Ach, beruhigend das zu lesen. Ich hatte mich unlängst mit einer Freundin (auch Musikerin )über Beinschlag unterhalten und sie meinte das ich eher einen betonten 6/8 Schwimme als einen 3/4..... wir haben dann gedacht das wir wohl ne Schraube locker haben.
Ich fändes das sehr schön wenn es ein Beinschlagvideo gäbe, das Armzugvideo fand ich sehr gut und lehrreich. Ich habe den Armzug damals (sic) in kleinen Nuancen anders gelernt, aber war erfreut dass das Grundprinzip doch recht nah drann ist.
Ach, beruhigend das zu lesen. Ich hatte mich unlängst mit einer Freundin (auch Musikerin )über Beinschlag unterhalten und sie meinte das ich eher einen betonten 6/8 Schwimme als einen 3/4..... wir haben dann gedacht das wir wohl ne Schraube locker haben.
Und das könnt Ihr per Augenschein auseinanderhalten? Wow! Ich bin froh, wenn ich einen Unterschied überhaupt höre und bin mir gar nicht sicher, ob ich das Konzept richtig begriffen habe.
Zitat:
Zitat von Estampie
Ich fändes das sehr schön wenn es ein Beinschlagvideo gäbe...
Nach Deinem Post bin ich mir nicht mehr ganz sicher, ob ich der richtige für den Job bin. Womöglich rücken mir hinterher die Musiker auf die Pelle und teeren und federn mich, weil ich sehr schön anschauliche aber grottenfalsche musikalische Analogien präsentiere.
Zitat:
Zitat von Estampie
...das Armzugvideo fand ich sehr gut und lehrreich. Ich habe den Armzug damals (sic) in kleinen Nuancen anders gelernt, aber war erfreut dass das Grundprinzip doch recht nah drann ist.
Danke schön! Ich habe mich beim Erstellen des Videos auf das beschränkt, was bei mir gut funktioniert hat, was ich als Gesamtbild nachvollziehbar darstellen kann, und was auch in der Literatur halbwegs gut untermauert ist. Natürlich ist in der Kürze des Videos keine umfassende Abhandlung aller Varianten möglich. So bedaure ich beispielsweise, dass ich nicht ausdrücklich darauf hinweise, dass ein Winkel von 90° keine harte Vorgabe, sondern auch ein "open arm" mit 120° und 130° gut oder sogar besser funktionieren kann.
Weil mich sowas immer interessiert: Was genau hast Du denn anders gelernt?
Und das könnt Ihr per Augenschein auseinanderhalten? Wow! Ich bin froh, wenn ich einen Unterschied überhaupt höre
Ach, das ist bei mir recht einfach, ich mache drei mal Bein auf einmal Arm. Und von den drei Beinschlägen betone ich einen, den etwa beim Handausheben. Der Kick halt. Da ich normalerweise links atme, betone ich beim links Ausheben stärker mit dem rechten Fuß. (ich würde jetzt gerne ins Wasser um das nochmal bewusster nachzuvollziehen) Also quasi 1 -2-3 1-2-3
Zitat:
Zitat von schnodo
Weil mich sowas immer interessiert: Was genau hast Du denn anders gelernt?
Wie gesagt, ich bin schon froh dass das nicht alles ganz verkehrt war aus heutiger Perspektive, und ich freue mich etwas im Prinzip wieder zu erkennen :-)
Unser Schwimmtrainer hatte das mit dem Wasserwerfen auch als Beispiel und so.
Der Unterschied lag in der, hmmm, wie schreib ich das, Bewegungsebene.
Mal den rechten Arm genommen, der wurde ganz nach vorne geführt und die Hand auf einer gedachten Mittellinie vor dem Kopf eingetaucht, nicht rechts daneben.
Schulter nach vorne gestreckt. Dabei die Hand nicht flach aufs Wasser, sondern mit der Daumenseite voraus ins Wasser. Möglichst nicht platschen.
Dann aus der Schulter eine Bewegung nach aussen. der Ellenbogen bleibt geknickt. (ist er ja, sonst käme die Hand nicht vor den Kopf) Von der leichten Aussenbewegung geht es wenn die Hand etwa auf Schulterhöhe ist wieder zu Mitte.
Die Hand beschreibt also ein leichte S-Kurve. Die Handfläche zeigt immer in Druckrichtung.
Wenn die Hand wieder direkt neben dem Körper ist kommt die Streckung des Ellenbogens mit Wasser nach hinten werden.
Ui, ich hoffe das Geschreibsel ist in etwa verständlich, ich bin nicht so der Wortakkrobat
Die Idee war IIRC mit der Hand eine lange Strecke zu ziehen und schön den Lat mit ins Spiel zu bringen. OK, das war Provinzschwimmtraining vor 40 Jahren :-)
Aber hey, wir sind richtig weit so geschwommen. Und zum Teil recht fix, ja.
