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Was ich mich frage: Sind die Hirnvenenthrombosen nach Erstimpfung aufgetreten? Weiß das jemand? Mitte Mai hätte ich meinen zweiten Termin,..
Mein Impfwissen ist, wie bereits gesagt, nur angelesen, aber soweit ich es mitbekommen habe -gerade zu den Todesfällen in Österreich, Dänemark und Spanien (sowie zu einem ähnlich gelagerten Fall in den USA, wo ein Arzt kurze Zeit nach der Biontech-Impfung mit Thrombozytopenie verstarb) liegen ja teilweise sehr viel Zusatzinfos vor, weil die Fälle sehr viel Aufmerksamkeit erregt haben- entstanden all diese (wenigen) Fälle nach der Erstimpfung.
Zu den wesentlich mehr nicht-tödlichen Sinusvenenthrombosen (alleine in Deutschland in dieser Woche nach Aussetzen der Impfung mindestens 7 nachgewiesene und gemeldete Sinusvenenthrombosen und eine unbekannte Zahl nicht gemeldeter bzw. nicht erkannter weniger dramatisch verlaufener Sinusvenenthrombosen) liegen bisher noch nicht viel Zusatzinformationen vor.
Die Zweitimpfung haben in den meisten Ländern sowie kaum jüngere erhalten, da die Impfungen meist mit den besonders gefährdeten Älteren begonnen haben und erst seit wenigen Wochen in nennenswertem Umfang Jüngere (bestimmter Berufe) geimpft werden.
Meine Frau wird sich die Zweitimpfung sicher nicht mit AstraZeneca geben lassen (Studien, inwieweit man bei der Zweitimpfung das Präparat wechseln kann laufen derzeit und möglicherweise hat das für den Immunschutz sogar Vorteile. Viele Immunologen vermuten das.)
In deinem Fall, wo du die Erstimpfung gut vertragen hast, würde ich den zweiten Termin ruhig wahrnehmen. Deine Immunantwort scheint ja vernünftig, also "weder zu wenig noch zu viel", zu funktionieren.
Da du möglicherweise besser im Thema drin bist (normale TVT sehe ich durchaus alle zwei Wochen im Alltag, diese lässt sich relativ leicht mit Dopplersono diagnostizieren und dann auch im Verlauf unter therapeutischer Anikoagulation kontrollieren. Auch HIT begegnet uns immer wieder mal, aber i.d.R. genügt es da aber das Heparin/ NMH abzusetzen und engmaschig zu kontrollieren. Alles was ich zur Sinusvenenthrombose weiß, beruht nicht auf praktischer Erfahrung sondern ist nur angelesen oder stammt aus dem Studium).
Würdest du im Fall meiner Frau anders verfahren? Sie hat zwei Wochen nach Impfung immer noch rezidivierend Kopfschmerzen, war vorher kerngesund. Sonst keine anderen Symptome. Keine Thrombozytpenie, aber Thrombozytose.
Sie hat mir vorhin eine WhattsApp in die Arbeit geschrieben, dass die Kopfschmerzen heute wieder zugenommen haben (nachdem sie zwei Tage lang rückläufig waren). Ich hab' jetzt einen NMR-Termin für Dienstag organisiert (ist halt Freitag nachmittag) und ihr geraten beim Eliquis auf 2x10mg (therapeutische Voll-Antikoagulation) zu gehen (vorher 2x5mg).
Mit "blinder" Antikoagulation wäre ich sehr vorsichtig. Großes Problem und GefährlicheFolgen der Sinusvenenthrombosen sind ja dann die Stauungsblutungen <- daher bitte nicht einfach bei Kopfschmerzen unter dem Verdacht einer Sinusvenenthrombose das Macumar oder NOAK (z.B. Eliquis) von den Eltern/Großeltern oder sonst wie einnehmen...!!
Bei uns in der Klinik sind täglich >10 Leute in der Notaufnahme nach der Impfung. Nachgewiesen ist bislang keine Sinusvenenthrombose nach Impfung mit Astra.
Bei uns in der Klinik sind täglich >10 Leute in der Notaufnahme nach der Impfung. Nachgewiesen ist bislang keine Sinusvenenthrombose nach Impfung mit Astra.
Alle mit Verdacht auf Sinusvenenthrombose?
