Im November 17 hatte ich ähnliche Überlegungen wie du; mein Budget war zunächst auch deutlich kleiner angesetzt. Daraus geworden ist dann im Januar 18 die Elite Drivo, damals noch für um die EUR 1.100,00. Das folgende könntest du mit marginalen Unterschieden auf die (gehobenen) Geräte dieser Preisklasse beziehen, bei denen diese Marken den überwiegenden Marktanteil haben: Tacx, Wahoo, Elite.
Das Drivo wie auch das Tacx Neo (siehe Vorredner) ist ein widerstandsgesteuertes Gerät, dass seine Impulse über Bluetooth oder Ant+ von einem Programm (Zwift, Sufferfest etc.) über Handy oder PC empfängt. Diese Steuermechanismen wirken auf den Widerstand des elektrischen Antriebs und damit recht direkt auf dein eingespanntes Hinterrad. Das lässt dich Anstiege, Gefälle bis hin zu Rumpelpflaster recht realtitätsnah auf der Rolle nachempfinden. Dabei werden Wattzahlen, Umdrehungen und Herzfrequenz in das Training aufgenommen. Aktuell testet man bei Zwift sogar, ob sich das "Lenken" nachstellen lässt, mit einem Handy am Lenker, dafür gibt es schon eine Teststrecke, bevorzugt als MTB-Fahrt.
Ich habe dieselbe Cassette wie bei meinem alten CAAD 11 angebaut. Bei manchen Trainern wird aber auch schon eine mitgeliefert. Dazu kam eine Standrinne für das Vorderrad, um die Schlenkerbewegungen zu minimieren. Mit einer Unterlegmatte vermeide ich, dass ich den Boden direkt vollschwitze und die Abdrücke des schweren Gerätes gehen erst mal nur auf die Matte.
Mein Läppi ist an einen ollen Fernseher gekoppelt, da sehe ich wenigstens was. Mit dem Handy ist das nicht einfach für mich. Als letztes habe ich dann noch einen richtig wirksamen Ventilator besorgt (AEG). ich schwitze und as nicht zu knapp und die fehlende Fahrtluft und viel weniger Pausen als draußen tun ein Übriges, als ist der Ventilator ein Muss gewesen udn ein Segen.
An die Pedalen kam dann ein Sensor für die Umdrehungen, an den PC ein ANT+-Stick. Nach dem Koppeln der Geräte ging es dann sofort los. Ich habe nach einigen Tests anderer Programme mit Zwift (EUR 14,95 p.M) angefangen. Einige Programme bringen echte Strecken, die gefilmt wurden und die du dann nachfährst.
Anders bei Zwift, einem Programm mit virtuellen erfundenen und nachgestellten Landschaften (z.B. auch Alpe d'Huez, Innsbruck, London), das Einzel- und Gruppenworkouts und -races aller erdenklichen Art mit vollen Tagesprogrammen anbietet. Dazu kommen Anreizsysteme auf verschiedensten Ebenen (Ausstattung, Trikots, echte Pro-Verträge), die motivierend sein können. Natürlich kann man auch Netfl. oder Fernsehen gucken oder sonst was ....
Die Datenauswertung ist umfangreich und für jeden Sportlertypen (auch Läufer auf Bändern, die sind aber deutlich in der Unterzahl) geeignet. Es fahren sicher mind. 50.000 Menschen weltweit mit Zwift, wie ich an der TN-Zahl großer Aktionen erkennen konnte.
Das Fahren selbst ist nicht nur, aber auch, eine oder viele Stunde Schwitzen. Ich bin im Keller seit damals 4.350 km und 74.000 HM gefahren, darunter über 160 km Einzelstrecke (was ich als Ausnahme ansehe!) und echt harte Intervallworkouts über drei Stunden. Gerät und Programm gefallen mir immer noch sehr gut. Man muss das Training draußen nicht vernachlässigen und ich fahre auch recht viel draußen, u.a. MTB. Aber selbst im Sommer saß ich mal im kühlen Keller, weil es draußen so heiß war.
Ich hatte als Frischluftjunkie vorher Jahre überlegt, ob das System was für mich ist. Aber jetzt sage ich, es ist die richtige Ergänzung, wenn man grundsätzlich Bock drauf hat.
Die workouts könnte ich hier draußen im Ballungszentrum so nicht machen. Für manche Fahrten müsste ich auch weiter raus, da gehe ich dann "mal schnell" auf die Rolle. Ein paar Leute aus anderen Ländern habe ich auch schon über die Chatfunktionen kennen gelernt.
Und die Preisklasse hat sich auch schon gelohnt, finde ich. Die Steuerung ist sehr gut ( 9 von 10 Punkten), das Teil ist wartungsfrei, ab und an muss in die Vorderreifen etwas Luft und etwas Öl auf die Kette oder auch mal Kettentausch. Was ich nicht machen würde, wäre ein auch draußen benutztes Rad auf die Rolle zu bringen. Das Ein- und Ausbauen wäre mir deutlich zu aufwändig.
Ich hoffe, diese Schilderung war weder zu technisch noch an deinen Bedürfnissen vorbei, abgesehen vom Budget.
Ach so, ich füge noch einen Link an zu einem Radler, den ich schon als Guru in dem Sprotbereich bezeichnen würde. In dem englischsprachigen Youtube-Channel wirst du alles finden, was dir zu Beginn oder auch später in den Sinn kommt:
Shane Miller - GPLama