Ich finde es hirnrissig, sowas verbieten zu wollen. Hätte man es einfach ignoriert, wäre es nur dem Zielpublikum bekannt und alles in bester Ordnung.
Hirnrissig, besonders weil es genau das Gegenteil erreicht: das Lied wird bundesweit bekannt, und es wird jetzt um ein vielfaches mehr gesungen und gespielt; ansonsten wäre es bald durch den nächsten seichten Hit verdrängt, und vergessen.
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
__________________
AfD-Verbot jetzt - und die "Werteunion" am besten gleich mit!
Russland ist ein Terrorstaat.
Unite behind the science!
Fahrrad for future!
Ich finde den Topf, in den hier alles geworfen wird, schon ziemlich groß.
Im Kern geht es um Gleichberechtigung, aber zwischen Zigeunerschnitzel, dem Abschaffen des Weihnachtsmarktes und einer gendergerechten Anrede liegt schon ein weites Feld.
Meine Meinung: Sprache ist Ausdruck unseres Denkens, insofern ist Sensibilität in diesem Bereich nicht das Verkehrteste...
Sehr schön ausformuliert, auch der nicht mit zitierte Teil.
Sehe eigentlich alles genauso.
Das Layla-Lied ist schlecht. Die Festzelt-Zensur des Songs ist letztlich nur eine für die Produzenten hochwillkommener Marketing-Aktion, um die Verkäufe/ Streaming-Abrufe erst recht anzukurbeln.
Der Verzicht auf stigmatisierende und beleidigende Begriffe wie Zigeuner und Neger macht absolut Sinn und tut weder der Sprache noch irgendjemandem, der meint dass diese Begriffe zu unserer Sprache dazu gehören weh.
Sprache verändert sich nunmal.
Genauso ist es beim Gendern: Wem schadet es? Wem tut es weh?
Genauso ist es beim Gendern: Wem schadet es? Wem tut es weh?
Das ist der Punkt, bei dem ich ausnahmsweise mal anderer Meinung bin als du. Kommt in der Gegenfrage zum Ausdruck: Wem nützt es? Was wird dadurch gewonnen?
__________________ "Sport hat die Kraft, die Welt zu verändern. Er hat die Kraft, zu inspirieren. Er hat die Kraft, Menschen zu vereinen, wie es sonst nur weniges kann. Sport kann Hoffnung erwecken, wo vorher nur Verzweiflung war." (Nelson Mandela)
Das ist der Punkt, bei dem ich ausnahmsweise mal anderer Meinung bin als du. Kommt in der Gegenfrage zum Ausdruck: Wem nützt es? Was wird dadurch gewonnen?
Gendern sensibilisiert. Wir bringen mit unserer Sprache unterschwellig sehr viel zum Ausdruck, teilweise auch ungewollt. Ich habe gendern zunächst auch für übertrieben gehalten - wurde im Studium im Laufe der Semester aber eines besseren belehrt.
Zum einen werden Frauen in der Sprache sichtbar gemacht. Zum können sich Menschen, die mit den Kategorien Mann und Frau eventuell nichts anfangen können, gleichermaßen mitgemeint fühlen.
Im Studium gab es ein simples Beispiel dazu. Leider kriege ich es nicht mehr ganz zusammen. Im Prinzip war aber der Schluss daraus, dass man sich eine Gruppe von Ärzten vorstellen soll. Das Bild dieser Gruppe von Ärzten bestand bei den meisten nur aus männlichen Ärzten - gemeint war aber eine Gruppe von Ärzten und Ärztinnen. Wie gesagt, ich bekomme es nicht mehr ganz zusammen, aber es hat verdeutlicht, dass Frauen zwar evtl. mitgemeint sind, es beim Gegenüber aber nicht immer so ankommt.
@Thema
Wie bereits geschrieben wurde, finde ich auch, dass da viele Themen zusammengeschmissen werden.
Zum Lied Layla:
Ich finde es problematisch, dass genau dieses Lied jetzt zensiert werden soll bzw. teilweise verboten wird, weil es mMn im gleichen Genre aber auch z.B. im Bereich Deutschrap deutlich frauenverachtendere Texte gibt. Es ist halt ein klassischer Malle-Hit. Natürlich ist der Text weder der hellste, noch der feministischste - aber das sind eben die Texte vieler anderer Lieder auch nicht. Von daher weiß ich nicht woher da der große Aufstand kommt...
"Zigeuner", Rassismus etc. ist nochmal ein ganz anderes Thema ---> Wir sollten uns alle ganz dringend angewöhnen zu akzeptieren, dass die Leute, die von Rassismus und Diskriminierung in jeglicher Form betroffen sind, auch diejenigen sind, die definieren was rassistisch und diskriminierend ist. Als privilegierte weiße Person finde ich es schon ein wenig schwierig darüber zu urteilen und würde es daher auch nicht tun.
__________________
The only thing standing between you and your goal is the bullshit story you keep telling yourself as to why you can't achieve it.
Eben, Sprache ändert sich durch lebendiges Sprechen, Zufälle, Zeit - wenn aber Sprachänderungen "von oben herab" dem "gemeinen Volk" vorgeschrieben werden, dann werden diese nur sehr selten gelebt und im Alltag übernommen, das hat historisch noch nie besonders gut geklappt (außer in 1984...)
Zitat:
Zitat von Hafu
Genauso ist es beim Gendern: Wem schadet es? Wem tut es weh?
Schaden tut es der Schönheit und Verständlichkeit der Sprache; weh tut es jedem, der auf flüssige Sprache und Leserlichkeit Wert legt. Und mir krümmen sich die Fußnägel hoch, wenn ich in Briefen vom Betriebsrat unter "Liebe Mitarbeitende" angesprochen werde, da ich gerade wenn ich den Brief lese, nicht mitarbeite, also nicht mitarbeitend sein kann.
Die wichtigere Frage hat oben Foxi gestellt.
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
:::dass man sich eine Gruppe von Ärzten vorstellen soll. Das Bild dieser Gruppe von Ärzten bestand bei den meisten nur aus männlichen Ärzten - gemeint war aber eine Gruppe von Ärzten und Ärztinnen. Wie gesagt, ich bekomme es nicht mehr ganz zusammen, aber es hat verdeutlicht, dass Frauen zwar evtl. mitgemeint sind, es beim Gegenüber aber nicht immer so ankommt.
Wenn man es als normal erlebt, daß auch Frauen Ärzte sind, dann ist das Bild automatisch nicht nur männlich. Das Bild im Kopf ändert sich, wenn sich viele Frauen eben auch auf Stellenausschreibungen mit dem generischen Maskulin bewerben (meine Frau hatte keine Hemmungen oder überhaupt etwas gedacht, als sie sich auf eine Anzeige für eine Stelle für einen "Ingenieur" bewarb - und sie wurde genommen, ob sie Frau oder Mann war, war jedem egal, es ging um die Fähigkeiten. Wir können noch so oft Bankräuber:in oder Baggerfahrer:in schreiben, die meisten werden weiterhin Männer in der Vorstellung haben, weil eben Frauen beides eher selten tun, und es auch nicht öfter tun werden, bloß weil es eine Gruppe Menschen diese Worte so benutzt. Mir fehlt der Glaube daran, daß man menschliches Denken über erzwungene Sprache grundlegend ändern kann.
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)