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Alt 26.02.2020, 17:14   #16017
Jörn
Esst mehr Gemüse
 
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Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
Ich gebe auf. Ich vermute, Du glaubst fest, daß jeder, der einsieht daß Christus nicht körperlich auferstanden sein kann, sofort aus der Kirche austritt und aufhört zu beten.
Aber warum weichst Du aus? Es ist doch eine berechtigte Frage, zu der Du selbst hingeführt hast: Was, wenn nicht Christus, ist entscheidend für das Christentum? Das ist doch keine ungehörige Frage?

Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
einzelne Details 2000-jähriger Texte zu zerpflücken.
Aber irgendwo in diesen Texten muss doch auch eine "entscheidende Sache" zu finden sein. Einverstanden, halten wir uns nicht mit Details auf. Aber was ist der Kern?

Ich finde außerdem, dass man durchaus nachfragen darf, wenn man plötzlich erfährt, dass Christus im Christentum gar nicht so wichtig ist.

Mich würde das Kriterium interessieren, mit dem Du wichtige von unwichtigen Details unterscheidest, und warum Du genau dieses Kriterium für richtig hältst.
Jörn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.02.2020, 18:21   #16018
qbz
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Beiträge: 10.281
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
Ich möchte nicht vermehrt den Islam in der Kritik sehen, sondern Religionskritik auf alle monotheistischen Religionen gleichermaßen ausgedehnt sehen, weil das Problem nicht in buchstäblicher Bibelauslegung und deren Wahrheitsgehalt sondern im Kern des Dominanzanspruchs dieser Religionen liegt. Dann wird erst offensichtlich, daß die Probleme des Christentums in der aktuellen Zeit im Vergleich als relativ harmlos da stehen; .......
Gut, Du nennst jetzt einige Konfliktthemen in DE, bei denen eben die kirchlichen Positionen keine demokratische Mehrheit mehr finden oder keine rechtliche wie z.B. beim heutigen BfG-Urteil zur Sterbehilfe, weil sich die Einstellungen bei uns änderten. In der Regel mussten solche Gesetze bzw. Mehrheiten in der Vergangenheit meistens gegen den Widerstand der Kirchen spez. der RKK erstritten werden. (wie z.B. die zivile gleichgeschlechtliche Ehe).

Weltweit kann man schon zu grösserer Besorgnis Anlass gebende Tendenzen erkennen:
1. Regionale Religionskriege, meistens wurzelnd in sozialen Problemen,
2. Religiöse Aufladung des Irakkrieges durch den Präsidenten Bush
3. Autoritäre Regierungen in Lateinamerika mit Unterstützung konservativer Evangelikaler
4. Wachsender Einfluss der christlichen und islamischen Hassprediger in Afrika auf die Politik und Regierungen mit bewaffneten Kämpfen

Als relativ wahlloses Beispiel 4 mehr zufällige Zeitungslinks für den politischen Einfluss der christlichen Religion aus dem Tagesspiegel, dem Deutschlandfunkt, der Tagespost, der FAZ.
zukunft-der-religion-das-christentum-steht-vor-einer-revolution
christliche-fundamentalisten-in-den-usa
Evangelikale auf dem Vormarsch. Sie sind kampagnenfähig, nehmen Regierungsposten ein und setzen Themen: Evangelikale in Lateinamerika. Der Einfluss der katholischen Kirche auf dem Kontinent nimmt hingegen ab.
radikale-evangelikale-in-afrika-predigen-hass-auf-schwule

Damit verweise ich jetzt mal nicht darauf, dass der Heilige Stuhl sogar ein Völkerrechtssubjekt darstellt und bei der UNO akkrediert ist.

Die Bischofskonferenz in Ruanda entschuldigte sich mittlerweile für die Mitschuld und Mitbeteiligung von katholischen Priestern und Geistlichen am Völkermord der Tutsis 1994.
Völkermord in Ruanda. Die Kirche gesteht ihre Mitschuld. An den Massakern an den Tutsi im Jahr 1994 waren auch viele Geistliche beteiligt. Das hat die Katholische Kirche nun eingestanden – und sich entschuldigt.

Geändert von qbz (26.02.2020 um 18:54 Uhr).
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Alt 26.02.2020, 19:09   #16019
Klugschnacker
Arne Dyck
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Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
Wenn eine Homo-ehe nicht in der Kirche abgesegnet wird - na und, wer legt schon darauf wert, von denen abgesegnet zu werden, die ihn verachten?
Die Ehe für alle ist ein gutes Beispiel für das, worum es mir hier geht. Du sagst, die Weigerung der Kirchen, gleichgeschlechtliche Menschen zu trauen wie andere auch, sei nicht relevant.

