Der Verlauf der Epidemie in Deutschland belegt aus meiner Sicht die Wirksamkeit von gesetzlich geregeltem, gemeinsamem Handeln. Er belegt auch die Unwirksamkeit von Konzepten, welche die individuelle Selbstverantwortung predigen. Ein Beweis dieser Behauptung steht eventuell bald bevor, wenn die Maßnahmen wieder gelockert werden. Dann schaue Dir anhand der Zahlen an, ob wir uns auf die Stimmung und Motivation des Einzelnen verlassen sollten.
Ich finde das ist zu kurz gedacht und fördert das mit dem Finger auf andere zeigen, wie wir es hier schon öfter erlebt haben. Zu kurz gedacht deshalb, dass es doch klar sein muss, dass mit jeder Lockerung auch die Zahlen steigen werden. Das kann doch niemand zu 100 % ausschließen und ich halte die Annahme für sehr naiv.
Viel wichtiger finde ich, dass wir zeigen wie Lockerungen durch innovative Massnahmen begleitet werden können und damit auch das Infektionsgeschehen im Rahmen bleibt.
Ansonsten drehen wir uns mMn bis zum Herbst im Kreis.
Zöfel sieht drei andere mögliche Gründe für den Anstieg:
- dass sich die ansteckendere britische Variante des Coronavirus jetzt schon bemerkbar macht,
- dass die jüngsten Öffnungsschritte in Österreich zu mehr Ansteckungen geführt haben,
- oder dass viele Menschen einfach so coronamüde sind, dass sie sich nicht mehr richtig an die Massnahmen halten.
Völlig klar ist nun mal, dass Übertragungen von Mensch zu Mensch stattfinden, und dass sie folglich durch alles reduziert werden, was diese Kontakte bzgl. Anzahl, Dauer, Nähe, Virusausstoß und Virusaufnahme verringert/entschärft.
Das ist sehr simpel.
Im Prinzip hast Du sicher recht. Aber wenn´s so simple ist, wissen wir denn mittlerweile, warum sich bspw. in manchen Familien nur einer infiziert und alle anderen dennoch negativ bleiben?
Im Prinzip hast Du sicher recht. Aber wenn´s so simple ist, wissen wir denn mittlerweile, warum sich bspw. in manchen Familien nur einer infiziert und alle anderen dennoch negativ bleiben?
Ich kenne jetzt keine konkreten Untersuchungen dazu, aber natürlich gibt es viele plausible Einflussfaktoren.
Vor allem natürlich:
Wie engen Kontakt haben die Familienmitglieder? Es gibt ja Familien, wo jeder zu einer anderen Uhrzeit aufsteht, Mahlzeiten fast nie zusammen eingenommen werden, wenig geredet wird, jeder in seinem Zimmer bzw. außer Haus sein eigenes Ding macht usw.
Klingt nicht so toll, aber coronatechnisch wäre all das hilfreich.
Dazu kommen technische Faktoren wie Wohnungsgröße pro Person, Lüftung.
Persönliche Faktoren, die die Höhe der Viruslast/Stärke des Ausstoßes und vielleicht auch die Empfänglichkeit für Viren betreffen.
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AfD-Verbot jetzt - und die "Werteunion" am besten gleich mit!
Russland ist ein Terrorstaat.
Unite behind the science!
Fahrrad for future!
Ich kenne jetzt keine konkreten Untersuchungen dazu, aber natürlich gibt es viele plausible Einflussfaktoren.
Ja hinterher kann man es versuchen zu erklären. Weil man das Ergebnis ja kennt, ist es recht simpel sich irgendwas plausibles zusammenzuspinnen.
Ich würde mir hier mehr handfestes wünschen.
Gestern im DLF wurde berichtet, dass Frankreich nun eine Reihe von Testkonzerten durchführen möchte. Hier soll jeder vorher getestet werden und hinterher "unter medizinischer Beobachtung" stehen. Auch Corona positiv getesteten will man Zugang gewähren. Ethisch sicher fragwürdig, ob man im Rahmen einer Untersuchung eine möglicherweise folgenreiche Infektion billigend in Kauf nehmen kann, aber nur so bekommen wir Hinweise darauf, wie sich so ein Virus außerhalb von Laboren und Modellrechnungen tatsächlich ausbreitet.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Interessant finde ich die Entwicklung der Inzidenz-Werte in Abhängigkeit vom Provinz-Level. Zu Beginn waren es primär die urbanen Gebiete, die hohe Werte aufwiesen. Das hat vor allem etwas mit Raum und Mobilität zu tun.
Schaut man sich die Landkreise in Deutschland, und das sieht im europäischen Ausland ähnlich aus, jetzt an ist auffällig, dass die besonders betroffenen Gebiete ausschließlich dem eher provinziellen Leben zugeordnet werden können. Gründe könnten sein:
Mir san mir und wissen, was uns gut tut
Das Feuerwehrfest ist noch nie ausgefallen
Schwer zu kontrollieren
Und natürlich der Mehr-Generationen-Haushalt. Da tut sich der urbane Single leichter.
Ich kenne jetzt keine konkreten Untersuchungen dazu, aber natürlich gibt es viele plausible Einflussfaktoren.
Vor allem natürlich:
Wie engen Kontakt haben die Familienmitglieder? Es gibt ja Familien, wo jeder zu einer anderen Uhrzeit aufsteht, Mahlzeiten fast nie zusammen eingenommen werden, wenig geredet wird, jeder in seinem Zimmer bzw. außer Haus sein eigenes Ding macht usw.
Klingt nicht so toll, aber coronatechnisch wäre all das hilfreich.
Dazu kommen technische Faktoren wie Wohnungsgröße pro Person, Lüftung.
Persönliche Faktoren, die die Höhe der Viruslast/Stärke des Ausstoßes und vielleicht auch die Empfänglichkeit für Viren betreffen.
Könnte alles sein. Gerade kam ein Bericht wonach bei einem Ehepaar auf einer Kreuzfahrt (damit scheiden eigentlich schon alle oben genannten Gründe aus) nur der Ehemann positiv getestet wurde. Nichts genaues weiß man also nicht. Und das ist doch das Problem. Ich glaube wir könnten mehr wissen, wenn man dies als Teil einer ganzheitlichen Strategie mit inkludieren würde. Daraus könnten sich dann gezielte Maßnahmen für spezielle Settings, Berufsgruppen, Anlässe, etc. mit begleitenden Tests etc. ergeben. Dazu müsste man aber mal out of the Box denken. Das konnte ich in den letzten Monaten nicht wirklich feststellen
Könnte alles sein. Gerade kam ein Bericht wonach bei einem Ehepaar auf einer Kreuzfahrt (damit scheiden eigentlich schon alle oben genannten Gründe aus) nur der Ehemann positiv getestet wurde. Nichts genaues weiß man also nicht. Und das ist doch das Problem. Ich glaube wir könnten mehr wissen, wenn man dies als Teil einer ganzheitlichen Strategie mit inkludieren würde. Daraus könnten sich dann gezielte Maßnahmen für spezielle Settings, Berufsgruppen, Anlässe, etc. mit begleitenden Tests etc. ergeben. Dazu müsste man aber mal out of the Box denken. Das konnte ich in den letzten Monaten nicht wirklich feststellen
aber wie sollte man denn solche Fälle (Ehepaar oder Familie) mit in die Strategie einbeziehen?
MMn wären das ja noch mehr Sonderfälle die zu berücksichtigen sind.