gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
Trainingslager
Südbaden
Triathlon Trainingslager Südbaden
Keine Flugreise
Deutschlands wärmste Gegend
Kilometer sammeln vor den Wettkämpfen
Traumhafte Trainingsstrecken
Training auf dem eigenen Rad
25.05.-02.06.2024
EUR 390,-
The Matter Of Time - Seite 503 - triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum
Zurück   triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum > Training > Trainings-Blogs
Registrieren Benutzerliste Suchen Heutige Beiträge

Antwort
 
Themen-Optionen
Alt 29.01.2018, 09:34   #4017
jannjazz
Szenekenner
 
Benutzerbild von jannjazz
 
Registriert seit: 10.08.2011
Ort: Metropolregion Hamburg, auf dem Dorf
Beiträge: 5.884
Ganz stark, Sybi!
__________________
'
Funkateers lend me your ears!
Raye „Hard Out There“
jannjazz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.01.2018, 16:04   #4018
pXpress
Szenekenner
 
Benutzerbild von pXpress
 
Registriert seit: 10.10.2006
Ort: Iserlohn
Beiträge: 2.064
Das liest man gerne mit. Danke fürs teilen.
pXpress ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.01.2018, 16:07   #4019
sybenwurz
triathlon-szene.de Autor
 
Benutzerbild von sybenwurz
 
Registriert seit: 05.01.2007
Ort: Puy la Clavette
Beiträge: 37.720
Nix abblasen, no way!
Dass ich mich mit nem Bergführer auf den Weg machen wollte, war auch so ne Art Versuchsballon. Das kostete da grad mal 120Öre und ich dachte, das probier ich mal aus.
Leider hat der Laden nicht grad Werbung für die Zunft gemacht.
Blasen die das Event ab, hättense Gutscheine verteilen dürfen, dass man ein andermal die Tour mitgehen kann.
Da hatte ich an sich so wenig Bock drauf (also: das ganze Drumrum mit Anfahrt, Übernachten etc....) wie die wahrscheinlich, wobei das halt n knallhartes Geschäft ist.

Das wurde spätestens am Samstag Morgen offenbar, als der Rest der Truppe eintrudelte.
Einen Mitstreiter hatten wir schon beim Frühstück kennengelernt, der hatte auch auf der Hütte übernachtet, wir wussten aber, dass der Bergführer noch zwo Leute mitbringen würde.
Ich war beeindruckt, denn ab Hammersbach ist die Tour zur Hütte mit drei Stunden angegeben, die hatten wir (ok, mit Unterstellen wg. Regen und einigen Fotosessions) auch reichlich gebraucht, aber Bergführer mit Kundschaft kam wie wir vom Parkplatz noch 2km weiter um dreiviertel Sieben an und die waren um Fünf weggelaufen.
Also eindreiviertel Stunden plus 2km (vielleicht auch nur anderthalb, mei) für ne Dreistundentour.
Nu sassen die also da und zumindest einer der beiden Kunden hatte mehr oder weniger seine Körner schon abgebraucht und mir den Plan bestätigt, den Weg und die Höhenmeter zur Hütte schon am Vortag 'erledigt' zu haben.
Geschmeidiger Text ausm Mund des Bergführers: "Also so schnell wie bisher wirds scho, aber nedd schneller." Da konnte man einen schön die Augen rollen sehn...
Das klingt nach Wahnsinn, hat aber Methode. Wenn oben, nachm ersten Klettersteigabschnitt einer abkackt, gibts kein Zurück mehr. Da will natürlich kein Bergführer die Bergwacht rufen (müssen).
Der Knabe kriegte also die Direktive, bis zum Einstieg des Klettersteigs mitzugehen und dann zu entscheiden, ob er den Aufstieg packen würde.
Vorweggenommen: er kehrte um.
Sein Kumpel war unwesentlich besser drauf, mitm Anorak mit Teddyfutter ausgestattet, der sich im Laufe der Zeit, vorallem die Kapuze, die er nicht übern Helm kriegte, ordentlich vollgesogen haben muss.
Als es dann tatsächlich das erste Mal an die Eisen ging, wurden wir nochmal gebrieft.
Ich konnts nicht fassen: man solle nur mit einem Ast des Klettersteigsets einklippen, weil das schneller ginge.
Auf mein Einwand, dass wir nicht auf der Flucht seien und das Zeitfenster nach hinten offen hätten, also je später wir hochkommen würden, umso besser würds Wetter werden, schob der Meister nach, man würde auch Kraft sparen.
Ich meinte dann nur noch, wenn ich Kraft sparen wollte, würde ich nicht auf die Zugspitze klettern sondern dazu tendieren, mit der Seil- bzw. Zugspitzbahn hochfahren.
Das wars dann wahrscheinlich zwischen dem Typen und mir und ich durfte immer ganz hinten gehn.
__________________
Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
sybenwurz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.01.2018, 19:45   #4020
sybenwurz
triathlon-szene.de Autor
 
