Ich komme drauf zurück, wenn ich das nächste Mal geduscht habe.
Gestern auf der Bahn: das erste Training mit ausgetriebenen Buchen und es war soo kalt, Handschuhe, Mütze, Halstuch.
Archivbild
Letzte Woche war ich ja nicht da, da wäre es auch schon gegangen. Einer meiner Lieblingstage: der Winter ist endgültig vorbei, die Buchen nehmen noch nicht so viel Platz ein, bis zum Ende der Brutzeit werden sie 50 cm der Bahn besetzt haben.
Im Hauptteil liefen wir 50-100-150-200-250-300-350-400, jeweils zurück zum Start, komplettes Programm 3x, macht 5.400 m high speed. Und es lief super, unfassbar gut. Ich lief in der zweitschnellsten Gruppe und es war locker. In den 400ern lief ich machmal auf die gleiche Höhe, nur um zu provozieren, nur, um dann in der Kurve brav dahinter zu bleiben. Entspannt. Ich hoffe, ich kann diese Laufform einfrieren, bis es Ende Juli dann gilt, als es wichtig war, vor ein paar Wochen auf Sylt, habe ich sie nicht gehabt.
einer meiner Clubkameraden fährt dieses Wochenende Paris-Roubaix, mein Neid ist enorm, auch wenn ich vom Kopfsteinpflaster schlimme Rückenschmerzen bekäme. Ich wünsche ihm Bedingungen wie hier bei mir zu Hause:
Gehört irgendwie dazu, wenn man die Hölle des Nordens bezwingen will. Na ja. Irgendein Training wird es auch hier am Wochenende geben!
...und was auch hart ist, vor dem Hintergrund, dass ich mit der Ausnahme 2014 (Kreuzbandriss) das erste Mal seit 2003 nicht zum Einrollen im Süden bin, ist, dass meine halbe Lauftrainingsgruppe, inkl. P 1, ins Clubtrainingslager nach Malle abgeschwirrt ist. Neid total. Aber eben: ich werde das durchstehen, die Zeit wird vorbei gehen, auch hier wird ein wenig trainiert und für mich wird die Sonne auch wieder scheinen. Schon bald.
Frustrierender Sport hier in Mittelholstein: die ganz einfach vergangene Woche kam ich nur auf zwei Laufeinheiten, keine Zeit. Und beim momentanen Topwetter ersticke ich in Arbeit. Jeden Morgen denke ich "das Wetter musst Du unbedingt nutzen, gleich nach Geschäftsschluss eine schöne Radrunde oder wenigstens ein lockerer Lauf!", aber wenn es dann soweit ist schaffe ich es nicht, zu platt. Mal sehen, was über die Feiertage geht. Die Krönung war dann die mühsam freigeschaufelte Laufeinheit gestern abend. Kaum auf der A 7 Richtung HH die wunderbare Ferienansage: Elbtunnel Stau bis Quickborn, +45 min. Konnte ich gleich wieder umdrehen und dachte, na ja, egal, gehst du halt zu Hause im Wald laufen, kaum, dass ich auf dem Hof war, wurde ich wieder eingeteilt. Frust total.
Unbefriedigend auch irgendwie das Ergebnis der Fastenzeit: insgesamt wenig abgenommen, Form kaum verbessert. Das wird noch seeehr zäh auf dem Weg in die Saison. Bleibt spannend.
Du wirst das Ding schon schaukeln. Wenn ich mich zurückentsinne, war ja bei deinen Geschichten immer schon so ne Spannungskurve drin...
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
Was ich sollte (Woche 6 und 7, Kehre 7 geht auch an Gianni Bugno) : viele Einheiten in allen Disziplinen, keine Ruhetage.
Was ich tat (auch in 14 Tagen): 0+4+4 Einheiten, ca. 20 h.
Tatsächliche Ruhetage: 8
Trainingswoche 8:
Kehre 8 ist gewidmet Gert-Jan Theunisse, Etappensieger 1989, der in einer Zeit Profi war, als es für Testosterondoping noch 10 min Zeitstrafe gab.
Was der Plan will: 3+4+3 Einheiten, 18 h, mit allem, auch koppeln.
Was ich kann ist weiterhin völlig unklar. Über Ostern habe ich mehr gemacht als ich vorher erwarten konnte, allerdings war noch keine Morgeneinheit dabei, es ist einfach noch zu dunkel. Alles kann nur funktionieren, wenn ich um 06.15 h wieder im Haus bin. Noch habe ich auch die Hoffnung, dass ich es am Mittwoch auf die Bahn schaffe.
