Während der letzten Monate ist es hier leider sehr ruhig geworden. Entschuldigung dafür und ich gelobe demnächst wieder regelmäßig etwas zu schreiben.
Aber zunächst möchte ich mal erzählen, was bei mir in den letzten Wochen so los war.
Das ich im Juni keinen Ironman machen werde, war ja relativ früh absehbar und das hat sich auch auf mein Training ausgewirkt. Mit Beginn der Corona-Einschränkungen fiel für mich ja sowohl das Schwimm- als auch das Krafttraining weg. Die 3 Monate ohne habe ich leider deutlich gemerkt. Letzte Woche war ich ein mal im Schwimmbad und 1 mal im See und beides war eine Katastrophe
Aber ich hatte eine gute Schwimmform und denke, dass das auch wieder kommt. Leider werden hier viele Bäder in den Sommerferien geschlossen, so dass es die nächsten Monate weiterhin schwierig ist regelmäßig zu schwimmen.
Aber das ganze ist ja auch die Chance, an dem Schwimmen im See zu feilen, denn damit habe ich durchaus probleme und komme nur sehr langsam vorran.
Seit Gestern bin ich auch in einem Fitnessstudio angemeldet, um wieder eine Kraftroutine in meine Woche zu bekommen, da mir das im Winter doch enorm geholfen hat. Das neue Studio ist auch sehr gut ausgestattet und man kann diverse Dinge tun. Aber ich bin da ja eher nicht so experimentierfreudig
Mein Radtraining war in den vergangenen Monaten sehr erfreulich und ich hatte einfach viel viel Spaß
In den Monaten März, April und Mai hatte ich immer so um die 46 h Radtraining. In den ersten beiden Juniwochen war wenig los, aber die letzten beiden Juniwochen hatten auch wieder 11+ Stunden. Insgesamt stehe ich so bereits bei > 5000 km und wenn ich so sehe, wie ich im Normalfall auf meinem TT fahre, dann waren meine Rollenkilometer definitiv nicht überschätzt.
Das ich enorme Fortschritte gemacht habe, hat mir gar nicht so sehr meine neue FTP von Ende Mai gezeigt, sondern einfach mein Gefühl beim fahren. Ich komme auch auf langen Einheiten energetisch immer besser klar, bin selten am nächsten Tag wirklich müde vom radfahren und fühle auch innerhalb von Einheiten um die 3 h keine wirklich Ermüdung mehr.
Zuletzt waren dann auch einige gute Phasen mit VO2max Blöcken und K3 Blöcken dabei. Anfang des Jahres bin ich mit Blick auf meinen Rücken und den Ironman ja eigentlich nur locker gefahren.
A pros pros Rücken, seid einigen Wochen bin ich tatsächlich schmerzfrei
Jetzt gilt es diesen langfristig zu stärken und aufzubauen, auch deshalb will ich wieder ins Fitnessstudio. Die Beweglichkeit ist wieder recht gut, nur meine üblichen "Baustellen" (Sprunggelenk, Hüftbeugung) sind unverändert.
Da meine Masterarbeit weiterhin verschoben ist (leider auf unbestimmte Zeit), konnte ich die Zeit nutzen und mich viel mit anderen Dingen beschäftigen. So habe ich zB sehr viele Studien gelesen und mich auch viel mit den Studien zur VO2max/HIT-Intervallen geschäftigt. Aber ich hatte zB Anfang des Monats die digitale Worldwide Nutrition Conference, bei der ich dann auch mal ins Gespräch mit vielen der Forscher kommen konnte, die ich sonst nur aus Studien kenne. Das war eine total schöne Erfahrung und ich habe selten an einem Wochenende soviel gelernt. Das schöne bei so Konferenzen ist, dass man ja auch Zugang zu unpublizierten Daten enthält, entweder weil die Studien noch nicht veröffentlicht sind, oder sie nie veröffentlicht werden. Das schöne meinem Gebiet ist auch, dass die Forscher hier nur selten reine Theoretiker sind. Ich finde das zwar nicht abwertend und man kann, da es ja Forschung an Menschen ist, vieles auch gut in den Lebensalltag übertragen, aber einige dieser Experten arbeiten ja auch mit der Weltelite zusammen. Sei es in Olympiateams oder mit einzelnen Teams (zB Jumbo oder Ineos im Radsport) oder mit einzelnen Sportlern (wie Chrissie Wellington früher).