Benutzerbild von sybenwurz
 
Registriert seit: 05.01.2007
Ort: Puy la Clavette
Beiträge: 37.720
So, Endspurt.
Ich hab euch jetzt gar nicht mal absichtlich auf die Folter gespannt, mir iss nur was dazwischengekommen, so dass ich nicht weiterschreiben konnte.
Ok;- Höllentalangerhütte, Samstag Anfang Juli, Schicewetter und gegen Fünf Uhr früh.
Frühstück gibts erst ab Sechs, losgehn sollts ab Sieben, aber dennoch ist der Schlafsaal seit spätestens halb Vier in Aufruhr und es ist klar, dass man da kein Auge mehr zumacht.
Einige gehn natürlich ohne Frühstück weiter, einfach um der Masse zu entkommen, aber der restliche Tumult im Matratzenlager entsteht schlicht, weil einige sich von den Umtrieben jener, die wirklich so früh raus wollen/müssen, anstecken lassen und die Nerven verlieren.
Meiner Partnerin gehts ähnlich und nachdem es sich weder bei ihr noch beim grossen Rest der Schläfer etabliert hat wie früher einst, seinen Krempel am Abend vorher zu packen, so dass man sich morgens nur noch anziehen muss und die Zahnbürste griffbereit hat, ist man auch mit den besten Vorsätzen, bis um Fünf liegen zu bleiben, machtlos.
Man kann dann an den Toiletten anstehn (ehrlich: ich wundere mich regelmässig, wie man mit so vielen Leuten mit so wenigen Toiletten auskommen kann, aber ich musste, wenns wirklich mal pressierte, noch kein einziges Mal bangen und warten, ob sichs noch ausgeht. Aber das nunr am Rande...), seinen Rucksack (wenn man ihn vernünftigerweise am Abend zuvor schon gepackt hat) nochmal aus- und wieder einräumen, oder man sitzt halt übermüdet und lethargisch in die Gegend oder ausm Fenster guckend und deprimiert vom Wetter im Speisesaal und hofft, dasses bald Frühstück gibt.

Völlig idiotisch aber gleichzeitig unmöglich, diesen Kreis zu durchbrechen.
Selbst als Sechsergruppe im Sechserzimmer und mit dem Ziel, erst um halb Acht zu Frühstücken, ist man dabei bei der Musik, weils ganze Haus einfach in aller Herrgottsfrüh schon in Aufruhr ist und sich das in den letzten Winkel fortpflanzt.

Aber irgendwie macht das auch den Charme des Bergwanderns und -steigens aus, denn den andern gehts ja auch nicht anders und selbst bei touristisch weniger erschlossenen Zielen, wo mehr oder weniger nur erfahrene Leute hinkommen, ists genauso und wenns nur deswegen ist, weil dies dann tatsächlich Touren sind, zu denen man tatsächlich um Drei oder auch mal noch früher aufstehen muss.

Ok, Frühstück war schnell abgehakt.
Wie bei ner Langdistanz oder auch schon wesentlich kürzer, ist bei sowas immer die Ungewissheit dabei, ob und wie man das dargebotene Zeugs verträgt.
Ich bin ja in der Regel einer, der normal eher wenig bis gar nix frühstückt, aber vor solchen Aktionen wie der bald folgenden muss einfach alimentiert werden, da hilft alles nix.
Weder kann man den Krempel mitschleppen, noch hätte man, wenn mans täte, Gelegenheit, unterwegs was zu sich zu nehmen, ausser eben bei Vesperpausen, die die komplette Gruppe wahrnimmt.
Das ist also alles mehr oder weniger fremdgesteuert und ich war eher skeptisch, wie ich auf das Graubrot und das Birchermüesli reagieren würde.
Allerdings: nicht gross drüber nachdenken, es ist, wie es ist und es kommt, wie es kommt.

