Ich würde dir aber aber etwas widersprechen wollen, denn gerade - weil die 10m Regel auf dem Rad gilt - werden doch die schnelle(re)n Schwimmer alles daran setzen, dass die Radstarken Sanders, Long etc. sich das Erreichen der Gruppe hart erarbeiten müssen.
Dafür vorne werden z.B. Angert, Brownlee, die Norweger sicher sorgen.
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Kann schon sein, dass es so kommt, wie du es bei den Männern beschrieben hast. Irgendein "nützlicher Idiot", der in der Führungsgruppe Tempo macht, damit die Gruppe läuft und von dem dann eher passive Radler der Führungsgruppe, die sich auf ihr Laufen verlassen können, profitieren findet sich in Meisterschaftsrennen fast immer.
Bei der 70.3 WM in St.George war es auf den ersten 60 km meist mein Sohn, während Ditlev die nach Ausreißversuchen entstandenen Lücken stets mit gleichmäßigem Tempo wieder für Iden und Baekkegard zufuhr. Wer die entsprechenden Rollen nächste Woche übernimmt wird man sehen. Angert war in Mallorca zuletzt trotz starkem Schwimmen sehr passiv beim Radfahren und wurde dafür mit einem saustarkem Marathon belohnt, während er bei der Langdistanz zuvor in Tulsa viel auf dem Rad gearbeitet hatte und dann nur noch mäßig laufen konnte. Also denke ich nicht, dass er den "Idioten" macht, der die Führungsgruppe zieht. Und Brownlee hatte diese undankbare Rolle gerade erst beim 70.3 in Kalifornien inne und musste dafür auch bezahlen.
Ich vermute, dass wir -wenn es so läuft wie du meinst- eher andere Namen vorne sehen. Es gibt ja an starken Schwimmern auch noch Currie, Leiferman, Hogenhaug oder Metzler, die allesamt nicht stark genug laufen, als das Kräfte sparen und Warten auf den Marathon ein sinnvolle Strategie für sie wäre.
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Bei den Ladys kann es für mich nur zwei geben. Matthews, sollte ihr eine Flucht auf dem Rad gelingen, und Philipp. Letztere hat sich gut um ihre "Schwimmschwäche" gekümmert...
Daher:
Philipp, Mönch, Matthews (die auf dem Rad überzieht und spät einkassiert wird).
Bin mir nicht sicher, ob Philipp wirklich ihre Schwimmschwäche beseitigt hat. Beim letzten Aufeinandertreffen zwischen Haug und Philipp war Anne 5 Minuten schneller (Kona). In Lauras Trainingsgruppe wird erfahrungsgemäß Laufen und Radfahren höher gewichtet als das Schwimmen. Aber kann sein, dass sich das geändert hat. So nah bin ich an den Athleten nicht dran und von 2021 gibt es ja nicht so viele Rennen zum Analysieren.
In Dubai kam Philipp zwar gleichzeitig mit Ryf aus dem Wasser, aber die ist 2022 im Schwimmen auch kein Maßstab mehr: kurz danach kassierte Ryf in Oceanside drei Minuten im Schwimmen auf Knibb und hatte da das dortige Rennen quasi nach der ersten Disziplin bereits verloren.
Dass Matthews auf dem Radfahren überzieht, habe ich die letzten drei Jahre (also genau genommen seit sie Profi ist) eigentlich nicht mehr wahrgenommen. Das Laufen zieht diese eigentlich stets durch wie ein Uhrwerk und eigentlich darf man sie nicht einmal ein oder zwei Minuten weglassen in der zweiten Disziplin (bzw. beim Radfahren gar nicht rankommen lassen, wenn man so schwimmt wie Lucy, aber die ist ja nicht dabei), um am Schluss vor ihr plaziert zu sein.
Ich muss sagen, eine relativ große Vorfreude ist trotz der bisherigen Absagen bereits vorhanden. Ob Hawaii oder nicht, ob WM oder nicht. Es ist ein hochklassiges Feld das dort antritt und definitiv einiges an Spannung und beste sportliche Unterhaltung bieten kann.
Besonders auf das Duell der beiden Norweger bzw. wie sie im Wettkampf agieren werden finde ich interessant. Die beiden können das jeweilige Leistunsvermögen/Stärken und Schwächen des anderen vermutlich sehr gut einschätzen. Arbeiten sie vielleicht zusammen um die anderen Athleteten erstmal zu distanzieren?
Wenn die Männer tatsächlich in einem großen Rudel in T2 ankommen wird es beim Marathon wohl sehr schnell werden und die Explosionsgefahr wird riesig sein.
Brownlee, Sanders, Long, Baekkegard, Iden, Blummenfelt, evtl. auch Angert zusammen würden sich wohl gegenseitig pushen. Ausgang für mich offen.
Geändert von Wasserbüffel (22.04.2022 um 09:35 Uhr).
So euphorisch wie Cam derzeit ist, würde ich ihn nicht unterschätzen.
Großes Fragezeichen wird das Schwimmen.
Mit Neo hat er schon exzellente Swims gezeigt, aber auch schon weniger gute.
Denke, dass er auf dem Rad "sein" Rennen machen wird. Etwas Schwimmrückstand wird er vermutlich schon haben.
Dann wird man sehen, wie lange er sich beim Laufen mit den vermeintlichen Favorits messen kann.
Iden ist für mich der klare Favorit. Blu kann ich schwierig einschätzen. Denke, da ist in den letzten Wochen auch etwas zu viel für Sub-7 nebenher gelaufen. Was für ein Schnapsprojekt.
Daniel B. hätte sicher das Potential für Top-3, hat aber jetzt schon mehrfach nicht ganz die Papierform auf den Asphalt gebracht, wenn es mit den ganz großen Jungs zur Sache geht.
JoJo und Sanders werden sich gegenseitig um die goldene Ananas (ev. Top-5) matchen.
Bei den Frauen führt der Weg nur über Laura und Kate. Wenn Anne nicht geblufft hat bisher, sehe ich sie höchstens auf 3. In 2-3 Wochen kann man auf diesem Niveau eigentlich keine Riesensprünge mehr in der Form machen.
Gleiches gilt für Ryf. Top-5 bei optimalem Tag das Maximum.
Es wird spannend und am Ende hat sowieso jeder irgendein Problem, das es während des Rennens zu lösen gilt.
Hauptsache keiner verliert seine Verpflegung.
Ich hab ja den Verdacht, dass die Verpflegung extra verloren wird, die in Wirklichkeit eine Attrappe ist.
Wenn man dann nicht abliefert kann man es auf die verlorene Verpflegung schieben und wenn man performt, hat man es halt drauf.