Zitat:
Zitat von Siebenschwein
Womit im Umkehrschluss bewiesen wäre, dass Medizin bis heute noch keine Naturwissenschaft ist, wenn grosse Teile der Mediziner weiterhin Quacksalberei betreiben.
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Diese Art der Beweisführung würde allerdings auch nicht unbedingt einer strengen naturwissenschaftlichen Prüfung standhalten.
Obwohl nichtpromovierter Arzt, bin ich zwar auch immer wieder irritiert, was für einen Scheiß so mancher Kollege als Grundlage seiner Behandlungsentscheidung heranphantasiert, aber so einfach ist es mit den Evidenzen nun auch nicht.
Wenn man sich mal differenziert mit der Entstehung von Leitlinien und den zugrunde liegenden Studien und dann mit dem Einfluss von Interessensgruppen auseinander setzt, wird es schnell sehr kompliziert. Das ist sicher keine Entschuldigung für Homöopathie und Bachblüten, aber es ist halt nicht so stringent darstellbar, wie eine mathematische Beweisführung. Dazu kommt aber zweifelsfrei auch eine besondere Affinität des ärztlichen Berufsstandes zur Esoterik. Zwischen Humanität und Humbug scheint der Grat schmal.
Andererseits ist das ziemlich menschlich und die Naturwissenschaft nicht davon frei. Da wird man schnell fündig und bringt schnell einige Nobelpreisträger aus zum Beispiel Physik und Chemie zusammen die, freundlich formuliert, teilweise einfach hahnebüchenen Unsinn von sich geben.
Das trifft auf ein breites Publikum und wenn man als Arzt leider den Patienten als Kunden ernst nimmt, dann lebt man nicht schlecht, wenn man sich auf Hokus und Pokus spezialisiert.