Von Karfreitag bis gestern habe ich es geschafft, die komplette Flotte zu bewegen!
Freitag: Kraftausdauer am Berg (hihi), alles mit El treno rosso, insgesamt 1200 hm;
El treno rosso is top of Boostedt
Sonnabend: Fastenbrechen mit Ambush, leicht alkoholisiert wieder nach Hause;
Sonntag: Hofladentour mit Der Büffel, mal bei der Konkurrenz reingeschaut. In Radklamotten erkennt Dich ja die eigene Mutter nicht und
Montag: nochmal mit Mighty Mouse (sic! Erstmals nach Davos wieder entstaubt) über die Bornhoeveder Seenplatte.
Ein bisschen blass aber den Poser an der Eisdiele kann ich immer noch.
Derweil erhalte ich völlig aufgeregte wa´s von P 1 (Mallorca): "Wir müssen viel mehr trainieren! Die Aufgabe wird uns töten! WAAAA!" Nein, meine Liebe, mache ich nicht. Ich bleibe cool und tue was ich kann, darüberhinaus versuche ich, mir Zeit zu stehlen, um mal ins Hypoxielabor zu kommen. Und dann ist da noch was, Süsse, es macht null Sinn, über Ostern nach Malle zu fahren, viel zu voll und bei so einem späten Ostern schon gar nicht, denn auch zu Hause kann man astrein trainieren. Also nächsten Winter gehe ich wieder in ein frühes Trainingslager, zweite Hälfte Februar, vielleicht auch Anfang März, aber so spät? Für was? Geld verbrennen?
Ach so, ja, die Fastenzeit: entgegen der schlechten Wasserstandsmeldungen ist doch alles halb so wild, das Gewicht wird schon, noch 73 kg und noch 2 Monate Spargelsaison! Da werde ich mich schön entwässern und dann, ab Juni, mit schlotternden Singlets angeben. Ihr werdet schon sehen. Der Berg ruft.
Seit ein paar Tagen versuche ich, per Strava eine meiner Lieblingslaufstrecken zu vermessen. Ich meine, nicht dass ich mich noch ernsthaft mit dem Thema Strava auseinandersetzen möchte, ich gucke später doch nie was nach und Trainingsdaten interessieren mich auch nicht mehr, aber ich dachte so, ein paar Streckenlängen kann man ja ruhig mal wissen. Es handelt sich um einen gemütlichen Lauf in den nächstgrößeren Nachbarort, in dem ich jeden Abend eine kleine Kontrolle durchführen muss. Die Laufstrecke ist herrlich, sehr viele Belagwechsel, keine Autos, sogar ein paar Höhenmeter.
Versuch 1: alles läuft super, jedoch während der Kontrolle wird die Aufzeichnung beendet, der Rückweg ist etwas weiter und so habe ich im Ziel immer noch keine Daten.
Versuch 2: alles läuft schon wieder super, aber beim Rückweg entscheide ich mich, weil es doch so schön still ist, für einen Umweg durch das Bundeswehrübungsgebiet. Diese wunderbare, 442 ha große Fläche ist einfach ein Paradies zum joggen, klar, man sollte nicht so gut lesen können, aber sonst... Jedenfalls, Hügel abwärts, einmal links, einmal rechts und - verlaufen! Schöner Mist. Eine Stunde später kam tatsächlich wieder eine Straße in Sicht, leider auf der falschen Seite des Hügels. Schön blöd. Also als Bonus noch einmal außen rum. Alles prima von Strava aufgezeichnet - und völlig unbrauchbar. Aber das Trainingsergebnis ansich ist super. Die Laufform kommt ganz sicher.
Und heute im Laden lief dann den ganzen Vormittag Hamburg Marathon. Dabei bin ich zufällig auf eine Anmeldungswerbung für 2020 gestoßen und habe festgestellt, dass der Marathon sehr früh liegt. So könnte mein Traum, dort einmal zu starten, doch noch wahr werden. Unglaublich. Käme es so, würde ich noch einmal versuchen, meinen Blog "I run the blue line" von 2015 ins Ziel zu bringen sowie im kommenden Winter noch einmal ein Lauftrainingslager zu absolvieren.