Dein eigenes Motiv, derartige Beiträge zu posten ist zweifellos ein anderes als das Motiv der o.g. Odettas, das habe ich ja eingeräumt, aber letztlich ist die Ähnlichkeit im inhaltlichen Ergebnis der Beiträge doch frappierend und sollte von dir durchaus mal selbstkritisch hinterfragt werden.
Sehr bezeichnend !
Der Standpunkt selbst, bzw die Inhalte selbst zählen nicht mehr.
Es kommt in erster Linie darauf an, wer ihn sonst noch vertritt.
Sprich, ob man auf der richtigen Seite steht, oder auf der falschen.
Diskurs war gestern, heute ist Krieg.
......
An der aktuellen Situation mit überhöhten Gaspreisen haben aber irgendwelche Sanktionen keinerlei Anteil. Das ist eine typische russische Staatspropaganda-Behauptung, die du hier verbreitest.
Die aktuelle Situation beim Gas beruht auf Lieferunterbrechungen und Lieferverzögerungen von Seiten Russlands und auf der fehlenden Sicherheit, dass auch während des Winters Russland weiter Gas liefert, weshalb Deutschland gezwungen ist, zur Vorbereitung des Winters und Füllung der Speicher alternative Lieferanten heranzuziehen.
Es gab schon im Herbst 2021 einen Mangel am Gasmarkt und einen sehr starken Preisanstieg wegen Knappheit, den Deutschland mit NS2 hätte ganz einfach beheben können, und noch besser mit festen Lieferpreisvereinbarungen statt der börsenfixierten, die auf Wunsch DE in den Verträgen aufgenommen worden sind.
Erdgastransport durch eine Pipeline ist viel wirtschaftlicher als die Verwendung von LNG-Gas in Deutschland, zumal man noch die Terminals bauen muss, während die Pipeline NS2 schon da wäre. Ein wirtschaftlicher und ökologischer Wahnsinn, den alle Kunden bezahlen müssen, das Pipeline-Erdgas durch LNG-Gas ersetzen zu wollen. Selbst ein Blome von SPON oder Kubicki sehen in NS2 eine mögliche Lösung für die EU-"Gaskrise".
Ungarn und Bulgarien vereinbaren mit Gazprom Russland ihre Erdgasversorgung für den Winter. Das geht, würde man Gazprom Deutschland und Gazprom Russland ihre Arbeit machen lassen, ohne Staatsinterventionen.
Was den Kohleboykott betrifft, hat Flow schon die EU zitiert. Ab August wird der Kohleboykott wirksam. B
Beim Öl habe ich die Sanktionsbeschlüsse vom Juni zitiert, während Du einen veralteten Artikel der SZ von Mai verwendest. Ab Januar 2023 wird der komplette Ölboykott in Deutschland mit der von Habeck beschlossenen Schliessung der Pipeline Drushba wirksam. Darauf habe ich in diesem Thread X-Mal hingewiesen, vielleicht hast Du es wegen der Anwendung der Ignorefunktion nicht mitbekommen? Insofern gestatte ich mir schon, von einem "Energieboykott" zusammenfassend zu sprechen, weil auch jede/r ja die Details der Umsetzung achon kennt, bei der auch Russland, als anderer Vertragspartner, mitredet.
Was die Energiepreise an der Börse betrifft: Die handeln schon Zukunft, preisen auch den Kohle-, Ölboykott und die Erdgasreduzierung bzw. Umstellung auf LNG-Gas teilweise ein.
sobald die russische Staatsintervention im Nachbarland beendet ist kann man über vieles nachdenken. Prio1 ist und bleibt der Ausbau der Erneuerbaren und endgültige Abkehr von fossil.
__________________
Grüße
Tri-K
__________________
slow is smooth and smooth is fast
swim by feel, bike for show, run to win
Ich finde das eine interessante Diskussion, wenn Du Dich darauf einlassen willst, ohne Polemik. Ich kann gerne meine Auffassung dazu erläutern, weshalb die EU und Deutschland [b]einige Merkmale einer Kriegswirtschaft aufweisen:
1. Die EU und Deutschland beteiligen sich mit Waffen, Ausbildung, starken Finanzen, Medienunterstützung, Logistik usf. am Ukrainekrieg. Dazu werden staatliche und private organisatorische und wirtschaftliche Strukturen eingesetzt.
2. Für die Aufrüstung werden neue Schulden aufgenommen und die Waffenschmieden mit Geld versorgt, was ein Inflationsfaktor darstellt.
.....
Fazit: Der Ukrainekrieg kostet die EU volkswirtschaftlich längerfristig hunderte Milliarden.
3. Gegen Russland werden in der EU die massivsten Sanktionen ever ausgesprochen. (Totaler Handelskrieg!). Fast komplette Handelsverbote mit Russland. Alles unterliegt der staatlichen Kontrolle.
4. Die eigene Energiewirtschaft der EU soll komplett unabhängig von Russland werden, so schnell wie möglich, von Russland autarke Energieversorgung der EU. Breiter staatlicher Interventionismus, um das so schnell wie möglich zu erreichen wie Androhung von Zwangsenteignung (Rosneft), Schliessung von Pipeline, Notfallpläne Gas, Verbrauchs-Rationierung, Übernahme von Uniper
Fazit:
Das sind IHMO Merkmale einer Kriegswirtschaft in dem Sinne, dass die EU eine von Russland autarke Versorgung erreichen will über einen massivsten staatlichen Interventionismus in den Handel und Beschränkungen, Rationierungen infolge des Ukrainekrieges.
