Richtig, aber dann sind es aber dennoch nur 15-30% der Gesamtbevölkerung - wenn sich denn die anderen halbwegs einig sind, dann kann man eine vernunftbasierte Politik machen und muss sich nicht an untragbare Positionen anpassen.
Das Problem dabei ist nur: diese "Gesamtbevölkerung" macht eben keine Politik. Es sind ein paar wenige gewählte Parlamentarier, die dies tun und die sind eben NICHT dem Wähler verpflichtet.
Ich bekomme von berufs wegen in meinem Arbeitsgebiet seit ein paar Monate regelmäßig mit, was von seiten der "etablierten" Parteien für die Zeit nach der Wahl angedacht ist. Das hat damit, was sie derzeit dem Wähler an Honig ums Maul schmieren in vielen Dingen absolut nix zu tun - das Gegenteil ist der Fall.
Die AfD werde ich trotzdem nicht wählen aber so eine Lügentruppe eben auch nicht. Mir geht ehrlich gesagt das Messer in der Tasche auf, wenn ich die *****-Gesichter auf den Wahlplakaten sehe. Und deswegen habe ich ein gewisses Verständnis für Menschen, die sich hilflos sehen und darum das Kreuz dort machen.
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Ich bekomme von berufs wegen in meinem Arbeitsgebiet seit ein paar Monate regelmäßig mit, was von seiten der "etablierten" Parteien für die Zeit nach der Wahl angedacht ist. Das hat damit, was sie derzeit dem Wähler an Honig ums Maul schmieren in vielen Dingen absolut nix zu tun - das Gegenteil ist der Fall.
Vielleicht könntest Du uns Wähler da ein wenig detaillierter aufklären!?
Vielleicht könntest Du uns Wähler da ein wenig detaillierter aufklären!?
Leider nicht. Du wirst wissen warum.
Mir ist natürlich klar, dass die Variante "ich weiß was, sage es aber nicht" nicht schön ist, aber ich kann diese Dinge nicht öffentlich schreiben. Sorry - glaub(t) es oder nicht...
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
um argumente und fakten austauschen und diskutieren zu können müüsen beide seiten fakten und argumente a) erkennen, b) anerkennen und c) werten können. oft magelt es irgendwo in dieser kette.
In der Beobachtung der Auseinandersetzung mit der AfD habe ich den Eindruck, dass man dieser Simplifizierung vorwirft, sich dann aber in der eigenen Argumentation auch nicht mehr Mühe gibt. "Wir schaffen das!" - "Nein!" - "Doch!" - "Ohhh!".
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Das kann ich aus meiner eigenen Erfahrung in meinem Umfeld bestätigen, dass AfD-Wähler oder -Sympathisanten sich in vielerlei Hinsicht als Opfer sehen: Opfer der Politik, Opfer der Lügenpresse, Opfer des Zeitgeists, Opfer der öffentlichen Meinung.
Dann frag mal die enttäuschten Liberalen, wie die sich fühlen.
Ich meinte gar nicht diejenigen, die sowieso schon in Richtung AfD tendieren, sondern die, welche vielleicht mit Politik nicht viel am Hut haben, sich aber durch den Tumult augescheucht nun dafür interessieren und sich informieren wollen.
Ich nehme ein absurdes Beispiel: Fände eine TV-Diskussion mit Frau Petry in klingonischer Sprache statt, so hätte sie nach 60 Minuten Talk, in denen keiner der Zuschauer auch nur ein einziges Argument verstanden hätte, trotzdem das Publikum auf ihrer Seite weil die Gegner sich durch aggressives Auftreten, Ins-Wort-Fallen und abschätzige Gesten selbst in Miskredit gebracht hätten. Es wäre dann fast egal welche Position Frau Petry inne hat, Hauptsache man ist nicht auf der gleichen Seite wie die Typen, die versucht haben, sie niederzuschreien.
Wer hier meint, dass der Ton nicht die Musik macht, hat sich nicht zum letzten Mal geirrt.
Ich nehme ein absurdes Beispiel: Fände eine TV-Diskussion mit Frau Petry in klingonischer Sprache statt, so hätte sie nach 60 Minuten Talk, in denen keiner der Zuschauer auch nur ein einziges Argument verstanden hätte, trotzdem das Publikum auf ihrer Seite weil die Gegner sich durch aggressives Auftreten, Ins-Wort-Fallen und abschätzige Gesten selbst in Miskredit gebracht hätten. Es wäre dann fast egal welche Position Frau Petry inne hat, Hauptsache man ist nicht auf der gleichen Seite wie die Typen, die versucht haben, sie niederzuschreien.
Ich habe eine Weile keine Talkshows mehr verfolgt. Die letzten, die ich mit Frauke Petry gesehen habe, schienen mir eine Umkehrung Deines Szenarios zu sein. Sie fällt jedem ins Wort, versucht alles ins Lächerliche zu ziehen, verdreht was sie kann (meistens beim Flüchtlingsthema), geht auf Argumente nicht ein, sondern platziert permanent ihre Kernthesen. Mir fiel es darum schwer, ihr zuzuhören oder Sympathien für sie zu entwickeln. Das nimmt wohl jeder anders wahr.
