Während das Rennen lief, musste ich "leider" dem Sirenengesang des Wassers folgen und habe mich im See gewälzt. Ich habe mir das Rennen gerade im Nachgang angeschaut und habe zum Glück das Ergebnis vorher nicht zufällig mitbekommen.
Ich gebe zu, dass ich hauptsächlich aus Sympathie auf Fred Funk getippt habe, aber natürlich hat er in der Vergangenheit oft genug überragend abgeliefert und so schien mir mein Tipp nicht komplett realitätsfern. Ich freue mich nun sehr, dass er auf dem Podium gelandet ist. Wäre es doch nur im Lotto so, das wäre quasi ein Fünfer.
Herzlichen Glückwunsch! Toll abgeliefert!
Die liebevolle Inszenierung des Rennens und die Übertragung fand ich hervorragend, auch wenn die Bilder nicht immer ganz scharf waren. So what! Bitte mehr davon!
In einem Rennen, in dem Dreitz, Stein und Zepuntke mit an der Startlinie stehen, ist schnellste Radzeit ein Prädikat an sich. Ist schon von Vorteil, wenn der Reißverschluss beim Radfahren geschlossen bleibt.
Die Kritik nicht eingeladener Profis ist legitim. berücksichtigt aber zu wenig die Besonderheiten des Pandemiejahres 2020, in dem reiheinweise Sportveranstaltungen seitesn der Behörden abgesagt wurden und langfristige Planungen kaum möglich waren.
Das Starterfeld hätte in der primären Konzeption des Profirennens deutlich kleiner sein solllen (geplant waren am Anfang nur je 8 deutsche Athleten bei Männern und Frauen und es hätte kein Preisgeld und keine Spesenerstattung gegeben, so dass jeder Profi nur Unkosten gehabt hätte.
Dafür wären im ursprünglichen Starterfeld nur namhafte Athleten enthalten gewesen (unter anderem auch Sebi Kienle und Patrick Lange), die in der PTO-Rangliste unter den Top50 plaziert waren, so dass es dann vermutlich auch keine Kritik an der Besetzung gegeben hätte, denn keiner der Unterzeichner des auf Larasch.de unterzeichneten Briefes ist in der PTO-Rangliste in den Top50.
Als sich dann durch die gute Vernetzung von Pushing Limits in der Szene Startoptionen auch von internationalen Athleten ergaben (Norweger-Fraktion, Heymerick, im Gespräch war bis eine Woche vor dem Rennen auch ein Olympiasieger lotete Pushing-Limits beim Organisator des Ratingen-Triathlons erst aus, ob sich das Starterfeld durch Doppelbesetzung der Bahnen nicht noch ausweiten ließ, deann kamen unerwartet noch ein paar (z.T. verletzungsbedingte) Rennabsagen und es wurden eben, um die Medienattraktivität zu erhöhen auch noch einige "Young guns" wie z.B. Schwimm-Superstar Magnus Männer, der deutsche "Shooting Star" der Superleague Simon Henseleit (der beim Mostiman nur knapp gegen Blummenfelt verloren hatte) und schließlich noch einige andere Bundesligastarter mit eingeladen, so dass das Feld dann eine auf dem Papier attraktive Mischung aus Top-Langdistanzlern (wie Dreitz, Stein, Kienle), internationalen Startern, Top-Mitteldistanzlern sowie Bundesligastartern wurde.
Auf dem Papier fand ich die Startliste absolut attraktiv. Natürlich war es schade, dass Sebi nicht starten konnte, denn er verleiht jedem Starterfeld noch zusätzliche Attraktivität, aber man hat es unserer Diskussion hier angesehen, dass es vergleichsweise schwierig war, den Rennausgang vorher zu sagen.
Rückblickend würde ich sagen, dass das Starterfeld in dieser Leistungsdichte bei den Männern etwas zu groß war. Wenn PL so ein Rennen wiederholen will ( was ich sehr befürworte) muss die Teilnehmerzahl kleiner werden oder man braucht alternativ eine Strecke mit breiteren Straßen wie in Dubai oder Bahrain, so dass die Begleitfahrzeuge auf die Gegenfahrbahn ausweichen können und keinen Slipstream hinter sich produzieren. Und so eine 20m-Regel, wenn sie aufgestellt wird, muss halt auch kontrolliert werden. Ebenso wie es für Überholvorgänge in Gruppen in Rennen ohne Windschattenfreigabe klare Regeln gibt (z.B. dass man sich nicht einfach in eine Lücke zwängen darf, wie es gestern mehrfach passiert ist), deren Einhaltung dann auch kontrolliert werden muss.
Bin mir sicher, dass es in der Zukunft (ohne die Covid-19-Situation) eine transparentere Zusammensetzung des Starterfeldes geben wird, sei es durch die von Thorsten Radde konzipierte PTO-Rangliste oder evt. zusätzliche Qualifikation-Events, wenn die Idee von reinen Profi-Rennen weiter wachsen sollte. Die Superleague hat vor drei Jahren genauso angefangen mit einem reinen Einladungsrennen (und Kritik an der Zusammensetzung des allerersten Superleague-Feldes in Australien) und später eingeführten Qualifikations-Events.
