Ich hab übrigens heute früh einen Schnelltest gemacht, weil ich gestern ziemlich schlapp war und dann abends und heute morgen ganz leichtes Halsweh und bisschen Schnupfen hatte. Negativ. Der Test wird am Donnerstag wiederholt und bei Bedarf auch nochmal am Montag. Bei einem positiven Test hätten wir direkt einen Abstrich für PCR gemacht.
Zum Glück bietet mein Arbeitgeber das für alle Mitarbeiter kostenlos an. Bei stärkeren Symptomen wäre ich natürlich zu Hause geblieben, aber so konnte ich heute mit gutem Gewissen in die Arbeit gehen ohne Angst zu haben die Kollegen anzustecken. Natürlich trage ich trotzdem den ganzen Tag Maske und mache Mittagspause alleine im Büro und beachte AHA ganz besonders gewissenhaft. So wollen wir als Firma gesundheitlich und wirtschaftlich gut durch die Pandemie kommen.
Im Sommer lag die Trefferquote sogar bei unter 1% , was manche zur Behauptung verführte, dass die Pandemie vorbei ist (gab ja auch 'ne Querdenkerdemo mit diesem Motto), weil man annahm, dass die gefundenen 1% mehr oder weniger identisch ist mit der damals von manchen zugeschriebenen 1% falsch positiver Tests (die aber bei weitem zu hoch gegriffen sind für den PCR-Test wegen dessen Retestabsicherung bei positiven Befunden).
Mittlerweile ist die Trefferquote in der Tat laut RKI auf 9% angestiegen, aber in der Zahl ist auch die riesige Menge an bayerischen Tests mit enthalten, wo weiterhin mehr oder weniger anlasslos getestet wird. In Bayern bekommt nach wie vor jeder einen PCR-Test, der ihn haben will und alle Kliniken und Heime in Gegenden mit einer Inzidenz von über 50 (also quasi im gesamten Freistaat) müssen sogar alle 2 Wochen ihr gesamtes Personal durchtesten, egal ob Symptome oder nicht.
Bei diesen Reihentests ist bei unserer 260-köpfigen Belegschaft bisher niemand aufgefallen. Die sehr wenigen Covid-19-positiven Fälle innnerhalb der letzten 4 Wochen im Personal (3 Stück) waren jeweils gezielte Tests wegen milder Symptome.
Da der Landkreis Traunstein ja aktuell wegen der der Nähe zu Österreich und dem angrenzenden Landkreis Berchtesgadener Land und mutmaßlich auch wegen der vielen Grenzpendler stark betroffen ist, glaube ich vor dem Ausschnitt dieser kleinen Zahlen nicht an eine riesige Dunkelziffer. Da müsste es bei den Reihentests mehr Zufallstreffer geben.
Aber ich kenne die Ergebnisse der Reihentestungen aus anderen Kliniken nicht. Das würde natürlich die Aussagekraft stark erhöhen.
Eine gewisse Dunkelziffer gibt es sicherlich und dort, wo es schwierig ist, PCR-Tests (selbst mit leichten Erkältungssymptomen zu bekommen) ist die Dunkelziffer sicher höher als in Bayern.
So rein statistisch würden die Tests ohne Treffer bei Euch ja dazu führen, dass der Schnitt der positiven Tests im Mittel bei allen anderen Teststellen steigt.
In einem Krankenhaus gehe ich mal davon aus, dass die Anzahl der sehr umsichtigen Personen zu diesem Thema höher ist als im Durchschnitt der Bevölkerung.
In Berlin war es einer Kollegin mit schweren Erkältungssymptomen fast unmöglich einen Test zu bekommen. Am Ende hat sie sich mehrere Stunden in einer Schlange ähnlich kranker Personen gestellt. Fast ein Wunder, dass der Test dann trotzdem negativ war.
Covid Reihentests beim Personal in bayerischen Kliniken
Zitat:
Zitat von Hafu
.... und alle Kliniken und Heime in Gegenden mit einer Inzidenz von über 50 (also quasi im gesamten Freistaat) müssen sogar alle 2 Wochen ihr gesamtes Personal durchtesten, egal ob Symptome oder nicht. ...
Zu dieser Aussage würde mich sehr die entsprechende Regelung interessieren.
Ich arbeite in einer bayerischen Universitätsklinik und von derartigen Reihentests beim Personal habe ich weder bei uns noch aus den umliegenden Kliniken je etwas gehört oder gesehen. Die ganze Gegend liegt schon seit Wochen in der Inzidenz weit über 50.
Hier werden alle neu aufgenommenen Patienten, Personal mit Symptomen und Kontaktpersonen von infizierten Patienten oder Personal untersucht. Dabei liegt aktuell die Rate positiver SARS-CoV-2-Tests in der PCR bei ca 7%.
