gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
4 Radtage Südbaden
4 Radtage Südbaden
Keine Flugreise
Deutschlands wärmste Gegend
Kilometer sammeln vor den Wettkämpfen
Traumhafte Trainingsstrecken
Training auf dem eigenen Rad
09.-12.05.2024
EUR 199,-
Layla, oder haben wir alle einen am Kuckkuck - Seite 3 - triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum
Zurück   triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum > Offtopic > Politik, Religion & Gesellschaft
Registrieren Benutzerliste Suchen Heutige Beiträge

Antwort
 
Themen-Optionen
Alt 16.07.2022, 23:09   #17
Sanny97
Szenekenner
 
Benutzerbild von Sanny97
 
Registriert seit: 16.04.2016
Ort: Mannheim
Beiträge: 64
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
Wenn man es als normal erlebt, daß auch Frauen Ärzte sind, dann ist das Bild automatisch nicht nur männlich. Das Bild im Kopf ändert sich, wenn sich viele Frauen eben auch auf Stellenausschreibungen mit dem generischen Maskulin bewerben (meine Frau hatte keine Hemmungen oder überhaupt etwas gedacht, als sie sich auf eine Anzeige für eine Stelle für einen "Ingenieur" bewarb - und sie wurde genommen, ob sie Frau oder Mann war, war jedem egal, es ging um die Fähigkeiten. Wir können noch so oft Bankräuber:in oder Baggerfahrer:in schreiben, die meisten werden weiterhin Männer in der Vorstellung haben, weil eben Frauen beides eher selten tun, und es auch nicht öfter tun werden, bloß weil es eine Gruppe Menschen diese Worte so benutzt. Mir fehlt der Glaube daran, daß man menschliches Denken über erzwungene Sprache grundlegend ändern kann.
Und warum nicht bei der Sprache anfangen? Stellen damit zugänglicher und attraktiver machen? Ist doch ein einfacher Schritt ...
Mir geht es aber grundsätzlich nicht um Jobs/Stellenanzeigen o.ä.
Ich finde es macht Sinn, von Ärzt*innen (meinetwegen auch Ärzten und Ärztinnen) zu sprechen, wenn man auch das weibliche Pendant meint. Sprache wird so einfach viel genauer - denn wenn ich dann wirklich nur männliche Ärzte meine, kann ich das verdeutlichen :-)

Ich glaube schon, dass man menschliches Denken über die Sprache beeinflussen kann. Ob man das erzwingen muss, ist die andere Frage. Den krassen Gegenwind, den es dabei von vielen Seiten gibt, kann ich aber nicht nachvollziehen. Entweder man gendert halt oder man lässt es eben bleiben. Bleibt ja immer noch jedem selbst überlassen. Zumindest habe ich noch kein Gesetz entdeckt, in dem steht, dass jeder gegendert sprechen und schreiben muss. Dass dies in manchen Bereichen inzwischen gefordert wird, mag sein. Aber wir sind weit davon entfernt, Sprache aufgezwungen zu bekommen.
Das bestimmte Worte verboten werden, ist meiner Meinung nach ein völlig anderes Thema.
__________________
The only thing standing between you and your goal is the bullshit story you keep telling yourself as to why you can't achieve it.
Sanny97 ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 16.07.2022, 23:17   #18
Schwarzfahrer
Szenekenner
 
Benutzerbild von Schwarzfahrer
 
Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 6.132
Zitat:
Zitat von Sanny97 Beitrag anzeigen
Entweder man gendert halt oder man lässt es eben bleiben. Bleibt ja immer noch jedem selbst überlassen. Zumindest habe ich noch kein Gesetz entdeckt, in dem steht, dass jeder gegendert sprechen und schreiben muss. Dass dies in manchen Bereichen inzwischen gefordert wird, mag sein. Aber wir sind weit davon entfernt, Sprache aufgezwungen zu bekommen.
Wenn bei Studenten Notenabzug droht, wenn sie ihre Semester- oder Diplomarbeiten nicht gendern, ist bereits Zwang. Wenn in manchen Behörden die Mitarbeiter ihre schriftlichen Texte gendern müssen, ist es Zwang. Es wird also bei weitem nicht jedem selbst überlassen, und es wird bereits vielen aufgezwungen. Ich bin froh, daß in meinem Job es (noch?) egal ist, wie ich rede.
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Schwarzfahrer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.07.2022, 23:32   #19
welfe
Szenekenner
 
Registriert seit: 13.09.2014
Beiträge: 1.457
Unglücklich

Zumindest in meiner Branche ist es mittlerweile Usus statt der Wortungetüme Abkürzungen zu verwenden: SuS (Schülerinnen und Schüler) und KuK (Kolleginnen und Kollegen), das finde ich unschön, aber wer ständig Protokolle schreiben muss, greift zu diesem Notnagel.