Meiner Meinung nach ist das sehr wohl relevant. Denn mit dieser Weigerung geht die Verbreitung eines bestimmten Menschenbildes, eine ideelle Einordnung einher, die sich nicht nur in der verwehrten Eheschließung, sondern in sehr vielen anderen Lebensbereichen zeigt. Die Trauung ist nur der sofort sichtbare Gipfel des Eisberges. Darunter verborgen, aber für die betroffenen Menschen jederzeit spürbar, ist die gesellschaftliche Herabsetzung gleichgeschlechtlicher Liebe auf breiter Front.

Das zeigt sich nicht zuletzt in hinterhältig-frommen Sprüchen wie: "Wir richten uns nicht gegen den Sünder, nur gegen die Sünde".

Betroffen davon sind Menschen, die am Gärtnerplatz in München oder hier in Freiburg meine Nachbarn und Freunde sind. Deren fortwährende Diskriminierung durch die Kirchen ist eine Unverschämtheit. Ich denke, ich habe jedes Recht und ausreichend Grund, mich dagegen einzusetzen.

Kritik und Zurückweisung verdient nicht nur diese religiöse Anmaßung gegenüber anderen Menschen, sondern insbesondere deren Begründung. Vom Schöpfer des Weltalls höchstpersönlich habe man die Botschaft erhalten! Man wähnt allerhöchste Autorität hinter den eigenen Dünkeln. Hakt man jedoch nach, stößt man auf nichts außer der heißen Luft von Augustinus bis Ratzinger.

Müssen wir uns so etwas wirklich gefallen lassen?
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Alt 26.02.2020, 19:23   #16020
Klugschnacker
Arne Dyck
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Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
Wesen und Wirkung von Religion wird man nicht durch zerpflücken von "heiligen" Schriften verändern.
Warum nicht? Nenne mir eine wesentliche Stelle in der Bibel, und ich weise Dir nach, dass sie erfunden ist.

Über den Wahrheitsaspekt hinaus ist jedoch auch der moralische Gehalt äußerst fragwürdig. Das fängt schon beim (erfundenen) Abraham an, der seinen (erfundenen) Sohn Isaac ermorden will, weil ihm das von einer Wolke aus zugeflüstert wird. Später wird die weitgehend oder vollständig erfundene Geschichte vom Kreuzestod Jesu den Juden in die Schuhe geschoben, mit den allseits bekannten historischen Konsequenzen.

