfahrzeugen könnte dies noch zu verschmerzen sein, aber Fuhrunternehmer haben das gleiche Problem. Diese LKWs fahren auch nicht zum Spaß umher, sondern liefern Waren und Produkte.
Der Handelsverband hat auf eine Lockerung der Adblue-Vorschrift angefragt, bekam aber aus Umweltschutzgründen eine Absage (verstehe ich zwar nicht, aber sei´s drum...).
Nein, ich dachte jetzt weniger an einzelne Produktionsausfälle oder Knappheiten wegen der Gaskrise, sondern eher an unterschiedliche Arten von wirtschaftlichen Krisen und die Möglichkeiten des Staates, darauf Einfluss zu nehme, wie eine Stagflation .
Nein, ich dachte jetzt weniger an einzelne Produktionsausfälle oder Knappheiten wegen der Gaskrise, sondern eher an unterschiedliche Arten von wirtschaftlichen Krisen und die Möglichkeiten des Staates, darauf Einfluss zu nehme, wie eine Stagflation .
Ich denke, der Staat wird in Form unserer Politiker bald aktiv werden. Aus persönlichen Gesprächen nehme ich einen Wandel wahr, den ich sehr begrüße: die Diskussion ist breiter und differenzierter geworden. Es wird letztendlich ein Druck auf die Politiker augeübt werden, der dafür sorgt, dass sie tragbare Lösungen finden.
Denn Menschen, die für ihr bescheidenes Leben viel investiert haben, werden Maßnahmen früher oder später genau hinterfragen, wenn sie dafür möglicherweise viel geben sollen.