Das ist völlig korrekt. Aber das gilt nicht nur für das Corona Virus sondern auch für alle anderen Viren und Bakterien. Wieso war es vor zwei Jahren gesellschaftlich noch völlig okay Viren herum zu tragen und andere anzustecken und jetzt ist man plötzlich total assozial? Bei der letzten schlimmen Grippewelle sind auch richtig viele Leute vor ihrer Zeit gestorben. Das hätte man deutlich eindämmen können, wenn man die gleichen Maßnahmen eingeführt hätte wie jetzt bei Corona.
Und damit sind wir dann beim Punkt von Noam:
Einer Grippewelle mit 25.000 Toten hat uns vor ganz kurzer Zeit so kalt gelassen, das niemand auf die Idee kam vor Supermärkte Desinfektionsmittel zu hängen oder sich wenigstens irgendwas vors Gesicht zu binden. Da hat die Politik und die Gesellschaft die Zumutbarkeit auch abgewägt und beschlossen es rentiert sich nicht für die paar Leute irgendwas zu ändern.
Jetzt ist es plötzlich völlig unmenschlich und asozial auch nur zu überlegen ob alle Maßnahmen wirklich genug Nutzen haben für die Nachteile die damit einhergehen. Ich finde das passt nicht zusammen.
Also alle machen freiwillig irgendwas und 25.000 Leute tot (bei einer Krankheit, die einigermaßen bekannt und erforscht ist) sind ein gutes Beispiel dafür wie man es machen sollte wenn mit strengen Maßnahmen an einem Virus von dem man ziemlich wenig zu wissen scheint 65.000 Menschen sterben? Gibt ja genug Beispiele auf der Welt wo man die Leute eigenverantwortlich handeln ließ. Die Ergebnisse sind bekannt.
Gezielte Lockerungen (oder noch besser gezieltere Maßnahmen bis dahin ) finde ich ne gute Idee wenn die Zeit dafür da ist. Eine ausreichende Eigenverantwortung kann ich in unserer Gesellschaft noch immer nicht erkennen im Umgang mit der Thematik.
Und grade die, die am lautesten danach rufen... Bei denen vermisst man eine entsprechende Eigenverantwortung häufig am meisten. Na dann mal Prost. Brasilien läßt grüßen.
Also bitte das is Schwachsinn. Wie soll das bitte funktionieren im tropenschutzanzug ne Blaulichtfahrt hinlegen, ne sk3 Weste tragen, gezielte Zugriffe gestalten ? Komm schon, so weit kannst du nicht von der Straße weg sein.
Warum? Dann ist die Fahrt halt was langsamer, das Einschreiten am Einsatzort angepasster ...
Wir haben hier zB einen Dauerkunden der alles an Krankheiten hat, die man eben nicht haben will von HIV über Hep C zu Pest und Cholera. Der gute ist hochgradig aggressiv und bei nahezu jedem Einsatz kommt es zu einem heftigen Widerstand incl Spucken und Beißen.
Da handelt man dann eben lageangepasst mit Distanz und Schutzanzug und Schutzbewaffnung.
Das ist anscheinend zumutbar. Ich persönlich würde mir da eine entsprechend nachhaltig schützende Justiz wünschen. Haben wir haben nicht.
Es scheint auch zumutbar, dass ich in einem entsprechenden Schutzanzug Quarantänemaßnahmen überprüfen soll.
Ergo kann man es theoretisch Superhochrisikopatienten vielleicht auch zumuten, sich entsprechend zu schützen.
Ist halt hoch theoretisch, aber geht nicht weil geht nicht halte ich für ein unzureichendes Argument nach einem Jahr Pandemie. Bzw wäre es ein absolutes Armutszeugnis und für mich ein nicht hinzunehmender Hinweis darauf, dass man politisch gar kein Interesse an anderen Lösungsansätzen hat als dem des Lockdowns in der Hoffnung auf eine wirksame Impfung
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Und immer wieder werden die "Diskussionsgegner" beleidigt ... peinlich, einfach nur peinlich .... (kurz zuvor war ja Ähnliches in Richtung Estebban zu lesen).
Worin siehst du eine Beleidigung ?
PS : Laß stecken, interessiert mich doch nicht mehr ...
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Geändert von Flow (15.02.2021 um 08:32 Uhr).
Grund: Spontaner Interessensverlust
Allen, die teilweise berechtigt bemängeln, dass in der deutschen Politik es derzeit keine klar erkennbare Strategie gibt, wo wir eigentlich hinwollen und welche Lockerungs- und Verschärfungsmaßnahmen bei weicher Infektlage geplant sind, sollten sich unbedingt mal mit dieser Strategie beschäftigen, denn es ist meines Wissens nach die detaillierteste und am konkretesten ausformulierte Strategie gegen die Pandemie, die es bisher gibt.