Mir scheint, dass beide Argumentationslinien (Wahrheit und Moral) durchaus geeignet sind, die Autorität der Kleriker ein wenig zu korrigieren.
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Alt 26.02.2020, 20:01   #16021
Schwarzfahrer
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Zitat:
Zitat von Jörn Beitrag anzeigen
Religion unterscheidet sich von Deinen anderen Beispielen dadurch, dass sie bestimmte psychologische Eigenschaften der Menschen perfide zu nutzen weiß — zum Schaden der Opfer und stets zum finanziellen Nutzer der Täter.
Selbst Menschen, die sich irgendwann intellektuell vom Glauben zu lösen vermochten, haben oft lebenslang immer noch einen Rest Religiosität in sich, sei es ein schlechtes Gewissen oder sonstwas. Manche Gläubigen brauchen Jahrzehnte, um sich endlich loslösen zu können.
Diesen Unterschied sehe ich nicht bei allen meinen Beispielen. Es geht sehr oft um Ausnutzung der menschlichen Neigung, Autoritäten zu glauben, Sicherheit im Glauben zu suchen. Wenn ihm ein Glauben durch Aufklärung genommen wird, sucht er sich einen anderen Glauben - ob der weniger Schaden anrichtet, ist kein Kriterium dabei. In der ehemaligen Sovjetunion haben die Menschen über Generationen am Kommunismus geglaubt, und nahmen dafür viel Leid auf sich und verübten jede Menge Übles. Sobald klar war, daß der Traum ausgeträumt ist, und es eine Illusion war, gingen sehr viele von ihnen plötzlich in die Kirche und wurden eifrige Christen - und verfolgen nun statt Kulaken eben Homosexuelle.
Ich finde, es ist wenig zielführend, eine spezielle Religion zu bekämpfen - die Leute suchen sich dann etwas anderes, wo sie die gleiche Neigung ausleben. Wenn, dann bringt es nur etwas, Ausformungen zu bekämpfen, die andere Menschen ernsthaft beeinträchtigen, um die Religion ins Private zurückzudrängen, und klarzustellen, daß die Religionsfreiheit immer allen anderen Menschen- und Verfassungsrechten untergeordnet sein muß.
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Alt 26.02.2020, 20:11   #16022
Schwarzfahrer
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Zitat:
Zitat von Jörn Beitrag anzeigen
Aber irgendwo in diesen Texten muss doch auch eine "entscheidende Sache" zu finden sein. Einverstanden, halten wir uns nicht mit Details auf. Aber was ist der Kern?
Es gibt m.M.n. nicht die "eine entscheidende Sache" oder Zitat in der Bibel. Und wenn Du 100 Christen befragst, bekommst Du sicher mindestens 30 verschiedene Antworten, die nicht unbedingt durch den Papst bestätigt werden. Für mein Verständnis aus dem, was ich von Christen gehört habe, ist ein Kern des Christentums der Glaube daran, daß jemand für "uns Christen", oder auch alle Menschen da ist, mit ihnen fühlt und irgendwie alle unsere Fehler vergibt, wobei die Figur des Christus als Vorbild für eine humanistische, anderen Menschen mit Liebe zugewandtes Leben wahrgenommen wird, der Leid auf sich nahm um "uns zu erlösen" (wobei ich mit letzterem nie etwas anfangen konnte, aber der Begriff scheint vielen etwas zu bedeuten).
Ich verstehe es als die Suche nach Halt für Menschen, die sich ihrer eigenen Unzulänglichkeit und Fehlerhaftigkeit ungern stellen, da ihnen die Verantwortung irgendwie abgenommen wird, oder zumindest erleichtert wird im Glauben, daß "Jesus für sie da ist" und ihnen verzeiht. Dazu kann man sicher auch passende Zitate in der Bibel finden, und was nicht dazu passt, wird in Predigten passend gemacht und uminterpretiert oder einfach ignoriert. Das hat nichts oder wenig mit dem Christentum-Bild zu tun, was Du aus Amtskirchlichen Dogmen-Schriften herausliest, aber es hat mehr mit dem tatsächlich heute gelebten Christentum zu tun (zumindest was ich kenne; in Afrika oder Südamerika mag es anders sein). .
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Alt 26.02.2020, 20:12   #16023
Klugschnacker
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Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
Es geht sehr oft um Ausnutzung der menschlichen Neigung, Autoritäten zu glauben, Sicherheit im Glauben zu suchen. Wenn ihm ein Glauben durch Aufklärung genommen wird, sucht er sich einen anderen Glauben [...] Ich finde, es ist wenig zielführend, eine spezielle Religion zu bekämpfen - die Leute suchen sich dann etwas anderes, wo sie die gleiche Neigung ausleben.
Schwarzfahrer, es gibt jedoch zahlreiche Gegenbeispiele für Deine These. In Dänemark beispielsweise glaubt man mehrheitlich weder an den Kommunismus noch an den Heiligen Geist. Ich sehe dort auch keinen anderen Ersatz für eine vermeintliche spirituelle oder weltanschauliche Lücke. Die Leute dort scheinen ganz gut klar zu kommen.

Wer von uns vor die Wahl zwischen einem Leben in Russland, dem Iran oder Dänemark gestellt würde, müsste wohl nicht lange überlegen.
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Alt 26.02.2020, 20:19   #16024
Schwarzfahrer
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Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
Weltweit kann man schon zu grösserer Besorgnis Anlass gebende Tendenzen erkennen:...Als relativ wahlloses Beispiel 4 mehr zufällige Zeitungslinks für den politischen Einfluss der christlichen Religion
Jede Verstärkung von religiösen Tendenzen ist besorgniserregend, ob (Evangelikale, Islam oder Hinduismus), und man findet zu jeder Religion jede Menge Bedenkliches. In den letzten Jahrzehnten wurden aber im Namen keiner anderen Religion so viele Menschen ermordet und vertrieben wie im Namen des Islam (daß die meisten Opfer selbst Muslime sind, macht es nicht besser).
Ich denke, jeder kann sich aussuchen, auf welchem Gebiet er sich engagiert und wo er am meisten zu erreichen meint.
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