...Dass man mehrere Quellen nutzen muss und sich am Schluss seine eigene Meinung bilden muss,
Wenn man um 20.00 Uhr die Tagesschau guckt und dann glaubt umfassend informiert zu sein für den Tag, dann ist man halt im Irrtum.
Stimmt schon. Es wird aber zum Problem, wenn alle Seiten, links oder rechts sich zunehmend in Meinungsvermittlung statt Informationsvermittlung üben, und sogar die sog. Faktenchecks (Unwort des Jahres?) sich oft mehr damit befassen, was andere falsches sagen, warum sie lächerlich sind statt sich auf die Fakten und Informationen zu beschränken.
Zitat:
Der Vorwurf es würden Dinge verschwiegen ist in meinen Augen absurd. Man kann Heute nichts mehr verschweigen.
Stimmt, absurderweise wird es oft trotzdem versucht - man gewinnt ja zumindest etwas Zeit (Beispiel Silvester in Köln), und Herr Juncker hat auch den Zweck formuliert (s. mein Zitat weiter oben).
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Die Nachrichtensendungen der Öffentlich-Rechtlichen unterliegen halt nun mal einem besonderen Qualitätsanspruch. Der beeinhaltet, dass die Nachrichten neutral und sachlich über Konflikte berichten und nicht einseitig und tendentiös. Es gab jedoch Fälle, in denen die ARD nachweislich solche Standards nicht einhielt wie der ARD-Programmbeirat z.B. zur Ukraine Berichterstattung 2014 selbstkritisch nach umfangreicher Auswertung der Berichte und der Zuschauerkritik festellen musste. "Fragmentarisch", "tendenziös", "mangelhaft" und "einseitig": Der Programmbeirat teilt über weite Strecken die Publikumskritik an der Berichterstattung
Oder nehmt mal die Tschetschenienkriege oder den Syrienkrieg. Neutrale Information sieht da anders aus. Dass islamistische, dschihadistische Gruppen von den USA Unterstützung zu Beginn der Kriege erhielten, um eine Seperation (Tschetschenien) oder den Sturz von Assad herbeizühren war z.B. ein Tabuthema. Das ist allerdings nichts Neues. Sobald es um Kriege geht, kommt die Warheit meistens schnell unter die Räder (siehe alle historischen Lügen um eine Erstaggression zu rechtfertigen).
....darf man anzweifeln, daß viele Menschen ihre wirkliche Meinung offen äußern mögen. Mir fällt leider auf, daß die Bereitschaft der Kollegen, beim Mittagessen auch über politische Themen zu diskutieren, in den letzten 10 Jahren stark abgenommen hat - das gibt mir zu denken, und macht es schwer, eine Mehrheitsmeinung glaubhaft festzustellen.
diese Zweifel hab ich auch.
Nun sind wir beide nicht gerade einer Meinung, aber ich empfinde ähnlich wie du bezüglich der Diskussion über Politik.
Ich kam zu dem Schluss, dass manche anstatt zu diskutieren lieber ihre Meinung bestätigt haben wollen.
Mehrheitsmeinungen kann ich eh nicht an den Komentaren auf Facebook oder in Online Zeitschriften festmachen. Allerhöchstens tendenziell an Wahlergebnissen. Womöglich, wenn man es glauben will, dann auch an seriösen Umfragen.
Die Nachrichtensendungen der Öffentlich-Rechtlichen unterliegen halt nun mal einem besonderen Qualitätsanspruch. Der beeinhaltet, dass die Nachrichten neutral und sachlich über Konflikte berichten und nicht einseitig und tendentiös. Es gab jedoch Fälle, in denen die ARD nachweislich solche Standards nicht einhielt wie der ARD-Programmbeirat z.B. zur Ukraine Berichterstattung 2014 selbstkritisch nach umfangreicher Auswertung der Berichte und der Zuschauerkritik festellen musste. "Fragmentarisch", "tendenziös", "mangelhaft" und "einseitig": Der Programmbeirat teilt über weite Strecken die Publikumskritik an der Berichterstattung
Sowas wird bei uns aber auch öffentlich, bzw. von Institutionen kritisiert, wenn Fehler passieren.