Viertel vor Sieben kam der Bergführer, wie wir sofort bei der Ansprache erfuhren, sogar 'nur' Anwärter, die zwei Jungs, die er noch mit raufbrachte, wir kriegten Gelegenheit zu noch nem Kaffee, die ich mir natürlich (dämlicherweise) nicht entgehen liess und dann kamen direkt die Regenklamotten zum Einsatz und es ging los.




Glücklicherweise bewahrheitete sich die Befürchtung, dass es ein ordentliches Gehetze und Gerenne geben könnte, nicht.
Auch hier in diesem Metier kann man sich auf den ersten metern aufwärmen, nach ner guten Viertelstunde nochmal die Klamotten korrigieren, falls es einem zu warm oder kalt ist und überhaupt kann man fast nicht zu kleine oder kurze Schritte machen und schlauerweise wuselt man sich langsam aber stetig bergauf.




Schon bald war der Einstieg zum ersten Klettersteig erreicht;- der Eindruck täuscht, die Hütte da unten im Tal ist ne gute Gehstunde entfernt.
Auch das helle Wolkenloch täuscht, davon hatten wir nullkommanullnix, es regnete beständig und grundsolide vor sich hin.
Für unseren einen Kandidaten, der vom Aufstieg zur Hütte schon platt war, kam der Abschied, er wanderte zurück, fuhr mit der Bahn auf die Zugspitze und traf uns dort am Nachmittag wieder.
Wir installierten derweil die Klettersachen und fieberten dem Moment entgegen, in dem es nun 'richtig' losgehen würde.







Das berüchtigte 'Brett':




ich hatte a auch wegen meiner Sorge ungut geschlafen, dass auf den nassen Felsen meine Schuhe komplett versagen würden.
Im Vorfeld übers Jahr hatte ich viele verschiedene Möglichkeiten und Schuhe ausprobiert, aber bei den Timberlands hatte ich insgesamt das beste Gefühl;- halt nur nicht bei nassem Fels und davon würde es hier nun wirklich genug geben, von nassem Eisen mal ganz abgesehen.
Verblüfft musste ich feststellen, dass die Sorge total unbegründet war, denn die Puschen schlugen sich völlig unbekannt hervorragend.
So geil, dass ich mir nach der Tour die gleichen Schuhe direkt nochmal kaufte.
Sind zwar im Prinzip eher lifestylemässig, aber für Bergschuhe (die sie nicht sind) unfassbar leicht mit 880gr. das Paar, die Sohle hat überall (ausser auf nassem Fels, ich erwähnte es bereits...) brutalen Grip, das Fussklima ist bescheiden dank Membran, aber dafür bleiben die Füsse eben auch bei so Aktionen wie hier trocken.

Weiter gehts, wir nähern uns dem Höllentalferner.




Was hier aussieht wie Schotter, ist auch welcher.
Der Weg ist gut erkennbar und ausgetrampelt, darunter jedoch...
__________________
Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.

Geändert von sybenwurz (13.12.2019 um 15:02 Uhr).
sybenwurz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.01.2018, 19:46   #4021
sybenwurz
triathlon-szene.de Autor
 
Benutzerbild von sybenwurz
 
Registriert seit: 05.01.2007
Ort: Puy la Clavette
Beiträge: 37.720
...blankes Gletschereis:




Damit zeichnete sich der Zeitpunkt ab, an dem wir die Steigeisen anlegen durften.
Das ganze Schotterzeugs ist zwar Kleinkram, wird aber zunehmend (mit der Erderwärmung) zum Problem bei alpinen Aktivitäten.
Nachmittags, wenn der Steinschlag am liebsten zuschlägt, sollte man tunlichst aus der gefahrenzone schon raussein;- das ist neberm Wetter ne ziemlich wesentliche Komponente bei der Tourplanung.
Mai/Juni da im Karwendel konnten wir eindrucksvoll erleben, was ein nur kleiner Stein, nichtmal annähernd faustgross, so anrichten kann, wenn er in nen Helm einschlägt, bei der Gardasee-Aktion im Mai gingen wir am letzten Tag noch nen Steig, bei dem zwei Wochen zuvor ein Deutscher bei nem Steinschlag ums Leben kam. Und zwar, obwohl der Steig dafür berüchtigt ist und dementsprechend gepflegt, also ausgeputzt und gesichert, wird.
Aber gut, Steigeisen an, in die Seilschaft einbinden und weiter gings, nun bei Schneeregen, übern Gletscher.