Ich persönliche habe mich noch immer angesprochen gefühlt, wenn von Kollegen, Lehrern, Startern, Athleten, Sportlern die Rede ist.

Was mich allerdings amüsiert: wenn political correctness über Grammatik siegt: Liebe Mitgliederinnen und Mitglieder

Aber was die allgegenwärtige Rassismusdebatte betrifft, weiß ich echt langsam nicht mehr, wie ich sprachlich korrekt im Unterricht ethnische Konflikte (so?) noch benennen darf, z.B. amerikanische Geschichte: First Nations und? Weiße/Kaukasier/Europäischstämmige und People of Colour? Sind „Indigene“ oder „Asiaten“ keine People of Colour oder auch? Wie unterscheide ich dann ggf.? Da wird es m.E. langsam schwierig.

Das Lied ist einfach nur doof, aber wenn man mit Sexismus kommt, kann man eigentlich alle Ballermannhits und Raps verbieten (was aus meiner Sicht musikalisch kein Verlust wäre).
welfe ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 16.07.2022, 23:58   #20
trithos
Szenekenner
 
Registriert seit: 13.07.2014
Ort: neue Kloster- und Burgstadt bei Wien
Beiträge: 1.403
Ich als Ösi finde es lustig, dass das Gendern gerade in Deutschland so ein heißes Thema ist: Ihr gendert doch eigentlich schon immer. Der Deutsche, die Deutsche ... oder als Anrede in der Mehrzahl: liebe Deutsche!

Tut doch gar nicht weh. Wir Österreicher und Österreicherinnen haben es da viel schwerer. Seid doch froh, dass ihr nicht die Deutschländer und Deutschländerinnen seid.

Aber um auch einen ernsthaften Beitrag zu leisten: Ich finde gendern grundsätzlich wichtig. Ich finde es aber auch wichtig, dass man die Sprache dann noch sprechen kann. Mit ein bisschen Nachdenken lässt sich das auch machen. "Österreicherinnen und Österreicher" lässt sich beispielsweise durchaus sprechen und wenn ich Wert darauf lege, auch non-binäre Menschen einzubeziehen, dann sage ich halt "Menschen in Österreich".

Natürlich kann man auch Beispiele konstruieren, wo das nicht so einfach ist. Aber es muss ja nicht gleich alles perfekt sein. Wichtig ist meiner Meinung nach, dass die Sprache gegenüber den Menschen, die sie bezeichnet, Respekt ausdrückt. Und wenn das manchmal ein bisserl umständlicher sein sollte - was soll´s?

Zum Lied, das der Aufhänger der Diskussion ist, sage ich lieber gar nichts ...
trithos ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.07.2022, 00:04   #21
Flow
Szenekenner
 
Benutzerbild von Flow
 
Registriert seit: 09.10.2006
Ort: Berlin
Beiträge: 17.925
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
meine Frau hatte keine Hemmungen oder überhaupt etwas gedacht, als sie sich auf eine Anzeige für eine Stelle für einen "Ingenieur" bewarb
Wenn sie ein richtiger Ingenieur ist, gibt's da ja auch nichts zu bedenken ...

Einigermaßen brauchbarer Kommentar vom Nele Pollatschek
__________________

Flow ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 17.07.2022, 01:21   #22
trithos
Szenekenner
 
Registriert seit: 13.07.2014
Ort: neue Kloster- und Burgstadt bei Wien
Beiträge: 1.403
Ich finde den Zugang von Nele Pollatschek durchaus originell und ich finde, es lohnt sich, darüber zumindest kurz nachzudenken. Das habe ich gemacht, und das Ergebnis ist: so logisch ihre Argumentation auf den ersten Blick erscheint, ist der Ansatz "im Deutschen sollten wir es so machen wie im Englischen" deshalb zum Scheitern verurteilt, weil das Englische zumindest den Vorteil hat, dass die Artikel ohnehin geschlechtsneutral sind.

Obwohl ich kein "native speaker" bin, würde ich vermuten, dass es im englischen Sprachgefühl leichter ist, sich "an actor" als Frau vorzustellen, als im deutschen Sprachgefühl "einen Schauspieler" als Frau zu verstehen.