Wenn du Gelegenheit hast das mal auszuprobieren kann es sein dass du auch meinst das es sich gar nicht so fremd anfühlt. Ich habe mir mein gelbes Zugseil, das fürs Kinder-, und Technikprogramm, in Griffweite gehängt und übe schön die Abläufe aus dem Video. Ich brenne schon darauf das endlich im Wasser ausprobieren zu können.
Ach, das ist bei mir recht einfach, ich mache drei mal Bein auf einmal Arm. Und von den drei Beinschlägen betone ich einen, den etwa beim Handausheben. Der Kick halt. Da ich normalerweise links atme, betone ich beim links Ausheben stärker mit dem rechten Fuß. (ich würde jetzt gerne ins Wasser um das nochmal bewusster nachzuvollziehen) Also quasi 1 -2-3 1-2-3
Interessant! Über die Feinheiten des Taktes werde ich nochmal nachdenken müssen.
Übrigens ist es so, dass Sheila Taormina in der zweiten Auflage von Swim Speed Secrets den ersten Kick auf den Catch legt. Sie meint, dass dadurch die anderen Kicks fast von selbst ins richtige Raster fallen. Ich denke, nachdem ich es ausprobiert habe, dass sie Recht hat. Zumindest methodisch passt das für mein geplantes Kick-Video ganz gut, weil ich als Grundposition die nehmen möchte, die Paul Jaeger den oberen Totpunkt nennt. Und der Kick, der mit dem Catch zusammenfällt wäre auch da der erste.
Zitat:
Zitat von schnodo
Es gibt einen Typen, der Paul Jager heißt und der besser schwimmen möchte. In einem seiner Videos beschäftigt er sich mit etwas, das er top dead center nennt, einer Haltung, die es im Schwimmen einzunehmen gilt. Eigentlich ist das ein Begriff aus der Mechanik. Die deutsche Übersetzung ist Totpunkt.
Darauf aufbauend beschreibt er, wie man das richtige Timing für den 6er-Beinschlag erlernt. Seine Methoden erinnern mich sehr an meine eigene Art, ans Schwimmen heranzugehen. Vielleicht bin ich deshalb so fasziniert und willens seinem Beispiel zu folgen.
Der Kernpunkt ist, dass man alle drei Beinschläge in eine bestimmte Position findet, in der der führende Arm gestreckt ist und das Bein auf der gleichen Seite angehoben, man also auf einer Körperseite eine maximale Streckung hat.
Die Hand beschreibt also ein leichte S-Kurve. Die Handfläche zeigt immer in Druckrichtung.
Das hört sich nach dem klassischen S-Zug an, den wir natürlich auch schon lebhaft diskutiert haben.
Zitat:
Zitat von schnodo
Herrschaften, mit den Tomaten auf den Augen solltet Ihr einen Gemüseladen aufmachen. Das wäre ein Riesenerfolg.
Das hier ist der klassische S-Zug. Garry Hall Sr. macht nicht mal ansatzweise einen outsweep.
Zitat:
Zitat von schnodo
Was den S-Zug auszeichnet ist der Anfang, der outsweep, bei dem die Handfläche in der Streckung nach außen zeigt und der Arm nach außen drückt. Das sieht aus wie beim Brustschwimmen. Wenn es aussieht wie Brustschwimmen, ist es ein S-Zug.
Heutzutage wird nicht mehr gelehrt, dass die Hand ruhiges Wasser auf der Seite suchen soll, sondern die Handrichtung ist überwiegend nach hinten. Dadurch, dass die Schulter ein Kugelgelenk ist und die Bewegung aus der Streckung leicht nach außen und dann wieder nach innen geht, lässt sich eine angedeutete S-Kurve nicht vermeiden, was aber auch völlig in Ordnung ist. Es gibt Schwimmer, die tatsächlich ziemlich gerade nach hinten ziehen, aber das sieht dann eher nach Paddeln auf dem Surfboard aus und das verträgt nicht jede Schulter.
Zitat:
Zitat von schnodo
Wem ich zutrauen würde, tatsächlich schnurgerade wie ein Roboter zu ziehen, das wäre Karlyn Pipes. Und selbst die hat leichte Wackler drin, weil die menschliche Anatomie nicht dafür geschaffen ist, perfekte Linien durchs Wasser zu ziehen.
Zitat:
Zitat von Estampie
Die Idee war IIRC mit der Hand eine lange Strecke zu ziehen und schön den Lat mit ins Spiel zu bringen. OK, das war Provinzschwimmtraining vor 40 Jahren :-)
Aber hey, wir sind richtig weit so geschwommen. Und zum Teil recht fix, ja.
Wenn alles komplett falsch gewesen wäre, was vor 50 oder 90 Jahren im Schwimmen gelehrt wurde, dann wäre Mark Spitz keine 51,22 s auf 100 m geschwommen und Johnny Weissmuller hätte mit Wasserballkraul keine 57,4 s schwimmen können. Das sind Zeiten von denen wie ich vermute 99,9 % der Forumsmitglieder nur träumen können. Ich bin schon zufrieden, wenn ich weniger als doppelt so lange brauche.
Das hört sich nach dem klassischen S-Zug an, den wir natürlich auch schon lebhaft diskutiert haben.