Das schöne an so einer Konferenz ist, dass man ja auf verschiedenen Ebenen lernt. Mein Wissen zum Thema Carboloading wurde bspw. "nur" bestätigt und um weitere Studien/Erklärungen die das vorgehen berlegen ergänzt. Auf anderen Themen, auf denen ich nicht so fit bin, habe ich hingegen sehr viel gelernt. Dazu zählen zB Nitrat, Gewichtsmanagement Sportarten mit Gewichtsklassen und vor allem Krafttraining sowie Ernährung bei (Weichgewebe-) Verletzungen. Dieser Vortrag war von Keith Baar und hat mich doch einige Beobachtungen verstehen lassen, die bei mir im Umgang mit meinen Rückenproblemen auftraten. Dieser Vortrag war letztlich auch der Anstoß, dass ich nach einer Krafttrainingsmöglichkeit gesucht habe und meinem Athletiktraining (alleine) nicht mehr zufrieden war. Positive Einflüsse von Krafttraining auf die Beweglichkeit und wie sich dies anatomisch (Crosslinks im Collagen) und physiologisch (Enzym Lysyl Oxidase) begründen/nachweisen lässt, waren mir in der Form einfach neu.
Was bei mir zuletzt total katastrophal war, ist das Laufen. Exemplarisch liste ich mal meine Monatsumfänge seit Jahresbeginn auf: 149, 139, 83, 53, 63.
Ich hatte leider über Monate enorme Probleme mit Bauchschmerzen, bis hin zu Bauchkrämpfen und weiteren Gastrointestinalen Beschwerden. Ich bin seit März glaube ich nur ein mal eine zweistellige Kilometerzahl gelaufen, aber es ist halt wie es ist. Vielleicht wäre ich bei einem bestehenden Ironman anders damit umgegangen, aber ich bin sehr froh und erleichtert, dass dieser nicht stattfindet. Mein Bauch ist zuletzt zwar besser geworden, aber viel Laufe ich leider immer noch nicht, auch wenn es im Juni eher > 80 km werden. Ich werde in den nächsten Wochen mal das Laufen auf dem Laufband testen. Eigentlich komme ich damit ganz gut klar und finde es halbwegs angenehm. Nur mit den Einstellungen und so muss ich noch vertraut werden. Aber ich erhoffe mir davon, an mehr Laufzeit zu gelangen. Die Bauchprobleme beginnen zwar immer auf einer anatomischen/physiologischen Ebene, aber wenn man das 3 - 4 Monate lang hat, dannn wird es für die psyche einfach schwer. Rausgehen und befreit eine halbe Stunde laufen ist da nicht, da irgendwo immer die "Angst" mitläuft. Dies ist auch der Grund, warum ich selten Strecken laufe, bei denen ich den Umkreis meines Hauses um mehr als 3 km verlasse. Ich habe da einfach zu viele wiederkehrende & schlechte Erfahrungen gemacht. Im Studio habe ich dann einfach den Vorteil, dass eine Bank, Bus oder Klo nie weiter als 100 m entfernt sind und ich deshalb wirklich Laufen kann bis es nicht mehr geht. Naja mal schauen.
Ich war ganz überrascht, dass ich Gestern sogar 4 Klimmzüge beim ersten Satz geschafft habe. Danach kamen dann leider nur noch 3 und 2 Wiederholungen
Die Kraftwerte haben in den 3 Monaten doch deutlich nachgelassen