Können die Republikaner eigentlich ohne Trump? Man spricht doch inzwischen eher vom Trumpismus. Wie wahrscheinlich ist es z. B., dass Trump einfach weiter macht? Als "President in waiting", der 2024 erneut antritt. Die Voraussetzungen für Biden sind ja denkbar schlecht.Depression. Corona lange nicht besiegt. Gespaltener Kongress. Gefundenes Fressen für einen Trump, der versuchen könnte, Biden und die Demokraten weiter zu diskreditieren. Ich bin mir nicht sicher, ob der Abgesang auf Trump auch nachhaltig ist.
Egal wie es ausgeht, ich will mal einwerfen wie enttäuscht ich wieder von den Wahlvorhersagen bin.
Ich wollt es nicht tun, hab es aber doch getan: wirklich viele detailierte Umfragen, Zusammenfassungen von Umfragen, Projektionen gelesen und die waren alle eindeutig: Biden führt klar, wirklich klar.
Die Umfragen sagten auch immer, wir haben aus 2016 viel gelernt, unsere Methodik ist viel besser. Einige hatten auch Umfragenanalysen der Form: wenn wir 2020 genauso falsch liegen sollten, wie 2016, was ist dann?Dann führt Biden immer noch ...
In einer post mortem Analyse werden sicher vielfache Gründe genannt, warum Demoskopie immer schwerer wird, aber der Eindruck ist verheerend.
Hm. Trump 2024 ?
Das glaube ich irgendwie aus mehreren Gründen nicht.
a) wenn er jetzt verliert, ist es nicht so dass er ordentlich pleite geht ?
Er hatte ja selbst schon angedeutet, dass er dann "wegziehen muss".
Und ohne Geld ist es in Amerika doch ziemlich schwer eine Wahl durchzuziehen.
Ob die Anhänger 4 Jahre lang zu ihm halten, wenn er von der Bildfläche verschwunden ist ?
b) Er kann ja nicht verlieren. Er sagt selbst, gewinnen ist leicht. Verlieren ist schwer.
Was mit dieser Persönlichkeits-Struktur passiert, wenn er jetzt doch aus dem weißen Haus ausziehen muss, weiß vermutlich nicht mal er selbst.
Zwischen "kleinem trotzigen Kind" und "Ausrufen einer alternativen USA" sehe ich da alle Varianten
c) Wenn er weiterhin stark einflußreich im Polit-Zirkus bleibt, würde er vielleicht versuchen eines seiner Sprößlinge an diese Position zu bugsieren.
Egal wie es ausgeht, ich will mal einwerfen wie enttäuscht ich wieder von den Wahlvorhersagen bin.
Ich wollt es nicht tun, hab es aber doch getan: wirklich viele detailierte Umfragen, Zusammenfassungen von Umfragen, Projektionen gelesen und die waren alle eindeutig: Biden führt klar, wirklich klar.
Die Umfragen sagten auch immer, wir haben aus 2016 viel gelernt, unsere Methodik ist viel besser. Einige hatten auch Umfragenanalysen der Form: wenn wir 2020 genauso falsch liegen sollten, wie 2016, was ist dann?Dann führt Biden immer noch ...
In einer post mortem Analyse werden sicher vielfache Gründe genannt, warum Demoskopie immer schwerer wird, aber der Eindruck ist verheerend.
m.
Du hast hauptsächlich Deutsche bzw europäische Medien gelesen oder?
Alle Vorhersagen die ich gelesen habe und gehört habe sind genau davon ausgegangen. Sieg von Trump bei den Stimmen die direkt am Tag abgegeben wurden und danach kommt die Biden Welle über die Briefwahlstimmen. Alle haben auch das Szenario gezeichnet, dass Trump dann versuchen wir die Auszählung zu stoppen.
Egal wie es ausgeht, ich will mal einwerfen wie enttäuscht ich wieder von den Wahlvorhersagen bin.
...
Greift die aus meiner Sicht große Anzahl von Vorhersagen nicht in die Wahl schon mit ein? Oder versucht es zumindest?
Wären demokratische Wahlen nicht freier ohne die vielen sog. "Vorhersagen"?
Bezogen war das ausschliesslich auf amerikanische Vorhersagen und Erhebungen im Bezug auf Endergebnisse auf Staatenebene und die lag jetzt wirklich alle die ich gesehen habe so daneben wie 2016, vll. In Summe sogar noch mehr.
Es war natürlich mit Pandemie, extrem hoher Beteiligung (für US Verhältnisse), early voting eine komplett neue Lage, aber dennoch .....
Update: ich habe das leider nicht klar gesagt, Erhebungen vor der Wahl waren so problematisch. Das es in der Wahlnacht chaotisch wird, ist klar, aber das sind ja nur Momentaufnahmen.
Können die Republikaner eigentlich ohne Trump? Man spricht doch inzwischen eher vom Trumpismus. Wie wahrscheinlich ist es z. B., dass Trump einfach weiter macht? Als "President in waiting", der 2024 erneut antritt. Die Voraussetzungen für Biden sind ja denkbar schlecht.Depression. Corona lange nicht besiegt. Gespaltener Kongress. Gefundenes Fressen für einen Trump, der versuchen könnte, Biden und die Demokraten weiter zu diskreditieren. Ich bin mir nicht sicher, ob der Abgesang auf Trump auch nachhaltig ist.
Ich gehe auch nicht davon aus, dass sich Trump, so er denn tatsächlich "abgewählt" wird, in Würde zurückziehen wird, wie das andere Ex-Präsidenten vor ihm getan haben. Er wird genauso weiter machen wie bisher, egal ob als Republikaner oder Privatperson. Die Frage ist, ob und wie schnell sich die Republikaner von der Trump-Ära lösen und erholen werden. Das schlimmste - aus Sicht der Republikaner - wären sicher weitere vier jähre im Schatten von Trump, die sie nicht nutzen können, um einen Gegenkandidaten aufzubauen.
Zitat:
Zitat von merz
Egal wie es ausgeht, ich will mal einwerfen wie enttäuscht ich wieder von den Wahlvorhersagen bin.
Zitat:
Zitat von keko#
Greift die aus meiner Sicht große Anzahl von Vorhersagen nicht in die Wahl schon mit ein? Oder versucht es zumindest?
Wären demokratische Wahlen nicht freier ohne die vielen sog. "Vorhersagen"?
Ich gehe davon aus, dass die vielen Vorhersagen, die Bidens Sieg vorhergesagt haben, zusätzliche Trumpwähler aktiviert haben und Trump auch nochmal die Möglichkeit gegeben, gezielt seine Wähler anzusprechen.
Ohne die Vorhersagen wäre der sieg vielleicht deutlicher ausgefallen.
Die gleichen Gedanken habe ich häufig, wenn es um wirtschaftliche vorhersagen geht: Treffen diese ein, weil so vorhergesagt und sich die Menschen dann schon vorausschauend so verhalten, dass die vorhersage tatsächlich eintritt?