Nachdem ich letztes Jahr von März bis Ende November absolut gar kein Rad gefahren, hab ich nach einem kleinen Einstieg über Weihnachten mal nen 4 Wochen Rad Hiitblock gemacht. Die Leistungssteigerung war schon gut (+20Watt), wobei man allerdings sagen muss, dass ich
1.) im Vergleich zu früher total untrainiert war. Vermutlich hätte ich mit lockerem Training den gleichen/ähnlichen Erfolg gehabt
2.) nur Rad gefahren bin
3.) Über Weihnachten wenig, danach mehr Zeit
4.) nix besseres zu tun hat, es ausprobieren wollte
Mein Fazit:
Mit Sicherheit bringt sowas was. Wie bereits erwähnt würde ich das aber auf eine Disziplin reduzieren, am besten Rad. Für Triathlon fällt diese Strategie für mich definitiv aus
Danke fürs Sharen. Hat dich die Leistungssteigerung von +20Watt (nehme an, FTP) auf dein All-Time-Best gebracht?
Kurze Nachfrage, was heißt denn 4 Wochen Hit Block?
1. Woche Gas und dann 2.-4. nur einmal Hit?
Ja. Let‘s name it: Ich habe den 12Wo Rad-HIIT Block der TCC/Dr. Zeller gemacht. D.h. HLLL/HLLL/HLLL.
Den letzten Bloxk habe ich nicht mehr voll geschafft, die ersten beiden habe ich 100% abgeliefert.
Zitat:
Zitat von Running-Gag
Okay danke. Kurz Nachfrage: warum nicht 4 Wochen mit Hit lit Hit lit?
Soweit ich mich an das zugehörige Video erinnere, ging es dem Planschreiber darum, in einem Block eine 80/20 Intensitätsverteilung zu haben. Bei HL/HL/HL hast du die nicht, wenn du in der H Woche 5xHit und in der L Woche 1x Hit hast.
Das is zwar subjektiv: Aber ne harte Nummer is das auch. Das müsstest du erstmal 1/4 Jahr durchhalten. Es is ja nicht so, dass man die Einheiten einfach absolviert und gut. Die waren teilweise dermaßen hart für mich, dass es nach dem 3. von 5 oder 6 Intervallen nur noch ums überleben ging. Ganz besonders schwer vielen mir die 6x5min wobei die 5min so aufgeteilt waren: 1:30 mit 125% und die restlichen 3:30 mit 110%
@Adept: Mich hat das von einem Mittel C-Kat Fahrer auf Zwift zu einem Mid/End of Pack B-Cat Fahrer gemacht. Hätte nicht gedacht, dass das in meinem Alter noch geht. Is ja nicht so, dass ich vorher nix trainiert hätte.
Für draußen hat es enorm was gebracht, wenn ich mit dem Radverein (Sprints, kurze Steigungen knackig rein, aus der Kurve hart antreten etc)gefahren bin. Für die Dauerleistungsfähigkeit hat es weniger gebracht, da haben mir m.E. hinten drauf die GA1 Kilometer gefehlt um das auch dort umzusetzen.
Danke fürs Sharen. Hat dich die Leistungssteigerung von +20Watt (nehme an, FTP) auf dein All-Time-Best gebracht?
Nein bei weitem nicht. Wie gesagt war ich vollkommen untrainiert. Bin mit 236 Watt in den Block gestartet, 256 raus. Alltime Best liegt bei 295
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Triathlon Rentner mit diversen Sporthobbys
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BBJ Blue Belt (seit 2020)
Ironman PB 9:01h (2016)
Solo Marathon: 2:43h (2014)
Okay danke. Dass das hart ist verstehe ich vollkommen, mache auch teilweise deren iv. Ich dachte allerdings, dass du nur 4 Wochen so trainiert hast und dann wieder normal. Bei 12 Wochen verstehe ich, dass mein Vorschlag nicht funktioniert
Mich hat das von einem Mittel C-Kat Fahrer auf Zwift zu einem Mid/End of Pack B-Cat Fahrer gemacht. Hätte nicht gedacht, dass das in meinem Alter noch geht. Is ja nicht so, dass ich vorher nix trainiert hätte.