Primäres Ziel der No-Covid-Strategie, wäre es den aktuellen Lockdown bis zu einer (lokalen) inzidenz von 10 fortzuführen (statt wie derzeit propagiert 35). Das würde etwa dem Wert des letzten Lockdowns vom Frühjahr 2020 entsprechen, der damals auch bis ca. zu dieser inzidenz durchgezogen wurde (wobei die regionalen Unterschiede damals wesentlich gravierender waren), was uns einen ziemlich ruhigen Sommer mit wenig Einschränkungen beschert hatte. (Im Mai 2020, als der damalige Lockdown aufgehoben wurde, hatte wir tägliche Inzidenzen von weit unter 1000.)
Um in den meisten Regionen auf den Zielwert 10 zu kommen, müsste man bei der derzeitigen Dynamik vermutlich nur zwei bis drei Wochen länger die Lockdown-Maßnahmen beibehalten, als ohnehin geplant und könnte dann mittelfristig (mit Umsetzung der übrigen Kontrollmechanismen und ggf. kurzfristiger massiver regionaler Lockdowns bei erneuten Ausbrüchen ) der Bevölkerung weit mehr Freiheiten erlauben, als es eine Strategie, die von einem 35er-Zielwert ausgeht, erlauben würde.
Allen, die teilweise berechtigt bemängeln, dass in der deutschen Politik es derzeit keine klar erkennbare Strategie gibt, wo wir eigentlich hinwollen und welche Lockerungs- und Verschärfungsmaßnahmen bei weicher Infektlage geplant sind, sollten sich unbedingt mal mit dieser Strategie beschäftigen, denn es ist meines Wissens nach die detaillierteste und am konkretesten ausformulierte Strategie gegen die Pandemie, die es bisher gibt.
Primäres Ziel der No-Covid-Strategie, wäre es den aktuellen Lockdown bis zu einer (lokalen) inzidenz von 10 fortzuführen (statt wie derzeit propagiert 35). Das würde etwa dem Wert des letzten Lockdowns vom Frühjahr 2020 entsprechen, der damals auch bis ca. zu dieser inzidenz durchgezogen wurde (wobei die regionalen Unterschiede damals wesentlich gravierender waren), was uns einen ziemlich ruhigen Sommer mit wenig Einschränkungen beschert hatte. (Im Mai 2020, als der damalige Lockdown aufgehoben wurde, hatte wir tägliche Inzidenzen von weit unter 1000.)
Um in den meisten Regionen auf den Zielwert 10 zu kommen, müsste man bei der derzeitigen Dynamik vermutlich nur zwei bis drei Wochen länger die Lockdown-Maßnahmen beibehalten, als ohnehin geplant und könnte dann mittelfristig (mit Umsetzung der übrigen Kontrollmechanismen und ggf. kurzfristiger massiver regionaler Lockdowns bei erneuten Ausbrüchen ) der Bevölkerung weit mehr Freiheiten erlauben, als es eine Strategie, die von einem 35er-Zielwert ausgeht, erlauben würde.
Klingt zu schön um wahr zu sein - allein mir fehlt der Glaube, dass man es so lange durchziehen würde / könnte. Irgendein MP wird als erster Zucken und alles öffnen wollen und damit als derjenige dastehen „der den Menschen die Normalität zurück bringt“. Die anderen werden innerhalb weniger Tage folgen... vermutlich noch vor der 35.
Allen, die teilweise berechtigt bemängeln, dass in der deutschen Politik es derzeit keine klar erkennbare Strategie gibt, wo wir eigentlich hinwollen und welche Lockerungs- und Verschärfungsmaßnahmen bei weicher Infektlage geplant sind, sollten sich unbedingt mal mit dieser Strategie beschäftigen, denn es ist meines Wissens nach die detaillierteste und am konkretesten ausformulierte Strategie gegen die Pandemie, die es bisher gibt.
Primäres Ziel der No-Covid-Strategie, wäre es den aktuellen Lockdown bis zu einer (lokalen) inzidenz von 10 fortzuführen (statt wie derzeit propagiert 35). Das würde etwa dem Wert des letzten Lockdowns vom Frühjahr 2020 entsprechen, der damals auch bis ca. zu dieser inzidenz durchgezogen wurde (wobei die regionalen Unterschiede damals wesentlich gravierender waren), was uns einen ziemlich ruhigen Sommer mit wenig Einschränkungen beschert hatte. (Im Mai 2020, als der damalige Lockdown aufgehoben wurde, hatte wir tägliche Inzidenzen von weit unter 1000.)