Mittenmang konnte unser am Morgen ausm Tal mit hoch gekommener Kandidat nimmer.
Kagge. Du stehst da mit der kompletten Truppe im steilen Eis, eingekrallt mit den Steigeisen, kannst, weil angeseilt, nedd vor oder zurück und stehst dir da ne Viertelstunde (alle paar Meter...:-( ) die Füsse platt. Und kalt.
Ich hab so bitter gefroren, ich kanns kaum beschreiben.
Der Kaffee vom Morgen rächte sich bitterlich, ich musste schiffen wie ein Elch, aber keine Chance. Regenklamotten, darüber der Klettergurt, eingebunden in die Seilschaft und nicht den Hauch einer Möglichkeit, auch nur das kleinste, eingefrorendste Zipfelchen aus der Hose zu wursteln und auch nur ein halbes Tröpfchen da irgendwo hinzupieseln.
Ich bin nicht sicher, was an der Stelle schlimmer war: die Kälte oder die Blase von der ich dachte, dass sie jeden Moment platzen müsste.
Iiiiirgendwann, nach endlos anmutender Zeit, hatten wir die Randkluft, quasi der Übergang vom Gletschereis zum Fels, auf dems dann weiterging, erreicht.
Ich musste pissen, noch immer gut 300hm, mittlerweile schneite es.
Über die Randkluft hilft nur ein grosser Schritt, besser nicht nachdenken, wie weit die Spalte da zwischen Fels und Eis runtergeht. Man iss ja eh angeseilt...

Dahinter kommen rund 10m nahezu senkrechter Fels ohne Zwischensicherung, elend, wenn man am kurzen Seil eingebunden ist. Ich hatte ständig Panik, die Steigeisen meines Vordermanns jeden Moment in der Fresse zu haben.
Glücklicherweise war ich ganz hinten, so konnte ich mich ausbinden, um etwas Abstand halten zu können.
Der Bergführer war nur mässig begeistert, das war mir aber vollkommen wurscht, da ich mir sicher war, meine Kenntnisse und Fähigkeiten deutlich besser einschätzen zu können als er, der Typen wie dem Knaben vor mir, dem Kandidaten mitm vollgesogenen Teddyfutter, Zeug erzählt, wie dass er sich nur mit einem Schäkel sichern sollte, was der da oben, völlig am Ende, bibbernd und zitternd, tatsächlich machte.
Ich war mir knapp hundertpro sicher, dass wir an dem Tag noch Bekanntschaft mit der Bergwacht machen würden und wenn nicht, weil wir den Bruder in ner Rettungsdecke eingewickelt dort irgendwo entkräftet deponieren müssten, dann weil er beim Umklippen, wo er ja den Karabiner aus einem Seilsegment rausmacht und ins nächste rein und derweil, weil er tatsächlich nur einen benutzte, ungesichert abschmiert und unten im Nebel irgendwo aufklatscht, im Idealfall, ohne mich dabei mit abzuräumen.

Davon kriegte aber auch unser Bergführeranwärter kaum was mit, denn der war bereits nach oben enteilt, nur ich Dabbes hing hinter unserm Todeskandidaten und getraute mich irgendwie auch nicht, den zu überholen und ihn seinem Schicksal zu überlassen.
Wenn schon der Chef d'Equipe nix mitkriegt, schlepp ich halt die Verantwortung mit rauf.




Ich will das nicht künstlich dramatisieren;- mir persönlich ging es trotz Mistwetter und drückender Blase prächtig. Super. Also, geiler gings unter den gegebenen Umständen gar nicht.
Ich merkte von den zurückliegenden mittlerweile rund 1500hm gar nix, nullo. Im Gegenteil, ich fühlte mich besser als am Morgen, schlicht, weil ich mittlerweile wach war.
Wir waren ja von morgens um Sieben bis mittags um Drei (am Gipfelkreuz waren wir etwas früher, aber erst gg. Drei kamen wir oben wieder ins Warme) unter übelsten Bedingungen unterwegs und ich war total euphorisch, weil ich von den Strapazen nullkommanix merkte.

