Natürlich ist das Thema Restschuld mit Vorsicht zu genießen, weil die aktuellen Zinsen wohl nicht ewig so bleiben (wobei wir vor acht Jahren beim Kauf unserer ETW schon einen recht niedrigen Zins bekommen haben und der heute nochmal niedriger ausfallen würde - kann also in beide Richtungen gehen).
Ich sehe aktuell eher das Problem, wie das mit dem Grundstückskauf aussehen würde. Wie gesagt, unser Eigenkapital ist halt primär nicht sofort verfügbar (weil unsere ETW und das Haus der Schwiegereltern), was für den Grundstückskauf natürlich nachteilig wäre.
Diese Woche hatte ich zumindest mal ein kurzes Telefonat mit einem potenziellen Bauträger. Quintessenz für mich war, dass...
- bis zum Baubeginn die Preise naturgemäß nochmal steigen werden (okay, damit war zu rechnen)
- die Firma auch nach Grundstücken Ausschau hält, sich aber vertraglich absichert (d.h. wenn man ein Grundstück von der Firma gefundenes Grundstück kauft, man sich auch verpflichtet, über die Firma zu bauen)
- Finanzierung und Verkauf der Bestandsimmobilien auch über die Firma abgewickelt werden können, wenn man will
Kompliziert sehe ich immer noch mehrere Sachen:
- beim Bau zahlt man ja nicht erst am Ende die komplette Summe, sondern immer Teilsummen (wofür man wieder einen höheren Kredit braucht, weil man seine Bestandsimmobilien ja noch nicht verkauft hat -> höhere Belastung bis zum Einzug)
- selbiges gilt ja auch für das Grundstück selbst
- Übergangszeit für den Umzug
Ich mein, es bringt halt nix, wenn man ca. 60% der Gesamtkosten eigentlich selber tragen kann, es aber nicht liquide ist, man also doch mehr oder weniger den kompletten Betrag leihen muss und dann das ganze daran scheitert, weil man die Zinsen im Übergangszeitraum nicht bedienen kann.
Du ( und der ein oder andere hier) irrst dich. Ich habe sehr gut zugehört. Zur Debatte standen 10 oder 15 Jahre. Die meisten empfahlen mir 15 Jahre, weil die Zinsen aus damaliger Sicht „gerade günstig waren“.
Der Berater, bei dem ich unterschrieben habe, gab mir einen genialen Tipp:
1. Mir ging es vor allen Dingen darum daß Du als Verbraucher auch bei 15 Jahren Zinsbindung, nach 10 Jahren ein Sonderkündigungsrecht hast.
Dieses wird meine Frau vorraussichtlich in 2 Jahren nutzen können um ohne Sondertilgungskosten umzuschulden/neu zu verhandeln.
2. Das bei der kürzeren Zinsbindung die Zinsen niedriger sind ist schon klar.
Schliesslich haben sie die Chance Dir nach 10 Jahren ein höheres Zinsniveau zu verkaufen. Bei den 15 Jahren Zinsbindung bleibt ihr Zins wie er ist oder ist niedriger.
In beiden Fällen kann es natürlich sein daß Du gar keinen Kredit mehr bei Ihnen brauchst.
__________________
PB
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Ich mein, es bringt halt nix, wenn man ca. 60% der Gesamtkosten eigentlich selber tragen kann, es aber nicht liquide ist, man also doch mehr oder weniger den kompletten Betrag leihen muss und dann das ganze daran scheitert, weil man die Zinsen im Übergangszeitraum nicht bedienen kann.
Oder sehe ich da irgendwas völlig falsch?
Ja. Es gibt spezielle kurz laufende Übergangsdarlehen genau für solche Themen. Hatte ich mich mal darüber informiert, wäre kein größeres Problem gewesen. Allerdings hast du während der Bauzeit und danach schon eine doppelte Belastung, die musst du mit einkalkulieren. Viel hängt davon ab, wie schnell ihr eure Bestandsimmobilien verkaufen könnt.
Ich mein, es bringt halt nix, wenn man ca. 60% der Gesamtkosten eigentlich selber tragen kann, es aber nicht liquide ist, man also doch mehr oder weniger den kompletten Betrag leihen muss und dann das ganze daran scheitert, weil man die Zinsen im Übergangszeitraum nicht bedienen kann.
Oder sehe ich da irgendwas völlig falsch?
Ohne überhaupt alle Beiträge gelesen zu haben und ich will dir auch nix raten ohne deine persönliche Situation zu kennen, dennoch das Offensichtliche: Solche Übergangsfinanzierungen werden oft durch variable, endfällige Darlehn recht einfach gelöst. Dazu solltest du bei entsprechender Bonität bei deiner Hausbank sehr gute Konditionen bekommen. Hast du allerdings die monatliche Kapazität nicht, die entsprechenden Zinsen zu bezahlen, musst du dir nen anderen Plan überlegen. Wird nix helfen.
Bedeutet das, dass Ihr nach dem Verkauf des EFH und der ETW etwa 60% EK für das ZFH habt? Für mich hört sich das nach schlaflosen Nächten an.
Das Haus meiner Schwiegereltern wurde vor ein paar Jahren mal professionell auf Wert geschätzt und bei unserer ETW gehe ich davon aus, dass der Wert seit unserem Kauf nicht gefallen ist, weshalb ich annehme, dass wir etwa 60% EK für das ZFH (also das Haus plus Grundstück) hätten. Und das halte ich für konservativ.
Ich hatte eigentlich angenommen, dass das jetzt nicht wenig ist, daher verstehe ich den Verweis auf schlaflose Nächte nicht. Zudem sind wir wie angemerkt nicht in der Situation, bauen zu müssen.
Sorry, mit "schlaflose Nächte" wollte ich nicht andeuten, dass Ihr fürchten müsst, dass Ihr unter der Brücke landet.
Mich würde sehr beschäftigen, ob ich die beiden Immobilien zu den Preisen verkaufen kann, zu denen ich sie verkaufen möchtet und das ganze Timing mit den Auszügen und dem Bau und dem Einzug ins neue Haus auch funktioniert. Mich beschäftigt sowas gerne am Abend, deswegen die "schlaflosen Nächte".
Freunde von uns haben ein Ähnliches "Problem" Seyan. Sie haben das Haus verkauft und mit dem Käufer ausgemacht, dass dieser erst in einem Jahr einziehen kann... Das ist vielleicht nicht leicht zu finden und vielleicht muss man das Haus dafür etwas niedriger verkaufen, aber eine Möglichkeit wäre es ja schon.
Ansonsten hast du ja 12 Monate bereitstellungsfreie Zeit und du könntest mit 5% Sondertilgung (je nach Kredit auch mehr vorher aushandeln) relativ schnell den Kredit wieder abzahlen, was für große Sicherheit bei der Bank sorgt und du mit sehr niedrigen Zinsen rechnen kannst...
Wir für uns haben herausgefunden, je höher die aufgenommene Summe, desto geringer der Zinssatz...