Oder gibt's noch andere gravierende Nebenwirkungen?
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...Bei uns in der Klinik sind täglich >10 Leute in der Notaufnahme nach der Impfung. ...
Wegen der heftigen Reaktionen nach AZ Gabe? Meine Frau empfand die Impfreaktion letzte Woche auch als heftig, aber nach eineinhalb Tagen war sie durch. Die letzten Tage hatte sie aber auch leichter als sonst Kopfweh, das aber mit Ibu gut im Griff zu halten war.
Gute Genesung an Frau HaFu und alle mit Impfreaktionen
Tom
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„Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nennen sie dann ihren Standpunkt.„
Ich habe jetzt durch mein Fach bedingt „nur“ die Kopfschmerzen seit Beginn der Nachrichten über die Sinusvenenthrombose mitbekommen. Wie gesagt hier haben wir bisher noch keinen rausgefischt - ist aber auch nur eine Klinik von vielen.
Meine internistischen Kollegen haben aber bisher soweit ich mitbekommen habe sonst noch nicht viele Patienten mit Nebenwirkungen gesehen - und wenn waren es verunsicherte Menschen mit grippalen Symptomen - aber auch niemand 2x in der Notaufnahme gewesenen -> sollte also besser geworden sein bei den Betroffenen!
Mit "blinder" Antikoagulation wäre ich sehr vorsichtig. Großes Problem und GefährlicheFolgen der Sinusvenenthrombosen sind ja dann die Stauungsblutungen <- daher bitte nicht einfach bei Kopfschmerzen unter dem Verdacht einer Sinusvenenthrombose das Macumar oder NOAK (z.B. Eliquis) von den Eltern/Großeltern oder sonst wie einnehmen...!!
Bei uns in der Klinik sind täglich >10 Leute in der Notaufnahme nach der Impfung. Nachgewiesen ist bislang keine Sinusvenenthrombose nach Impfung mit Astra.
Dass sich jetzt aufgrund der medialen Berichterstattung viele besorgte Menschen mit Kopfschmerzen in den Notaufnahmen Deutschlands melden, ist mir bewusst. Macht ihr dann bei jedem als Ausschluss ein Kernspintomogram? Ohne Schnittbildgebung ist ja eine Sinusvenenthrombose nicht zuverlässig auszuschließen.
Anhaltende Nebenwirkungen 14 Tage nach der Impfung gehören jedenfalls nach den Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts nicht mehr in den Bereich einer üblichen Impfreaktion, die bei Astra-Zeneca üblicherweise nach 4 Tagen weitgehend abgeklungen sein sollte
Bei meiner Frau habe ich als erstes das Blut untersucht, sie hat auch keine Petechien. Mit derartigen Symptomen oder Vorhandensein neurologischer Ausfälle wären wir längst im Krankenhaus, wofür ich vorläufig keinen Grund sehe.
Bei tiefen Venenthrombosen sehe ich im Alltag auf Apixaban-Therapie ein wesentlich schnelleres Zusammenschmilzen des Thrombus ( bei früher Diagnosestellung und nur Teilverschluss des Gefäßes) meist innerhalb weniger Tage, als bei Vollheparinisierung mit niedermolekularen Heparin.
Es gibt viele Menschen, die grundsätzlich häufiger Kopfschmerzen haben, wenn man nur an die Volkskrankheit Migräne denkt. Meine Frau hat normalerweise nie Kopfschmerzen, so dass der (kausale) Zusammenhang mit der Impfung mehr als wahrscheinlich ist. Natürlich (und vermutlich wahrscheinlich) können auch kausal durch eine übersteigerte Impfreaktion verursachte Kopfschmerzen überhaupt nichts mit einer Sinusvenenthrombose zu tun haben, sondern auf anderen Mechanismen beruhen. In dem Fall richtet Eliquis aber auch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keinen Schaden an. Ich bin vom Naturell her ein sehr vorsichtiger Mensch, aber so grundsätzlich gar nichts machen, aus Angst etwas verkehrt zu machen entspricht auch nicht meinem Naturell.