Ja, genau das ist das.
Ach, es ist dein Blog, genug gekapert, weiter in der eigentlichen Richtung.
Ich kann hier auch nicht weiter mitschreiben, ich werde sonst zu wehmütig und versuche 400m Lagen in der Badewanne zu schwimmen.......
Wo wir gerade beim Beinschlag sind: Ein Bekannter schwimmt seit Jahrzehnten mit einem 4er-Beinschlag. Den hat er sich selber "beigebracht", weil er´s nicht anders wußte und ihn bisher auch wohl noch niemand drauf hingewiesen hat. Mir ist das vor Monaten zufällig mal aufgefallen; er ist aus allen Wolken gefallen, als ich´s ihm gesagt habe.
Er würde gern mal das Atmen auf der Nicht-Schokoladenseite bzw. eine 3er-Atmung lernen; bisher atmet er ausschließlich auf eine Seite. Der 4er-Beinschlag macht´s halt vermutlich sehr schwer, zur anderen Seite zu atmen, weil die Beine dann ja "dagegen arbeiten". Er kriegt´s aber absolut nicht gebacken, von diesem 4er-Beinschlag wegzukommen, da fehlt ihm irgendwie das Körpergefühl bzw. das Bewegungsmuster steckt zu tief drin. Da sagt er dann halt sofort: "Okay, hat keinen Zweck, ich kann halt nur den 4er-Beinschlag bzw. ich kann halt nur auf der einen Seite atmen".
Würdest du ihm empfehlen, trotzdem dran zu arbeiten (er ist begeisterter Open-Water-Schwimmer) und hast du evtl. Tipps, wie er vorgehen könnte? Ich habe seinen Schwimmtrainer mal drauf angesprochen, der meinte, das lohnt den Aufwand nicht, weil er auch so schon recht schnell unterwegs ist und einen gut ausgeprägten Beinschlag hat. Die Umstellung würde mehr kaputt machen als Vorteile bringen. Deshalb habe er ihn bisher auch nie drauf hingewiesen.
Wo wir gerade beim Beinschlag sind: Ein Bekannter schwimmt seit Jahrzehnten mit einem 4er-Beinschlag. Den hat er sich selber "beigebracht", weil er´s nicht anders wußte und ihn bisher auch wohl noch niemand drauf hingewiesen hat. Mir ist das vor Monaten zufällig mal aufgefallen; er ist aus allen Wolken gefallen, als ich´s ihm gesagt habe.
Er würde gern mal das Atmen auf der Nicht-Schokoladenseite bzw. eine 3er-Atmung lernen; bisher atmet er ausschließlich auf eine Seite. Der 4er-Beinschlag macht´s halt vermutlich sehr schwer, zur anderen Seite zu atmen, weil die Beine dann ja "dagegen arbeiten". Er kriegt´s aber absolut nicht gebacken, von diesem 4er-Beinschlag wegzukommen, da fehlt ihm irgendwie das Körpergefühl bzw. das Bewegungsmuster steckt zu tief drin. Da sagt er dann halt sofort: "Okay, hat keinen Zweck, ich kann halt nur den 4er-Beinschlag bzw. ich kann halt nur auf der einen Seite atmen".
Würdest du ihm empfehlen, trotzdem dran zu arbeiten (er ist begeisterter Open-Water-Schwimmer) und hast du evtl. Tipps, wie er vorgehen könnte? Ich habe seinen Schwimmtrainer mal drauf angesprochen, der meinte, das lohnt den Aufwand nicht, weil er auch so schon recht schnell unterwegs ist und einen gut ausgeprägten Beinschlag hat. Die Umstellung würde mehr kaputt machen als Vorteile bringen. Deshalb habe er ihn bisher auch nie drauf hingewiesen.
Was ist denn bei dir ein 4er-Beinschlag? Vier Beinschlag auf einen Armzug (links oder recht) oder 4 Beinschläge auf einen Zyklus (linker Armzug und rechter Armzug)? Egal, unsymmetrisch ist's auf jeden Fall
Die Frage ist: was verspricht sich dein Kumpel von der Umstellung? Beidseitig Atmen ist sicher ein Vorteil, gerade im Freiwasser, damit man z.B. auf der wellen- oder sonnenabgewandten Seite atmen oder sich besser orientieren kann. Wenn es aber bislang gut für ihn funktioniert hat, würde ich mir an seiner Stelle ersthaft überlegen, ob ich an die Baustelle rangehe, wenn es nicht unbedingt sein muss: "Never chance a running system!"
Ansonsten wäre meine Idee um das Gefühl für den richtigen Zeitpunkt des Beinschlages zu bekommen: Beinschlag in Seitenlage (Geht auch mit Flossen), der obere Arm liegt hinten, der untere vorne - mit einem Armzug (inkl. Atmen) auf die andere Seite drehen und weiter Beinschlag machen. Dadurch lernt er, die Drehung mit dem Beinschlag einzuleiten bzw. den Beinschlag zum richtigen Zeitpunkt zu setzen.