Ich habe eine Weile keine Talkshows mehr verfolgt. Die letzten, die ich mit Frauke Petry gesehen habe, schienen mir eine Umkehrung Deines Szenarios zu sein. Sie fällt jedem ins Wort, versucht alles ins Lächerliche zu ziehen, verdreht was sie kann (meistens beim Flüchtlingsthema), geht auf Argumente nicht ein, sondern platziert permanent ihre Kernthesen. Mir fiel es darum schwer, ihr zuzuhören oder Sympathien für sie zu entwickeln. Das nimmt wohl jeder anders wahr.
Ist bei mir auch schon wieder eine Weile her; irgendwann bin ich in die Sättigung gegangen und konnte mir die Phrasendrescherei nicht mehr antun. Die letzte Dosis war, wenn ich mich recht erinnere, nach der Landtagswahl in Baden-Württemberg im März.
So wichtig ist mir die Sache auch nicht, dass ich nun versuchen würde, eine entsprechende Aufzeichnung beizuschaffen um eine belastbare Basis zu haben. Ich kann Dir aber berichten, dass das Auftreten der Moderatoren und AfD-Kritiker in diesem Zusammenhang selbst von Altsozis in meinem Bekanntenkreis, die man allgemein nicht den AfD-Sympathisanten zurechnet, als bemerkenswert rüde empfunden wurde.
Letztendlich sind meine Erklärungsversuche und Handlungsvorschläge wenig relevant und dienen am ehesten dazu, mir selbst das Phänomen zu erklären, meine Gedanken zu vertexten und öffentlich darüber zu spekulieren, wie es weitergeht.
Am Rande: Ich fand es sehr hinterlistig von SPON zu schreiben "Die Grünen verpassen vermutlich den Einzug in das Parlament. FDP und NPD schaffen es ebenfalls nicht in den Landtag." Die Spitze in Form dieser Gleichstellung hätte man sich sparen können.
Mir ist natürlich klar, dass die Variante "ich weiß was, sage es aber nicht" nicht schön ist, aber ich kann diese Dinge nicht öffentlich schreiben. Sorry - glaub(t) es oder nicht...
Ich finde, einen Blick über die Landesgrenzen hinaus hilft, zu erklären, weshalb die AFD soviel Stimmen erhält.
Seit der "Globalisierung" gewannen in der EU und der Schweiz die nationalistischen Parteien fast überall Stimmen und an Einfluss. Merkmale sind die Kritik an der EU; der Vorwurf an die Regierungen, nationale Interessen an die EU zu verraten; die Abschottung der Länder gegen Ausländer, Arbeitsmigranten u. Flüchtlinge; die "Rückwärtsbesinnung" auf völkische, nationale Traditionen und Begrifflichkeiten, Kritk am Liberalismus (für mehr Überwachung und Law and Order gegen Terror), Kritik an der Anwendung der Gewaltenteilung und an der "laschen" Justiz (mehr Polizeistaat). Dass die Zunahme dieser Parteien bisher in DE nicht in dem Umfang wie in anderen Ländern Europas geschah, liegt meines Erachtens an der besonderen Historie (Hitlerfaschismus), weshalb Parteien rechts von der CDU regelmässig scheiterten. Es lag auch an der Integrationsfähigkeit der CDU/CSU am rechten Flügel sowie der früheren geringen Beteiligung von Akademikern an nationalistischen Parteien. Es waren nun Akademiker, welche in den vergangen Jahren leider in DE eine "intellektuelle" Revision bzw. Abgrenzung von der Schuld DE aus dem 2. Weltkrieg ideologisch durchsetzten, die völkische Programmatik der AFD verfassen und sophistische Erklärungen, Rückzieher äussern, während ein Gauland mal zu direkt und offen spricht. Die AFD schätzt ihr Wählerpotential mit max. bis zu einem 1/3 der zur Wahl Gehenden (so "ernüchternd und traurig" das auch ist) durchaus realistisch ein.
Aus diesen Gründen erscheint es mir viel, viel zu kurz gegriffen, die Erfolge der AFD alleine bei der Flüchtlingspolitik und der Politik Merkels zu suchen. Das tat spez. die SPD am Wahlabend, um die CDU von Merkels-Mitte-Kurs auf den CSU-Kurs in ganz DE zu bringen, was der SPD wieder etwas Stimmen in der Mitte gäbe. Sehr kurzsichtig in meinen Augen, weil es sich bei der AFD um eine klassisch nationalistische, konservative Sammlungsbewegung handelt, welche Wahlstimmen von allen politischen Parteien und aus allen Schichten (auch Akademiker) einsammelt wie ähnliche Parteien in anderen europäischen Ländern auch. Ich erwarte, dass dieser "nationalistische" Trend weiter anwächst und die CDU/CSU in ca. 4-6 Jahren Bündnisse mit der AFD in Landesparlamenten eingehen werden und auf Gemeinde- und Kreisebenen schon vorher.