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Alt 08.07.2020, 18:32   #16217
qbz
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Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.284
Da wir hier öfters mal darüber diskutiert haben, wie es zu bewerten ist, dass in den Bibelschriften Sklaven als legitim angesehen wurden, möchte ich für diejenigen, welche sich für Geschichte interessieren, eine Sendung erwähnen, die gestern bei Arte gezeigt wurde: Menschenhandel - eine kurze Geschichte der Sklaverei. Bis 4.9.2020 in der Arte Mediathek verfügbar.. Die Sendung behandelt allerdings nicht die Antike, sondern beginnt mit dem Zusammenbruch des römischen Reiches, 476 bis in in die Neuzeit, und konzentriert sich auf den (atlantischen) Menschenhandel mit AfrikanerInnen. (obwohl das Wort Sklaven in der Antike ursprünglich von Slawen stammen soll). Die empfehlenswerte und informative Chronik teilt sich in vier unterschiedliche Phasen, je ca. 50min. Der letzte Teil stellt übrigens den Zusammenhang zwischen Sklavenhandel und Rassismus her. Unsere heutige kapitalistische Wirtschaftsform entstand auch durch den Reichtum, den die 50 Millionen afrikanischer Sklaven im Laufe der Jahrhunderte erarbeiteten. Die Konzentration der Sendung auf den Menschenhandel zeigt eine ganz andere Perspektive als die Betrachtung, die wir meistens zu hören und lesen bekommen als eine Erzählung der "Zivilisierung" Afrikas.

"Die Geschichte der Sklaverei begann nicht erst auf den Baumwollfeldern. Sie reicht bis auf die frühesten Hochkulturen der Menschheit zurück. Schon im 7. Jahrhundert nach Christi Geburt wurde Afrika zum Epizentrum des Menschenhandels. Wie wurde Afrika zum Drehkreuz des Menschenhandels? Eine Chronik der 700-jährigen Geschichte des Sklavenhandels."

Geändert von qbz (08.07.2020 um 19:48 Uhr).
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Alt 08.07.2020, 21:32   #16218
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
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Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 22.921
Ein interessanter Aspekt der Doku:

Versklavt wurden nicht die Mitglieder der eigenen Gesellschaft und Kultur, sondern stets Mitglieder anderer Kulturen. Als trennendes Merkmal diente in den frühen Phasen der Sklaverei, die islamisch geprägt war, die religiöse Glaubenszugehörigkeit. Anders- und Nichtglaubende durften versklavt werden. Teils zur Arbeit, teils zu vorwiegend sexuellen Dienstleistungen. Bagdad und später Kairo wurden durch Sklavenarbeit zu den Metropolen ihrer jeweiligen Epochen, die den Mittelmeerraum beherrschten.

Ein Problem bestand darin, dass die Sklaven zum islamischen Glauben konvertieren konnten. Sie waren dann jedoch freizulassen, da es sich nun um Glaubensbrüder handelte. Wie jeder einsieht, war das eine dumme Zwickmühle.

Im Christentum war man in einer späteren Epoche dann schlauer und erklärte die Leibeigenschaft zu einem Ausdruck göttlicher Ordnung. Eine Freilassung war auch für christliche Sklaven ausgeschlossen.

So war halt der Zeitgeist. Erwähnenswert finde ich diese längst vergangenen ethischen Grundsätze deshalb, weil die Kirchen für sich in Anspruch nehmen, sich eben nicht dem Zeitgeist anzupassen, sondern unabhängig vom Zeitgeist eine wahrhaftigere Ethik zu vertreten. Eine Orientierung am Zeitgeist werfen sie hingegen ihren Gegnern vor, etwa in Genderfragen und bei der Sexualmoral. Es ist für mich interessant zu erfahren, wie sich die Kirchen zu ihrer Sklavenhalter-Geschichte positionieren, ohne auf den Zeitgeist zu verweisen.
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Alt 09.07.2020, 11:39   #16219
qbz
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Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.284
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Ein interessanter Aspekt der Doku:

