Gespannt wie sich diese Sache entwickelt: Innenministerium NRW sagt, es habe die DWD Warnungen an alle Kreise und kreisfreien Städte weitergeleitet, konkrete Aktionen müssten vor Ort entschieden werden.
Das dürfte auch eines der Probleme sein. Ein Landrat, der in diesem Fall die Entscheidung evakuiren Ja/Nein treffen muss, fühlt sich doch gar nicht in der Lage dies zu tun. Das sind einfach zu große Entscheidungen für den kleinen Mann auf lokaler Ebene. Somit wird es, trotz vielleicht vorhandenen Warnungen, nur eine Light - Version geben.
Das dürfte auch eines der Probleme sein. Ein Landrat, der in diesem Fall die Entscheidung evakuiren Ja/Nein treffen muss, fühlt sich doch gar nicht in der Lage dies zu tun. Das sind einfach zu große Entscheidungen für den kleinen Mann auf lokaler Ebene. Somit wird es, trotz vielleicht vorhandenen Warnungen, nur eine Light - Version geben.
Die Landrät*innen haben aber diverse Fachbereiche unter sich. Einer davon der Bereich "Sicherheit und Ordnung". Und dort angesiedelt ist der (so heißt es hier in RLP) Brand- und Katastrophenschutzinspekteur.
Leider sind diese Personen nicht überall hauptamtliche Kräfte sondern zum Teil nach wie vor im Ehrenamt.
Ich wohne in Leverkusen, und hier sind auch einige Ortschaften abgesoffen, Wupper, Dhünn und andere Bäche haben den bekannten Verlauf genommen. Bei mir stand das Wasser kurz vor der Tür.
Ich habe die NINA App seit Anbeginn, und KEINE Warnung für meine Region erhalten.....
Die Umsetzung in regionale Warnungen, Hinweise und Anweisungen (wie Evakuierung) erfolgt durch die Landkreise. Wenn die jetzt nicht bei Nina App oder XY-App mitmachen, werden ihre Hinweise und Anweisungen auch nicht in die Warnapp eingespeist, sofern sie überhaupt rechtzeitig präventiv handeln und etwas vorher anweisen.
Zitat:
"Was sie aus den überregionalen Warnungen der Meteorologen und der europäischen Hochwasserwarnung machten, lag in der Hand der Bundesländer, der Landräte und ihrer Krisenstäbe. Dort hätte die Übersetzungsleistung stattfinden müssen, die wohl kaum ein Bürger selbst leisten kann: dass mutmaßlich keine deutsche Kommune eine Infrastruktur hat, die für 200 Liter Regen ausgelegt ist. Dass die Böden bereits von zahlreichen Regenfällen gesättigt waren. Dass der starke Dauerregen ein ungewöhnlich großes Gebiet erfassen würde. Dass diese Kombination insbesondere in Hanglagen zur Katastrophe werden kann. Bei den Bürgerinnen und Bürgern in Erftstadt ist diese Bedrohung so nicht angekommen.
Die Apps haben wohl geholfen, doch auch da bieten die deutschen Behörden ein verwirrendes Durcheinander:
* Der DWD betreibt die WarnWetter-App. Sie schickt den Nutzerinnen und Nutzern Unwettermeldungen, die zum Standort des Smartphones passen. Die Behörde gibt dabei aber nur allgemeine Hinweise, wie sich die Bevölkerung verhalten soll, etwa »Türen und Fenster geschlossen« zu halten.
* Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) betreibt die Warn-App NINA. Hier können lokale Behörden Meldungen einspeisen und auch Handlungen empfehlen. Das ist jedoch freiwillig für die lokalen Behörden – wer sich als Bürger darauf verlässt, könnte sich in gefährlicher Sicherheit wiegen. Dann nämlich, wenn eine Meldung ausbleibt, nicht, weil es keine Gefahr gibt, sondern weil die entsprechende Behörde sich schlicht dagegen entschieden hat, mitzumachen.
* Nach demselben Prinzip funktioniert die KATWARN-App, die das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme entwickelt hat.
Alle drei Systeme laufen parallel, es gibt weder Meldepflichten noch Koordination – und es könnte auch noch weitere Kanäle geben, wie das BBK auf Anfrage mitteilt. »Über die in den betroffenen Gebieten vorhandenen Warnmitteln oder deren Einsatz« habe man keine »detaillierte Übersicht«, schreibt das Amt. ......"
Mir scheint bei den vielen Toten und Verletzten offensichtlich, dass der Katastrophenschutz nicht ausreichend gut funktioniert hat und für die Zukunft stark verbessert werden muss. Damit meine ich ausdrücklich nicht die Feuerwehren und alle anderen Helfer, welche in der Gefahrenlage bzw. in der Katastrophe selbst bestimmt überall ihr Bestes gegeben haben.
Die Landrät*innen haben aber diverse Fachbereiche unter sich. Einer davon der Bereich "Sicherheit und Ordnung". Und dort angesiedelt ist der (so heißt es hier in RLP) Brand- und Katastrophenschutzinspekteur.
Leider sind diese Personen nicht überall hauptamtliche Kräfte sondern zum Teil nach wie vor im Ehrenamt.
Die tatsächlichen Entscheidungsträger sind in der Struktur dermaßen weit unten angesiedelt, dass sie diese Entscheidung trotz vielleicht guter Ausbildung im Bereich Risikobeurteilung nicht treffen wollen. Es sind auf Kreisebene Leute wie Du und Ich die in diesem Fall über eine Evakuierung entscheiden. Ich bin der Meinung, dass soetwas durch ein wesentlich höheres Amt vorgegeben werden muss.