Nach meinem pathophysiologischen Verständnis entsteht eine Stauungsblutung im Zusammenhang mit einer Sinusvenenthrombose dadurch, dass der anfangs kleine Thrombus sukzessive anwächst, bis irgendwann das ganze Gefäßlumen durch den Thrombus verlegt ist. Ein Weiterwachsen eines potentiell vielleicht doch existenten Thrombus (so unwahrscheinlich er auch sein mag) würde ich bis zum Ausschluss der Diagnose durch eine geeignete Bildgebung gerne verhindern. Die in den AWMF-Leitlinien für die Sinusvenenthrombose empfohlene Vollheparinisierung mit Heparin oder niedermolekularem Heparin ist ja, wie vherzo für mich nachvollziehbar heute mittag geschrieben hat, bei dieser Sonderform der SVT mit möglicher Kreuzreaktivität der Antikörper zu Heparin, als denkbare Alternative kontraindiziert.
Mit "blinder" Antikoagulation wäre ich sehr vorsichtig. Großes Problem und GefährlicheFolgen der Sinusvenenthrombosen sind ja dann die Stauungsblutungen <- daher bitte nicht einfach bei Kopfschmerzen unter dem Verdacht einer Sinusvenenthrombose das Macumar oder NOAK (z.B. Eliquis) von den Eltern/Großeltern oder sonst wie einnehmen...!!
Bei uns in der Klinik sind täglich >10 Leute in der Notaufnahme nach der Impfung. Nachgewiesen ist bislang keine Sinusvenenthrombose nach Impfung mit Astra.
Marcumar ist eh Quatsch. Falls da jetzt jemand hier meint, zur Sicherheit ein oder zwei einwerfen zu müssen, weil nach der Impfung Kopfschmerzen autauchen, dem sie in aller Deutlichkeit gesagt: Das bringt rein gar nichts ! Damit Marcumar seine Wirkung entfaltet, muss man es über 3-4 Tage in relativ hohen Dosen einnehmen, bis die Wirkung einsetzt. Und dann muss man die Dosis wieder reduzieren. Das alles passiert unter engmaschingen, täglichen (!) Blutkontrollen (INR) beim Arzt oder im Krankenhaus.
Bei Eliquis, Xarelto, Lixiana und Pradaxa (das sind die Noaks, von denen Simon1 schreibt) ist das anders. Aber bitte auch die nicht einfach nehmen.
Marcumar ist eh Quatsch. Falls da jetzt jemand hier meint, zur Sicherheit ein oder zwei einwerfen zu müssen, weil nach der Impfung Kopfschmerzen autauchen, dem sie in aller Deutlichkeit gesagt: Das bringt rein gar nichts ! Damit Marcumar seine Wirkung entfaltet, muss man es über 3-4 Tage in relativ hohen Dosen einnehmen, bis die Wirkung einsetzt. Und dann muss man die Dosis wieder reduzieren. Das alles passiert unter engmaschingen, täglichen (!) Blutkontrollen (INR) beim Arzt oder im Krankenhaus.
Bei Eliquis, Xarelto, Lixiana und Pradaxa (das sind die Noaks, von denen Simon1 schreibt) ist das anders. Aber bitte auch die nicht einfach nehmen.
Das mit dem Macumar ist mir wohl bewusst.... Aber unterm Strich: genau dasselbe meine ich auch. Vielen Dank nochmal fürs bestätigen/zusammenfassen!
Da ich das mit dem Multi-Zitat hier nicht so "einfach" hinbekomme:
Bislang mussten wir erst bei zwei Patienten ein MRT mit venöser Darstellung der Hirngefäße machen. Die meisten waren innerhalb der ersten 3-4 Tage post-Impfung da und stark verunsichert. Ein weiterer großer Teil war bereits >50, weshalb eine kontrastmittelgestützte Darstellung der Hirngefäße mittel CTA "ausreichte". "Übrig" blieben dann noch 2 junge Patientinnen mit auch erhöhten D-Dimeren (hier kenne ich nichtmal die aktuelle Datenlage, ob diese erhöht sind... - typischerweise wären diese bei einer Sinusvenenthrombose erhöht, müssen aber auch nicht zwangsläufig. Wie es dann noch genauer bei Astra aussieht, weiß ich schlicht und einfach nicht.). Diese erhielten dann eine venöse MRA (also MRT mit Darstellung der venösen "Kopfgefäße"). Alles unauffällig bei uns.