Leider eben nicht unser Freund vor mir. Ich sah ihn jeden Moment stürzen, unglaublich, wie er es mit ner Zitteramplitude von vielleicht gut 5cm schaffte, seinen Karabiner aus- und dann wieder einzuhängen, wie beschrieben, dazwischen ungesichert, und nur mit der andern Hand sich festhaltend, ohne abzustürzen.
Ich bat ihn, weils auf den letzten Metern nimmer auf die paar Minuten(?) ankam und so kurz vorm Schluss nu auch deppert gewesen wär, ihn abschreiben zu müssen, doch bitte beide Äste des Klettersteigsets zu benutzen und er tat es, wenngleich völlig konfus und deutlich sichtbar nimmer Herr seiner Sinne, aber ich getraute mich daraufhin dann eben, näher hinter ihm zu bleiben und ihm beim Umklippen eben zu helfen.

Und dann, plötzlich:




Das Ziel vor Augen!
Unglaublich, wir hatten es geschafft!

Nicht nur mir gab es daraufhin nochmal nen Push (völlig nutzlos mit nem Opfer vor der Nase), sondern auch meinem neuen Freund (haahaaaa...) und die letzten Meter durch Eis und Schnee waren fix geschafft.




Unglaublich! Unfassbar! Unheimlich geil!
Bei diesem Schicewetter!
Was für ne Aktion!
Direkt nach dem Gipfelfoto rannte ich los, rief irgendwem noch zu, ich wär auf der ersten Toilette am Weg zur Seilbahnstation, nestelte im Laufen das Gurtzeug auf und die Regenhose zu den Knien runter (wie ich halt noch laufen konnte...) und: Baustelle.
Kein gotterdammtes Schiceklo nirgendwo!
Ich hab gedacht, gleich zerreissts mich, bis ich nen Bauarbeiter zu fassen kriegte, den ich echt packte und anschrie "TOILETTE!!!!????".
Der wusste gar nicht,wie ihm geschah, geleitete mich aber total perplex zum nächsten (garnichtmal so weiten) Sanitärbereich.
Welch ein Segen!
Das war, ich muss es gestehn, das eigentliche Highlight des Tages.
Nicht das Gipfelkreuz, nicht das Bewusstsein, es an nem Tag, wo jeder vernünftige Mensch im Bett bleibt, auf die Zugspitze gemacht zu haben, nee, das befreiende Gefühl, nach acht Stunden die Hose runterzureissen und den Pillermann entspannt überm Pissoir _seinen_ Job erledigen zu lassen.
Aaaaaaah.........

Nun gut, die Truppe war danach natürlich verschollen.
Und natürlich war ich auch nicht auf der ersten Toilette aufm Weg zur Seilbahn.
Ich fand die Meute dann vorm (geschlossenen) Gipfelrestaurant und mit dem Vorsatz, erst mit der Seilbahn runterzufahren aufs Zugspitzblatt (wo man in die Zugspitzbahn umsteigen musste)(mittlerweile ist die durchgehende Seilbahn neueröffnet), wo sie das dortige Etablissement zwecks Kaffee und Schorle aufsuchen wollte.
Natürlich war ich es, der unserm Käptn den Kaffee spendierte;-fast sind wir noch Freunde geworden darüber und als ich berichtete, was ich da hinten im Zug mit unserm speziellen Kandidaten so erlebte.

Das Wetter wurde dann auch wieder ganz gut.




Für uns natürlich etwas zu spät, wenngleich genau im vorhergesagten Zeitfenster.
Die Zugfahrt da runter zum Eibsee und weiter dauert ja fast ewig, ich fror mittlerweile wieder wie ein Schneider. Nachdem nur alle halbe Stunde n Zug fährt und nur einer in ner Stunde nach GAP durch, hatten wir freilich den falschen erwischt und mussten im Tal ne halbe Stunde auf den andern warten, aber: himmlisch! In der Sonne!
Irgendwie hatte ich noch ne Tüte Raketenbrennstoff im Rucksack, im Handel als 'Haribo Phantasia' erhältlich (hatte ich erwähnt, dass man da oben unterwegs nichtmal eben jausnen kann, während die Truppe weiterhetzt?), die wurde nicht wirklich alt.

Tja und dann: alles schon vorbei.
Was machste an nem Samstag Abend in GAP?
Pizzaessen, eh klar.
Und diesmal schaffste auch die Ganze, mit Salat.

Hatte ich erwähnt, dass ich mich dieses Jahr bei meiner Sektion in Regensburg zum gleichen Datum für die gleiche Tour angemeldet hab?
Irgendwann musses ja klappen;- wie die Wettersteinrunde, die ich dann auch gleich nochmal 'erledigen' kann...
__________________
Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.