Aber insgesamt war das Event doch ein "Proof of Concept", dass ein reines Profirennen mit Livestream für eine gewisse Nische an interessierten Zuschauern im Triathlon funktioniert, sportlich attraktiv und unterhaltsam sein kann.
Natürlich gab es Kinderkrankheiten und es wäre perfekt, wenn man so wie bei der Tour allen Startern noch Transponder ans Rad stecken könnte, damit mehr Information, wer gerade wo liegt, im Stream mitgeliefert werden könnten, aber grundsätzlich kann ich mir schon vorstellen, dass solche Events zu einem eigenen Geschäftsmodell aufgebohrt werden können.
Die weniger als zwei Stunden dauernde Olympische Distanz ist halt für ein spannendes und unterhaltsames Sonntag-Nachmittag-Event deutlich medienattraktiver als das 70.3 oder das Ironman-Format.
Ich verstehe es so, dass sich die Kritik nicht gegen das Einladungsrennen an sich richtet.
Privat kann ja jeder Veranstalter machen, was er möchte und einladen, wen er möchte.
Ich könnte ja auch privat 10.000 Euro ausloben, wenn sich Heidi Klum und Jan Frodeno auf einen Wettlauf einlassen.
Das Problem ist doch, dass diese Veranstaltung erst durch die Prämien der PTO so aufgewertet wurde und da stellt sich die Frage, warum die PTO das macht, wenn nicht allen ihren Mitgliedern ein Start möglich ist. Immerhin will die PTO die Interessenvertretung aller Pros sein.
Für mich stellen sich folgende Fragen:
Wusste die PTO, dass es sich um ein Einladungsrennen handelt?
Wenn ja - warum haut sie dann das Geld der Mitglieder raus?
Wenn nein - warum wussten sie es nicht? Hat Pushing Limits nicht offen kommuniziert oder die PTO geschlampt?
Der Versuch, über persönliche Gespräche zwischen einzelnen Athleten und Pushing Limits zu einer Lösung der Problematik zu gelangen, ist vorerst leider gescheitert. Bei aller Emotionalität darf die Neutralität bezüglich der künftigen Berichterstattung über die „Betroffenen“ keinesfalls als Druckmittel eingesetzt werden.
Auch wenn es extrem vorsichtig formuliert ist, klingt das für mich so, als hätte PL in den Gesprächen mit den Athleten Andeutungen gemacht, die von den Athleten in irgendeiner Weise als Drohung aufgefasst worden sein könnten.
Die weniger als zwei Stunden dauernde Olympische Distanz ist halt für ein spannendes und unterhaltsames Sonntag-Nachmittag-Event deutlich medienattraktiver als das 70.3 oder das Ironman-Format.
Das ist glaube ich der entscheidende Punkt. 2 Stunden zugucken macht Spaß, zumal die Frauen ja dann während der ersten radrunde der Herren ins Wasser gingen, was das Ganze nochmal weiter komprimiert.
Für die reinen Profirennen, bei denen Zuschauer aus Spannung dran bleiben und zugucken, sehe ich das gestrige als das absolute Maximum an Distanz. Darüber hinaus schauen dann wir Nerds vllt noch zu, vergleichen Tickerzeiten etc pp.
Und in einem normalen Jahr wäre das Rennen 1. nicht so gut besetzt und 2. hätten wir es zwischen den normalen Rennen sicher auch nicht so spannend gefunden.
Also echt coole Nummer, die die jungs da aufgezogen haben - aber ich glaube nicht dass sich das nachhaltig durchsetzt. Das Konzept kurz, knackig, spannend, gute Übertragung (ok, muss man für gestern vielleicht in Klammern setzen, dafür merkte man wie viel Herz die Jungs da reingesteckt haben), hohe Preisgelder hat die superleague besetzt. Dahinter ist mE zwischen WTS und Bundesliga nicht viel Platz - bzw buschhütten ist ja ein ähnliches Konzept, da könnte man sicher ne Liveübertragung zu Stande bringen.
Für 70.3 und aufwärts glaube ich aber weiter nicht, dass es genug interessierte Zuschauer gibt, die für Sponsoren (ex Mäzen PTO) ausreichend sind um Start- / Preisgelder und die übertragung zu bezahlen - da braucht’s dann wieder Agegrouper (die für mich trotz allem profitum immer noch den Kern des Sports ausmachen)
Aber ein schöner Sonntag war’s - und perfekt abgestimmt auf morgens selber Sport machen, mittags Triathlon und abends Tour gucken, danach die frau davon überzeugen, dass man doch mit mir zusammen bleiben könnte
Auch wenn es extrem vorsichtig formuliert ist, klingt das für mich so, als hätte PL in den Gesprächen mit den Athleten Andeutungen gemacht, die von den Athleten in irgendeiner Weise als Drohung aufgefasst worden sein könnten.
M.
Diesen Abschnitt fand ich auch sehr befremdlich. Auch wenn es natürlich toll ist, das jemand etwas auf die Beine stellt, heiligt für mich der Zweck nicht immer die Mittel. Es hinterlässt mMn ein „Geschmäckle“ und einen Hauch von Kölner Klüngel. Insbesondere wenn ich mir die Ergebnisliste von hinten anschaue.