Versklavt wurden nicht die Mitglieder der eigenen Gesellschaft und Kultur, sondern stets Mitglieder anderer Kulturen. Als trennendes Merkmal diente in den frühen Phasen der Sklaverei, die islamisch geprägt war, die religiöse Glaubenszugehörigkeit. Anders- und Nichtglaubende durften versklavt werden. Teils zur Arbeit, teils zu vorwiegend sexuellen Dienstleistungen. Bagdad und später Kairo wurden durch Sklavenarbeit zu den Metropolen ihrer jeweiligen Epochen, die den Mittelmeerraum beherrschten.
......
Im Alten Testament ist das meiner Erinnerung auch so ähnlich beschrieben, dass den Israeliten durch Jahwe nicht gestattet war, Angehörige des eigenen Volkes zu (ver)kaufen.
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.07.2020, 15:17   #16220
merz
Szenekenner
 
Registriert seit: 10.11.2006
Beiträge: 6.414
mmh, nun - AT ist ja recht heterogen

Hier etwas dazu: Exodus 21, 2-6

" Wenn du einen hebräischen Sklaven kaufst, soll er sechs Jahre Sklave bleiben, im siebten Jahr soll er ohne Entgelt als freier Mann entlassen werden.
3 Ist er allein gekommen, soll er allein gehen. War er verheiratet, soll seine Frau mitgehen.
4 Hat ihm sein Herr eine Frau gegeben und hat sie ihm Söhne oder Töchter geboren, dann gehören Frau und Kinder ihrem Herrn und er muss allein gehen.
5 Erklärt aber der Sklave: Ich liebe meinen Herrn, meine Frau und meine Kinder und will nicht als freier Mann fortgehen,
6 dann soll ihn sein Herr vor Gott bringen, er soll ihn an die Tür oder an den Torpfosten bringen und ihm das Ohr mit einem Pfriem durchbohren; dann bleibt er für immer sein Sklave."
(https://www.die-bibel.de/bibeln/onli...885f4b3327245b)
m.
merz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.07.2020, 15:18   #16221
Jörn
Esst mehr Gemüse
 
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Registriert seit: 22.09.2006
Beiträge: 3.499
Das Alte Testament hat hier unterschiedliche Vorschriften. In der Phase der Land-Eroberung (Exodus) wird festgelegt, dass man Sklaven von anderen Völkern nehmen soll. Aber an anderen Stellen wird festgelegt, dass z.B. Sklaven aus der direkten Nachbarschaft stets das Recht haben sollen, von ihren Angehörigen wieder freigekauft werden zu können. (Etwa, wenn jemand seine Schulden nicht begleichen konnte und dadurch zum Sklaven wurde.)

Nach meiner Ansicht sollte man einen Unterschied berücksichtigen, den man eventuell übersieht. Nämlich den Unterschied zwischen Recht und Gesetz auf auf der einen Seite, und dem menschlichen Mitgefühl auf der anderen Seite. Die Bibel beschreibt im Alten Testament eine Rechtsordnung, anhand von Geboten. Doch im Neuen Testament liegt der Fokus ganz woanders, weil das Judentum und das frühe Christentum zu dieser Zeit gar nicht mehr die Macht hatten, Recht zu setzen. Sondern es ging darum, was die Menschen "eigentlich" tun müssten, auch wenn das herrschende Gesetz oder die Gepflogenheiten etwas anderes vorschrieben (oder es überhaupt nicht behandelten).

Hier hätte man durchaus sehen können, ob Sklaven glücklich waren oder nicht. Die rechtliche Frage ist, ob man Sklaven haben darf; die ethische (christliche) Frage wäre, ob man es sollte.