Geändert von sybenwurz (13.12.2019 um 15:05 Uhr).
sybenwurz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.01.2018, 21:51   #4022
Mirko
Auf eigenen Wunsch stillgelegt
 
Registriert seit: 15.09.2012
Beiträge: 6.768
Wow wow wow! Beneidenswert trotz dem Wetter! Wahnsinnstour!

Auch von mir: Schön das du wieder Erlebtes mit uns teilst! Du machst schon krasse Sachen im Urlaub!
Mirko ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.01.2018, 22:01   #4023
crazy
Ehemals crazyviech
 
Benutzerbild von crazy
 
Registriert seit: 10.10.2006
Ort: Nordeifel
Beiträge: 1.989
Voll gut, der Herr!

Wann warst denn dort? Mein letztes Stelldichein mitm Zugspitz war ja irgendwann Mitte August. Da war aber Wetter besser (wobei, nicht schwer, alles glaube ich besser als bei Dir.... )
crazy ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 29.01.2018, 23:41   #4024
sybenwurz
triathlon-szene.de Autor
 
Benutzerbild von sybenwurz
 
Registriert seit: 05.01.2007
Ort: Puy la Clavette
Beiträge: 37.720
Beitrach oben vervollständigt!

Zitat:
Zitat von crazy Beitrag anzeigen
Voll gut, der Herr!

Wann warst denn dort? Mein letztes Stelldichein mitm Zugspitz war ja irgendwann Mitte August. Da war aber Wetter besser (wobei, nicht schwer, alles glaube ich besser als bei Dir.... )
Ei Mitte Juli. Eine Woche nachm ZUT.
Wirst noch im ersten Beitrag zum Thema Zugspitze namentlich erwähnt...
Wir haben wegen dem Zugspitzticket echt lange rumgerechnet, aber es ging sich nicht aus.
Ich fahr dieses Jahr wieder mehrere Tage hin, dann richt ichs ein, dasses passt. Wir steigen auf die Zugspitze, davor oder danach will ich die Wettersteinrunde wiedermal trocken versuchen (je nach Wetterlage halt davor oder danach...), und die Alpspitze ist auch wieder gesetzt;- wenn man schonmal da ist...

Ich hoffe, das Thema/die Themen sind dann erledigt, schliesslich will ich endlich mal wieder nach Frankreich. Haute Provence, Chemins du Soleil, die Klettersteige dort müssen auch ziemlich geil sein.
Und Rumänien wär mal wieder angesagt.
Da hat sich auch klettersteigtechnisch einiges getan und meine MTB-Tour vom Semenic zum Eisernen Tor ist noch offen.
Kann ich dir aber März/April sicher persönlich berichten, es gibt nen Ausrüstungsbeschaffungsstau (die Kohle fliesst grad in nen Vito, den ich parallel zum Bulli betreibe) und ich würd die Tour vom letzten Jahr gern wiederholen, also Eifel und Aaachen und Mittelrheinklettersteig aufm Heimweg oder so...
__________________
Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
sybenwurz ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort


Themen-Optionen

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge anzufügen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

vB Code ist An.
Smileys sind An.
[IMG] Code ist An.
HTML-Code ist Aus.
Gehe zu

Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 22:28 Uhr.

Durchbruch: Was wirklich schneller macht
Persönliche Tipps aus dem Training der Triathlon-Langstreckler Peter Weiss und Arne Dyck
Wettkampfpacing Rad
Nächste Termine
Anzeige:

triathlon-szene.de

Home | Impressum | Datenschutz | Kontakt | Forum

Social

Forum
Forum heute
Youtube
facebook
Instagram

Coaching

Individuelles Coaching
Trainingspläne
Gemeinsam zwiften

Trainingslager

Trainingslager Mallorca
Trainingslager Deutschland
Radtage Südbaden
Alle Camps

Events

Gemeinsamer Trainingstag
Gemeinsames Zeitfahrtraining
Trainingswochenende Freiburg
Trainingswochenende München
Zeitfahren Freiburg
Zwei-Seen-Tour München

TV-Sendung

Mediathek
Infos zur Sendung

Racewear

Trikot und Hose

Rechner

Trainingsbereiche und Wettkampftempo Rad
Trainingsbereiche und Wettkampftempo Laufen
Trainingsbereiche und Wettkampftempo Schwimmen
Profi-Pacing Langdistanz
Vorhersage erste Langdistanz
Altersrechner
Wettkampfpacing 100 km Lauf und Marathon
Wettkampfgetränk selbst mischen
Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.