Damit steht allerdings meiner Meinung nach ihre ganze Argumentation auf tönernen Füßen, obwohl ich wie gesagt ihren grundsätzlichen Zugang für durchaus spannend halte. Aber: man muss halt auch die Eigenheiten der jeweiligen Sprache berücksichtigen und kann nicht englische Regeln (und englisches Sprachgefühl) einfach aufs Deutsche übertragen.
trithos ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.07.2022, 01:38   #23
Flow
Szenekenner
 
Benutzerbild von Flow
 
Registriert seit: 09.10.2006
Ort: Berlin
Beiträge: 17.925
Zitat:
Zitat von trithos Beitrag anzeigen
Obwohl ich kein "native speaker" bin, würde ich vermuten, dass es im englischen Sprachgefühl leichter ist, sich "an actor" als Frau vorzustellen, als im deutschen Sprachgefühl "einen Schauspieler" als Frau zu verstehen.
Für mich ist das generische Maskulinum die neutrale, allumfassende Form.

"Ich bin Teilnehmer beim Marathon am Sonntag" sagt nichts über das Geschlecht des Sprechers aus.

Linguistisch wird das wohl als "unmarkiert" bezeichnet.

Die abgeleitete (!) weibliche Form bezeichnet zusätzlich zur Teilnehmereigenschaft das Geschlecht der Sprechers.
Eine "markierte" Form.

Ein weiblicher Teilnehmer kömnte als sowohl "Ich bin Teilnehmer" sagen, als auch "Ich bin Teilnehmerin", falls zusätzlich das Geschlecht betont werden soll.

Eine abgeleitet, markierte männliche Form existiert hingegen nicht.

Durch den Genderunfug wird diese Ordnung nun zerstört. Teilnehmer sollen nun plötzlich alle männlich sein, weibliche Teilnehmer gibt es nicht mehr.

Hermaphroditen, sowie alle weiteren Neukreationen sind in der noch am wenigsten ungelenken Sprachzerstörungsvariante von vornherein erstmal ausgeschlossen, was Platz für weiteren Aktionismus schafft ...

-> "Wir schaffen Probleme, wo früher keine waren, um hässliche Lösungen zu präsentieren, die nicht funktionieren" ©

In allen Punkten schlüssig finde ich Frau Pollatscheks Argumentation auch nicht.


Grüße ...
__________________


Geändert von Flow (17.07.2022 um 01:52 Uhr). Grund: orthographische Optimierungsmaßnahme
Flow ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 17.07.2022, 02:21   #24
LidlRacer
Szenekenner
 
Benutzerbild von LidlRacer
 
Registriert seit: 01.02.2008
Beiträge: 18.651
Zitat:
Zitat von Flow Beitrag anzeigen
Hermaphroditen, sowie alle weiteren Neukreationen ...
Menschen, die nicht ins primitive m/w-Bild passen, als "Neukreationen" zu verunglimpfen, finde ich zum Kotzen!

Nein, finde ich nicht.
Es ist zum Kotzen!
__________________
AfD-Verbot jetzt - und die "Werteunion" am besten gleich mit!
Russland ist ein Terrorstaat.
Unite behind the science!
Fahrrad for future!
LidlRacer ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort


Themen-Optionen

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge anzufügen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

vB Code ist An.
Smileys sind An.
[IMG] Code ist An.
HTML-Code ist Aus.
Gehe zu

Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 01:11 Uhr.

Durchbruch: Was wirklich schneller macht
Persönliche Tipps aus dem Training der Triathlon-Langstreckler Peter Weiss und Arne Dyck
Wettkampfpacing Rad
Nächste Termine
Anzeige:

triathlon-szene.de

Home | Impressum | Datenschutz | Kontakt | Forum

Social

Forum
Forum heute
Youtube
facebook
Instagram

Coaching

Individuelles Coaching
Trainingspläne
Gemeinsam zwiften

Trainingslager

Trainingslager Mallorca
Trainingslager Deutschland
Radtage Südbaden
Alle Camps

Events

Gemeinsamer Trainingstag
Gemeinsames Zeitfahrtraining
Trainingswochenende Freiburg
Trainingswochenende München
Zeitfahren Freiburg
Zwei-Seen-Tour München

TV-Sendung

Mediathek
Infos zur Sendung

Racewear

Trikot und Hose

Rechner

Trainingsbereiche und Wettkampftempo Rad
Trainingsbereiche und Wettkampftempo Laufen
Trainingsbereiche und Wettkampftempo Schwimmen
Profi-Pacing Langdistanz
Vorhersage erste Langdistanz
Altersrechner
Wettkampfpacing 100 km Lauf
Wettkampfgetränk selbst mischen
Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.