Selbst wenn man auf dem Standpunkt steht, dass diese Frage für die damaligen Menschen nicht in Reichweite war, hätten Jesus und sein Christentum durchaus Verbesserungen erreichen können. Beispielsweise durch Regeln, wie Sklaven zu behandeln seien. Diese Frage war beweisbar in Reichweite der damaligen Menschen, denn das Alte Testament hat zahlreiche solcher Regeln. Aber Jesus sah keinen Anlass, diese Regeln zu verbessern.

Noch ein letzter Punkt: Es ist spekulativ, was die Menschen damals hätten sehen müssen. Aber es ist eine Tatsache, dass die Bibel und das Christentum hier keine Verbesserung erwirkt haben. Nicht nur hat das Christentum die Schwächsten im Stich gelassen, die mitten unter ihnen lebten, sondern es ist auch keineswegs ein Sonderfall. Es ist recht schwierig, eine benachteiligte Gruppe zu finden, auf die das Christentum ihre Lehre von der Barmherzigkeit tatsächlich angewendet hätte. Hingegen ist es recht einfach, Gruppen zu nennen, die ihre Befreiung gegen den Widerstand der Kirchen erkämpft haben (oder es noch tun).
Jörn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.07.2020, 20:08   #16222
qbz
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Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.284
Carolin Kebekus hat sich mal wieder in einem Rap u. Musikvideo der katholischen Kirche angenommen: "Im Namen der Mutter: Ave-Maria-alle-Ladys-in-Gottes-Gemeinden, ca. 4 Min.

Und sie beschäftigt sich satirisch mit der Diskriminierung der Frauen in der kath. Kirche, ca. 13 Min.

Geändert von qbz (10.07.2020 um 08:46 Uhr).
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2020, 01:08   #16223
Jörn
Esst mehr Gemüse
 
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Beiträge: 3.499
Dunke.
Jörn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2020, 05:35   #16224
phonofreund
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Registriert seit: 28.12.2007
Beiträge: 2.121
In diesem Jahr gibt es einem Zeitungsbericht zufolge erneut alarmierend wenige katholische Priesterweihen in Deutschland. In allen 27 Bistümern würden 2020 insgesamt nur 57 Männer zum Priester geweiht, meldet die „Augsburger Allgemeine“ unter Berufung auf eine eigene Erhebung. Dem Blatt zufolge ist dies die zweitniedrigste Zahl in der Geschichte der Bundesrepublik, nachdem es den bislang tiefsten Stand 2019 mit 55 katholischen Neupriesterweihen gegeben habe.

In den vergangenen 20 Jahren sei die Zahl damit um 64 Prozent zurückgegangen, schreibt die Zeitung. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) zeigte sich alarmiert. „Im vergangenen Jahr kam auf elf ausscheidende Priester eine Neuweihe – wenn man das weiter rechnet, sieht man, in welche Katastrophe das münden wird“, sagte ZdK-Präsident Thomas Sternberg der „Augsburger Allgemeinen“. „Wir bräuchten 200 oder 300 Priesterneuweihen jedes Jahr, doch davon sind wir ganz weit entfernt.“

Zentralkomitee der deutschen Katholiken: Frauen als Priester

Sternberg forderte, das Priesteramt auch für Frauen und verheiratete Männer zu öffnen. „Wir brauchen auf Dauer auch das Frauenpriestertum, und der Beruf selbst muss wieder attraktiver werden“, sagte er dem Blatt.

Es treten auch immer mehr Menschen in Deutschland aus der katholischen Kirche aus. Vergangenes Jahr waren es bei den Katholiken 272.771 Austritte – 26 Prozent mehr als 2018 und die bisher höchste Zahl überhaupt. Es gibt in Deutschland noch 22,6 Millionen Katholiken.

Wenn noch mehr aus der Kirche austreten ( bis auf die ewig gestrigen), erledigt sich das Thema von selbst.

Geändert von phonofreund (10.07.2020 um 12:39 Uhr).
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