Hier schießt Du gehörig über das Ziel hinaus.
zu 2. Meinst Du die aktuelle oder eine zukünftige, noch nicht bekannte Inflation? Du kannst nicht wissen, ob diese Maßnahmen maßgeblichen Einfluss auf die zukünftige Inflation haben werden und wenn der Einfluss nicht maßgeblich ist, dann ist er nicht der Rede wert. Auf die aktuelle Inflation können die Maßnahmen keinen Einfluss haben, denn bisher ist nichts davon auch nur im Ansatz in die Wege geleitet geschwiege denn umgesetzt.
zu 3. es wird weiterhin reger Handel mit Russland betrieben (https://de.statista.com/statistik/da...mit-russland/).
Ein totaler Handelskrieg sieht sicherlich anders aus. Es gibt keine Probleme große Banken zu finden, die Geschäfte mit russischen Unternehmen abwickeln (ganz im Gegensatz zu bspw. Geschäften mit dem Iran). Der einzige Unterschied zu vor dem Krieg ist, dass es für diese Geschäfte keine Kreditversicherungen mehr gibt und die russischen Firmen in Vorkasse treten müssen. Das scheint aber für viele Unternehmen kein Hindernis zu sein.
zu 4. Wie man das Ziel einer weitgehend autarken Energieversorung, von mir aus auch so schnell wie möglich, als Kriegswirtschaft einordnen kann, erschließt sich mir nicht. Vielmehr ist es doch so, dass wir die aktuellen Energiepreisprobleme gar nicht hätten, wenn wir uns schon früher auf den Ausbau der inländischen Energieerzeugung fokussiert hätten.
Und völlig unbeeindruckt munter weiter stur ad hominem :
... herrlich ...
Das sagt der Richtige. Der weitere Verlauf der Diskussion zeigt, dass Arne's Kritik @alle offensichtlich nicht angekommen ist. Du bist ja auch ein schönes Beispiel.
Ich denke mal, hier wird Arne auch bald zu machen.
Der Thread ist ja ziemlich abgedriftet, hier ist nochmal die Ausgangsfrage.
Zitat:
Zitat von Mo77
Bis zu welchem Punkt seid ihr bereit die Erhöhung der Gaspreise kritiklos hinzunehmen?
Der Sinn der Frage erschliesst sich mir aber immer noch nicht. Steigende Gaspreise sind natürlich nicht schön, aber was kann ich daran ändern? Ich könnte höchstens den Versorger wechseln, was aber gerade auch nicht einfach ist. Folglich werde ich versuchen so sparsam wie möglich zu heizen und möglichst auf erneuerbare Energien umsteigen. Der Gaspreis(-schock) ist ein Weckruf, dass wir so schnell wie möglich von fossilen Brennstoffen weg müssen.
Kritisieren kann ich die letzten Regierungen dafür, dass sie uns in diese Misere geführt haben. Kritisieren kann ich auch Russland für den Angriffskrieg. Wird es etwas ändern? Nö, also konzentriere ich mich auf das was ich persönlich beitragen kann.
....
Kritisieren kann ich die letzten Regierungen dafür, dass sie uns in diese Misere geführt haben. Kritisieren kann ich auch Russland für den Angriffskrieg. Wird es etwas ändern? Nö, also konzentriere ich mich auf das was ich persönlich beitragen kann.
Naja, selbstverständlich kann man mehr machen und selbstverständlich kann man etwas ändern. Du kannst entsprechend wählen und auch demonstrieren gehen. Beides sind ur-demokratische Mittel. Ich habe auch schon meinem Landtagsabgeordneten eine freundliche Mail (das meine ich wörtlich) geschrieben, ebenso meiner Tageszeitung. Feedback war immer auch freundlich.
Dankenswerterweise kann man sich hier in diesem Sportforum auch kritisch äussern und den einen oder anderen zum Nachdenken animieren.
Sparen, abnicken...? Gerade die aktuelle Situation, in der wir jetzt sind, hat doch gezeigt, dass man genauer hinschauen muss, was die politische Führung so macht. (ich meine damit die Energiepolitik der vergangenen vielen Jahre).
Der Thread ist ja ziemlich abgedriftet, hier ist nochmal die Ausgangsfrage.
Der Sinn der Frage erschliesst sich mir aber immer noch nicht. Steigende Gaspreise sind natürlich nicht schön, aber was kann ich daran ändern? Ich könnte höchstens den Versorger wechseln, was aber gerade auch nicht einfach ist. Folglich werde ich versuchen so sparsam wie möglich zu heizen und möglichst auf erneuerbare Energien umsteigen. Der Gaspreis(-schock) ist ein Weckruf, dass wir so schnell wie möglich von fossilen Brennstoffen weg müssen.
Kritisieren kann ich die letzten Regierungen dafür, dass sie uns in diese Misere geführt haben. Kritisieren kann ich auch Russland für den Angriffskrieg. Wird es etwas ändern? Nö, also konzentriere ich mich auf das was ich persönlich beitragen kann.
Man kann zb Kritik äußern.
Die Gasumlage wird jetzt nachgebessert. Bestimmt war Kritik ein Baustein dafür.
Selbstredend ist es notwendig möglichst wenig Ressourcen zu verbrauchen.
Man kann aber das eine tun ohne das andere zu lassen.
Es sind ja keine Gegenspieler. Wer Kritik äußert ist nicht automatisch gegen einen Umbau der Energiegewinnung.