Könnte es sein, dass Du einfach mehr in das Radtraining investiert hast als in der Zeit davor? Oder hast Du bereits zuvor gleich viele Körner in das Radtraining investiert, dabei aber die Intensitäten und Umfänge anders verteilt?
Das wäre für mich nämlich die Frage. Denn besser wird man mit fast jedem Trainingskonzept, wenn man einfach ne Schippe drauf legt. Ob man das im Bereich der Umfänge oder der Intensitäten tut, spielt möglicherweise eine untergeordnete Rolle.
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Knallharte Trainingspläne zu schreiben ist keine Kunst. Vermutlich könnte jeder von uns Pläne schreiben, welche auch die Besten von uns an ihre sportlichen Grenzen bringen. Das kann mittels hoher Umfänge oder knallharter Intensitäten geschehen, oder mit beidem.
Diese Pläne würden in den meisten Fällen auch wirken: Hart trainieren bringt eben Trainingsfortschritte. Die Form wird besser. Das ist erfreulich. Leider ist das in den meisten Fällen nicht die Aufgabe, vor der man als Athlet oder Trainer steht. Denn der Sportler möchte nicht irgendwann, sondern am Tag X in Topform sein.
Die saisonale Formentwicklung ist mit Blocktraining der oben beschriebenen Form sehr schwer zu steuern. Zumindest ist das meine Beobachtung. Ich sehe Sportler, die Ende April beim Fahren kurzer Intervalle extrem stark sind, aber im Juli die gleichen Radzeiten fahren, die sie immer fahren, und damit unter ihren Erwartungen bleiben.
Außerdem stellt sich die Frage, ob die extrem intensiven und psychisch harten Intervalle, die man im März fährt, wirklich etwas mit der Leistung im Juli zu tun haben. War es wirklich nötig, im März minutenlang an der absoluten Kotzgrenze zu fahren, oder hätte man die Leistung, die für Juli letztlich dabei herauskam, auch billiger haben können?
1. Läufer, die Intervalltraining machen, sind schneller als solche, die kein Intervalltraining machen. Die Marathonläufer wurden durchschnittlich 3.5% schneller, die 5km-Läufer 4.7%.
2. Läufer, die höhere Umfänge laufen, sind schneller als jene mit geringeren Umfängen. Zwischen Läufern mit einem Wochenumfang von 50 km und 80 km liegt eine verbesserte Marathon-Laufzeit von durchschnittlich 25:30min. Dieser Zusammenhang zwischen Umfang und Lauftempo folgt einer Geraden: Je mehr Kilometer, desto schneller. Jeder zusätzliche Wochenkilometer bringt also rund 45 Sekunden auf die Marathonlaufzeit. 10 zusätzliche Laufkilometer pro Woche bringen rund 8 Minuten auf die Marathonlaufzeit. Erst ab einem Wochenumfang von 120 Kilometern wird der Ertrag pro gelaufenem Kilometer merklich geringer.
An empirical study of race times in recreational endurance runners
Andrew J. Vickers* and Emily A. Vertosick
Intervalltraining wirkt also. Doch die Bedeutung der Umfänge ist überragend. Es ist für mich fraglich, ob es wirklich sinnvoll ist, im Frühjahr wochenlang Intervalle an der Kotzgrenze zu absolvieren, während man gleichzeitig den Benefit hoher Umfänge liegen lässt. Denn die Studie oben bedeutet auch: Laufe 10 Wochenkilometer weniger, dann wirst Du im Durchschnitt 8 Minuten langsamer. Das muss man mit Intervallen erstmal wieder einholen. Zumal die anderen ebenfalls Intervalle laufen, nur eben nicht so harte, dass die Umfänge darunter leiden.
Die Umfänge lassen sich halt nicht beliebig steigern. Die meisten von uns haben eben nicht täglich die Zeit für km im Grundlagenbereich schrubben um damit ständig die km zu erhöhen.
Wenn man also mit dem Zeitbudget an der Grenze ist und dadurch keine Steigerung mehr möglich ist muss man an der Intensitätsschraube drehen.