Um in den meisten Regionen auf den Zielwert 10 zu kommen, müsste man bei der derzeitigen Dynamik vermutlich nur zwei bis drei Wochen länger die Lockdown-Maßnahmen beibehalten, als ohnehin geplant und könnte dann mittelfristig (mit Umsetzung der übrigen Kontrollmechanismen und ggf. kurzfristiger massiver regionaler Lockdowns bei erneuten Ausbrüchen ) der Bevölkerung weit mehr Freiheiten erlauben, als es eine Strategie, die von einem 35er-Zielwert ausgeht, erlauben würde.
Der Bundestag müsste für eine NoCovid-Strategie den § 28a des Iinfektionsschutzgesetzes anpassen, weil ansonsten Betroffene klagen könnten, wenn z.B. aufgrund einiger Fälle ein Lockdown und die Abriegelung eines Gebietes verhängt würde. Das "Corona-Gesetz" zählt die einzelnen Massnahmen auf, die nach einer bestimmten Inzidenz (35 oder 50) ergriffen werden und bildet die Basis, für die einzelnen, spezifischen, der Pandemie Lage angepassten Massnahmen. Sobald die Inzidenz unter 50 oder 35 geht und keine Rücknahme der Massnahmen erfolgen, würde es meiner Ansicht nach zu neuen Klagen gegen die Grundrechtseinschränkungen kommen und die Richter entscheiden im Eilverfahren nach Maßgabe des Gesetzes. Selbst Söder soll gestern bei Anne Will eine NoCovid-Strategie recht kategorisch ausgeschlossen haben. (ich habe nur davon gelesen (Sekundärquelle), nicht selber gesehen.) Damit scheint dieses Modell, diese Strategie von den Ländern wahrscheinlich nicht übernommen zu werden.
Der Denkanstoß geht am Thema vorbei. Wieso lassen wir Kinos zu um eine Handvoll Übertragungen zu verhindern, aber gingen vor Corona in jeder Grippewelle ohne jegliche Bedenken ohne Maske einkaufen?*
Ich stelle die Frage ja auch nicht, weil ich unbedingt will das Kinos wieder aufmachen. (das kann gerne weiter Angi oder Drosten entscheiden)
Ich will nur darauf hinaus, dass man nicht bei jedem kritischen Hinterfragen sofort "Unfug, asozial, menschenverachtend" rufen sollte.
Meiner Meinung nach machen wir diese Risikoanalyse bei allen Themen und lassen da gerne mal unnötig Leute über den Jordan gehen um uns nicht einschränken zu müssen. Spontan fällt mir da das Tempolimit ein, von dem wir immer noch Welten entfernt sind. Anstatt Kondompflicht könnte man auch Bordelle verbieten, das wäre sicher effektiver.
*Für die Praxis wird diese Frage interessant wenn Corona vorbei ist. Gehen wir dann wieder ohne Maske einkaufen obwohl wir jetzt ganz gut nachgewiesen haben das sie auch gegen Grippe hilft? Wie wird die Politik und das Volk das wohl entscheiden?
Wir lassen $öffentlichesDing zu, um Kontakte zu minimieren. Der Weg dahin, dort, der Weg zurück, auf dem Klo you name it.
Warum können wir nicht $öffentlichesDing aufmachen, es gibt doch keine nachgewiesenen Infektionen dort? --> a) wir haben viel zu viel Grundrauschen um sagen zu können das es dort nicht passiert ist. b) wenn wir $öffentlichesDing aufmachen, will auch $anderesöffentlichesDing aufmachen, warum also überhaupt etwas zu machen?
Ist das ungerecht dem einzelnen $öffentlichenDing gegenüber? Ja. Haben wir derzeit genauere Daten um genauere Entscheidungen zu treffen? Nein. Wären mehr Daten gut? Ja.
Tempolimit mag ein kleiner Baustein sein, aber gerade Autos, wie sie gebaut sind, was erlaubt ist ist doch ein wirklich hochregulierter Bereich, wo das Reifenprofil auf mm angegeben ist.
Dementsprechend ist »Ich verstehe ja nicht, warum…« der wahrscheinlich beliebteste Satzanfang des Corona-Gesprächs und seine rhetorische Grundform. Wie es dann weitergeht, liegt schlicht an dem, was gerade wieder nicht funktioniert, was man gelesen oder gehört hat – stimmen tut es ja immer. Oder versteht jemand, warum die Digitalisierung der Schulen nicht besser läuft? Warum es keinen Pandemie-Minister gibt? Warum nicht mehr getestet wird?
In den meisten Fällen ist die Antwort auf »Ich verstehe ja nicht, warum…«: Weil es verdammt kompliziert ist, es anders zu machen.