Danke, es betrifft also nur die bisherigen zu 50 % bei der ZB.
Was ist dann der Grund für die Umstellung auf Rubel. Stützung der Währung? Und inwiefern werden bei der Bezahlung in Rubel die westlichen Sanktionen unterlaufen, wie die Medien hier schreiben?
Der Grund der Umstellung ist Publicity, ich habe weiter oben geschrieben rein sachlich ändert sich mEn gar nichts und auch erklärt warum ich das so sehe.
Die Abnahme von Gas aus Russland unterwandert die Sanktionen, nicht die Art der Bezahlung
Es ging mir ja nur darum zu sagen, dass das Geld (€ und $) wenn es Russland hat nicht dort verschimmelt
Wenn dem so ist, dass man in YUAN handelt, scheint es auch gar keine Notwendigkeit für Russland zu geben in Euro oder Dollar zu zahlen.
Stimmt natürlich, das Problem das dahinter liegt ist ein ganz einfaches. Solange alle Ölerlöse in USD abgewickelt werden ist der USD die Weltwährung.
Daher wird jeder Versuch das zu ändern sofort von der USA angegriffen. Die letzten beiden die das versucht haben, haben es nicht überlebt Sadam und Gadafi.
Die Saudis - die ja in den 80er den USD mit der USA vereinbart haben - brüskieren gerade die USA indem sie Veträge mit China in Yuan diskutieren
Der Grund der Umstellung ist Publicity, ich habe weiter oben geschrieben rein sachlich ändert sich mEn gar nichts und auch erklärt warum ich das so sehe.
Die Abnahme von Gas aus Russland unterwandert die Sanktionen, nicht die Art der Bezahlung
Sorry, ich habe Deinen ersten Kommentar mit den Ausführungen über Devisen / ZB / Bezahlungen nicht gelesen. Danke.
Dieser Artikel bei Deutschlandfunk erklärt die Gründe für die Umstellung so:
Zitat:
"Der Rubel gewann nach Putins Ankündigung etwas an Wert. Er stieg im Verhältnis zum Dollar zeitweise auf den höchsten Stand seit drei Wochen. Die Entwertung des Rubels zu bremsen, könnte also auch schon ein Motiv für den Schritt sein. Der Chefvolkswirt der Direktbank ING-DiBa, Brzeski, sagte im Deutschlandfunk, Putin „braucht die Rubel-Zahlungen, um seinen Krieg zu finanzieren“. Daher sei die Entscheidung ein „sehr geschickter Schachzug“, da durch sie eine automatische Nachfrage nach Rubel generiert werde.
Vor welcher Entscheidung steht jetzt der Westen?
Westliche Gas-Kunden bräuchten nun also größere Rubel-Reserven, um anfallende Rechnungen zu zahlen. Doch bekommen können sie Rubel in diesen Mengen derzeit nur bei der russischen Zentralbank. Technisch würde sich der Weg des Geldes also nur leicht ändern: Euros und Dollars gingen dann nicht mehr direkt an Gazprom, sondern an die russische Zentralbank, die den Gegenwert in Rubel auszahlt, der wiederum an Gazprom ginge.
Diesen Umweg kann der Westen aber kaum gesichtswahrend mittragen: Die russische Zentralbank findet sich in den eigenen Sanktionslisten wieder. Die Öl- und Gas-Lieferanten hatte man vorerst nicht sanktioniert, da ein sofortiger Lieferstopp harte Folgen für westliche Volkswirtschaften hätte. „Dadurch zwingt uns Putin somit indirekt, unsere eigenen Sanktionen zu unterlaufen“, schreibt der Ökonomie-Professor Jens Südekum bei Twitter. „Das kann der Westen auf keinen Fall mit sich machen lassen“, sagte Südekum im Deutschlandfunk.
Ich bin gespannt, wie es ausgeht, ob die EU einheitlich reagiert und ob Deutschland auf Rubel wechselt. Die EU und Russland befinden sich in einem Wirtschaftskrieg.
Zur Rubelgeschichte noch ein wichtiges Detail. Russland hat ja Verträge mit allen Abnehmern. Dort ist sicher geregelt in welcher Währung bezahlt werden muss und unter welchen Vorraussetzungen das geändert werden kann.
Wir kennen die Verträge nicht aber wenn da Euro steht, bedarf es einer Vertragsänderung und die benötigt die Zustimmer beider Parteien.
Ich habe den Rubel-Bauerntrick von Anfang an so gesehen, wie es der Tagesspiegel beschreibt (und teile daher nicht die Meinung von Marco, dass der Wechsel von Euro/USD zu Rubel mehr oder weniger nur symbolischen Charakter hat.) Wenn die EU sich auf die Rubelbezahlung tatsächlich einlassen würde, dann hätte das handfeste Vorteile für die Russische Zentralbank und die Versorgung des Kremls mit für den Handelnutzbaren Devisen, da der Kreml auf die Devisen, die Gazprom erhält keinen unmittelbaren Zugriff hat.
Die Sanktion gegen die russische Zentralbank und das faktische Einfrieren von deren erheblichen Devisenreserven, ist mehr oder minder der schmerzhafteste Teil des Sanktionenpakets des Westen und es darf -gerade angesichts der immer brutaleren Kriegsführung Russlands, die in den letzten Tagen immer mehr auf sinnlose Luftangriffe von Wohnhäusern und ziviler Infrastruktur setzen- keine Aufweichung dieser Sanktionen geben.
Pacta sunt servanda.
Die Gaslieferverträge sind nicht auf Bezahlung in Rubel geschlossen worden, so dass es zunächst mal keinerlei Grund gibt, auf die neuen Forderungen von Putin einzugehen.
Sollte Deutschland (und der Rest der EU) also wie vertraglich vereinbart weiterhin das Gas in Euro oder USD bezahlen, bewegen sie sich auf dem Boden der Verträge.
Wenn Gazprom aufhören sollte zu liefern, womit ja grundsätzlich angesichts des für Russland unbefriedigenden Verlaufs des Krieges früher oder später zu rechnen war, dann ist das eben so.
Das kostet uns ein bis zwei Prozent Wirtschaftswachstum und einige Firmen werden vorübergehend Kurzarbeit anmelden müssen, aber die negativen Auswirkungen eines kompletten Energieembargos gegen Russland sind um ein Vielfaches schlimmer für Russland und da in der Ukraine weiterhin täglich Menschen sterben, ist das ein geringer Preis, den Deutschland (und Italien) nunmal zu zahlen bereit sein muss.
Hier kommt zum Tragen, dass der Besitzer der Raffinerie ein französischer Konzern ist, dem es ziemlich egal ist wie hoch die Benzinpreise an deutschen Zapfsäulen sind und wie die Bundesregierung über ein Ölempbargo denkt. Die Franzosen, Engländer sind wesentlich konsequenter in ihrem Vorgehen gegen Russland als der IMHO zu zögerliche deutsche Staat.
Ich glaube auch nicht, dass sich irgendein anderer Konzern findet, der anstelle von Total in Zukunft das Öl aus der Druschba-Pipeline zu kaufen bereit ist, denn alle Ölkonzerne sind international aufgestellt und hätten zu viel Sorge vor einem Imageschaden, wenn sie weiter mit Russland Rohstoffgeschäfte betreiben.
Daran wird sich auch in den nächsten Jahren nichts mehr ändern. Die Handelsbeziehungen zwischen Russland und dem Westen sind nach nur vier Wochen Angriffskrieg gegen die Ukraine schlechter als sie es jemals im Kalten Krieg mit der Sowjetunion waren und IMHO auf Jahrzehnte betrachtet vergiftet.