Ich finde diese Salamitaktik schon wieder herzzerreißend.
Was ist daran falsch, die Situation für die nächsten 3-4 Wochen festzulegen und dann aufgrund der Lage neu zu entscheiden, in der Not auch etwas früher.
Niemand kann definieren, was die nächsten 3 Monate ist, nur mutmaßen (das das schon irgendwie länger dauert ist ja offensichtlich)
Und noch ein Faktor: Es liegt letztendlich im Verhalten der Breite der Gesellschaft, wie das weitergeht, nicht daran was an Maßnahmen gerade notwendig ist.
Du unterstellst dass die Bremse nichts mehr bewirkt. Genau der Punkt ist irreführend an Deinen Schlussfolgerungen.
Und man muss natürlich auch bremsen wollen.
In dieser fatalen Situation sollte das eigentlich keine Frage sein.
Das ist exakt was ich auch kritisiere. Die Bremse und seine Wirkung sind wir jeder Einzelne mit seinem Verhalten. Jeder vermiedene Kontakt ist ein kleiner Bremskraftverstärker.
Zu suggerieren die Kiste rollt den Hang herunter egal wie sich jeder verhält ist falsch. Bei Gesamtinzidenzen von 200 und höher gibt es kein Beispiel wie ohne Reduktion der Fallzahlen die Todeszahlen nur durch "Standstreifentaktik" Richtung 0 gedrückt wurden. 27 Millionen Bundesbürger am Standstreifen parken??
Alternativen wurden zu genüge vorgeschlagen auf den letzten zig Seiten und anderswo; nicht alle mögen großartig sein, aber viele sind deutlich konstruktiver, oder zumindest deutlich weniger destruktiv, als Lockdown als zentraler Lösungsansatz.
Es geht nicht um die Frage eines oder das andere gegeneinander auszuspielen sondern sowohl als auch, aber ohne Reduktion der Fallzahlen lässt sich das andere keinesfalls erreichen.
Bei den Neuinfektionen sind die USA inzwischen bei fast 250 000 täglich.
Sorry Buchstaben vergessen. Meinte natürlich den Q711 Typ der nur am Profit orientiert ist. Böhmermann finde ich gut. Den Anwalt finde ich aber noch krimineller.
Aber das Problem wiederholt sich hier ja ständig, dass für einige nur klare Weltbilder mit einfach zugordenbaren Kategorien notwendig sind, um sich in dieser komplexen Welt zurecht zu finden.
Ich denke, das ist etwas was es zu akzeptieren und womit es umzugehen gilt.
Man kann sich auch fragen, inwiefern tatsächliche Wissenschaft in iherer zunehmenden Komplexität hier hilfreich ist. Die meisten Menschen haben doch sehr wenig Einblick in tatsächlich wissenschaftliche Forschung und daraus hervorgehender Erkenntnis, weder in der Tiefe, noch in der Breite der Zusammenhänge. Was bleibt ist dann oft genug die Gefolgschaft eines vermeintlich "wahren Wissenschaftlers" entsprechend persönlichen Präferenzen und/oder Gruppendynamik.
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Geändert von Flow (19.12.2020 um 14:38 Uhr).
Grund: orthographische Optimierungsmaßnahme
Man darf auch nicht vergessen, dass die Wissenschaft Fehler macht oder Irrwege beschreitet. Ist ganz normal und gehört zum "puzzle solving".
Was genau "Corona" ist usw. wissen wir erst in einigen Jahren, nachdem auch verschiedene Impfstoffe angewendet wurden auf verschiedenen Kontinenten und in diversen Ländern und Subkulturen und auch in unterschiedlichen Altersgruppen usw. usf. Wissenschaft ist immer Forschung. Es wäre auch denkbar, dass die wissenschaftliche Forschungsarbeit Alterskohorten von "Ureinwohnern" entdeckt, die eine natürliche Resistenz gegen das Virus aufweisen und daher belegt, nachweist und dokumentiert wie auch als Prognose schlussfolgert, dass diese Menschen nicht krank werden können. Mit Blick auf den afrikanischen Kontinent gar nicht so abwegig? Würde nichts Unbekanntes existieren, dann wüssten wir ja alles und bräuchten keine Wissenschaft (mehr) betreiben. Als Königsweg in den Wissenschaften gilt übrigens das Experiment. Hier lässt sich am besten herausfinden, welche Ursachen- und Wirkungszusammenhänge bestehen. Dass Experimente scheitern oder missglücken weil sie nichts bringen an Erkenntnisgewinn also ein Wissenschaftler nach einem Experiment genauso schlau ist wie vorher wird kein Wissenschaftler bestreiten, da dies, wie bereits erwähnt und daher der Verdeutlichung dienlich, zum Wissenschaftsbetrieb gehört.
Mit anderen Worten: wer als Wissenschaftler also herausgefunden hat, dass er nichts herausgefunden hat, der dient der Wissenschaft, weil ja die zukünftige Forschung diesen Irrweg nicht mehr gehen braucht.
Daher ist es wirklich wichtig, wie ein Vorredner bemerkt hat, dass die Menschen an den "wahren Wissenschaftler" glauben.
Geändert von Trimichi (19.12.2020 um 15:15 Uhr).
Grund: Interpunktion korrigiert.
Man darf auch nicht vergessen, dass die Wissenschaft Fehler macht oder Irrwege beschreitet [...]
Man kann sich auch überlegen oder darauf einigen, was man unter "der Wissenschaft" (im Diskurs) überhaupt verstehen will. Oft genug wird der Begriff einfach als Gegenpol zu Glauben, Ansichten oder was immer es ist, womit man selbst gerade nichts anfangen kann und wovon man sich erhebenderweise distanzieren will, mißbraucht.
Und für die Zahlen nicht nur die Politiker, sondern auch sich selbst in der Verantwortung sehen. Ich finde das Schlupflöchersuchen vieler Mitbürger sehr befremdlich und auch die Versuche, das Erlaubte maximal auszunutzen.
Bei hohen Fallzahlen sind auch gute Schutzkonzepte nur ein löchriger Schutz.