Für derartige Reihentests würden uns in jeder Hinsicht die Ressourcen fehlen!
...Am Ende hat sie sich mehrere Stunden in einer Schlange ähnlich kranker Personen gestellt. Fast ein Wunder, dass der Test dann trotzdem negativ war.
Falls die Schlange indoor und mit geringen Abständen war, müsste man den Test nach 5 Tagen wiederholen. Die Virendosis aus Aerosolen, die für eine Ansteckung reicht, genügt noch nicht um einen Rachen-Nasen-Abstrich positiv zu machen, obwohl die PCR an und für sich schon extrem empfindlich ist.
Die geringste inkubationszeit zwischen Ansteckung und positivem Test liegt, wenn man so rumsucht in den Studien, bei drei Tagen und im Durchschnitt wohl bei 5 Tagen.
Dass es nach 9 Monaten Pandemie immer noch Testcenter gibt, wo Menschenschlangen entstehen ist schwer verständlich
Zu dieser Aussage würde mich sehr die entsprechende Regelung interessieren.
Ich arbeite in einer bayerischen Universitätsklinik und von derartigen Reihentests beim Personal habe ich weder bei uns noch aus den umliegenden Kliniken je etwas gehört oder gesehen. Die ganze Gegend liegt schon seit Wochen in der Inzidenz weit über 50.
...
Habe deswegen mich gerade nochmal mit unserem Hygienebeauftragten unterhalten.
Es gibt eine Handreichung des Gesundheitsministeriums (Verordnung), in dem sich der Passus findet
Zitat:
...ab einer Inzidenz von 50/ 100 000 sind in Kliniken und stationären Pflegeeinrichtungen regelmäßig Reihentestungen des Personals vorzunehmen...
Wir haben dann vor 5 Wochen, als der Landkreis Rosenheim diese Schwelle überschritten hat, im Ministerium direkt nachgefragt, was "regelmäßig" heißt und die Antwort erhalten, dass das nicht genau definiert sei und der jeweiligen Klinik bzw. dem Gesundheitsamt überlassen bleibt. Und der Passus sei eine "soll" und keine "muss"-Bestimmung.
Die Tests bei uns sind für das Personal freiwillig alle zwei Wochen (machen aber die allermeisten mit)
In einem Konkurrenzunternehmen (Schön-Gruppe) finden sie verpflichtend statt, was dort zu heftigen Diskussionen mit dem BR führt.
Zunächst möchte ich ein herzliches Danke sagen für die vielen wertvollen Informationen die hier niedergeschrieben werden. Besonders an Hafu, Lidl und Klugschnacker.
Frage: Wie sind denn Eure Erfahrungen im nächsten Bekannten- und Familienkreis bezüglich den unterschiedlichen Auffassungen zu Corona?
Ich selbst habe in der Familie eine Person die den Verschwörungsgurus nachläuft. Vorher ist er mit beiden Beinen fest im Leben gestanden, war erfolgreich, kreativ und beliebt. Nun redet er nur noch wirres Zeug und hat sich mit allen verworfen. Sein Geschäft geht immer schlechter, er hängt nur noch im Internet, um sich alle Infos über Corona rauszusaugen.
Sachliche Diskussion unmöglich. Er haut mit Zahlen und Daten um sich ohne Punkt und Komma und bringt diese in total falschen Zusammenhang. Wenn man auch nur versucht, eine einzige These zu widerlegen wird er gleich persöhnlich. Da er mir so nahe steht, will ich einen Bruch vermeiden. Ich sehe viele Paralellen zu Sekten. (Abhängig machen, Kontakte im Umfeld zerstören, "wir sind die Wissenden", der Erlöser wird kommen usw.)
Ich habe den Eindruck, dass er nicht mehr Herr seiner Sinne ist.
Leider bin ich total ratlos wie ich mich verhalten soll.
Über einen Austausch und Eure Erfahrungen mit dieser zerstrittenen Welt wäre ich dankbar.
Habe deswegen mich gerade nochmal mit unserem Hygienebeauftragten unterhalten.
Es gibt eine Handreichung des Gesundheitsministeriums (Verordnung), in dem sich der Passus findet
Wir haben dann vor 5 Wochen, als der Landkreis Rosenheim diese Schwelle überschritten hat, im Ministerium direkt nachgefragt, was "regelmäßig" heißt und die Antwort erhalten, dass das nicht genau definiert sei und der jeweiligen Klinik bzw. dem Gesundheitsamt überlassen bleibt. Und der Passus sei eine "soll" und keine "muss"-Bestimmung.
Die Tests bei uns sind für das Personal freiwillig alle zwei Wochen (machen aber die allermeisten mit)
In einem Konkurrenzunternehmen (Schön-Gruppe) finden sie verpflichtend statt, was dort zu heftigen Diskussionen mit dem BR führt.