Und Menschen sind nicht ohne Fehler, sind subjektiv, sind eitel usw. usw.....
Sowas wird bei uns aber auch öffentlich, bzw. von Institutionen kritisiert, wenn Fehler passieren.
Und Menschen sind nicht ohne Fehler, sind subjektiv, sind eitel usw. usw.....
Es gibt keine Welt des absolut objektiven.
Natürlich.
Nur waren da "Fehler" im Falle der Ukrainenachrichten der Tagesschau nicht auf alle Konfliktparteien verteilt, sondern es wurde eben nachweislich tendentiös und einseitig zugunsten einer Konfliktpartei über einen längeren Zeitraum berichtet.
... schließlich sind Journalisten und Politiker kein Querschnitt der Gesellschaft, sondern eine Bildungs-Elite mit einer relativ ähnlichen Vita und Hintergrund.
So viel Lob aus Deinem Munde ....
Oder soll das vielleicht eine Kritik sein? Jedenfalls ist es aber eine unzulässige Verallgemeinerung. Ich bin Journalist und denkbar weit weg von dem Hintergrund, den Du hier als allgemeingültig benennst.
Oder meinst Du das als Kritik an Eliten allgemein? Dann lass Dich doch bitte mal vom Hausmeister operieren und nicht von einem elitären Medizinprofessor ...
So, genug polemisiert
Ich finde, diese pauschale Elitenkritik ist Teil des Problems. Man setzt sich zum Beispiel gar nicht mehr mit dem Inhalt eines Artikels auseinander, sondern weiß schon vorher, dass der Journalist nur seine eigene Elitenexistenz im Kopf hat und irgendeine böse Agenda im Auftrag finsterer Mächte verfolgt.
Ich teile die hier oft vertretene Ansicht, dass man Medienberichte kritisch betrachten sollte. Zwischen fundierter Kritik und Vorurteilen gibt es allerdings große Unterschiede. Und gerade mit solchen Pauschal-Verurteilungen erweist man der Sache keinen guten Dienst.
Ist es nicht seltsam, dass diese augenscheinlichen Manipulationsversuche der Medien just in dem Moment auftreten, in dem es ein Thema gibt, bei dem Du Dich außerhalb der Mehrheitsmeinung siehst?
Natürlich fällt es mir besonders auf, wenn es gegen meine eigene Meinung geht, weil ich den Wunsch habe, mit mir selbst im reinen zu sein und eine vernünftige und menschliche Haltung einzunehmen. Somit setze ich mich reflexhaft besonders argwöhnisch mit dem auseinander, was meine innere Harmonie stören könnte und versuche, es zu entkräften.
Aber ich beobachte den Versuch, durch unausgewogene Berichterstattung Meinung zu steuern, oft auch beim zufälligen Konsum von Berichten zu Themen, die mich bis zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht interessiert haben und bei denen ich keine Ahnung habe, wohin die "Mehrheitsmeinung" geht - falls diese existiert.
Gehäuft scheint dies im Bereich des "investigativen Journalismus" aufzutreten. Vermutlich würden Sendungen wie Frontal 21 oder Monitor nicht funktionieren wenn sie allzu differenziert daher kämen.
Wenn es mir mal wieder auffällt, bei einem Thema, von dem ich wenig Ahnung habe und das mir ziemlich egal ist, und von dem ich annehme, dass es hier keine spontanen emotionalen Reaktionen auslöst, werde ich das als Beispiel heranziehen und darüber berichten.
PS: Ich war zwar nicht der Adressat der Frage, aber da ich auch "Betroffener" bin, habe ich trotzdem geantwortet.
PPS: Und da qbz die Ukraine-Berichterstattung angesprochen hat: Da fand ich es extrem auffällig und sehr unangenehm. Stellenweise habe ich das als unverblümte Propaganda wahrgenommen.
wenn ich ein Hund wäre, dann würde ich jetzt einen Frust-Dauergähner im Gesicht haben, weil ich mich frage: "Warum will schnodo einen FakeNews-Beweis führen?"
Rechtsruck in Deutschland hat also vielfältige Facetten - und jetzt weiter omm ommm, (dass der Puls unten bleibt) ommm