Ähhhm...ohne jetzt böse zu klingen, aber dafür, dass Du Dich recht vehement für die Wahrung von Persönlichkeitsrechten bei verurteilten Dopern wegen sozialer Ächtung, etc aussprichst finde ich es bemerkenswert, dass Du hier den Namen mit seiner beruflichen und seiner ehemaligen sportlichen Tätigkeit verbindest...
Und wie sieht es mit dem Datenschutz bei solchen Betrugsfällen aus?
Hier scheint keiner Anstoss daran zu nehmen, dass die Firma Canyon seinen Namen, das Vergehen und auch die Strafe nennt?
Der Kreis derer, die diese Sanktion über die Plattform mitbekommen ist doch deutlich größer als bei einem Dopingfall, der in der NADAJUS erst nachgeschaut werden muss!
Irgendwie passt mir da die Argumentation pro Persönlichkeitsrechte und auch das eigene posten dieser Dinge nicht.
Eigentlich ist das genau das, was als stigmatisierend, an den Pranger stellend, etc bei den normalen Dopingfällen kritisiert wurde.
Wo ist also der Unterschied?
Alleine schon vom moralischen Standpunkt aus?
Oder habe ich etwas übersehen?
Ich weiss nicht, warum sie es veröffentlicht haben. Da musst du mal Canyon zu ihren Beweggründen fragen.
Ja,
allerdings wurde der Name ncht in der NADAJUS genannt, sondern nur deshalb, weil die NADA selber den Athleten nur 1 Jahr sperren wollte, der CS aber 2 und im Gerangel, wer das Sagen hat musste jetzt die NADA sich diesem Urteil fügen...
Und der CAS veröffentlicht, nicht die NADA!
"Gemäß den einschlägigen Verfahrensvorschriften des CAS kann der Schiedsspruch vom CAS veröffentlicht werden. "
"Ein Bozener Gericht hat Geher-Olympiasieger Alex Schwazer vom Dopingvorwurf freigesprochen. Seine Urinprobe soll manipuliert worden sein. Eine Kontrollfirma aus Stuttgart und das Anti-Doping-Labor in Köln sehen sich Manipulationsvorwürfen ausgesetzt."
Ein spannender Fall, den ich seinerzeit intensiv verfolgte. Wobei dieser Sprotschau-Beitrag leider ein bißchen oberflächlich bleibt. Trotzdem: Haltet Ihres für vorstellbar, dass das Bozener Gericht recht hat, dass man also an jemand Kleinem, der den Mund zu weit aufmachte, ein Exempel statuieren wollte?
"Ein Bozener Gericht hat Geher-Olympiasieger Alex Schwazer vom Dopingvorwurf freigesprochen. Seine Urinprobe soll manipuliert worden sein. Eine Kontrollfirma aus Stuttgart und das Anti-Doping-Labor in Köln sehen sich Manipulationsvorwürfen ausgesetzt."
Ein spannender Fall, den ich seinerzeit intensiv verfolgte. Wobei dieser Sprotschau-Beitrag leider ein bißchen oberflächlich bleibt. Trotzdem: Haltet Ihres für vorstellbar, dass das Bozener Gericht recht hat, dass man also an jemand Kleinem, der den Mund zu weit aufmachte, ein Exempel statuieren wollte?
Ich habe lange überlegt, ob ich wirklich was schreiben soll, weil die Sache für mich sehr undurchsichtig ist. Ich kann also nur spekulieren und vermuten. Aber, weil Du gefragt hast, ob wir das für vorstellbar halten, schreibe ich doch kurz was dazu: ich halte es zwar für (theoretisch) vorstellbar, allerdings für sehr unwahrscheinlich.
Zunächst finde ich die Vermischung von Sport- und Strafrecht in der Argumentation von Schwazer fragwürdig. Wir habe das ja eh schon öfters diskutiert, aber ein strafrechtlicher Freispruch bedeutet zunächst einmal nicht, dass er nicht gedopt hat, sondern, dass ihm Doping nicht mit der im Strafrecht verlangten "Sicherheit" nachgewiesen werden konnte. Zumindest nehme ich an, dass das in Italien auch so ist.
Darüber hinaus wären die im Artikel beschriebenen komplexen Manipulationen doch nur mit sehr viel krimineller Energie und Fachwissen durchführbar. Wenn überhaupt.
Und schließlich finde ich auf Schwazers Wikipedia-Seite folgenden Satz:
"Ein Gericht in Bozen verurteilte Anfang 2018 die früher für den italienischen Verband Fidal arbeitenden Ärzte Pierluigi Fiorella und Giuseppe Fischetto aufgrund ihrer Unterstützung bei Schwazers Manipulationen jeweils zu zwei Jahren Haft." Wenn ich das richtig verstehe, hat also ein Bozener Strafgericht damals zwei Menschen verurteilt, die Schwazer beim Dopen geholfen haben.
Jetzt urteilt (wieder) ein Bozener Gericht auf einmal ganz anders. Ich kann und will gar nicht beurteilen, wer Recht hat. Aber komisch kommt mir das schon vor.
Insgesamt würde ich vorläufig eher an eine Verschwörungstheorie von Schwazer glauben, als an eine tatsächliche Verschwörung dieser Dimension. Ich bin schon sehr gespannt wie das weitergeht ...
PS: Die erste Dopingsperre Schwazers im Jahr 2012 fördert in meinen Augen seine Glaubwürdigkeit auch nicht gerade.
Geändert von trithos (22.02.2021 um 17:06 Uhr).
Grund: PS hinzugefügt
Ja, er ist ein überführter Doper. Und danach wollte er mit Donati beweisen, dass es auch ohne D. Spitzenleistungen möglich sind. Mir erscheint einerseits die behauptete "Verschwörung" auch unglaubwürdig, andererseits habe ich manchmal doch auch den Eindruck, dass kleine Fische oder Nestbeschmutzer gefangen werden, die unsauber sein sollen, während die Großen sauber bleiben.
Danke für Deine Antwort, anders als spekulativ kann man darauf wohl nicht blicken.
Und schließlich finde ich auf Schwazers Wikipedia-Seite folgenden Satz:
"Ein Gericht in Bozen verurteilte Anfang 2018 die früher für den italienischen Verband Fidal arbeitenden Ärzte Pierluigi Fiorella und Giuseppe Fischetto aufgrund ihrer Unterstützung bei Schwazers Manipulationen jeweils zu zwei Jahren Haft." Wenn ich das richtig verstehe, hat also ein Bozener Strafgericht damals zwei Menschen verurteilt, die Schwazer beim Dopen geholfen haben.
Wie ich es verstanden habe bzw. auf cycling4fans.de lese lautete der Vorwurf noch vom ersten (bestätigten) Dopingfalls gewusst, ihn aber nicht gemeldet zu haben, damit hätten sie Doping begünstigt