Noch schwerer erträglich find ich den MP von Sachsen Michael Kretschmer. Der gleiche Typ, der sich vor kurzem noch mit Bakhdi an einen Tisch gesetzt und vor "Panikmache" gewarnt hat, gibt sich jetzt als harter Hund und feiert sich für den "sächsischen Weg" weil er den Lockdown 2 Tage früher verhängt hat, ignoriert dabei aber völlig, dass die Zahlen in seinem schönen Bundesland total eskalieren.
Kretschmer geht mir auch schwer auf den Zeiger aktuell. Er war in der Tat ganz vorne mit Aussagen a la "müssen lernen mit dem Virus zu leben". Das ist keine 2 Monate her. Und so doof manche in diesem Bundesland ja auch sein mögen, aber was der MP damit meinte, verstehen die Menschen hier wohl doch ganz gut. Er trägt mMn eine gute Mitschuld an dem aktuellen Desaster.
Auch schlimm finde ich, wie gestern die Klinik in Zittau offensichtlich von sehr weit oben zurückgepfiffen wurde, was eine möglicherweise stattgefundene Triage betrifft. Es wurde kurzerhand zu einem Hilferuf umdeklariert, der leider missverstanden wurde. Wer im Gesundheitswesen arbeitet weiß, dass ständig triagiert wird, anders geht es schon in Nicht-Pandemie-Zeiten nicht. Absolut sicher wird in Bezug auf Corona bereits priorisiert. Nicht ob ein Patient überhaupt Sauerstoff oder eine Beatmung bekommt (irgendeine Luftpumpe gibt es immer keine Sorge), aber sehr wohl ob und wann er bei einem weiteren Organversagen in ein geeignetes Zentrum (mit noch ausreichend ausgebildetem Personal) verlegt werden kann, wann er welche Diagnostik bekommt, etc. Die Kliniken, die ich u.a. in der Lausitz diese Woche mit dem Intensivtransport gesehen habe, laufen sämtlich in einem sehr angespannten bis hin zu Katastrophenmodus mit 80% Personalausfall.
Gemäß der Quelle, die derAlexx gepostet hat sowie auch unter Berücksichtigung des Berichtes aus der FAZ von heute, in der der schwedische König Carl Gustav öffentlich massive Kritik an der schwedischen Regierung und den schwedischen Gesundheitsbehörden übt, kann man zu keinem anderen Schluss kommen, als dass Schweden auch von der jetztigen zweiten Welle massiv getroffen worden ist und der Schutz der Risikogruppen allenfalls etwas besser funktioniert als in der ersten Welle (während der die Exzessmortalität nochmla deutlich höher war), aber nach wie vor hier erhebliche Defizite existieren.
Deutschland hat jetzt in der zweiten Welle genügend eigene Probleme (gerade wenn man an die jüngsten Ausbrüche von covid-19 in vielen Pflegeheimen denkt), so dass wir wenig Grund haben, auf Schweden mit dem Finger zu zeigen, wie es nach der ersten Welle noch möglich war.
Aber Schweden ist ganz sicher auch jetzt in der zweiten Welle kein positives Beispiel, von dem man viel lernen könnte.
Das wäre ein theoretisch denkbarer Grund, gegen den aber [...]
Danke für die Einschätzung.
Im November 10% mehr Todesfälle gegenüber dem 5-Jahresdurchschnitt (laut deinem Link). Ok.
Genauer wird man das im längeren Rückblick einordnen können.
Im November 10% mehr Todesfälle gegenüber dem 5-Jahresdurchschnitt (laut deinem Link). Ok.
Genauer wird man das im längeren Rückblick einordnen können.
Den Sommer über lag die Übersterblichkeit in Schweden deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt (12% für Frauen, 2% für Männer) (mutmaßlich weil AHA-Regeln, die ja auch in Schweden viele einhalten- Frauen offensichtlich häufiger als Männer- auch gegen allerhand andere Erreger helfen). Aus diesem Grund dürfte die reale Covid-19-Übersterblichkeit im Novemberhöher als nur 10% über dem Schnitt sein, sondern eher bei 17% liegen.
Die Neuinfektionszahl für Deutschland ist auf ca. 30.000 hochgesetzt worden.
Korrektur eines technischen Fehlers durch das RKI, nur eine Zahl - aber hochsymbolisch
Update: gestern fehlten wohl BW Zahlen, 3.500 die morgen nachberichtet (?) werden.